Thema Medienkonsum - Thema für den Elternabend?

  • Ich denke an den letzten Elternabend im hiesigen kiga zum Thema "Medienkonsum" (der war freiwillig) und die Kommentare der Muddis am nächsten Tag vorm kiga. Ich selbst war nicht dort, meine Kinder dürfen nur am we jeden Tag 1h am Laptop gucken, auch sonst kein Handy oder so. TV haben wir nicht.

    Ich denke schon, dass man informieren sollte, die Eltern, über das Maß des Konsums.

    Ich finde nur ein persönliches Gespräch, in dem man erstmal nachfragt, wie der Tag sich so gestaltet und wo die Eltern Ideen bräuchten einfach besser, weil auf die jeweilige Situation zugeschnitten.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • das bringt meiner Meinung nach keine Punkte

    Ich bin gar nicht Lehrerin geworden, um Punkte zu sammeln.:weissnicht:

    um möglichst schnell fertig zu werden.

    Ich bin auch nicht auf dem Elternabend, um schnell fertig zu werden. Dann kann ich das auch gleich sein lassen.

    Verpflichtend ist EIN Elternabend zur Darlegung der Leistungsbewertung und zur Wahl (alle 2 Jahre), der Rest kann dann wegfallen, wenn man es so verstehen will. Will ich aber nicht.

    Wäre aber vielleicht mal eine Idee, vorher abzufragen, was nach Wünschen der Eltern besprochen werden soll. Da könnte ja durchaus die Anfrage kommen, die Probleme im Klassenchat zu thematisieren und Eltern könnten sich ggf. vorbereiten und mitreden.

    Ach. Dazu verteilt man vorab Einladungen, gibt Themen bekannt, lässt auf einem Rückläufer ankreuzen oder bittet vorab um Fragestellungen. Und wenn man Eltern auffordert, dann stellen sie Fragen, die man besprechen kann - ja, da geht es auch um Handynutzung, Gruppen/Chats und anderes.


    Aber als Lehrkraft kann auch ich Themen setzen, die ich sinnvoll finde für den Unterricht und im Hinblick auf die Erziehungspartnerschaft von Lehrkräften und Eltern. Dazu gehört auch, dass man vorab Eltern Hilfen an die Hand gibt, damit sie wissen, was sinnvoll und hilfreich ist oder was erwartet wird.


    Persönliche Gespräche führe ich persönlich. Nicht alle Eltern möchten ihren Tag auf dem Elternabend darlegen und es gibt noch eine Menge weiterer Themen, die ich nicht auf dem Elternabend mit allen besprechen möchte.

  • Das wäre was für meine Mann..

    Ihn kotzen die ewig langen Pflegschaftsabende jedesmal an und er ist der KL meiner Tochter unheimlich dankbar, dass sie alle wichtigen Dinge zügig auf den Punkt bringt.


    Ich halte eine allgemeine Belehrung bei unserer Elternschaft für nicht zielführend. Es gibt einzelne wo man so etwas ansprechen könnte.

    Die meisten brauchen hier keinen persönlichen Erziehungsratgeber.

    Mich würde es auch nicht begeistern...

  • NRW-Lehrerin, es geht aber nicht um "deine" Eltern. Patti fragt, ob es Sinn macht, Mediennutzung zu thematisieren.


    Ich kann als Sek II-Lehrerin nur drauf hoffen, dass das das geschieht, und ich gehe eigentlich auch davon aus. Ich sehe in meinen Klassen Lernende, die nur noch den Move "wischen" drauf haben und deren Hirnwindungen sichtlich verkümmern beim Gucken hirnloser Videos Preisklasse "Biber auf Skateboard".


    Das ist nicht "Privatsache". Das ist eng korreliert mit schulischem Erfolg.


    Ebenso sind Drogen, Missbrauch und anderes Schulthemen, die Eltern natürlich etwas angehen. Der Themenabend zum Missbrauch begann mit einem banalen Satz: "Stell dich nicht so an."


    Diesen Satz habe ich als Kind oft gehört, und in ihm zeigt sich diese Ignoranz gegenüber kindlichen Gefühlen. Kinder in ihrem Vertrauen zu sich selbst stärken, so dass sie lernen, abzulehnen, was ihnen nicht richtig vorkommt, das ist so unendlich wichtig. Und dasselbe gilt für Mobbing in Whatsapp-Gruppen - man kann es nicht früh genug thematisieren. Man fängt auch nicht mit der Verkehrserziehung an, wenn das Kind zum ersten Mal unter den Bus geraten ist, die Sexualerziehung bei der ersten unerwünschten Schwangerschaft.


