Tarifrunde eingeläutet

  • Zumindest bei Abschlussprüfungen ist das hier in BW- wo auch Pyro tätig ist- Standard, dass mindestens noch externe Zweitkorrektoren (im Abi geht es dann ja sogar bis zu Drittkorrektoren) draufschauen, die sich an zentrale Korrekturvorgsben des Landes halten müssen. Laxe Erstkorrekturen gibt es natürlich (die eine GMS, die ein Teil unseres Korrekturverbundes ist ist z.B. bei freien Aufgaben in den Fremdsprachen prinzipiell deutlich großzügiger, als wir das an der RS sind), das gleicht sich aber durch die zentralen Korrekturvorgaben einerseits und die Zweitkorrekturen andererseits letztlich aus.

    KBS Abschlussprüfungen bleiben im Haus:aufgepasst:

  • Eine meiner Schülerinnen arbeitet in Mathe nicht mit Buch, sondern mit speziellen Arbeitsheften. Diese wären für mich (!) als Schüler extrem ätzend gewesen, weil ich selbst gut in Mathe war.


    Meine Schülerin liebt diese Hefte, weil jedes Kapitel (GENT-Niveau) immer gleich aufgebaut ist, die Aufgabentypen gleich bleiben und sie mit jedem Kapitel mehr, besser, selbstständiger und erfolgreicher voran kommt.


    CDL: Komisch, obwohl ich mein Referendariat in der Förderschule gemacht habe, wollte davon kaum ein Seminarleiter etwas hören und auch in verschiedensten Fortbildungen geht es immer um selbstentdeckendes Lernen. Auch das ist ein Grund, warum ich kaum mehr Fortbildungen zur Unterrichtsgestaltung besuche. Die aktuellen Bildungspläne in BW scheinen das auch anders zu sehen…

  • Viele meiner SuS sagen mir auch ganz offen, dass sie es besser finden, wenn wir die Texte gemeinsam im Plenum lesen und diskutieren und dann anschließend das Ergebnis sichern. Ich lasse sie trotzdem auch mal Einzel- Partner- und Gruppenarbeiten machen, aber eben nur dann, wenn ich weiß, dass sie die Aufgabe auch ohne mich gut bewältigen können, ohne frustrierendes "Rumraten".


    Ich unterrichte auch eine Fremdsprache. Da ist es anders. Gerade die schwächeren und schüchternen SuS profitieren davon, wenn sie im "geschützten Rahmen" einfach mal labern können, ohne das Gefühl haben zu müssen, dass ich zuhöre. Dass ich trotzdem mithöre, um mir ein Bild machen zu können, wo es noch klemmt, muss ja keiner wissen. :D

  • KBS Abschlussprüfungen bleiben im Haus:aufgepasst:

    Die Abkürzung lese ich zum ersten Mal. Für welchen allgemeinbildenden Abschluss welcher Schulform steht das? BS= Berufliche Schulen?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • CDL: Komisch, obwohl ich mein Referendariat in der Förderschule gemacht habe, wollte davon kaum ein Seminarleiter etwas hören und auch in verschiedensten Fortbildungen geht es immer um selbstentdeckendes Lernen. Auch das ist ein Grund, warum ich kaum mehr Fortbildungen zur Unterrichtsgestaltung besuche. Die aktuellen Bildungspläne in BW scheinen das auch anders zu sehen…

    Das mag ja sein, dennoch ist es klarer Stand der Forschung. In meinem Ref (BW, SEK.I, ab 2018) wurde das auch genau so thematisiert, gerade weil die Bildungspläne interpretationsbedürftig sind bzw. manche Vorgaben darin (ich denke dabei insbesondere an bestimmte methodische Vorgaben für GMS) durchaus im klaren Widerspruch dazu stehen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Meine Schüler lieben Unterricht nach Buch. Ist so vorhersehbar und ich habe Zeit, zu helfen.

    Ich habe leider meistens kein Buch, aber ich versuche nicht zuviel zu machen und das wesentliche dann eben intensiv. Das braucht gar nicht viel Vorbereitung. Da ich mittlerweile viele schon gemacht habe, ist sehr viel Improvisation dabei. Ich stecke mir nur noch Ziele für die Woche oder auch für 2 Wochen. Das funktioniert gut und ich habe Zeit für den Kram drum herum ohne das mein Unterricht leidet oder ich die Arbeitszeit überschreite.

  • Das mag ja sein, dennoch ist es klarer Stand der Forschung. In meinem Ref (BW, SEK.I, ab 2018) wurde das auch genau so thematisiert, gerade weil die Bildungspläne interpretationsbedürftig sind bzw. manche Vorgaben darin (ich denke dabei insbesondere an bestimmte methodische Vorgaben für GMS) durchaus im klaren Widerspruch dazu stehen.


    Das war jetzt nicht ganz ernst gemeint von mir. Natürlich weiß auch ich das und kenne auch vielfältige Untersuchungen dazu. Genaus deswegen mache ich ja viel von dem Quatsch nicht mit und die Ergebnisse zeigen mir deutlich, dass dieser Weg für meine Schularten nicht ganz in die falsche Richtung geht.


