Wie viele Stunden arbeitet ihr pro Woche?

  • Ich finde die Arbeitszeit nicht zu viel, es ist eher die Art der Arbeit, die unheimlich anstrengend ist. Ich brauche schlicht die Ferien zur Regeneration und frage mich, wie Deutschkolleg*innen das machen, die ständig Klausuren auf dem Tisch haben.

  • Hier gibt es Grundschullehrer, die zu bestimmten Zeiten 70h arbeiten, also 10 am Tag, inklusive Samstag und Sonntag? Was macht ihr in dieser Zeit? Ich glaube, Tom123 schrieb das weiter vorne.

    Ich glaube, dass du zwischen regelmäßig und Spitzenzeiten unterscheiden musst. Auch wenn ich mich durchaus für effizient halte arbeite ich im Schnitt sicherlich mehr als die 41 h, die wir machen müssen. Dass es deutlich über 50 sind, ist aber eine Ausnahme. Deswegen schrieb ich 35 - 70 h. Wenn es Zeugnisse gibt, ist es durchaus so, dass ich dann jeden abend noch mal von 20-24 h am Rechner sitze. Oder ich hatte auch schon mal, dass das WE komplett weg war. Letztens war ich auf Klassenfahrt und habe am WE die Aufgaben für meine Klasse zu Hause vorbereitet. Wenn dann dazu noch irgendwelche SL-Sachen kommen, kann es das auch schnell mal in Stress ausarten. Aber da reden wir über 2-3 mal im Jahr. Die normale wöchentliche Arbeitszeit in der Schulzeit wird irgendwo bei 45 h liegen. Das halte ich auch für realistisch. Wobei ich auch alle Elterngespräche, Mails etc., als Arbeitszeit rechne.

  • Ah okay, "Schulleitungssachen" ist sicher noch mal ein ordentlicher Batzen oben drauf...

  • Ich finde die Arbeitszeit nicht zu viel, es ist eher die Art der Arbeit, die unheimlich anstrengend ist. Ich brauche schlicht die Ferien zur Regeneration und frage mich, wie Deutschkolleg*innen das machen, die ständig Klausuren auf dem Tisch haben.

    Hast du denn Fächer, in denen du in den Ferienzeit überhaupt keine Klassenarbeiten/Klausuren korrigieren oder irgendwas vorbereiten musst? Bis auf die Sommerferien habe ich in allen anderen Ferien (also Herbst-, Weihnachts- und Osterferien; zum Halbjahr bzw. im Winter und an Pfingsten haben wir hier in NDS ja nur zwei bzw. einen Tag frei plus einen Brückentag nach Himmelfahrt) Klassenarbeiten und Klausuren und teilweise auch Abiklausuren (wenn die schon vor Ostern geschrieben wurden) zur Korrektur liegen, muss Unterricht vorbereiten, Praktikumsmappen korrigieren oder Prüfungsvorschläge erstellen. Das schaffe ich in "normalen" Schulwochen einfach nicht alles und möchte ich z. T. auch gar nicht außerhalb der Ferien erledigen, weil ich z. B. Klausuren gerne "am Stück" korrigiere.

    So gibt es bei mir auch Spitzenzeiten - meist zwischen April und Juni -, wo ich mehr als 40 Stunden die Woche mit "Schularbeiten" beschäftigt bin, aber auch Zeiten - bspw. nach den Halbjahreszeugnissen im Februar, wenn meine eigene Klasse (in der ich meist 11 Unterrichtsstunden habe) im vierwöchigen Praktikum ist -, wo ich recht wenig zu tun habe. Diese Zeiten kann ich dann aber auch schon mal zur Vorbereitung von Unterricht und Prüfungen nutzen.

    Insgesamt gesehen überschreite ich die 40-Stunden-Woche durchschnittlich definitiv nicht, wobei zu berücksichtigen ist, dass ich auf 20,5 Unterrichtsstunden reduziert habe. Ich bin durchschnittlich etwa bei einer 30-Stunden-Woche.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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  • Ich korrigiere keine Arbeiten in den Ferien.