    Das Angebot von Smiley-ev klingt interessant, und sie können gar nicht alle Anfragen bedienen. Also, anderswo läuft es auch. Patti, ich würde mich nur schulweit da etwas besser vernetzen - musst du das allein stemmen? Andere haben doch auch dieses und andere Themen. Bei uns in der Sek II sind Drogen, Autofahren etc. auch Themen von Veranstaltungen. Aber schulweit.

  • Patti, ich würde mich nur schulweit da etwas besser vernetzen - musst du das allein stemmen? Andere haben doch auch dieses und andere Themen. Bei uns in der Sek II sind Drogen, Autofahren etc. auch Themen von Veranstaltungen. Aber schulweit.

    Guter Hinweis, danke dir. Ich habe vor, mich mit meinem Jahrgangsteam und der Schulleitung diesbezüglich zu vernetzten, wollte vorab aber hier ein paar Meinungen einholen, was ja auch gelungen ist. Danke für die Diskussion und die vielen Anregungen und Gedanken.

  • NRW-Lehrerin, es geht aber nicht um "deine" Eltern. Patti fragt, ob es Sinn macht, Mediennutzung zu thematisieren.

    Nein, es wurde gefragt, was wir davon halten, ein Thema nicht gesondert auf einem thematischen, sondern auf dem ersten Elternabend anzusprechen, weil sich da niemand wehren kann.


    Und das wurde kritisch gesehen. Dass man nicht erzieherisch tätig werden darf als Lehrkraft, oder nicht mit Eltern über problematisches Verhalten reden darf hat niemand gesagt.


    Ach. Dazu verteilt man vorab Einladungen, gibt Themen bekannt, lässt auf einem Rückläufer ankreuzen oder bittet vorab um Fragestellungen. Und wenn man Eltern auffordert, dann stellen sie Fragen, die man besprechen kann - ja, da geht es auch um Handynutzung, Gruppen/Chats und anderes.

    Wie meinst du das? Ich schrieb, dass mir die Idee kam, dass ich Eltern vorab fragen könnte, was sie thematisieren wollen. Habe ich bislang nicht gemacht und es auch noch nie als Elternteil erlebt. Du machst das vielleicht schon lange, dann weiß ich nicht, warum du dich angegriffen fühlst.

  • Ich schrieb, dass mir die Idee kam, dass ich Eltern vorab fragen könnte, was sie thematisieren wollen.

    Das habe ich schon öfter gemacht sogar mit beim Rückmeldeabschnitt. Aber irgendwie kam die ganzen Jahre nie eine Rückmeldung .


    Elternabende sind Querbeetinformationen zum Schuljahr. Wichtig finde ich, dass Elternabende informativ sind. Ich glaube, dass deswegen die Eltern kommen. Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass bei Elternabenden die Eltern eher interessiert, was so im Schuljahr wichtig ist, was läuft, wie es die Lehrkraft angehen will, damit sie so einen allgemeinen Überblick bekommen. In den Elternabenden kommen eher einmal organisatorische Rückfragen, z.B. wie man das mit den Hausaufgaben machen will, wie es mit den Schreibgeräten ist, ob man ins Schullandheim fährt usw., also eigentlich, was man anspricht und für manche noch zu ungenau ist.

    Man kann ja im Zusammenhang auf die im Unterricht und bei den Hausaufgaben erforderliche Konzentrationsfähigkeit fördernde Hintergründe kurz erwähnen (genügend Schlaf, ruhiger Arbeitsplatz, keine Ablenkung usw.) .


    Zum Medienkonsum haben wir extra ein Mediencurriculum, das immer wieder evaluiert wird. Dazu zählen gewisse Unterrichtsinhalte, Medienprojekte wie Internetführerschein und themenorientierte Elternabende für die gesamte Elternschaft mit externen Referenten, die sich darauf spezialisiert haben.


    Meine Erfahrung ist, dass man nur anbieten kann. Eine Beratung wird erst dann angenommen, wenn man aus verschiedenen Gründen dafür offen ist. Erzwingen kann man nichts, das erzeugt eher Ablehnung.

