Anti-Mobbing-Konzept?

  • Wenn das ohne vorherige Eskalationsstufen das Standardvorgehen sein sollte, dann wird im Falle eines Widerspruchs eine solche Ordnungsmaßnahme aller Voraussicht nach von der BR "kassiert".

    Gespräch mit der SL zählt zum erzieherischen Einwirken, TK wird bei besonders schwerem Vergehen anberaumt. Das liegt bei Mobbing vor. Was soll da kassiert werden?

  • Ich sehe auch kein Problem darin zu agieren, ohne Namen zu nennen.

    Es ging ja nicht darum, dass ich die Namen vor der Klasse nicht sage (das ist mir schon auch klar, dass das nicht sehr sinnvoll wäre), sondern dass nicht einmal ich sie wissen sollte, weder "Täter" noch "Opfer".


    Wenn du darin kein Problem siehst, würde mich wirklich interessieren, wie du dann agiert hättest bzw. wie alle Beteiligten noch hätten agieren sollen deiner Meinung nach.

  • Es ging ja nicht darum, dass ich die Namen vor der Klasse nicht sage (das ist mir schon auch klar, dass das nicht sehr sinnvoll wäre), sondern dass nicht einmal ich sie wissen sollte, weder "Täter" noch "Opfer".


    Wenn du darin kein Problem siehst, würde mich wirklich interessieren, wie du dann agiert hättest bzw. wie alle Beteiligten noch hätten agieren sollen deiner Meinung nach.

    Dass dir auch keine Namen genannt wurden, habe ich erst jetzt verstanden, ich dachte, du sollst sie nur nicht vor anderen äußern. Es waren aber konkrete Taten bekannt, oder?

  • Servus

    ja ist leider unterschiedlich von Schule zu Schule. Am besten mal an die Elternvertreter wenden und an Betroffene Eltern von SuS. In deren Einverständnis dann GEMEINSAM zur Lehrperson gehen und Intervention anfordern. Wenn es nicht besser wird, an die Schulleitung wenden

  • Bei der Arbeit: Konflikte nehmen geschätzte 10% der Unterrichtszeit in Anspruch. Wobei ich zugeben muss, dass man nach einiger Zeit als Klassenleitung bestimmte Vorgänge tatsächlich nicht sofort mitbekommt, weil die Klasse funktioniert, solange man im Raum ist. Das offenbart sich dann in Pausen/Randfächern/Schulwegen. Natürlich besprechen wir auch WhatsApp-Kommunikation. (In Akutfällen sowieso, kann mir aber kaum vorstellen, dass das in irgend einem Bundesland nicht auch in mindestens einem Lehrplan auftaucht.)


    Bei meinen Kindern habe ich Ähnliches erlebt wie ihr. Erst mussten Eltern das Klassenklima thematisieren und dann kam erst mal eine Ansage, dass die Lehrkraft so enttäuscht sei, zu ihrer Jugend habe es so ein Verhalten ja nicht gegeben und wir mögen doch bitte zu Hause mal über Sozialverhalten reden. Nunja, immerhin wurde nichts totgeschwiegen.


    Alles Gute euch, versuche weiterhin die Eltern mit ins Boot zu holen. Ein mobbendes Kind zu haben ist tatsächlich für die Eltern wesentlich schlimmer, als man gemeinhin annimmt. Die entsprechenden Eltern sind hoffentlich zur Zusammenarbeit bereit.

  • Heute explodiere ich… Meine Tochter hatte nach den Ferien schon die Befürchtung, dass es ihr in der Schule nicht gut gehen würde, hat sich die ersten Tage aber tapfer geschlagen und es war auch okay. Heute sollte ein Mädchen mit ihr im Unterricht zu zweit arbeiten, das Mädchen verkündete dann aber relativ laut, dass es keine Lust darauf habe und lästert mit ihrer anderen Sitznachbarin über meine Tochter. Diese sagte dann „Dann arbeite doch mit uns zusammen“ und meine Tochter musste alleine arbeiten. Wie kann das sein?? Ich habe jetzt erneut die Pflegschaft mit ins Boot genommen und gefordert, dass noch heute etwas passiert. Meine Tochter verändert sich zunehmend und ihr Selbstwertgefühl leidet. Wenn das jetzt so laufen gelassen wird, werde ich sie von der Schule nehmen. Ich hoffe aber, dass etwas passiert. So wie ich den Schulleiter kenne, wird er etwas unternehmen. Maßlos enttäuscht bin ich von der Klassen- und Stufenleitung. Der Klassenlehrer hatte sich wohl vorgenommen, meine Tochter etwas zu stützen, indem er besonders freundlich zu ihr ist. In der Folge kommt es nun aber dazu, dass sie sich von den Mobberinnen anhören muss, dass sie ja Herrn XYs Lieblingsschülerin ist 😡 wie kommt es zu solch pädagogischen Unvermögen? Der Lehrer, in dessen Unterricht das heute passiert ist, hat nach Aussage meiner Tochter das mitbekommen, aber nicht eingegriffen. Ich bin selber Lehrerin und habe phasenweise wirklich schwierige Klassen gehabt, und es natürlich als meine Aufgabe angesehen, für ein angenehmes Klima und bestimmte Regeln in der Klasse zu sorgen. Auch in meinen „fitteren“ Klassen spreche ich über Gesprächsregeln, achte auf das Klima, halte Rücksprache mit Kollegen, spreche im Einzelgespräch mit Schülern nicht nur über Noten, sondern auch über ihr Wohlbefinden in der Klasse. Ich bin echt auf 180!

