Zum ersten Mal Klassenlehrerin

  • Hallo alle zusammen, :wink_1:


    noch 10 Wochen, dann sind hier in Sachsen Sommerferien. Ab dann beginnt für mich die richtig spannende Zeit in 2022. Ich werde neben einen Umzug in eine tolle neue Wohnung auch erstmalig Klassenlehrerin in der neu gebildeten H8. Ich bin mega aufgeregt, aber im positiven Sinn. Ich freu mich super darauf, auch wenn es sicherlich sehr herausfordernd wird. :tanz:


    Für mich persönlich ist der große Vorteil, dass ich alle Schüler kenne und die Schüler mich und ich bekomme richtig tolle SuS. <3 Die bisherigen Klassenlehrer haben einen super Job gemacht und ich hoffe, dass ich in die großen Fußstapfen treten kann. :angst: Nun bin ich ja, wie hier einige wissen, Seiteneinsteigerin und erst seit Nov. 2021 dabei. Als Lehrerin mach ich mich wohl recht gut, zumindest ist die Probezeit seit Ende April bestanden und das Personalgespräch lief auch klasse. Das stärkt ein wenig das Selbstbewusstsein. :)


    Nun plane ich schon etwas für das neue Schuljahr, soweit mir möglich. Ich hab schon mit den KuK gesprochen und hole mir hier und dort Tipps und Tricks. Ich hab auch schon eine stellvertretende Klassenlehrerin, mit der ich mich sehr gut verstehe. Mit der Kollegin, die mit für das Praktikum in meiner Klasse verantwortlich sein wird (WTH-Lehrerin) habe ich gestern auch schon gesprochen und mir viele Infos besorgt. Wir sind zwar noch nicht fertig geworden, aber es ist ja auch noch Zeit. Ich möchte noch erwähnen, dass ich ein Mensch bin, der gerne so früh wie möglich plant, um sich sicher und wohl zu fühlen. Bedeutet natürlich auch, dass ich ggf. meine Planung nochmals ändern und anpassen muss und manches vielleicht auch umsonst mache, aber das ist auch ein Lernprozess.


    Nun möchte ich gerne auf euren Erfahrungsschatz zurückgreifen. Ich hab im Internet zwar schon nach Infos gesucht, aber das ist nicht zu vergleichen mit dem direkten Austausch. Gibt es eurer Meinung nach Punkte, auf die ich besonders achten muss? Habt ihr Tipps oder Tricks für mich?


    Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende! :rose:


    helia

    "Misserfolg ist nur eine Möglichkeit von vorne zu beginnen. Nur dieses mal etwas Intelligenter!" (Denis Waitley)

  • Mir hat als Anfängerin "99 Tipps - Den Schulalltag meistern" von Hoegg (Cornelsen) sehr geholfen.


    Es gibt in der Reihe auch "99 Tipps für Klassenlehrer"; das hab ich allerdings selbst nicht gelesen.

  • Das sind eine Menge guter Tipps @Laborhund ! Ich muss allerdings gestehen, dass ich - obwohl an einer BBS die Klassenleitung ja prinzipiell weniger Aufgaben hat als die an einer allgemein bildenden Schule (z. B. weniger bis gar keine Elternarbeit, wenige bis gar keine Unternehmungen in Form von Tagesausflügen und/oder Klassenfahten, keine Klassenkasse; Schulfeste sowie Sprechstunden haben wir an meiner Schule gar nicht, Elternabend und -sprechtag nur einmal im Schujahr) - die Klassenlehrerinnentätigkeit nicht grundsätzlich als "toll" empfinde und sie mir des Öfteren gar keinen Spaß macht, sondern auch ein Stück weit belastend ist. Das sollte man sich ebenfalls vor Augen führen.

    Arbeite auch intensiv mit deiner Co-Klassenleitung zusammen, du musst nicht alles alleine machen.

