• Selbstverständlich war es für euch auch nicht, sonst hätte es keine Pflicht gebraucht.

    Was erzählst Du hier eigentlich? Hast Du in dieser Zeit gelebt? Wenn ja, wo hast Du gedient? In welcher Einheit? Oder in welchem Krankenhaus?

    Sicher war es formal gesehen eine Pflicht, aber wir haben mit Überzeugung und innerer Selbstverständlichkeit für die Gesellschaft gedient. Und genau das unterscheidet uns von der heutigen jungen Generation. Noch Fragen?8)

  • Aber, in Deutschland hat sich eine Macht immer weiterentwickelt. Diese Macht ist viel mächtiger als alle Parteien und Politiker zusammen...Die Bürokratie!

    Ich halte es da mit Helmut Schmidt: „Es gibt Situationen, die so im Handbuch nicht vorgesehen sind.“

    Das war seine Antwort auf die Frage, wie er denn bei der Sturmflut in Hamburg die Bundeswehr im Inneren einsetzen konnte, wo der Bundeswehreinsatz im Inneren damals generell verboten war. Der Einsatz im Katastrophenfall wurde erst aufgrund der Vorkommnisse in Hamburg später ins Grundgesetz aufgenommen.

  • Was erzählst Du hier eigentlich? Hast Du in dieser Zeit gelebt? Wenn ja, wo hast Du gedient? In welcher Einheit? Oder in welchem Krankenhaus?

    Sicher war es formal gesehen eine Pflicht, aber wir haben mit Überzeugung und innerer Selbstverständlichkeit für die Gesellschaft gedient. Und genau das unterscheidet uns von der heutigen jungen Generation. Noch Fragen?8)

    Nein, ich bin zu frisch um in dieser Zeit gelebt zu haben. Ich bezweifle aber, dass die Überzeugung und Selbstverständlichkeit groß anders ist als heute. Und die empirische Qualität meines Gefühls dürfte in etwa so valide sein, wie es deine Anekdote ist.

  • Ich halte es da mit Helmut Schmidt: „Es gibt Situationen, die so im Handbuch nicht vorgesehen sind.“

    Das war seine Antwort auf die Frage, wie er denn bei der Sturmflut in Hamburg die Bundeswehr im Inneren einsetzen konnte, wo der Bundeswehreinsatz im Inneren damals generell verboten war. Der Einsatz im Katastrophenfall wurde erst aufgrund der Vorkommnisse in Hamburg später ins Grundgesetz aufgenommen.

    Und genau solche Politiker wie Helmut Schmidt bräuchte unser Land dringendst!

    Ich bin froh, diese Zeiten noch erlebt zu haben. Das hat geprägt und Maßstäbe gesetzt.

    Auch in anderen Bereichen bräuchten wir mehr Helmut Schmidts.8)

  • Nein, ich bin zu frisch um in dieser Zeit gelebt zu haben. Ich bezweifle aber, dass die Überzeugung und Selbstverständlichkeit groß anders ist als heute. Und die empirische Qualität meines Gefühls dürfte in etwa so valide sein, wie es deine Anekdote ist.

    Aber, was Du glauben kannst, ist die Tatsache, dass wir einfach gemacht und nicht so viel gelabert haben.

    Wir wurden auch nicht so im pädagogischen Wattebausch erzogen. Es wurde geknechtet und gut war.

    Wir hatten eine Menge Spaß und Kameradschaft. Und auch, das gebe ich zu, abends nach dem Dienst, ordentliche Humpen geplockt.

    Und wenn wir Baby-Boomer heutzutage irgendwo auf einer Feier unbekannte Altersgenossen begegnen, haben wir Reservisten sofort ein gemeinsames Gesprächsthema und schon wird gelacht. Man versteht sich. -Gesellschaftliche Klammer!8)

  • Aber, was Du glauben kannst, ist die Tatsache, dass wir einfach gemacht und nicht so viel gelabert haben.

