Der Weg zum Oberstudiendirektor

  • Das sind ja angenehme Zeiten. Unsere (erweiterte) Schulleitung ist von 7.30 Uhr bis mindestens 18 Uhr in der Schule (oft länger).

    "Oft länger" stand da nicht grundlos. ;) Außerdem hat er immer noch zuhause am Schreibtisch 1-2 Stunden gearbeitet (am WE deutlich mehr), Mails von Eltern, KuK, Politiker:innen, Zeitungsanfragen, ... beantwortet die noch reinkamen, seinen eigenen Unterricht vorbereitet, Deputatsplanungen und Co. gemacht, etc.

    Nachdem alle Kinder da schon aus dem Haus waren war das aber gut möglich, dass er derart viel macht UND tatsächlich hat er, weil er ein ziemlicher Workaholic ist, sehr viele Aufgaben auch selbst erledigt, die an anderen Schulen z.B. Schulsekretärinnen übertragen bekommen (die waren ganz erstaunt, was sie bei ihm alles nicht erledigen mussten, weil er es bereits gemacht hatte und mussten sich nach seiner Pensionierung sehr umstellen) oder die auch schlichtweg dann vielleicht nicht ganz so detailliert durchdacht, vorentlastet und vorbereitet sind, ehe Fachleiter:innen/erweiterete SLen/ Kollegien damit konfrontiert werden.

    Bis 18 Uhr ist an meiner Schule tatsächlich üblicherweise niemand mehr an der Schule. Aber auch da weiß ich, dass diese eben z.B. Mails mit Krankheitsmeldungen auch noch am frühen Abend bearbeiten und einpflegen in den Vertretungsplan, sprich sich die Arbeitszeit einfach nur anders organisieren, was eben auch als Teil einer (erweiterten) Schulleitung möglich ist.

    Ich finde, man darf nie vergessen an dieser Stelle, dass oftmals dort, wo SLen und erweiterte SLen derart lange Arbeitszeiten haben, es nicht nur eine Frage ist von nicht zur Verfügung stehenden Beförderungsämtern und Entlastungsstunden, sondern eben auch der Arbeitshaltung der Leute, sowie natürlich der Selbstorganisation. Sehr gut organisierte Schulen (und eine solche war/ist die ehemalige Schule meines Vaters auf jeden Fall, auch privat ist er extrem gut organisiert) verdanken das unter anderem dem hohen Engagement der Schulleitungsteams, die versuchen auch z.B. in das Corona-Verordnungschaos Sinn und Struktur zu bringen, sowie klare Pläne entwickeln zur Umsetzbarkeit. Als im letzten Schuljahr die Tests eingeführt wurden gab es bei mir an der Schule sofort ab Woche 1 eine Lösung für den kontaminierten Müll, klassensatzweise Wäscheklammern zum Einklemmen der Teströhrchen und für jede Klasse eine vorsortierte Tasche in der Klassenlisten zum Eintragen der Testergebnisse/Impfungen lagen, Desinfektionsmittel, Wäscheklammern, Mülltüten, Handschuhe, Ersatzmasken, weil eben mein Schulleitungsteam sich direkt Gedanken gemacht hatte, was gebraucht werden würde, um das möglichst gut zu organisieren für die Schule und die entsprechenden Materialien sofort beschafft und sortiert wurden übers Wochenende. An anderen Schulen haben die KuK sich noch wochenlang mit Duplos aus dem eigenen Haushalt oder auf eigene Kosten beschafften Wäscheklammern geholfen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Mh 7 Uhr bis 16 Uhr ist bei mir ein ganz normaler Schularbeitstag... mit A13..

    So lange bist du jeden Tag in der Schule?!? Dann hast du aber auch "Springstunden" dazwischen, oder? Oder erledigst du auch deine Vor- und Nachbereitung dort?