    Gibt es die denn in jeder Schule/Schulform der allgemein bildenden Schulen? Aus dem BBS-Bereich kenne ich das nur in wenigen Klassen (insbesondere den "schwierigen" Klassen der Berufsvorbereitung, die hier in NDS "Berufseinstiegsklassen" heißen).


    Nichtsdestotrotz wünsche ich dir viel Erfolg und Freude mit deiner zukünftigen Klasse xxheliaxx !

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • @Laborhund: WOW, so viele Infos und Tipps! Super, klasse! danke dir! :rose:

    Humblebee: Auch dir ein großes Dankeschön fürs Aufzeigen der anderen Seite der Medaille. :rose:

    Ja, es gibt immer positive und negative Seiten, Erlebnisse etc. Ich hab auch echt Muffensausen und einen großen Respekt vor der Tätigkeit als Klassenlehrer, vor allem wenn ich an den Teil "Elternarbeit" denke, aber ich denke mir auch: Ich schaff das schon! :thumbup:


    Zu dem Thema Co-Klassenleitung: Ich hab auch eine Stellvertreterin mit viel Erfahrung. Das nimmt doch etwas den Druck raus, da ganz alleine zu sein. Ich werde zwar sehr viel alleine machen, vor allem, da meine Stellvertreterin mega viel eingebunden ist und ich sie nicht unnötig belasten möchte, aber es ist beruhigend zu wissen, das man eine direkte Ansprechpartnerin hat.

    "Misserfolg ist nur eine Möglichkeit von vorne zu beginnen. Nur dieses mal etwas Intelligenter!" (Denis Waitley)

  • Hallo Helia,


    ich kann dir nur als Mutter eines Achtklässlers im Hauptschulzweig an der Realschule (Sachsen) antworten. Die achte Klasse stand komplett im Fokus der ersten Praktika. Vor Weihnachten gab es das eintägige Familienpraktikum bei einem Verwandten oder Bekannten im Betrieb. Das erste große Praktikum (14 Tage) steht Ende Juni an und hat uns als Eltern schon viele Nerven geraubt. Dort hat aber auch die Schule von September an viel an den Fähigkeiten der Schüler gearbeitet, wie Bewerbung schreiben, Interessen entdecken, sich um Formulare kümmern usw. Es kann natürlich sein, dass deine SuS sich in der achten Klasse/Förderschule erst einmal nicht aktiv um einen Praktikumsplatz kümmern müssen, sondern dieser zentral von der Schule organisiert ist. So ist es an der Förderschule meines jüngeren Sohnes. Dort gehen die SuS in der achten einmal die Woche zum Praktikum (Landwirtschaft, Gartenbau, Küche usw.). Ein zweites großes Thema bei unserem Achtklässler ist die Vorbereitung auf die Hauptschulprüfung, die an der Realschule am Ende der 9. Klasse ansteht. Da du in deiner Infobox Förderschule stehen hast, kann es sein, dass deine SuS diese Prüfung erst zur 10. Klasse ablegen. Jedenfalls, falls es bei euch ansteht, kannst du dich da schon mal reinlesen.


    Liebe Grüße

    Stardust

  • OT, aber ich finde es interessant, dass in Sachsen schon in der 8. Klasse Praktika stattfinden. Hier kenne ich es eigntlich nur so, dass sie erst in der 9. durchgeführt werden (zwei Wochen).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • ... und ich habe den dritten Schwerpunkt vergessen: Jugendweihe ist auch in der 8. Klasse. Aber das sollte jemand von den Eltern organisieren.


    In der 9. Klasse ist auch noch ein zweiwöchiges Praktikum. Soll ja nicht langweilig werden.