    Mit dieser Haltung sollte man allerdings vielen Fortbildungen besser fernbleiben oder Spaß am Diskutieren haben 😬. Ab Dienstag habe ich meine erste Referendarin. Ich übe mich dann schon mal im Schweigen an den richtigen Stellen…Nicht, dass sie wegen mir noch Probleme mit ihren Ausbildern bekommt.

  • Ab Dienstag habe ich meine erste Referendarin. Ich übe mich dann schon mal im Schweigen an den richtigen Stellen…Nicht, dass sie wegen mir noch Probleme mit ihren Ausbildern bekommt.

    Dann verweis im Zweifelsfall auf die Forschung und darauf, dass eben manches, was in Bildungsplänen steht oder auch von Fachleitern gepredigt wird bezogen auf eure Zielgruppe im Widerspruch dazu steht. So lernt deine Anwärterin im besten Fall selbst kritisch mitzudenken bei methodischen Empfehlungen und diese bezogen auf die eigene Zielgruppe zu prüfen, nicht nur irgendeine Empfehlung aus einer Fortbildung oder einem Seminar unkritisch zu übernehmen. Diesen klaren Blick aus der Praxis heraus, manchmal auch als Gegenpol zum Seminar braucht man als Refi, weil man selbst meist noch nicht genügend Erfahrung hat, wirklich einschätzen zu können, was die bessere Variante wäre, um sich basierend darauf schrittweise eine eigene, fundierte Haltung erarbeiten zu können.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich habe Kolleginnen, die korrigieren 6-8 Stunden an einer Klausur herum. Ich meine nicht ein Satz Klausuren, nein eine einzelne Klausur. Die dann mit 5 bewertet wird.


    Das ist krank.

    An meiner Schule wird ein Nebenfach in zwei Jahrgängen ganzjährig 1-stündig unterrichtet, wobei je 2 Arbeiten pro Schuljahr anfallen.


    Aus diesen besagten Jahrgängen hatte ich mal 5 Lerngruppen zu unterrichten. Ich ließ also für 5 Wochenstunden 10 Arbeiten schreiben und hatte diese zu korrigieren.


    Das finde ich krank.

  • Ja, weil für euch scheinbar eben nicht klar war, worauf ich mich beziehe, für mich natürlich schon

    Kein Problem, daran sind wir doch seit Jahren gewöhnt.

  • FLIXE Danke für diesen Beitrag. Ich unterrichte im zweiten Bildungsweg auch auf, bis auf ein paar Ausnahmeklassen, auf niedrigem (Abendrealschule: sehr niedrigem) Niveau und mache die gleichen Erfahrungen.

    Bei mir ist es so, daß die SuS mitunter förmlich lehrerzentrierten Unterricht einfordern, indem sie auf gewisse KuK verweisen, die ihr Methodenfeuerwerk abbrennen und esden SuS eben absolut zum Halse raushängt, eben weil bei dem Budenzauber die fachlichen Inhalte nicht mehr in ausreichender Tiefe rüberkommen.

  • Bei mir ist es so, daß die SuS mitunter förmlich lehrerzentrierten Unterricht einfordern, indem sie auf gewisse KuK verweisen, die ihr Methodenfeuerwerk abbrennen und esden SuS eben absolut zum Halse raushängt, eben weil bei dem Budenzauber die fachlichen Inhalte nicht mehr in ausreichender Tiefe rüberkommen.

    Ich halte gut geführten Frontalunterricht für eine effiziente Lehrmethode.

    Ist das wissenschaftlich je widerlegt worden?

  • Ich halte gut geführten Frontalunterricht für eine effiziente Lehrmethode.

    Ist das wissenschaftlich je widerlegt worden?

    Nein, im Gegenteil gibt es dafür genug empirische Evidenz. Der hier eingebrachte und völlig zurecht bestehende Hinweis auf die Probleme ausschließlichen "Methodenfeuerwerks" bedeutet im Umkehrschluss aber gerade nicht, den Unterricht ausschließlich (!) frontal durchzuführen, sondern eher, dass sich im Unterricht eine jeweils zu den angestrebten Lernzielen passende und funktionale Methodenvielfalt widerspiegeln sollte.

  • Ich nicht .. war doch die schönste Zeit zum quasseln.. und dann zum Lehrer rennen und sagen, dass man leider nicht fertig geworden sei und noch eine Stunde mehr bräuchte…

  • Ich nicht .. war doch die schönste Zeit zum quasseln.. und dann zum Lehrer rennen und sagen, dass man leider nicht fertig geworden sei und noch eine Stunde mehr bräuchte…

    Unsere Lehrerin hat uns damals ein Zeitlimit genannt und angekündigt, dass die Ergebnisse dann auch benotet werden. Quasseln war nicht drin. :D

  • Ich evaluiere in meinen Lerngruppen regelmäßig hinsichtlich der Unterrichtsgestaltung.


    Die SuS eines Oberstufen-Kurses meldeten mir einmal zurück, dass sie Gruppenarbeit nicht mehr sehen könnten! Grund: In allen anderen Kursen wurde Gruppenarbeit überdosiert eingesetzt.


    Ich konnte das gut nachvollziehen und habe die Methoden entsprechend angepasst.

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