  • Das tut mir sehr leid für dich, Miss Miller , und deine Tochter!

    Auch wenn es schwerfallen mag: Bevor du weitere Schritte unternimmst, versuche von den 180 herunterzukommen. Das hilft sicherlich auch beim Gespräch mit der Schulleitung.

    Dein Kind von der Schule zu nehmen, erscheint aus der aktuellen Situation heraus völlig plausibel, allerdings sollte man auch der Schule spiegeln, dass sie langfristig ein riesiges Problem bekommt, wenn die MobberInnen "gewinnen". Eine Überweisung in eine andere Lerngruppe für eine*n Täter*in könnte bspw. durchaus fruchtbringend sein; das kann die Schulleitung in NRW ohne Teilkonferenzbeschluss vornehmen.

  • So, nun war es ein paar Monate lang deutlich ruhiger, es gab kaum noch große Probleme, auch, wenn sich an der Klassensituation eigentlich nichts geändert hat und auch von Seiten der Schule - so wie ich das sehe - nichts passiert ist.


    Was mich vor ein paar Monaten auf die Palme gebracht hat: Die Mobberinnen haben mitbekommen, dass meine Tochter über sie lästert, da haben sie sich an die Mittelstufenkoordinatorin gewandt und gesagt, dass sie das Thema mit meiner Tochter und ihr besprechen wollen. Daraus wurde dann eine einseitige Anklage, meine Tochter kam völlig fertig nach Hause, es war demütigend. Abends kam dann eine Mail von der Mittelstufenkoordinatorin, in der sie mir das kurz schilderte. Ich habe dann geantwortet, dass ich das sehr ungünstig fand und meine Tochter sich sehr gedemütigt fühlte - in diesem Augenblick fehlten ihr natürlich die Worte, ganz alleine, aufzuzählen, was ihr bisher bereits angetan wurde. Es kam keine Antwort auf meine Mail.

    Das Ganze ruhte ein bisschen, zwischenzeitlich gab es zwei andere Opfer, das eine hat sich massiv gewehrt und das hat jetzt Ruhe, das andere nicht. Meine Tochter hatte auch Ruhe, aber nun geht es wieder los. Letzte Woche eine whatsapp "Du, ich mag dich total gerne, Herzchen Herzchen Herzchen". Meine Tochter schrieb dann "Ist das ernst gemeint?" "Nee, wir spielen gerade Wahrheit oder Pflicht und ich hatte Pflicht, aber ich hab nix gegen dich". Aha.

    Heute dann wieder eine Situation, in der die betreffenden Mädchen in Gegenwart des Lehrers geschrieen haben, dass meine Tochter ja das Lieblingskind der Lehrer ist.

    Ich bin wirklich fassungslos, wie ignorant so manche KollegInnen sind - ich habe dann mit einer Mutter telefoniert, deren Tochter im Moment zwar kein Opfer ist, aber "auf dünnem Eis wandelt", so wie sie sich ausdrückte. Man ist gezwungen, sich einer Gruppe zu- und unterzuordnen, damit man nicht selbst zum Opfer wird.

    Mir reicht es jetzt - wenn die Schule nichts unternimmt, muss ein Elternabend her. Ich bin mir sicher, dass viele Eltern gar nicht wissen, was alles in der Schule läuft. Dann gibt es auch sicher einige, die froh sind, dass ihr Kind nicht zum Opfer wird.


    Ich habe an den Klassenlehrer, die Mittelstufenkoordinatorin und die beiden Pflegschaftsvorsitzenden geschrieben, dass ich einen Elternabend einfordere, an dem das Problem thematisiert wird.


    Leider habe ich Zweifel an der Wirksamkeit, aber ich muss das endlich mal verbalisieren und der Elternschaft mitteilen bzw mit denen in einen Dialog kommen.


    Meine Tochter ist natürlich auf 180 und will das nicht weil sie Angst hat, dass sie in Zukunft doppelt und dreifach auf die Fr.... bekommt, aber das kann man doch nicht auf sich sitzen lassen, da muss man als Elternteil doch mal laut aufschreien. Ich bin wirklich fassungslos....

