Wird besonderes Engagement als Grundschullehrer erkenntlich gemacht?

  • Besondere Leistungen sind z. B. auch Praktikums- oder Betreuungslehrer, stellvertretende Schulleitung (an kleinen Schulen, an denen es keinen Konrektor gibt), Fortbildungen durchführen, Teilnahme an überregionalen Projekten, Mitarbeit bei der externen Evaluation, ...


    Das funktionslose Beförderugnsamt A12-Z bzw. A13 (Studienrat GS/MS) gibt es seit ca. 10-15 Jahren. Man kann aufsteigen (A12-Z ab einer Beurteilung von mind. Stufe 4 von 7) eben ohne eine besondere Funktion (z. B. Konrektor) zu haben.

  • Haben Konrektoren keine besondere Funktion? Haben Sie nicht mehr Verwaltungsaufgaben zu übernehmen statt unterrichtliche?



    Und kann man eig auch auf A14 hochsteigen oder maximal nur A13 auf GSLehramt?


    Es gibt das funktionslose Beförderungsamt auf max. A13 und es gibt Funktionen, die mit bestimmten Besoldungsstufen verbunden sind, z. B. Rektor oder Konrektor. Da kommt es dann wieder auf die Schulgröße an. Ein Rektor an einer Schule mit weniger als 180 Schülern bekommt A13-Z, an einer größeren Schule A14. An Schulen unter 180 Schülern gibt es keinen Konrektor, an größeren (über 180 Schüler) gibt es ihn und er bekommt A13-Z.

    Ein Konrektor hat mehr Verwaltungsuafgaben als ein Lehrer, aber sehr viel weniger als ein Rektor. Meine Rektorin bekommt 8 Ermäßigungsstunden und der Rest ist Unterricht, die Konrektorin hat 2 Ermäßigungsstunden.

  • Ich würde dir empfehlen erst einmal in der Realität des Schuldienst es anzukommen nach dem Studium, ehe du dir für eine bislang rein hypothetische Arbeitsleistung selbst zuschreibst, diese sei im Vergleich mit dem, was deine KuK machen besonders herausragend, engagiert und gut. AGs werden zumindest bei uns als Teil des normalen Deputats gegeben und sind kein ehrenamtliches Zusatzengagement. Fortbildungen wählt man üblicherweise selbst aus. Zumindest hier in BW gibt es keine Pflichtanzahl an Fortbildungsstunden pro Jahr. Selbst wenn, würden mehr Stunden ja zunächst mal mein Weiterbildungsinteresse befriedigen, was ich bereits als Belohnung wahrnehme. Darüber hinaus gilt auch da nicht das Prinzip "viel hilft viel", sondern es geht darum zielgerichtet vorzugehen, weil du im Zweifelsfall während du auf Fortbildung bist gerade in der Grundschule von deinen KuK vertreten werden MUSST.

    Guten Unterricht zu halten gehört bereits zu deinen normalen dienstlichen Pflichten. Finde erst einmal heraus, ob du das vermagst, ehe du davon ausgehst, der deine könnte konstant bei vollem Deputat besonders gut sein.


    "Privilegien" sind nebenbei bemerkt eine Formulierung, die ich für entlarvend halte bestimmte Haltungen betreffend, die auch aus deiner Selbstwahrnehmung deine hypothetische Arbeitsleistung betreffend ersichtlich sind und eine Vorstellung, die für mich weit weg ist von dem, was ich im Umgang mit SuS, Eltern, weiterem Personal an den Schulen, sowie KuK für erstrebenswert halte. Ich begegne Menschen nämlich lieber auf Augenhöhe, als von oben herab.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich würde dir empfehlen erst einmal in der Realität des Schuldienst es anzukommen nach dem Studium, ehe du dir für eine bislang rein hypothetische Arbeitsleistung selbst zuschreibst, diese sei im Vergleich mit dem, was deine KuK machen besonders herausragend, engagiert und gut. AGs werden zumindest bei uns als Teil des normalen Deputats gegeben und sind kein ehrenamtliches Zusatzengagement. Fortbildungen wählt man üblicherweise selbst aus. Zumindest hier in BW gibt es keine Pflichtanzahl an Fortbildungsstunden pro Jahr. Selbst wenn, würden mehr Stunden ja zunächst mal mein Weiterbildungsinteresse befriedigen, was ich bereits als Belohnung wahrnehme. Darüber hinaus gilt auch da nicht das Prinzip "viel hilft viel", sondern es geht darum zielgerichtet vorzugehen, weil du im Zweifelsfall während du auf Fortbildung bist gerade in der Grundschule von deinen KuK vertreten werden MUSST.

