WhatsApp Gruppe ehemalige Schüler*innen

  • Was ist eigentlich an dem Wort „privat“ so schwer zu verstehen?

    "Privat" ist eine reine Auslegungssache...
    Privat fängt bei mir halt nicht da an, wo ich meine Handynnummer rausgebe o.ä.

    Wegen mir können die SuS auch meine PRIVATE Anschrift kennen.

    Was ist das Problem???

    • Offizieller Beitrag

    Wer seine Nummer nicht rausgeben will, soll das machen.


    Meine Nummer war immer schon allgemein verfügbar. Ich trage sie in die Freundebücher ein, die ich ausfülle.

    Wenige Wochen vor Corona habe ich meine Handynummer auch auf die Homepage gestellt und den Eltern mitgeteilt. Wenn Sie mich erreichen wollen, können Sie es. Telefonisch, von mir aus auch per whatsapp. (Immerhin haben die Eltern dann die Verbindung hergestellt. Nicht ich.)

    In der Regel passiert das zu normalen Zeiten. Manchmal in dringenden Fällen auch zu unnormalen Zeiten. Aber dann ist es dringend ... und dafür verdiene ich A14. *schulterzuck*


    Manchmal schreiben mich auch ehemalige Schüler per whatsapp an. Sollen sie ruhig. Ich freue mich immer, wenn ich mal wieder was von Ehemaligen höre.

  • "Privat" ist eine reine Auslegungssache...
    Privat fängt bei mir halt nicht da an, wo ich meine Handynnummer rausgebe o.ä.

    Wegen mir können die SuS auch meine PRIVATE Anschrift kennen.

    Was ist das Problem???

    Nachdem ich schon strafrechtlich relevantes Fehlverhalten von SuS erlebt habe: Grenzen, die sind das Thema und ggf. Problem. Viele meiner SuS halten sich ausreichend an Regeln und würden das nicht missbrauchen, wenn sie sich ärgern, manche können das aber nicht ausreichend und meinen gerade bei WhatsApp und Co dürfe man straffrei alles, was man als "Spaß" tituliere.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Mir persönlich wäre eine WhatsApp-Gruppe zu privat. Bei allen dienstlichen Belangen soll man mich primär über meine dienstliche Mailadresse kontaktieren. Ich würde meine private Nummer weder an SchülerInnen noch Eltern herausgeben. Notfalls, z.B. für Klassenausflüge, würde ich mir ein günstiges Zweithandy mit einer Prepaid-Karte besorgen, quasi als Diensthandy.

  • Im Übrigen sprechen mich such Kolleginnen, wie selbstverständlich, auf meine Handynummer an.

    Wieso "wie"?

    Können sie ja. Sie bekommen auch eine Antwort. Sie lautet „Nein.“

    Eben.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Was ist das Problem?[…]

    Muss es denn immer erst Probleme geben? Problemlosigkeit ist doch noch kein Grund. Ein solcher wäre, dass ein bestimmter Zweck erfüllt wird, man einen Nutzen davon hat oder ähnliches.


    Einen solchen sehe ich aber nicht. Von der Herausgabe der privaten Telefonnummer habe ich nur Nachteile (ja, es gibt Probleme).


    Wenn mich jemand zu Hause anruft, werde ich dadurch gestört. Ich werde in dem unterbrochen, was ich gerade tue. Dann lasse ich die Schülerinnen entscheiden, bis wo meine Freizeit geht und wann meine Dienstzeit anfängt. Das steht ihnen nicht zu.


    Ein Anrufbeantworter, den jetzt vielleicht jemand vorschlagen möchte, taugt an der Stelle auch nicht. Dann habe ich die dienstlichen und die privaten Mitteilungen durcheinander. Da sind die Schülerinnen und Eltern mit einer E-Mail oder einer Nachricht im Schulbüro besser bedient. Die kann ich dann abarbeiten, wenn ich im Dienst bin.