    Bei uns beginnt der Unterricht um 8:10 Uhr, die achte - und für die meisten SuS und KuK letzte - Stunde endet um 15:10 Uhr (bis zur 10. Stunde, die um 16:50 Uhr endet, haben nur wenige Klassen/Kurse Unterricht). Also sind die meisten KuK - die ja nun zudem nicht jeden Tag von der ersten bis zur achten Stunde Unterricht haben - von etwa 7:45 bis max. 15:30 Uhr in der Schule.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Unsere (erweiterte) Schulleitung ist von 7.30 Uhr bis mindestens 18 Uhr in der Schule (oft länger).

    Bis in die Abendstunden sind bei uns weder der Schulleiter noch die stellvertretende Schulleiterin oder die Abteilungsleiter*innen normalerweise in der Schule. Manchmal schon, aber das ist doch eher der Ausnahmefall. Allerdings arbeitet die erweiterte SL dann auch manchmal noch von zuhause aus - wie CDL schon erwähnte: Mails oder Vertretungsplan bearbeiten usw. - oder muss eben (gerade im Fall des Schulleiters) bei irgendwelchen Abendveranstaltungen (Info-Abende in allgemeinbildenden Schulen u. ä.) teilnehmen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • So lange bist du jeden Tag in der Schule?!? Dann hast du aber auch "Springstunden" dazwischen, oder? Oder erledigst du auch deine Vor- und Nachbereitung dort?

    Bei uns beginnt der Unterricht um 8:10 Uhr, die achte - und für die meisten SuS und KuK letzte - Stunde endet um 15:10 Uhr (bis zur 10. Stunde, die um 16:50 Uhr endet, haben nur wenige Klassen/Kurse Unterricht). Also sind die meisten KuK - die ja nun zudem nicht jeden Tag von der ersten bis zur achten Stunde Unterricht haben - von etwa 7:45 bis max. 15:30 Uhr in der Schule.

    Habe das so verstanden, dass Meer direkz die Vor- und Nachbereitungszeit eingerechnet hat.

    Ich bewundere immer die Kollegen, die es tatsächlich schaffen in der Schule produktiv Unterricht zu planen… In meinen „Frei“stunden habe ich die Aufmerksamkeitsspanne einer Fliege 😅 Und besonders hart: ich habe dieses Schuljahr ausschließlich „Frei“Stunden mit Kollegen zusammen, die ich sehr gerne mag😂


    Ich hätte nur echt was dagegen wenn meine Stunden so aufgeteilt wären dass ich jeden Tag in der ersten Stunde schon im Klassenraum oder Lehrerzimmer und dann auch noch in der letzten Stunde da sitzen muss…. Und das Montags bis Freitags

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

    Looked him in the eye,

    "Let my people go!"

    Holy Moses on the mountain

    High above the golden calf

    Went to get the Ten Commandments

    Yeah, he's just gonna break 'em in half!

  • krabat  yestoerty


    Wie empfindet ihr so euer Work-Life Balance?

    Über die ganzen Jahre gesehen bin ich sehr zufrieden. Und es ist aus meiner Sicht eine entscheidende Führungskompetenz, dafür auch selbst mit zu sorgen, weil man über eine lange Stecke keine guten Leistungen im Zustand einer dauernden "Erschöpfung" bringen kann. Deshalb stellt sich mir immer wieder die Frage, welche Aufgaben wirklich wichtig sind und welche es nicht sind. Ich bin zum Beispiel äußerst vorsichtig damit, Kooperationen mit außerschulischen Partnern einzugehen oder mich in Arbeitskreisen zu engagieren. Das muss sich schon richtig lohnen, weil es ansonsten "Zeitfresser" sein können. Ich bin sehr gut organisiert und halte meinen Laden kontinuierlich "in Ordnung". Das spart mir denke ich letztlich eine Menge Zeit.


    Es gab mit der Einführung neuer Schularten, größeren Umbaumaßnahmen an der Schule, schwierigen personellen Situationen und nun durch Corona aber auch Zeiten, in denen die Balance trotzdem nicht mehr gepasst hat. Und eine Reihe von KuK im Regierungspräsidium haben ihren Posten auch wieder abgegeben, weil die Belastung zu groß wurde.


