Gemeinsames Unterrichtsmaterial an Schulen

  • Dateiformat: wenn viele Kollegen sich austauschen wollen, muss man sich natürlich auf eins einigen. Wenn da einzelne Kollegen auf Wenig verbreitete Formate bestehen, wird es natürlich schwierig.

    Die Einigung besteht bei vielen Kolleginnen darin, dass sie genau ein Programm kennen und das für alles nehmen. Da ist zumindest die Geschwindigkeit des Entscheidungsprozesses beeindruckend.

    die ja scheinbar auch nur an einem Tag auftraten;

    Nein. Es war irgendetwas irgendwie konfiguriert, dass es auch an den anderen Tagen nicht gelaufen wäre. Mehr Detail sind mir nicht mehr präsent. Ich habe das aber im Wesentlichen wegen der Anekdote erwähnt, dass man den Wizard doch auch schön von zu Hause verwenden könne. Diese Akzeptanz, dass die Schulcomputer ohnehin nicht nutzbar sind, hat mich schon beeindruckt.

    Wenn es nicht läuft kann man es nicht benutzen", finde ich - gelinde gesagt - lächerlich),

    Ja, ist es auch. Total vernünftig hingegen ist es, Dinge die nicht laufen, einfach doch zu verwenden. Viel Erfolg.

    Das klingt mir halt nicht so als seist du wirklich an einem Materialaustausch mit deinen KuK interessiert. Mag ich aber auch missinterpretieren.

    Ja. Ein grundsätzliches Desinteresse möchte nicht aus den technischen Hürden ableiten. Aber wenn das Überwinden dieser mehr Arbeit macht, als spart, ist der Nutzen nicht so groß. Die normative Kraft des Faktischen lässt mich also eigenes Material verwenden.


    Ich versuche mein Material auf Wiederverwendbarkeit und Anpassbarkeit zu optimieren. Das zahlt sich mittlerweile aus. Ich habe ein gut gepflegtes Archiv, dem ich durch bloßes Kopieren ein Arbeitsblatt entnehmen kann und schon ist es für den nächsten Jahrgang verfügbar. Es lohnt sich, nach meiner Erfahrung, Material von außen in dieses Archiv zu integrieren, anstatt ein anderes, weniger optimiertes System (parallel) zu betreiben.


    Es lohnt sich mit Kolleginnen, über Inhalte zu sprechen. Gespräche über die technische Umsetzung sind meist nutzlos.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Das kann ich gut nachvollziehen. Bei mir ist die "Lage" tatsächlich ganz anders (Abiturient*innen habe ich bspw. so gut wie nie im Unterricht).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Das klingt mir halt nicht so, als seist du wirklich an einem Materialaustausch mit deinen KuK interessiert, sondern würdest lieber nur deine selbsterstellten Materialien nutzen.Das mag ich aber auch missinterpretieren.

    Dazu fällt mir ein Satz ein, welcher vor einigen Wochen von einem User geschrieben wurde.


    Zitat

    Wenn man will, findet man Möglichkeiten, wenn man nicht will, findet man Gründe.

    ;)
  • digitale Materialsammlung für die jeweiligen Naturwissenschaften auf unserer Lernplattform

    Ein solcher Pool scheint mir wenig Aufwand. Ohnehin vorhandenes Material wird hochgeladen. Eventuell muss sich noch jemand um etwas Struktur kümmern.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ja, das ist wirklich schnell und unkompliziert gemacht. DIe Struktur haben bei uns die Fachbereichsleitungen abgesprochen und pflegen diese für ihren jeweiligen Bereich.

  • Hallo zusammen,


    ich habe schon mit anderen Kollegen sehr eng zusammengearbeitet. Gerade während der Coronazeit beim Selbstlernmaterial hat es sehr gut funktioniert, das arbeitsteilig zu siebt für einen Jahrgang zu erstellen. Hätte ich alles selbst gemacht, wäre das Material nicht so gut geworden, weil ich die Zeit nicht gehabt hätte.