    Wir wurden auch nicht so im pädagogischen Wattebausch erzogen. Es wurde geknechtet und gut war.

    Wir hatten eine Menge Spaß und Kameradschaft. Und auch, das gebe ich zu, abends nach dem Dienst, ordentliche Humpen geplockt.

    Und wenn wir Baby-Boomer heutzutage irgendwo auf einer Feier unbekannte Altersgenossen begegnen, haben wir Reservisten sofort ein gemeinsames Gesprächsthema und schon wird gelacht.

    Irgendwie finde ich das alles sehr seltsam, was du da von dir gibst.

    Ich weiß nicht, was Baby Boomer sind.

    Aber wenn ich auf Schulfreunde von früher treffe, habe ich auch gleich ein Gesprächsthema und es wird gelacht.

    Was heißt "Humpen plocken"? Warum erzählst du das?

    Was ist ein "pädagogischer Wattebausch"?

    Ihr habt gemacht und nicht gelabert? Was so genau?

  • Wir leben auf zu verschiedenen Planeten!8)

  • Was erzählst Du hier eigentlich? Hast Du in dieser Zeit gelebt? Wenn ja, wo hast Du gedient? In welcher Einheit? Oder in welchem Krankenhaus?

    Sicher war es formal gesehen eine Pflicht, aber wir haben mit Überzeugung und innerer Selbstverständlichkeit für die Gesellschaft gedient. Und genau das unterscheidet uns von der heutigen jungen Generation. Noch Fragen?

    sorry, aber ich habe selten so einen verklärenden Blödsinn gelesen. Wir haben das gemacht, weil wir es machen musten. Geliebt haben das die Wenigsten und bestimmt nicht aus innerer Selbstverständlichkeit oder Überzeugung. Ein notwendiges Übel, dass man schnell hinter sich gebracht hat. Die Zivildienstleistenden haben wenigstens noch was sinnvolles gemacht, die anderen haben ihre Zeit nach der Grundausbildung mit rumsitzen in der Kaserne totgeschlagen...

  • Und wenn wir Baby-Boomer heutzutage irgendwo auf einer Feier unbekannte Altersgenossen begegnen, haben wir Reservisten sofort ein gemeinsames Gesprächsthema und schon wird gelacht. Man versteht sich. -Gesellschaftliche Klammer!8)

    Und alle anderen verdrehen die Augen, weil die alten Herren immernoch über die verschwendete Zeit von vor 50 Jahren reden. Ein trauriges Leben, wenn ein Pflichtdienst ein so zentrales Highlight war, dass man als alter Mann nichts anderes zu erzählen hat.

  • sorry, aber ich habe selten so einen verklärenden Blödsinn gelesen. Wir haben das gemacht, weil wir es machen musten. Geliebt haben das die Wenigsten und bestimmt nicht aus innerer Selbstverständlichkeit oder Überzeugung. Ein notwendiges Übel, dass man schnell hinter sich gebracht hat. Die Zivildienstleistenden haben wenigstens noch was sinnvolles gemacht, die anderen haben ihre Zeit nach der Grundausbildung mit rumsitzen in der Kaserne totgeschlagen...

    Da kann ich ja nichts dafür, wenn Du mit so einer Einstellung den Wehrdienst angetreten hast. Wenn Du in Deiner Einheit negative Erfahrungen gesammelt hast, ist es halt so.

    Aber dreist finde ich, meine Äußerungen als verklärenden Blödsinn abzutun. Es ist auch ein Schlag ins Gesicht meiner ehemaligen Kameraden. Einige haben sich nach der Grundausbildung länger verpflichtet, einige andere treffe ich regelmäßig im Reservistenverband wieder.

    Und in welcher Einheit hast Du gedient?8)

  • Ich glaube, manche Dinge kann man nur nachvollziehen wenn man gedient hat.

    Ich kenne das mit dem gemeinsamen Gesprächsthema auch.

    Und wir Gedienten haben uns auf dem letzten Klassentreffen auch über die möglichen militärischen Szenarien unterhalten und darüber was wir ggf. zu tun hätten.