    Guten Unterricht zu halten gehört bereits zu deinen normalen dienstlichen Pflichten. Finde erst einmal heraus, ob du das vermagst, ehe du davon ausgehst, der deine könnte konstant bei vollem Deputat besonders gut sein.


    "Privilegien" sind nebenbei bemerkt eine Formulierung, die ich für entlarvend halte bestimmte Haltungen betreffend, die auch aus deiner Selbstwahrnehmung deine hypothetische Arbeitsleistung betreffend ersichtlich sind und eine Vorstellung, die für mich weit weg ist von dem, was ich im Umgang mit SuS, Eltern, weiterem Personal an den Schulen, sowie KuK für erstrebenswert halte. Ich begegne Menschen nämlich lieber auf Augenhöhe, als von oben herab.

    Es geht mir hier nur um die theoretische Möglichkeiten einer Würdigung einer besonderen Mehrarbeit. Mir geht es weder darum einen Kollegen oder sonst eine Person von oben herab zu sehen, noch andere schlecht zu reden.

    Ich möchte nur meine Möglichkeiten in vollem Umfang für den Beruf erfahren. Daher die Frage an gestandene Lehrkräfte, wie weit diese Grenzen einem theoretisch geöffnet sind.

  • Es geht mir hier nur um die theoretische Möglichkeiten einer Würdigung einer besonderen Mehrarbeit.

    Das wissen wir ja jetzt. Maximal Beförderung auf A13. Mehr gibt es für den gehobenen Dienst nicht.


    Weiterhin gefällt mir die deine Aussage für den Beruf "zu brennen" nicht. Das hilft weder dir, der Schule oder Schülern. Wenn es wirklich so ist, dann bist du schnell verbrannt.

  • Zusammengefasst: Als GS- Lehrkraft gibt es sehr, sehr wenige Möglichkeiten, finanziell aufzusteigen. Mitglied der SL ist wohl die gängigste, bedeutet aber auch einen Batzen mehr Arbeit. So schicke Ämter wie in Gym gibt es nicht.

    Du freust dich offenbar sehr auf deine Arbeit, dann viel Spaß!

    Ich habe selbst an der Förderschule viele Jahre nette Extrasachen organisiert (Lesewettbewerb, Theaterauftritte, Schülerbücherei) und bin in meiner Beurteilung immer noch der reine Dirchschnitt. Man denkt es nur mit einem Lächeln.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wer sagt, dass der Beruf eines Grundschullehrers total für ihn passt, der will in der Klasse unterrichten und als Klassenlehrer tätig sein. Der möchte nicht Konrektor oder Rektor werden, denn da geht der Umgang mit den Schülern ein Stück weit verloren. Das opfert man dann für Verwaltungsarbeiten, Schulorganisation, Behördenkontakte, das Umgehen mit einem Kollegium und das Führen von schwierigen Elterngesprächen. Also wenn ich die Arbeit meiner Schulleiterin mit meiner vergleiche (große Schule): Sie investiert in den Unterricht kaum Zeit, aber halt dann in Schulleiteraufgaben. Aber ich glaube, dass der Zeitaufwand ähnlich ist. Bei kleinen Schulen gibt es eine Doppelbelastung, weil man gleichzeitig eine Klassenführung hat.


    Ich verstehe nicht, warum dir die Würdigung so wichtig ist, wenn du doch für den Beruf "brennst".