    Die reinen Arbeitszeiten, die eine Schulleitung an der Schule verbringt sind aus meiner Sicht aber übrigens wenig aussagekräftig was die "Work-Life-Balance" betrifft. Manchmal habe ich mit einer Menge Ärger zu kämpfen. Dann komme ich vielleicht gar nicht so spät, aber sehr unausgeglichen aus der Schule nach Hause und trage manches gedanklich noch mit mir herum. An anderen Tagen war es sehr angenehm und Dinge sind gelungen. Ich lese dann zum Beispiel in der letzten Stunde in meinem Büro noch ganz gemütlich bei einem Kaffee Fachzeitschriften und komme um 18 Uhr entspannt nach Hause. Es macht also einen großen Unterschied, wie dicht die Tage sind und welche Art von Stress man empfindet.


    Wie lange Schulleitungen anwesend sind, hat aus meiner Sicht auch viel mit der "Kultur" einer Schule zu tun. Meine Chefin freut sich, wenn ich mal früher gehe und lobt das. An anderen Schulen habe ich mitbekommen, dass es als Zeichen eines besonderen "Engagements" gilt, wenn man möglichst viele Stunden an der Schule verbracht hat. Aus meiner Sicht sollte eine Schulleitung gut erreichbar sein, aber dazu muss man nicht zwingend von "früh bis spät" an der Schule sein. Solch eine Haltung entspricht denke ich auch nicht mehr einem modernen Führungsbild.


    Für mich kann ich sagen, dass ich die vergangenen 16 Jahre in der Schulleitung sehr spannend fand und es auf keinen Fall bereut habe, Abteilungsleiter geworden zu sein. Für den Schritt "ganz nach oben" hat mir vielleicht etwas der Mut gefehlt und ich bin auch eher ein Typ, der nicht so gerne im Mitelpunkt steht. Für andere ist das aber oft eine sehr erfüllende Aufgabe und ich würde niemandem davon abraten, das als Fernziel ins Auge zu fassen. Aber klar gilt es ganz zum Beginn erst einmal, an einer Schule als Lehrkraft seine Erfahrungen zu sammeln.

  • So lange bist du jeden Tag in der Schule?!? Dann hast du aber auch "Springstunden" dazwischen, oder? Oder erledigst du auch deine Vor- und Nachbereitung dort?

    Bei uns beginnt der Unterricht um 8:10 Uhr, die achte - und für die meisten SuS und KuK letzte - Stunde endet um 15:10 Uhr (bis zur 10. Stunde, die um 16:50 Uhr endet, haben nur wenige Klassen/Kurse Unterricht). Also sind die meisten KuK - die ja nun zudem nicht jeden Tag von der ersten bis zur achten Stunde Unterricht haben - von etwa 7:45 bis max. 15:30 Uhr in der Schule.

    Ja, aber wir haben den Luxus feste Arbeitsplätze zu haben, was zum Konzept der Schule gehört. Bedeutet aber auch, dass wir gewisse Anwesenheitsverpflichtungen haben. Also mache ich meine Vor- und Nachbereitung überwiegend in der Schule. Dafür mache ich am Wochenende inzwischen kaum noch was, außer zu Korrekturhochzeiten oder so.

    Unterrichtszeit ist bei uns von 7:30 Uhr bis 15:00 Uhr. Aktuell habe ich fast täglich sowohl die erste als auch die letzte Doppelstunde Unterricht.

  • Bis in die Abendstunden sind bei uns weder der Schulleiter noch die stellvertretende Schulleiterin oder die Abteilungsleiter*innen normalerweise in der Schule. Manchmal schon, aber das ist doch eher der Ausnahmefall. Allerdings arbeitet die erweiterte SL dann auch manchmal noch von zuhause aus - wie CDL schon erwähnte: Mails oder Vertretungsplan bearbeiten usw. - oder muss eben (gerade im Fall des Schulleiters) bei irgendwelchen Abendveranstaltungen (Info-Abende in allgemeinbildenden Schulen u. ä.) teilnehmen.