    Einmal editiert, zuletzt von Caro07 () aus folgendem Grund: missverständliche Rechtschreibung ;-)

  • Einen Medien-Elternabend anzubieten, halte ich für eine gute Idee (jedoch bezweifle ich, dass die wirkliche Zielgruppe da kommt).


    Das Thema ausführlich am ersten Elternabend zu besprechen, empfinde ich, wie viele andere hier, als leicht übergriffig den Eltern gegenüber, die es im Griff haben, die nicht belehrt werden müssen und deren Interesse sich zu Recht auf Inhalte zur Schule und nicht auf Erziehungstipps bezieht. Ich wäre wohl leicht genervt, würde meine Zeit damit verschwendet.


    Am sinnvollsten erscheint mir, mit den betreffenden Familien, man merkt ja recht schnell, welche das sind, gezielt in kleinem Rahmen (vier-Augen-Gespräch, oder mit der Jugendsozialarbeit dabei, etc) zu reden. Zusätzlich wäre es denkbar, für interessierte Eltern einen Abend zu organisieren, bei dem man diese Smiley.ev Organisation einlädt oder so. Das könnte man dann ja für die ganze Schule anbieten.

  • Bei uns hat die Polizei einen Infoabend durchgeführt, nachdem ein paar unserer Dritt- und Viertklässler "seltsame" Videos auf TikTok und Youtube hochgeladen hatten... Dieser Elternabend hatte recht viel - und sehr beeindrucktes - Publikum. Wer möchte schon das Kinderzimmer seiner eigenen Kids im Internet sehen?

  • Nein, es wurde gefragt, was wir davon halten, ein Thema nicht gesondert auf einem thematischen, sondern auf dem ersten Elternabend anzusprechen, weil sich da niemand wehren kann.


    Und das wurde kritisch gesehen. Dass man nicht erzieherisch tätig werden darf als Lehrkraft, oder nicht mit Eltern über problematisches Verhalten reden darf hat niemand gesagt.


    Wie meinst du das? Ich schrieb, dass mir die Idee kam, dass ich Eltern vorab fragen könnte, was sie thematisieren wollen. Habe ich bislang nicht gemacht und es auch noch nie als Elternteil erlebt. Du machst das vielleicht schon lange, dann weiß ich nicht, warum du dich angegriffen fühlst.

    Einerseits möchtet ihr - als Eltern- gefragt werden, andererseits möchtet ihr bzw. eure Partner:innen früh nach Hause.

    Offenbar ist euch daran gelegen, die Themen vorzugeben, vor allem die, über die nicht gesprochen werden muss, weil ihr euch persönlich nicht betroffen seht und ihr auch zur Gemeinschaft nichts beitragen möchtet, indem ihr z.B. Tipps und Möglichkeiten oder auch Grenzen oder Mühen in einem Gespräch darlegt.

    Wenn man Eltern fragt, bekommt man sehr unterschiedliche Rückmeldungen, in etwa so bunt wie die Schülerschaft, und nicht alle Eltern sind allzeit informiert, haben das siebte eigene Kind in der Schule und selbst Einblick in den Laden.


    Dazu kommt, dass ihr z.T. als Eltern den Lehrkräften an der Grundschule die Aufgabe erklärt.

    Da kann man nur hoffen, dass ihr selbst ganz reflektiert mit den Notwendigkeiten, Anforderungen, aber auch Aufforderungen und der Erwartungshaltung der Eltern an euren Schulformen umgeht, auch wenn sie euch mal mitteilen, was sie gerne hätten und wie ihr euren Beruf ausüben möchtet.


    Wenn es dann noch so dargestellt wird, dass man sich nicht gegen ein Thema auf dem Elternabend wehren könne, dann frage ich mich, wie und als was ihr Elternabende wahrnehmt … und durchführt.

  • Meine Elternabende waren bisher alle reine Wahl- und Informationsveranstaltungen, von denen keine länger als 30 Minuten gedauert hat (obwohl 2x Klasse 5 dabei war). Ich hatte den Eindruck, damit waren alle zufrieden. Erziehungstipps würde ich in diesem Rahmen als extrem unangebracht empfinden. Für diejenigen, die es interessiert, gibt es klassenübergreifend für die gesamte Jahrgangsstufe einen gesonderten Elternabend zum Themen Medienkonsum/Umgang mit sozialen Medien mit externen Referenten.