  • Und vor allem kann ich absolut nicht nachvollziehen, wieso man sich schon als Student so viele Gedanken darum macht!?!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Und vor allem kann ich absolut nicht nachvollziehen, wieso man sich schon als Student so viele Gedanken darum macht!?!

    Das scheint der heutigen nachwachsenden Generation wichtig zu sein. Vielleicht ist das im Grunde gar nicht so verkehrt, damit man sich später nicht ärgert und zunehmend frustriert ist, dass man mit A12 beginnt und mit A12 pensioniert wird wie die meisten Lehrkräfte im Primar-Bereich in NRW. Wenn ich weiß, dass es im Grunde keine (monetäre) Anerkennung gibt, kann ich mich vorher damit auseinandersetzen, ob ich damit leben möchte oder nicht

  • Das scheint der heutigen nachwachsenden Generation wichtig zu sein. Vielleicht ist das im Grunde gar nicht so verkehrt, damit man sich später nicht ärgert und zunehmend frustriert ist, dass man mit A12 beginnt und mit A12 pensioniert wird wie die meisten Lehrkräfte im Primar-Bereich in NRW.

    Das hat sich in auffällig diese Richtung verändert, was sicher nicht unvernünftig ist. Für mich und meine Kommiliton*innen (80er Jahre) war das nie Thema. Eigentlich komisch, so im Rückblick.

  • Das hat sich in auffällig diese Richtung verändert, was sicher nicht unvernünftig ist. Für mich und meine Kommiliton*innen (80er Jahre) war das nie Thema. Eigentlich komisch, so im Rückblick.

    Wir haben das Leben nicht so geplant, sondern auf uns zukommen lassen. Der Eine mehr, der andere weniger.

    • Offizieller Beitrag

    Zauberwald

    Wenn ich das rückblickend betrachte, war das ein Stück weit sogar richtig naiv - aber dafür deutlich unbeschwerter. Mit der Thematik der Verbeamtung habe ich selbst mich erst ab dem Zeitpunkt beschäftigt, als es konkret nach dem Ref. im Rahmen meines Eintritts in den Schuldienst darum ging und ich zum Amtsarzt musste. Davor wusste ich lediglich, dass Lehrkräfte wahlweise A13 oder (damals) BAT 2a bekamen.
    Heute haben wir das andere Extrem, dass Hinz und Kunz während des Studiums hier nachfragen, ob man *Übertreibung an* mit einem eingewachsenen Zehnagel verbeamtet wird oder nicht.


    Die Tendenz zur ständigen (Selbst)Optimierung und dem "Herausholen, was geht" beobachte ich seit längerer Zeit mit Skepsis, denn ich setze in meinem Leben andere Schwerpunkte. Ich würde soweit gehen und behaupten, dass diese Tendenz im Lehrerberuf sogar eher schädlich ist und es dadurch noch schwieriger wird, in diesem Beruf zufrieden zu sein sowie gesund zu bleiben.

  • Wenn ich das rückblickend betrachte, war das ein Stück weit sogar richtig naiv - aber dafür deutlich unbeschwerter.

    Hm, ich wusste schon, dass ich als Grund- und Hauptschullehrkraft weniger verdiene, denn an der PH in Ba- Wü hätte ich locker Realschule studieren können, (das hat mein Vater z.B. nie verstanden, dass ich nicht auf Realschule studiert habe) das machte kaum einen Unterschied im Studium - wir waren oft in denselben Veranstaltungen. Aber damals war mir das egal, denn ich wollte unbedingt schwerpunktmäßig als Klassenleitung in vielen Fächern tätig sein und das sah ich nur in der Grund- oder Hauptschule. Letztendlich war die Klassenlehrertätigkeit in der Grundschule mit vielen Fächern in der Klasse (mit fächerübergreifendem Unterricht kann man übrigens schöne Sachen machen und mit vielen Fächern den Unterricht nach Bedarf rhythmisieren) genau das Richtige für mich. Heute empfinde ich die ungleiche Bezahlung aus vielen der schon diskutierten und genannten Gründen ungerecht.

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