    Doch, bei uns ist es normal, dass die erweiterte Schulleitung bis 18 Uhr an der Schule ist, um diese zu verwalten (oft auch länger). Die eigene Unterrichtsvorbereitung kommt dann mehrmals pro Woche zu Hause noch dazu (gern bis 22 Uhr). Dass in den Sommerferien etwa 3 Wochen in der Schule verbracht werden, ist an unserer Schule ebenfalls Usus. (Die Mitglieder des Schulleitungsteams wechseln sich so ab, dass immer jemand vor Ort ist). Und ja: Ich finde das viel zu viel Arbeit für die erhaltenen Bezüge.

  • Schulleitung werden ist an einer Grundschule relativ einfach, da aber auch nur A14 (oder A13+), am Gymnasium würde ich nicht sagen, dass das Ziel für jeden (oder viele) erreichbar ist, tatsächlich sehe ich schon beim Versuch A14 zu kriegen, relativ viele Enttäuschungen.

    In der Regel A13. Ich kenne nur eine A14 Stelle in Nds.. Da gibt es sicherlich nicht viele.

  • In der Regel A13. Ich kenne nur eine A14 Stelle in Nds.. Da gibt es sicherlich nicht viele.

    Das hängt - wie auch an den weiterführenden Schulen - stark von der Schulgröße ab. A14 erhalten Grundschul-Leitungen ab einer Größe von 360 Schülerinnen und Schülern. In größeren Städten gibt es solche Schulen, im ländlichen Raum tendentiell eher nicht.

  • Doch, bei uns ist es normal, dass die erweiterte Schulleitung bis 18 Uhr an der Schule ist, um diese zu verwalten (oft auch länger). Die eigene Unterrichtsvorbereitung kommt dann mehrmals pro Woche zu Hause noch dazu (gern bis 22 Uhr).

    Heftig!

    Dass in den Sommerferien etwa 3 Wochen in der Schule verbracht werden, ist an unserer Schule ebenfalls Usus. (Die Mitglieder des Schulleitungsteams wechseln sich so ab, dass immer jemand vor Ort ist).

    Das ist bei uns auch so geregelt. Aber der-/diejenige aus dem SL-Team, der/die den "Feriendienst" übernimmt, ist dann max. zwei Stunden am Tag vor Ort. Und da unsere erweiterte SL aus insgesamt sieben Personen besteht, ist dementsprechend jede/r auch nur alle sieben Jahre dran. Nichtsdestotrotz verbringen unsere Stundenplaner*innen (bei uns sind das der/die Abteilungsleiter*in plus der/die stellvertretende/r Abteilungsleiter*in) aber zu Beginn der Sommerferien mind. eine Woche mit der Stundenplanung für das neue Schuljahr.


    Ich finde das viel zu viel Arbeit für die erhaltenen Bezüge.

    Absolut! Da wundere ich mich wirklich, dass überhaupt noch jemand bereit ist, einen Posten in der erweiterten SL zu übernehmen!

    Wieviele Unterrichtsstunden haben denn die Abteilungsleiter*innen an deiner Schule? Bei uns sind es meist 10 bis 12.

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  • Wieviele Unterrichtsstunden haben denn die Abteilungsleiter*innen an deiner Schule? Bei uns sind es meist 10 bis 12.

    Können die sich aussuchen, in welchen Fächern und Klassen, sie ihre 10-12 Unterrichtsstunden geben?

  • Können die sich aussuchen, in welchen Fächern und Klassen, sie ihre 10-12 Unterrichtsstunden geben?

    Na ja, im Prinzip schon irgendwie, weil sie ja diejenigen sind, die auch den Stundenplan machen (zusammen mit ihren Stellvertreter*innen und natürlich in Abstimmung mit den anderen Abteilungen) ;) . Wobei sie sich die Fächer ja nicht wirklich aussuchen können, sondern ihr Unterrichtsfach und ihre berufliche Fachrichtung (i. d. R. in ihrer eigenen Abteilung) unterrichten.