    Die Arbeiten in der Grundschule sind durchweg ( auch Aufsätze in Klasse 4) an einem Nachmittag zu schaffen.

    In der Regel korrigiere ich noch am selben Tag, da ich ungern Arbeiten, LZK " rumliegen" habe.

    Während der Schulzeit bereiten wir meist 2 Wochen gemeinsam vor. Kopieren dann alles durch..und das Spiel setzt sich dann durchs Schuljahr so fort.

  • Die Arbeiten in der Grundschule sind durchweg ( auch Aufsätze in Klasse 4) an einem Nachmittag zu schaffen.

    Wow! Das finde ich gut und zeigt mir mal enen Vorteil der Arbeit in der GS auf, wenn es bei allen GS-Lehrkräften so aussieht. Für meine KuK und mich ist das m. E. kaum schaffbar - insbesondere in den Fächern und den Bildungsgängen, wo die SuS umfangreichere Klausuren schreiben. Hinzu kommt, dass wir nachmittags oft erst spät zuhause sind, da in den beruflichen Schulen ja häufig bis zur 8. Stunde oder länger Unterricht ist.

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  • Wow! Das finde ich gut und zeigt mir mal enen Vorteil der Arbeit in der GS auf, wenn es bei allen GS-Lehrkräften so aussieht. Für meine KuK und mich ist das m. E. kaum schaffbar - insbesondere in den Fächern und den Bildungsgängen, wo die SuS umfangreichere Klausuren schreiben. Hinzu kommt, dass wir nachmittags oft erst spät zuhause sind, da in den beruflichen Schulen ja häufig bis zur 8. Stunde oder länger Unterricht ist.

    Vielleicht gibt es ja deswegen den Unterschied A 12 / A 13. Irgendwie muss die viele, viele Mehrarbeit durch Korrekturen ja auch honoriert werden.

  • Wow! Das finde ich gut und zeigt mir mal enen Vorteil der Arbeit in der GS auf, wenn es bei allen GS-Lehrkräften so aussieht.

    Sieht es nicht.

    Auf einer FoBi wurde mal das Zensieren von Aufsätzen im Unterricht vorgestellt. Kann man also auch machen.

    Ich brauche mehrere Durchläufe und mehrere Tage zur Korrektur und anschließend noch eine Runde für die Rückmeldungen, das kann man ja auch knapp gestalten oder sich länger damit beschäftigen, ja nach Ansatz bzw. Intention.


    In den Wochen, die besonders voll sind, schreibt man Zeugnisse oder Gutachten, korrigiert, stellt die Differenzierung für weitere Wochen zusammen oder kümmert sich um das, was vor der Einschulung zu tun ist.

  • Vielleicht gibt es ja deswegen den Unterschied A 12 / A 13. Irgendwie muss die viele, viele Mehrarbeit durch Korrekturen ja auch honoriert werden.

    Und die andre viele, viele Mehrarbeit, die GS-Kollegen haben? Die bleibt unhonoriert? Immer und immer wieder diese ollen Stereotypen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Sieht es nicht.

    Gut zu wissen. Danke für die Info!

    Wenn ich so drüber nachdenke, fällt mir auf, dass durch die "verlässlichen Schulen" wohl auch viele Lehrkräfte der allgemeinbildenden Schulen bis nachmittags in der Schule sind und dann nicht mal eben einen Stapel Aufsätze durchkorrigieren können, oder?

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  • viele, viele Mehrarbeit durch Korrekturen

    Sooo viel Mehrarbeit habe ich durch Korrekturen nun auch wieder nicht! Dafür müssen GS-Lehrkräfte ja z. B. Gutachten schreiben, was bei uns komplett wegfällt. Meines Erachtens gleicht sich der Arbeitsaufwand im Endeffekt wieder aus.

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  • Das ist sehr unterschiedlich.

    Die „verlässlichen“ Schulen in NDS sind ja die Halbtagsschulen, das war 2000 der Fortschritt/ die Pflicht, dass die Kinder 5 Zeitstunden betreut werden müssen und nicht später kommen oder eher gehen können. Das gab es vorher auch, z.B. dass Teilklassen früher kamen oder später gingen oder Kinder nur 2 oder 3 Stunden an einem Tag hatten.