    Das unsere Gesellschaft das entsprechende Mindset verloren hat stimmt auch. Das muss man jetzt nicht unbedingt am Sportunterricht festmachen, aber wenn ich dran denke wie viel größtenteils geheime militärische Infrastruktur wir noch 2000 hatten, von der 90% der Zivilisten keine Ahnung hatten und wie viel davon über ist.... Den wenigsten ist klar, wie hochgerüstet unser Land mal auf allen Ebenen war und wie viel wir da als Friedensdividende aufgegeben haben. Manchmal guck ich mir die Reste an, die ich noch aktiv erlebt habe, falls sie denn noch da sind....

  • Und alle anderen verdrehen die Augen, weil die alten Herren immernoch über die verschwendete Zeit von vor 50 Jahren reden. Ein trauriges Leben, wenn ein Pflichtdienst ein so zentrales Highlight war, dass man als alter Mann nichts anderes zu erzählen hat.

    Was ist denn das jetzt für eine herablassende Spitzenleistung, die Du hier abziehst? Lernt man das heute so?

    Den Wehrdienst pauschal als "verschwendete Zeit" abzutun, spricht Bände.8)

  • Was ist denn das jetzt für eine herablassende Spitzenleistung, die Du hier abzieht? Lernt man das heute so?

    Das ist nur eine Feststellung. Solche traurigen Gestalten wie dich habe ich auch im Verwandten-/Bekanntenkreis.

    Zitat

    Den Wehrdienst pauschal als "verschwendete Zeit" abzutun, spricht Bände.

    Ein langer Wehrdienst war schon immer verschwendete Lebenszeit. Saufen und Zeit absitzen ist kein Einsatz für die Gesellschaft.

  • Ich glaube, manche Dinge kann man nur nachvollziehen wenn man gedient hat.

    Habe ich auch. Sogar freiwillig und sicher länger als der Pensionär. Mit manchen ehemaligen Kameraden habe ich auch noch Kontakt. Wir unterhalten uns aber nicht darüber, was wir für harte Kerle und Kerlinnen waren, wie wir so unseren Dienst geleistet haben. Das ist 10+ Jahre her. Das Leben geht weiter und es passieren viele spannende Dinge.

    Was wir "im Ernstfall" zu tuen hätten, ist klar. Was gibt es da zu unterhalten?

  • BaldPension Und ich warte immer noch darauf, dass unser Parteisekretär in Unifom auf der Matte steht und brüllt: "Genossen, die Übung ist vorbei!"

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Ein langer Wehrdienst war schon immer verschwendete Lebenszeit. Saufen und Zeit absitzen ist kein Einsatz für die Gesellschaft.

    Und welche Beurteilungskompetenz hast Du dazu? Aus den Erzählungen Deiner (!) Bekannten?

    Unser Dienst bestand nicht aus Zeit absitzen. Die Humpen haben wir nach (!) der Dienstzeit geplockt.

    Ich bin stolz darauf, gedient zu haben!8)

  • Da kann ich ja nichts dafür, wenn Du mit so einer Einstellung den Wehrdienst angetreten hast. Wenn Du in Deiner Einheit negative Erfahrungen gesammelt hast, ist es halt so.

    Das ist nicht nur meine Meinung, Alle, die ich kenne, reden so über diese Zeit, ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen, der das so verklärt...

  • Das ist nicht nur meine Meinung, Alle, die ich kenne, reden so über diese Zeit, ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen, der das so verklärt...

    Dann kennst Du aber sehr wenige! Du nimmst es mir ab, dass mein Netzwerk im Reservistenverband, neben vielen anderen ehemaligen Kameraden, da viel größer ist?

    Und verklärt habe ich gar nichts, weil ich nichts konkretes über meine Arbeit in meiner Truppe erzählt habe.

    Darf man das heutzutage nicht mehr sagen, wenn es für einen selbst eine tolle Zeit war?8)

Werbung