    Es geht mir aber generell darum, eine feste Grenze zwischen privat und dienstlich zu haben. Ich bin im Unterricht für die Schülerinnen da, in der Pause gibt es eine Aufsicht, für alles andere macht man einen Termin. Hinten anstellen und warten, bis man an der Reihe ist.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Wenn mich jemand zu Hause anruft, werde ich dadurch gestört. Ich werde in dem unterbrochen, was ich gerade tue

    Das gilt ja eigentlich für alle Anrufe - wenn du das konsequent durchexerzierst, wirst du bald recht einsam sein, gg! Nein, Scherz beiseite: Ich verstehe es vollkommen, wenn jemand möglichst wenig seines privaten Lebens in die "(halb)dienstliche" Öffentlichkeit tragen will. Ich persönlich handhabe, wie ich das auch schon in obigen Beiträgen gesagt habe, anders und habe auch noch nie schlechte Erfahrungen damit gemacht (generell rufen Eltern, Schüler, ehemalige Schüler, Direktor, etc. sehr, sehr selten an, sondern nützen die offizielle Dienst - e-mail; aber vielleicht haben wir diesbezüglich auch ein Glück mit unserer Klientel). Ich persönlich sehe schon einige Vorteile in der direkten, unmittelbaren Kommunikation via Telephon, resp. wie auch immer geartetem Textnachrichtsdienst: Ich kann einfach äußerst kurzfristig allen (d.h., der Klassengruppe) etwas mitteilen (z.Bsp.: "Bitte denkt daran: Der Zug fährt vom Bahnsteig 9, statt Bahnsteig 5! Wir treffen einander also am Bahnsteig 9!") - Ein gewisser Nachteil mag darin bestehen, daß einen die anderen auch rasch und kurzfristig erreichen können, aber es gibt ja auch einen Ausschaltknopf, wenn man ungestört sein will.

  • in die schaut keiner rein...jedenfalls nicht sonderlich oft

    Wenn die Schülerschaft kapiert, dass dort wichtige Mitteilungen erscheinen, dann werden sie auch reinschauen.

    In meinem Fall am BK: Wer nicht öfter mal bei Teams (gegen beliebiges Kommunikationsmittel austauschbar) reinschaut, sieht eben nicht, dass die erste Stunde ausfällt und steht dann eine Stunde eher vor der verschlossenen Tür. Das passiert nur einmal.

  • in die schaut keiner rein...jedenfalls nicht sonderlich oft

    Nicht mein Problem. Die jungen Menschen wissen, dass das ein offizieller Kommunikationsweg ist. Wenn sie nicht danach handeln, sind sie selbst schuld,


    Während der Lockdowne war die Plattform Gold wert.

  • Während der Lockdowne war die Plattform Gold wert.

    Also bei uns war es so, daß diese Plattformen erst im Zuge des (ersten) Lockdowns überhaupt angeschafft/installiert, etc. wurden - gerade im ersten diesbezüglichen "Event" war es sehr "lustig", weil keiner irgendetwas gewußt hat und es die o.a. Plattformen via teams, etc., noch nicht gab; moodle gab es zwar schon vorher, aber dafür interessierten sich die meisten Kollegen (mich natürlich mit eingeschlossen) erst dann, als ein "normaler" Unterricht, also in der Klasse, nicht mehr möglich war. (Und moodle ist zwar toll, um Materialien zur Verfügung zu stellen, Dinge zu wiederholen, etc., aber ein Tafelbild kann ich damit halt nicht entwickeln; so etwas war erst möglich, als Kameras, etc. angeschafft wurden). Aber beim ersten Mal Zusperren war das alles komplett fremd für uns und (vermutlich) fast alle Kollegen waren von der Situation ziemlich überfordert. Ich war da schon heilfroh, daß ich WhatsApp-Gruppen mit den Klassen hatte (damals hatte ich nur Oberstufenklassen), wodurch ein halbwegs "normaler" Unterricht möglich war (Photos der Tafelbilder in die Gruppe stellen, Sprach- und Textnachrichten versenden) - wie gesagt, teams wurde damals erst angeschafft, und tatsächlich ausgekannt hat sich halt auch kaum wer...

  • Ich nicht. Kann ja jeder drauf achten. Aber man sollte nicht über andere urteilen, die die Grenze anders ziehen.