    Auch sonst habe ich auch schon mit mehreren anderen Kollegen arbeitsteilig Stunden vorbereitet, nachdem die Jahresplanung gemeinsam besprochen wurde. Allerdings ist mir das nicht mit jedem Kollegen möglich, weil der Unterrichtsstil und die bevorzugten Methoden doch sehr unterschiedlich sein können. Eine Unterrichtsstunde zu halten, die ursprünglich jemand anderer geplant hat, fühlt sich einfach anders an als eigene Stunden. Selbst bei gemeinsam geplanten Unterrichtsreihen. Aber möglich ist es natürlich.


    Das entspricht absolut nicht meinen Erfahrungen. Die Lehrkräfte, mit denen ich Material austausche, arbeiten ausnahmslos mit "Microsoft"-Programmen (Word, Excel, PowerPoint) und damit arbeiten wir auch in der Schule. Ich wüsste nicht, dass irgendwer an meiner Schule andere Dateiformate benutzt.

    Das so viele Kollegen mit kostenpflichtigen Microsoftprogrammen arbeiten, finde ich aber auch eher nachteilig. Vor Corona habe ich wie die meisten von uns auf meinem privaten PC Arbeitsblätter erstellt und das ohne Windows und Word/Excel/… Und obwohl beispielsweise LibreOffice fast genauso funktioniert und die jeweils anderen Dokumente geöffnet werden können, sind die Formeleditoren nicht kompatibel und ich muss jede Formel neu formatieren, wenn ein Kollege Word verwendet. Umgekehrt gilt das für die Kollegen natürlich auch.

    Wenn man zusammenarbeiten möchte, muss man sich da tatsächlich vorher absprechen. Jetzt mit Dienstgeräten einfacher, weil da alle die gleichen Programme verfügbar haben.


    O. Meier: Wie ist dein Archiv den aufgebaut? Ich habe zwar auch eine Ordnung in meinem Archiv, bin aber noch immer nicht 100% zufrieden. Deine Struktur und Formate würden mich daher schon interessieren.


  • Wir müssen so etwas nicht und haben es nicht. Es gibt einen Materialtauschordner, auf den alle Zugriff haben, digital. Da geht es aber eher um Prüfungen. Aber echtes Interesse daran besteht nicht, wird kaum genutzt, ähnlich für Versuche, anderes Material zu tauschen. Was es gibt, sind gemeinsam angelegte und durchgeführte Prüfungen, mal spontan zu zweit, institutionalisiert in bestimmten Jahrgangsstufen für alle.

    Der nächste „gemeinsam“ erstellte Material sollen an meiner Schule die Anleitungen für die Schülerpraktika sein. Sie sollen zum einen digital archiviert werden, aber auch als Klassensatz in Schutzhüllen in die Schränke einsortiert werden. Dort halten wir es für sinnvoll, weil die Schüler dabei ja alle mit dem gleichen Material arbeiten und wir meist keine fertigen Praktika der verschiedenen Firmen samt Anleitung verwenden sondern eigene Materialien zusammengestellt wurden. Das kommt oft günstiger.


    Ergänzung: Im Prinzip ist das aber wie bei den Prüfungen einfach eine Sammlung von Praktikumsanleitungen.

  • Ich habe zwar auch eine Ordnung in meinem Archiv, bin aber noch immer nicht 100% zufrieden.

    Ist man auch nicht. Sortiert man nach Bildungsgängen, hat man Dopplungen; sortiert man nach Themen, passt nicht alles zusammen, weil Arbeitsblätter mit unterschiedlichem Niveau durcheinander gehen. Insofern ist meine Struktur sicher auch nicht besser als deine. Beim Benennen der Dateien nach Inhalt bin ich auch nicht konsequent.


    Formate

    Ich schreibe fast alles in LaTeX. Das ist allein schon wegen der Formeln angenehm. Im Laufe der Zeit, haben sich einige Makros und mittlerweile auch ein oder zwei Shell-Skripte angesammelt, die einiges leichter machen.