  • Was mich vor ein paar Monaten auf die Palme gebracht hat: Die Mobberinnen haben mitbekommen, dass meine Tochter über sie lästert, da haben sie sich an die Mittelstufenkoordinatorin gewandt und gesagt, dass sie das Thema mit meiner Tochter und ihr besprechen wollen. Daraus wurde dann eine einseitige Anklage, meine Tochter kam völlig fertig nach Hause, es war demütigend

    Ganz typischer Laienfehler - mal "ganz in Ruhe auf Augenhöhe alles besprechen" zu wollen.


    Deine Idee eines Elternabends ist schon mal gut. Ebenso vehement würde ich die Einbeziehung eines Profis fordern. Die Lehrkräfte an der Schule deiner Tochter scheinen mit dem Problem überfordert zu sein.

  • Ich bin hier möglicherweise der Geisterfahrer, aber für mich klingt das letzte Posting nach dem üblichen Kinderkram und der Aktionismus völlig überzogen. Ich würde mich zumindest bedanken, wenn ich wegen "Kind wurde eine WhatsApp geschickt" (ohne Beleidigung oder dergleichen) und "Kind wurde Lieblingskind der Lehrer genannt" zu einem Elternabend antraben müsste. Die Situation mit dem Gespräch klingt tatsächlich etwas unglücklich, aber das wurde ja bereits mitgeteilt und Ursache war, dass die Tochter ebenfalls gelästert hat. Also scheinen die Fotzeleien ja unterm Strich in beide Richtungen zu gehen. Für mich liest sich der Wind darum befremdlich.

  • Das hab ich auch beim Lesen gedacht. Aber das Problem in solchen Fällen ist ja, dass die Situation unheimlich schwer zu fassen und adäquat zu protokollieren ist. Von daher vermute ich mal, dass viel bei der sicher nötig verkürzten Darstellung für das Forum auf der Strecke geblieben ist.


    Ich hab so meine Zweifel, ob unter anderem wegen dieser Problematik das Darzustellen ein Elternabend wirklich das richtige Format ist, um damit umzugehen. Ich würde vorher eher noch einmal das Gespräch mit der Schule und ggf. der Schulberatungsstelle suchen.

  • Ups. Yes, sorry.


    Ich schiebe explizit niemandem eine "Schuld" zu und ich maße mir auch keine Bewertung aus der Ferne an. Ich schildere nur, welchen Eindruck die Schilderungen bei mir ganz subjektiv hinterlassen.


    Vorsichtig muss man erfahrungsgemäß auch mit dem inflationären Gebrauch des Wortes Mobbing sein.

  • Ups. Yes, sorry.


    Ich schiebe explizit niemandem eine "Schuld" zu und ich maße mir auch keine Bewertung aus der Ferne an. Ich schildere nur, welchen Eindruck die Schilderungen bei mir ganz subjektiv hinterlassen.


    Vorsichtig muss man erfahrungsgemäß auch mit dem inflationären Gebrauch des Wortes Mobbing sein.

    Du kannst dir sicher sein, dass ich das Wort Mobbing nicht inflationär gebrauche. Ich ertappe mich auch immer wieder dabei, dass ich denke, sie könnte ja ein bisschen höflicher sein und das renkt sich sicher wieder ein, aber NEIN! Sie wird systematisch ausgegrenzt, gedemütigt und niedergemacht - im Wechsel mit zwei anderen "Opfern", und das mal zwei Wochen so, dann wieder der nächste. Ich habe heute mit zwei Elternpaaren gesprochen, die froh waren, dass endlich mal jemand das ausspricht, was sie seit Monaten quält. Sie bezeichnen den Schulbesuch ihrer Kinder jeden Tag aufs Neue als "Gratwanderung" und sind froh um jeden Tag, an dem ihr Kind nicht weinend nach Hause kommt. Eine Mutter berichtete, dass ihre Tochter sich gar nicht mehr am Unterricht beteiligt, aus Angst. Andere sagen morgens nicht "Hallo" zum aktuelle Opfer, denn wenn die dominante Gruppe das mitbekommt, gibt es Ärger. Antisoziale Verhaltensweisen werden im Unterricht deutlich gezeigt, es wird aktiv ausgegrenzt, Lehrer stehen daneben und ignorieren das Geschehen. Nein, das sind keine normalen Verhaltensweise im pubertären Alter!


    Ich habe jetzt eine Mail an die Schulleitung geschrieben mit der dringenden Bitte um Aktivität.

  • . Es wird ignoriert, aufgehetzt, sich übereinander lustig gemacht, gelästert, ausgeschlossen etc.


    Es wird munter gemobbt, ein Mädchen macht heimlich Fotos von Schülern und nutzt sie dann, um sie anderen zu schicken und zu lästern. Es gibt Gruppen, die ihre Mitglieder erpressen, die Gruppe ja nicht zu verlassen, es gibt Mädchen, die sogar die Jungs erpressen,

    Ich kann morgen weitere Vorkommnisse hier rein schreiben, da telefoniere ich mit einer Mutter, die mir erzählte, dass sich ihr Kind abends seit 3 Tagen in den Schlaf weint.

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