    Die meisten Ganztagesschulen sind offene und ursprünglich gab es Personal für den Nachmittag, das Land möchte aber, dass auf lange Sicht 60% der Zeit durch Lehrkräfte übernommen wird. Dann muss man als Lehrkraft auch ab Mittag Aufsichten oder Angebote übernehmen, Unterricht kann es bei einer Öffnung nicht sein, weil Kinder ja freiwillig bleiben oder nach Hause gehen.


    Ob ich viele Aufgaben in der Schule erledige oder zu Hause, kann ich mir vor oder nach dem Unterricht frei einteilen, aber nur weil der Ort ein anderer ist, ist die Arbeit nicht weniger.

  • Sooo viel Mehrarbeit habe ich durch Korrekturen nun auch wieder nicht! Dafür müssen GS-Lehrkräfte ja z. B. Gutachten schreiben, was bei uns komplett wegfällt. Meines Erachtens gleicht sich der Arbeitsaufwand im Endeffekt wieder aus.

    Das denke ich auch. Kann ich aber ehrlich gesagt nicht vergleiche, weil ich noch nie Lehrkraft in einer anderen Schulform war und es auch nicht könnte (vielleicht noch gym. Oberstufe)

  • Bei den Korrekturen wird immer vergessen, dass man bei den Kleinen wirklich jeden Strich nachgucken und korrigieren und nacharbeiten lassen und erneut korrigieren muss. Das frisst auch eine Menge Zeit.

  • Ich hab 29 SuS in meiner Klasse.

    Aufsätze bewerte ich nach vorher erstelltem Raster.

    Da gibt es einen A4 Bogen als Rückmeldung.

    Da sind alle Punkte genau nachvollziehbar.

    Ich hatte seitdem noch nie eine Beschwerde/ negative Rückmeldung der Eltern, da sie so die Note der Arbeit genau nachvollziehen können. Das finde ich gerade bei Aufsätzen extrem wichtig.

    Ich habe deutlich mehr Elternarbeit als in der weiteren Schule.

    Tägliche Mails/ Anrufe/ etc.

    DAS frisst deutlich mehr Zeit als mein Korrekturaufwand.

    Dazu kommen dann Gutachten/ Anträge auf Integrationshelfer*innen / etc.


    Es ist nicht so, als ob ich nichts zu tun hätte.

    Meine Schwerpunkte liegen nur woanders.

    Dazu kommt dann noch das höhere Stundendeputat mit 28h in der GS.

    Ich bin ganz klar der Meinung, dass ich sehr wohl A13 verdiene.

  • Bei den Korrekturen wird immer vergessen, dass man bei den Kleinen wirklich jeden Strich nachgucken und korrigieren und nacharbeiten lassen und erneut korrigieren muss. Das frisst auch eine Menge Zeit.

    Allerdings schaffe ich das nicht. Ich kann nicht jeden Strich korrigieren. Ich korrigiere viel, aber manchmal nur auf Vollständigkeit. Das wissen die Eltern und die meisten schauen auch mal selbst die Hausaufgaben an. Bei den verdächtigen Spezialisten muss ich allerdings da selbst ran.

  • Mails und Anrufe kommen aber nicht in den Ferien bzw. kann man sie da getrost ignorieren. Ebenso am WE und am Feiertag. Als doppelter Korrekturfachlehrer mit viel Oberstufe hingegen muss man in jeden Ferien außer den Sommerferien arbeiten, auch viele WE und Feiertage.

    Gutachten schreiben wir ja auch, ist ja nicht so, dass wir keine Inklusionsschüler oder IK Schüler hätten und keine AOS-F Anträge stellen würden.


    Nicht falsch verstehen: ich gönne euch total die A 13, ich bin nur total neidisch auf alle, die jetzt z.B. das lange Himmelfahrtswochende mit Freizeit und Familienzeit genießen, während ich hier schon wieder durchkorrigiere.......

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