    Eine feste Grenze zwischen "privat" und "beruflich" zu ziehen, finde ich als Lehrkraft generell schwierig bis unmöglich. Genauso im Übrigen, wie für alle Personen, die im Homeoffice arbeiten bzw. ein Arbeitszimmer in ihrer Privatwohnung/ihrem Privathaus haben und dieses auch nutzen (siehe auch unten!). Allein dadurch, dass ich zuhause Unterricht vor- und -nachbereite, Leistungsnachweise korrigiere usw. verschwimmt diese Grenze doch schon.

    Solch eine feste Grenze zu ziehen ist m. E. nur in Berufen möglichen, wo man außerhalb der eigenen vier Wände arbeitet und zu Feierabend die Büro-/Betriebstür hinter sich schließt.


    EDIT: Das bestätigen mir auch immer wieder ein Bekannter, der als Grafikdesigner selbstständig ist und sein Büro im ausgebauten Dachboden hat, und eine Nachbarin, die als Pharmareferentin ca. 90 % ihrer Arbeit von zuhause aus erledigt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wenn die Schülerschaft kapiert, dass dort wichtige Mitteilungen erscheinen, dann werden sie auch reinschauen.

    In meinem Fall am BK: Wer nicht öfter mal bei Teams (gegen beliebiges Kommunikationsmittel austauschbar) reinschaut, sieht eben nicht, dass die erste Stunde ausfällt und steht dann eine Stunde eher vor der verschlossenen Tür. Das passiert nur einmal.

    Das hängt bestimmt von der Schülerklientel ab. Für meine eigenen BFS- und auch einige andere Klassen kann ich das ganz klar mit "Nein" beantworten. Denen passiert es immer wieder, dass sie eben keine Mitteilungen auf "Moodle" oder Mails von der Klassenlehrkraft lesen (obwohl wir ihnen immer wieder "predigen" dort regelmäßig 'reinzuschauen), oder nicht mitbekommen, dass Unterricht ausfällt, weil sie nicht in "WebUntis" nachgesehen haben. Klar, im Endeffekt ist das deren eigenes Problem, aber das passiert defintiv nicht nur einmal ;) .

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Es geht mir aber generell darum, eine feste Grenze zwischen privat und dienstlich zu haben. Ich bin im Unterricht für die Schülerinnen da, in der Pause gibt es eine Aufsicht, für alles andere macht man einen Termin. Hinten anstellen und warten, bis man an der Reihe ist.

    Die Idee hier, nehme ich an, ist, dass alles seinen festen Platz und seine feste Regel hat? So eine Denkweise finde ich befremdlich, wenn man in einer Welt lebt, die offensichtlich nicht vorhersehbar ist und tatsächlich von Individuuen bevölkert wird, die keine Roboter sind. Die Idee, dass wenn jemand einen Fehler macht z.B. vergessen in einer Platform nachzuschauen, er selbst schuld sei, entspricht auch meines Wissens nach nicht der modernen Fehlerforschung. Vor allem beim Verhalten gegenüber Heranwachsenden würde ich, schon aus pädagogischer Sicht, mehr Flexibilität und nicht den Anspruch einer tadellosen Rationalität als Grundlage setzen. Wie diese feste Grenze, von der du sprichst, gezogen wird, wird denke ich sehr willkürlich sein und löst das Problem nicht. Die Herausgabe der Handynr. ist für manche noch in dieser Grenze, für andere nicht.

    Zitat

    Von der Herausgabe der privaten Telefonnummer habe ich nur Nachteile (ja, es gibt Probleme).

    Auch das finde ich ist wieder eine bloße Behauptung. Kannst du, außer, dass dir kein Vorteil einfallen würde, zeigen, dass du davon nur Nachteile hast, d.h. dass es unmöglich ist, dass du davon Vorteile haben könntest? Das erscheint wohl kleinlich von mir, aber hier sehe ich das Problem an deiner generellen Argumentation. Du stellst Sachen so dar als wären es unhinterfragbare Fakten, ohne irgendwas in die Richtung zu belegen, und ziehst von dort aus weitere Schlussfolgerungen.

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