    Aber ich kenne es von den Abteilungsleiter*innen bei uns nur so, dass sie sich nicht nur die "Sahnestücke" heraussuchen. Mein Abteilungsleiter bspw. unterrichtet in diesem Schuljahr in der FOS Klasse 11 und 12, in der BFS und in einer Berufsschulklasse. Die Abteilungsleiterin vom BG unterrichtet momentan nur dort, hatte aber auch schon mal - weil "Not am Mann" war - Stunden in anderen Abteilungen (in der BES, in der Berufsschule und in der BFS) übernommen.

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  • MarPhy schrieb: Du hast ständig mit der öffentlichen Verwaltung zu tun und verwaltest im Prinzip nur einen Mangel nach dem anderen. (und allerhand anderes zu Thür.)


    Das kommt doch alles sehr aufs Bundesland an. Es gibt Bundesländer ohne grobe Mängel, weder beim Personal, noch bei Bau oder Budget. Es gibt Bundesländer mit selbstverwalteter Schule, wo sehr viel in den Schulen entschieden wird und eben nicht nur verwaltet. Es gibt Bundesländer mit erheblich höheren Bezüge als den genannten Beträge.


    Es stimmt aber natürlich, dass es gerade bei der Besetzung von Leitungspositionen immer eine Bestenauswahl gibt. Und Bedingung ist oft Leitungs- und Personalführungserfahrung, also Abeilungsleitung o.ä.


    Menschen, die von A14 auf 16 springen mag es geben, aber sicher sehr, sehr selten. Von A13 auf 15 gibt es sicher öfter. In den meisten BL wird es aber so sein, dass man immer die "übersprungene Stufe" nicht wirklich überspringt, sondern schrittweise befördert wird.

  • Ich denke, die Chancen, SL zu werden sind besser denn je!


    - Grundschulen überall auch als Quereinstieg A13(Z)

    - OBs/ HS/RS auch sehr viel frei bei wenigen Bewerbungen alles A14Z

    - Gesamtschulen/ Gymnasien finden sich auch viele Ausschreibungen - meines Erachtens nach liegt hier wohl ein großes Problem, da augenscheinlich bei diesen Stellen, wie hier mehrmals offen bekundet, Leute vorher auf die Posten gesetzt und vorab eingearbeitet werden und automatisch die gut dotierten Stellen erhalten - das sind langfristige Bindungen, ich finde, da sollte das Leistungsprinzip bei Bewerbung gelten und nicht die Vorabauslese durch die man dann Erfahrungen sammelt, die kein anderer haben kann - eine Kommission müsste gebildet werden, die kein Kontakt zur Schule hat und echte Auswahl betreibt - teilweise war dies früher mal so bevor allen Schulen „eigenverantwortlich“ wurden. Es gibt sicher Nachteile des Verfahrens, aber gerade bei den Funktionen wird augenscheinlich viel geschachert wie hier berichtet wird - das geht eigentlich nicht, denn es sind offene Stellen die aus Steuern finanziert werden… Dann ist es auch kein Wunder, dass sich nur eine Person bewirbt teilweise…und viele demotiviert scheinen höhere Laufbahnen anzutreten/ sich nebenbei zu qualifizieren mit Fortbildungen, wenn diese Stellen erfordern „zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“ - hat schon ein Geschmäckle…


    Insgesamt ist die work:Life Balance ein wenig davon abhängig, ob man gerne verwaltet und es eine Herzensaufgabe ist oder ob man es wegen des Geldes machen will - im letzteren Fall ist man von Zeitaufwand sicher mit einem Zusatzjob am Wochenende oder Abend deutlich besser bedient / bezahlt…(mal als Anhalt - es gibt viele einfachste Hilfsjobs bspw im Lager/ Logistik wo 20 -30 Euro gezahlt werden in der Nacht oder spätabends wo niemand will…)…

  • Dann arbeitest du aber hoffentlich zuhause nichts mehr? Und damit meine ich "gar nichts".