  • ich kann dir nur als Mutter eines Achtklässlers im Hauptschulzweig an der Realschule (Sachsen) antworten. Die achte Klasse stand komplett im Fokus der ersten Praktika. Vor Weihnachten gab es das eintägige Familienpraktikum bei einem Verwandten oder Bekannten im Betrieb. Das erste große Praktikum (14 Tage) steht Ende Juni an und hat uns als Eltern schon viele Nerven geraubt. Dort hat aber auch die Schule von September an viel an den Fähigkeiten der Schüler gearbeitet, wie Bewerbung schreiben, Interessen entdecken, sich um Formulare kümmern usw. Es kann natürlich sein, dass deine SuS sich in der achten Klasse/Förderschule erst einmal nicht aktiv um einen Praktikumsplatz kümmern müssen, sondern dieser zentral von der Schule organisiert ist. So ist es an der Förderschule meines jüngeren Sohnes. Dort gehen die SuS in der achten einmal die Woche zum Praktikum (Landwirtschaft, Gartenbau, Küche usw.). Ein zweites großes Thema bei unserem Achtklässler ist die Vorbereitung auf die Hauptschulprüfung, die an der Realschule am Ende der 9. Klasse ansteht. Da du in deiner Infobox Förderschule stehen hast, kann es sein, dass deine SuS diese Prüfung erst zur 10. Klasse ablegen. Jedenfalls, falls es bei euch ansteht, kannst du dich da schon mal reinlesen.

    Stardust: Ja, ich denke auch, dass das Praktikum im Mittelpunkt des Schuljahres stehen wird. Daher kümmern sich so viele Fachrichtungen darum: Deutsch Bewerbung schreiben, WTH die praktische Vorbereitung, Informatik hilft bei der Suche etc. Praktika sind bei uns April/Mai. Ich habe schon mit der WTH-Lehrerin gesprochen und freu mich, dass ich jemanden an der Seite habe, der sich seit Jahren damit befasst. Es wird sicherlich aufregend für die Schüler, wenn sie sich einen Platz suchen sollen. Bei uns müssen sie schon selbstständig suchen, werden aber dabei unterstützt. Was die Abschlussprüfung angeht: Ja, diese ist in der 10. Klasse. In der 9. wird es auch nochmal ein Praktikum geben, aber dann haben wir ja schon Übung.

    "Misserfolg ist nur eine Möglichkeit von vorne zu beginnen. Nur dieses mal etwas Intelligenter!" (Denis Waitley)

  • Es ist richtig, dass du an einer Förderschule (L?) arbeitest?

    Lege vorab viele, viele Blankolisten an mit den Namen deiner Schüler. Geld für dies und das, Fehltage, HA, Elternkontakte, Verhalten, Vergessenes... Irgendwo muss man sich das alles aufschreiben und dann hat man nie den passenden Platz dazu um alles auf einmal zu sehen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • laleona: Ja, das ist richtig. Die Idee mit den Blankolisten ist super. Danke dir! :rose:

    "Misserfolg ist nur eine Möglichkeit von vorne zu beginnen. Nur dieses mal etwas Intelligenter!" (Denis Waitley)

  • Zum Aspekt "Elterngespräche" kann ich dir empfehlen, dich mit dem Thema "Systemisches Fragen" auseinanderzusetzen. Die sind zwar in erster Linie für die Beratung gedacht und wirklich beraten können wir als Lehrkräfte Eltern in aller Regel nicht, da wir meist selbst ein Anliegen haben. Aber sie können ungemein dabei helfen, Gesprächssituationen zu entschärfen und Kommunikation sinnstiftend zu gestalten. Zum Beispiel als Einführung ein Buch von Andreas Patrzek, das ist nicht zu sehr aus dem therapeutischen Kontext...

  • @Zamomin: Vielen lieben Dank für den Tipp! :rose:

    "Misserfolg ist nur eine Möglichkeit von vorne zu beginnen. Nur dieses mal etwas Intelligenter!" (Denis Waitley)

  • Elterngespräche beginne ich immer mit: Was schätzen Sie an Ihrem Kind?