    Für Datenverarbeitungskurse habe ich mal versucht, die Arbeitsblätter in OpenOffice zu erstellen, weil ich es sinnvoll fand, das Textverarbeitungssystem zu verwenden, das auch unterrichtet wird. Ich hab’s s aber aufgegeben und mache auch das wieder in LaTeX. Etwas paradox, geht aber schneller.

  • Das so viele Kollegen mit kostenpflichtigen Microsoftprogrammen arbeiten, finde ich aber auch eher nachteilig.

    Wir haben schon vor Jahren - lange bevor wir Dienstgeräte erhalten haben - ein Microsoft Office-Paket von der Schule erhalten (auf den Dienstgeräten wurde es vorinstalliert). Außerdem haben alle Lehrkräfte und SuS unserer Schule über die Schulhomepage mit Passwort Zugriff auf "Microsoft 365".

    Vor Corona habe ich wie die meisten von uns auf meinem privaten PC Arbeitsblätter erstellt und das ohne Windows und Word/Excel/…

    Tatsächlich? Witzig, wie unterschiedlich das ist. Ich arbeite schon, seit ich einen PC habe, ausschlie0lich mit MS Programmen und kenne ich meinem Umfeld, insbesondere auch im Kollegium, so gut wie niemanden, der/die nicht mit "Windows" und "Word" & Co. arbeitet.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wir haben schon vor Jahren - lange bevor wir Dienstgeräte erhalten haben - ein Microsoft Office-Paket von der Schule erhalten (auf den Dienstgeräten wurde es vorinstalliert). Außerdem haben alle Lehrkräfte und SuS unserer Schule über die Schulhomepage mit Passwort Zugriff auf "Microsoft 365".

    Unsere Schulträgerin hat auch einen Sammelvertrag mit MS. Der macht mir aber die Programme auch nicht attraktiver. Für die, die es ohnehin nutzen, hat das den Vorteil, es nicht privat zahlen zu müssen.

    der/die nicht mit "Windows" und "Word" & Co. arbeitet.

    So sieht’s aus. Die allermeisten „arbeiten“ mit dem MS-Office. Häufig, ohne sich Gedanken über Alternativen zu machen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich bin mit LaTeX eher sehr langsam, daher habe ich da bisher weniger Material mit erstellt.

    „Ich habe mit LaTeX bisher wenig Material erstellt, daher bin ich da eher sehr langsam.“


    Irgendwie einarbeiten muss man sich in alles.


    Wieviel Dienstzeit hast du noch vor dir? Eventuell kannst du abschätzen, ob sich die Investition in die anfangs nicht ganz flache Lernkurve lohnt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Herr Rau schreibt:

    Zitat

    . Es gibt einen Materialtauschordner, auf den alle Zugriff haben, digital.


    Tja, sowas ist urheberrechtlich aber kaum korrekt machbar. Wenn man sowas auf breiter Basis macht (also z.B. Kollegiumsebene) ist die Gefahr einfach zu groß, dass es einen 'Stinkstiefel' gibt...

  • Wozu auch, wenn man gut damit klarkommt?

    Ich habe häufig nicht den Eindruck, dass die Kolleginnen gut klarkämen. Aber auch sonst könnte einem die Auswahl aus maximal einer Option etwas knapp vorkommen.


    Auch ich suche nicht ständig und immer nach Alternativen. Wie ich bereits schrieb, habe ich mein System und werde wohl nicht mehr wechseln. Insofern verpasse ich womöglich interessante Entwicklungen am Markt.


    Trotzdem halte ich es für ratsam, sich zumindest einmalig darüber Gedanken zu machen, mit welchem Programm man wohl dauerhaft „alles“ erledigen wird.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Tja, sowas ist urheberrechtlich aber kaum korrekt machbar. Wenn man sowas auf breiter Basis macht (also z.B. Kollegiumsebene) ist die Gefahr einfach zu groß, dass es einen 'Stinkstiefel' gibt...