  • Einerseits möchtet ihr - als Eltern- gefragt werden, andererseits möchtet ihr bzw. eure Partner:innen früh nach Hause.

    Offenbar ist euch daran gelegen, die Themen vorzugeben, vor allem die, über die nicht gesprochen werden muss, weil ihr euch persönlich nicht betroffen seht und ihr auch zur Gemeinschaft nichts beitragen möchtet, indem ihr z.B. Tipps und Möglichkeiten oder auch Grenzen oder Mühen in einem Gespräch darlegt.

    Ich weiß ja nicht, wen du meinst, aber ich für meinen Teil möchte auf einem Elternabend nicht lang und breit darüber belehrt werden, wann z.B. meine Kinder ins Bett sollen und wieviel Handyzeit angemessen ist. Eine kurze Info gerne, einen Expertenvortrag nicht gerne.

    Ich möchte als Mutter keine Themen vorgeben und ich sehe mich auch nicht in der Pflicht, als Mutter und somit "Teil der Gemeinschaft" meine Meinung / mein Wissen über Mediennutzung im Kindesalter an andere Eltern weiterzugeben, die ich gar nicht kenne.

    Wenn man Eltern fragt, bekommt man sehr unterschiedliche Rückmeldungen, in etwa so bunt wie die Schülerschaft, und nicht alle Eltern sind allzeit informiert, haben das siebte eigene Kind in der Schule und selbst Einblick in den Laden.

    Genau. Deshalb empfinde ich "Einblick in den Laden" beim ersten Elternabend wichtiger als Infos zur Mediennutzung - und dann später gerne Themenabende für die Eltern, die möchten, und gezielte Informationen / Hilfen für die Eltern, bei denen es nötig ist.

  • Wenn es dann noch so dargestellt wird, dass man sich nicht gegen ein Thema auf dem Elternabend wehren könne, dann frage ich mich, wie und als was ihr Elternabende wahrnehmt … und durchführt.

    Und ich red doch die ganze Zeit von den Gesprächen meiner Mitdorfmuddis, denen ich lauschen durfte...

    Ja, es wird oft als übergriffig wahrgenommen, als Elfenbeinturmempfehlung, als unrealistisch.

    Die Muddis stacheln sich nach so einem Elternabend noch gegenseitig auf, isso, ich habe es mehrfach gehört (Eabende zum Thema Medien, Gesunde Ernährung, Vorbereitung für die 1. Klasse..).

    Da muss man gaaaanz vorsichtig sein.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Und dein Dorf ist der Maßstab, laleona? Gehst du davon aus, dass alle "Muddis" keinen Gesprächsbedarf haben und dass man daher über wichtige Themen gar nicht redet? Oder nur im Einzelgespräch, was dann irgendwie weniger "übergriffig" ist?


    Ich kann mich über diese Berufsauffassung nur noch wundern.

  • Ich denke, mein Dorf ist der Durchschnitt, nicht der Maßstab.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Oder nur im Einzelgespräch, was dann irgendwie weniger "übergriffig" ist?

    Ich stelle mir dabei ein evaluierendes Gespräch vor, in dem man, im besten Falle freilich nur, die verschiedenen Bereiche abfragt, die das Kind so mitbringt (man weiß ja einiges durch die Akten und den kiga, das Erscheinungsbild etc., da findet man die relevanten Stellen schon).

    Wir haben den Kindern gegenüber einen Erziehungsauftrag, nicht den Eltern aber.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • PS Vielleicht passt das aber alles besser zur Förderschule. Also mein Vorgehen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wir hatten mal die Eltern aus drei (!) Jahrgangsstufen, also ca 200 Schüler, zu einem Informationsabend zum Thema Handy, Internet und die damit verbundenen Gefahren geladen. Mit geladenen Experten. Es kam … keiner! Der erste Verdacht, dass die Zettel gar nicht ausgeteilt wurden oder irgendetwas falsch gelaufen ist, hat sich nicht bestätigt. Kurze Zeit später allerdings waren die desinteressierten Eltern der Meinung, die Lehrer hätten gefälligst die Probleme in den WhatsApp Gruppen zu lösen. Kundgetan bis in die Schulpflegschaftssitzung. So läuft es.

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