    Manche Eltern müssen da lange überlegen. Natürlich hast du als Lehrkraft von jedem Schüler einen positiven Aspekt in petto.

    Ich finde, dieser Einstieg nimmt den Eltern das Gefühl, dass sie sich eine Art "Standpauke" für ihr Kind abholen müssen. So á la "Wir betrachten Ihr Kind als Ganzes".

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • laleona: Hey, das ist ja super! Vielen lieben Dank! Das werde ich definitiv berücksichtigen! :rose:

    "Misserfolg ist nur eine Möglichkeit von vorne zu beginnen. Nur dieses mal etwas Intelligenter!" (Denis Waitley)

  • Wozu? Für schlechteren Service?

    Für lebendigere Innenstädte. Gerade bei Büchern führt die Buchpreisbindung auch mal nicht zu einem Preisvorteil im Onlinehandel. Da muss man nun wirklich nicht das Geld den großen Fischen ins Maul werfen.

  • Wozu? Für schlechteren Service?

    Schade, dass in den Buchhandlungen, die du kennst, der Service so schlecht ist. Hier in der Stadt und auch an meinem Schulort gibt es einige Buchhandlungen mit einer Top-Auswahl und -Beratung durch sehr kompetentes, "belesenes" Personal und einer schönen Atmosphäre im Geschäft, die zum Verweilen und Lesen einlädt (kostenlose Getränke, "Schmökersessel" usw.). Die bieten teilweise seit den Corona-bedingten Geschäftsschließungen auch einen kostenlosen Lieferservice per Fahrrad im Stadtbereich an.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Schade, dass in den Buchhandlungen, die du kennst, der Service so schlecht ist. Hier in der Stadt und auch an meinem Schulort gibt es einige Buchhandlungen mit einer Top-Auswahl und -Beratung durch sehr kompetentes, "belesenes" Personal und einer schönen Atmosphäre im Geschäft, die zum Verweilen und Lesen einlädt (kostenlose Getränke, "Schmökersessel" usw.). Die bieten teilweise seit den Corona-bedingten Geschäftsschließungen auch einen kostenlosen Lieferservice per Fahrrad im Stadtbereich an.

    Kann ich so unterschreiben. Der einzige Grund, warum ich inzwischen manchmal wieder Bücher online bestelle (jenseits pandemischer Fragen) ist, dass es an meinem aktuellen Wohnort oder in dessen Nähe leider keinerlei gute Secodhand- Buchläden gibt. An meinem früheren Wohnort gehörten vier der zahlreichen Buchantiquariate zu meiner üblichen "Einkaufstour", um mich mit neuem Lesestoff einzudecken, hier geht das nicht. Nachdem ich es nachhaltiger finde Bücher nicht einfach zu entsorgen, bloß weil man selbst diese vielleicht nicht (mehr) lesen möchte, habe ich das immer sehr umfassend genutzt. Jetzt bestelle ich eben ab und an mal gebrauchte Bücher (möglichst eine größere Menge zeitgleich, damit ich seltener bestellen und liefern lassen muss). Kinderbücher für meine Neffen gibt es dann prinzipiell aus meiner Lieblingsbuchhandlung. Sieht man davon ab, dass manche Verkäuferinnen absurde Vorstellungen haben von Büchern (angeblich sollen manche "nur für Jungs" und manche "nur für Mädchen" sein- die schauen immer arg überrascht, wenn ich ihnen den Zahn direkt ziehe und um eine genderfreie Beratung zu Kinderbüchern bitte, weil das offenbar nur wenige Kund:inn:en so äußern) und deren Leserschaft, bekomme ich dort immer eine sehr gute Beratung zu alters- bzw. kindsangemessenen Inhalten und angesprochenen Themen/Haltungen bei gleichzeitig äußerst vielfältiger und liebevoller Auswahl.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: fehlende Buchstaben wurden nachgeliefert..

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