    Die Aussage mag ich so nicht stehen lassen. Natürlich ist ein Materialaustausch auch im Rahmen des Urheberrechts machbar. Die durch das Urheberrecht bestehenden Schranken z.B. bei der Anfertigung von digitalen Kopien sind kein spezielles Problem des Austauschs von Lehrkräften, sondern bestehen bereits bei der individuellen Unterrichtsvorbereitung. Anders ausgedrückt: das Urheberrecht setzt hier keine nennenswerten zusätzlichen Schranken, die nicht bereits für die "Einzelkämpfer" unter den Lehrkräften ohnehin bestehen.

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen, weil mich der eröffnete Nebenkriegsschauplatz zu sehr genervt hat. Aber zur Ausgangsfrage:


    Wir selbst haben solche Strukturen nicht. Ich erinnere mich aber, dass Meike. immer mal wieder berichtet hat, dass es zumindest in einem ihrer Fächer so ziemlich optimal läuft. Sie hat das damals so dargestellt, dass halt einfach mal jemand anfangen muss, im kleinen Kreis, so 2-3 Kollegen und dass die ihren gemeinsamen Materialpool öffnen müssen und vielleicht auch schon grundlegende Strukturen anlegen. Dann springen immer auch andere mit auf den Zug auf.

    Besonders wesentlich fand ich aber ihre Erkenntnis, dass man auch ertragen muss, dass einzelne sich bedienen, ohne selbst etwas beizutragen. Die Forderung, dass es ein ausgeglichenes Geben und Nehmen sein muss, ist bei aller Verständlichkeit der Niedergang von so einem Projekt. Manche können halt nicht, weil sie (noch) nichts beizutragen haben oder weil sie gerade beruflich, gesundheitlich oder privat überlastet sind. Andere wollen nicht und bedienen sich trotzdem. Das muss man dann wohl aushalten.

    Fand ich sehr interessant, wie sie das beschrieben hat, deshalb ist es mir so genau in Erinnerung geblieben.

  • Bei uns gibt es sehr viel Austausch. Lernsituationen, also Ausgangssituationen werden im Wizard hinterlegt. Material wird teilweise in den Fachgruppen ausgetauscht, ansonsten können alle KuK auf alle Kurse auf der Lernplattform zugreifen und so das Material sehen, es nutzen bzw. fragen, ob sie es nutzen oder anpassen dürfen.

    Finde ich persönlich für Übungsaufgaben super.

  • Die durch das Urheberrecht bestehenden Schranken z.B. bei der Anfertigung von digitalen Kopien sind kein spezielles Problem des Austauschs von Lehrkräften, sondern bestehen bereits bei der individuellen Unterrichtsvorbereitung. Anders ausgedrückt: das Urheberrecht setzt hier keine nennenswerten zusätzlichen Schranken, die nicht bereits für die "Einzelkämpfer" unter den Lehrkräften ohnehin bestehen.

    Leider ist das nicht überall so. Zwar darf man in RLP nach dem neuen Rahmenvertrag so viel digitalisieren wie kopieren, aus einem Schulbuch immerhin 15% oder 20 Seiten pro Klasse und Jahr, aber man darf 0% davon über eine Plattform teilen, weder passwortgeschützt mit einzelnen Klassen wie anderswo noch mit Kollegen, auch nicht, wenn alle das Buch gekauft oder eine Lizenz haben. Denn hier wird nicht zwischen "Veröffentlichen" auf einer Plattform und Veröffentlichen im Internet unterschieden. Geteilt werden darf nur analog oder per Email. Das legt eher eine kurzfristige Zusammenarbeit zwischen einzelnen Kollegen nahe, wenn überhaupt, als den systematischen Aufbau eines gemeinsamen Fundus, jedenfalls nicht digital. Den Kollegen wurde vom BM mitgeteilt, dass erwartet wird, dass Lehrer ihr Material selbst erstellen und dann auf der Landesplattform zur Verfügung stellen. Das wäre natürlich die günstigste Variante, praktikabel ist es aber nicht.

Werbung