    Wie gesagt inzwischen in der Regel nicht. Sei denn es Stapeln sich die Klassenarbeiten oder so. Gerade sitze ich halt auch an so Sachen wie Fachabiprüfung und so. Aber zu OBAS-Zeiten war es definitiv mehr.

  • Gesamtschulen/ Gymnasien finden sich auch viele Ausschreibungen - meines Erachtens nach liegt hier wohl ein großes Problem, da augenscheinlich bei diesen Stellen, wie hier mehrmals offen bekundet, Leute vorher auf die Posten gesetzt und vorab eingearbeitet werden und automatisch die gut dotierten Stellen erhalten - das sind langfristige Bindungen, ich finde, da sollte das Leistungsprinzip bei Bewerbung gelten und nicht die Vorabauslese durch die man dann Erfahrungen sammelt, die kein anderer haben kann - eine Kommission müsste gebildet werden, die kein Kontakt zur Schule hat und echte Auswahl betreibt - teilweise war dies früher mal so bevor allen Schulen „eigenverantwortlich“ wurden. Es gibt sicher Nachteile des Verfahrens, aber gerade bei den Funktionen wird augenscheinlich viel geschachert wie hier berichtet wird - das geht eigentlich nicht, denn es sind offene Stellen die aus Steuern finanziert werden…

    Es besteht überhaupt kein Widerspruch zwischen der Einarbeitung von in Frage kommenden Kanditatinnen und Kandidaten und einer Bestenauslese nach dem Leistungsprinzip. Dass man bereits vorab schon einmal schaut, welcher Bewerberkreis zur Verfügung steht, sichert gerade ab, dass diese verantwortungsvolle Position auch sinnvolll besetzt werden kann. Im Folgenden kann ich erst einmal nur für Niedersachsen sprechen: Hier gibt es zentrale Fortbildungsangebote für Lehrkräfte, die Interesse an Leitungsfunktionen haben und sich damit bereits vorab besser qualifizieren können.


    Eine Auswahlkommission, die gar keinen Kontakt zur Schule hat, halte ich für deutlich kontraproduktiv. Es geht gerade darum, eine geeignete Person auszuwählen, die die Leitung genau dieser Schule mit genau dieser Situation gut bewältigen kann. Dafür muss man die Schule zwangsläufig kennen. Das ist im Übrigen auch bei den "niedrigeren" Funktionsstellen schon so.

  • Das ist sicher richtig - die Chancengleichheit ist dann aber nicht gewahrt! Woher soll ein qualifizierter, externer Bewerber wissen, dass in zwei Jahren eine Stelle frei wird, in die sich schon jemand zwei Jahre einarbeiten kann ;-). Da beißt sich doch was…


    Das eine externe Kommission unerwünscht ist, ist dann klar…

  • Das kommt doch alles sehr aufs Bundesland an. Es gibt Bundesländer ohne grobe Mängel, weder beim Personal, noch bei Bau oder Budget.

    Hm. Welche Bundesländer könnten das wohl sein? Phantásien? Genovien? Das Land des Lächelns?

  • Hm. Welche Bundesländer könnten das wohl sein? Phantásien? Genovien? Das Land des Lächelns?

    Hamburg


    Klar gibt es hier auch Probleme und Problemchen.


    Aber diese ganzen Horrorgeschichten, die die Nrw-Kolleg innen und auch viele andere hier immer wieder posten, die gibt es hier einfach nicht in dieser Form und Ausprägung.


    --


    Zur vorherigen Diskussion zu interner/externer Bewerber: Es ist doch sicher in allen BL so, dass bei gleicher Eignung externe Bewerber bevorzugt werden sollen. Bewerbungsverfahren mit nur internen Bewerbern werden verlängert oder unterbrochen.

    Hier wird die große Mehrzahl der AL- und SL-Positionen extern besetzt.

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