Tarifrunde eingeläutet

  • Unsere Lehrerin hat uns damals ein Zeitlimit genannt und angekündigt, dass die Ergebnisse dann auch benotet werden. Quasseln war nicht drin. :D

    Ich glaube dem Lehrer war es ganz lieb, dass wir noch Zeit brauchten … weniger Vorbereitung für die nächste Stunde 😂.

  • Unsere Lehrerin hat uns damals ein Zeitlimit genannt und angekündigt, dass die Ergebnisse dann auch benotet werden. Quasseln war nicht drin. :D

    Realistisch ist Gruppenarbeit meistens so ineffizient, dass man ein gutes Ergebnis erzählen kann, indem man das intelligenteste Gruppenmitglied einfach in den ersten 5 Minuten die Arbeit alleine erledigen lässt.

    Die SuS eines Oberstufen-Kurses meldeten mir einmal zurück, dass sie Gruppenarbeit nicht mehr sehen könnten! Grund: In allen anderen Kursen wurde Gruppenarbeit überdosiert eingesetzt.

    Was exakt meiner Reaktion entspricht, wenn in der Gesamtkonferenz zu irgendeinem Projekt der Satz "wir gründen zunächst mal eine Arbeitsgruppe" fällt. Unterricht hat kein Monopol auf ineffiziente Zeitverschwendung, in so fern ist es dann doch wieder eine gute Vorbereitung auf das, was unsere SuS im späteren Berufsleben zu erwarten haben.

  • Was exakt meiner Reaktion entspricht, wenn in der Gesamtkonferenz zu irgendeinem Projekt der Satz "wir gründen zunächst mal eine Arbeitsgruppe" fällt.

    Ich versuche daher, bei mir an der Schule, den Begriff "Arbeitsgruppe" für kollegiale Prozesse nicht mehr zu verwenden. Ein wirklich besseren Begriff habe ich aber noch nicht. Grund ist, dass ich auch Arbeitsgruppen nicht als geeignet produktiv, sondern positiv empfunden als "geeignet desktruktiv" halte.


    Folgenden Ablauf versuchen wir als Standard zu ermöglichen (ähnelt ein bisschen dem "Think-Pair-Share"):


    Aus der SL oder der GLK wird eine Prozess initiiert.

    Eine, maximal zwei Personen erarbeiten ein Grobkonzept, es bildet sich eine Gruppe am Prozess interessierter (oder auch ablehnender) Personen.

    Diese Gruppe bekommt das Konzept vorgestellt und prüft das. Dies ist in der Regel ohne Vorbereitung möglich, es gibt keinen Zwang zu "man muss was erreicht haben". Das Konzept scheitert in der Gruppe oder erhält Verbesserungsvorschläge durch die Gruppe.

    Im zweiten Fall verbessert die Person das Konzept und stellt das erneut der Gruppe vor.
    Falls OK, dann geht es in die GLK. (Für ganz genaue: Wenn die Person vom Konzept überzeugt ist, dann steht der Weg in die GLK natürlich dennoch offen.)

    Vorteile:

    Die Gruppe hat einen klaren Auftrag ohne die Möglichkeit der Verantwortungsdiffusion. Es wird keine "Produktivität" in der Sitzung erwartet.

    Anträge in der GLK haben in der Regel schonmal eine gewisse Qualität, da sie den Gruppenfilter durchlaufen haben.

    Die GLK wird entlastet, jeder Kollege geht in die Gruppen, in denen er was beitragen kann.


    Nachteile:
    Es ist ein Kulturwandel, insbesondere die Konzeptersteller haben eine sichtbarere Verantwortung - die Arbeit haben sie in der Regel eh im alten Konzept auch schon gemacht.

  • Flupp

    Es finden sich zum Glück immer Kollegen die irgendetwas verbessern möchten:aufgepasst:.

    Das bedeutet, ich kann mich um die wirklich wichtigen Themen kümmern; meinen Unterricht und meine Familie




    Zur Unterrichtsmethodik ein neuer Leuchtturm (katholische Privatschule) und Traum jedes Erziehungswissenschaftlers vom Elfenbeinturm

    https://www.news4teachers.de/2…nen-sagt-der-schulleiter/


    Dann kann man es ja auf alle Schulen ummünzen:aufgepasst::sterne:

  • Flupp

    Es finden sich zum Glück immer Kollegen die irgendetwas verbessern möchten:aufgepasst:.

    Das bedeutet, ich kann michvum die wirklich wichtigen Themen kümmern; meinen Unterricht und meine Familie

    Zum ersten: ja, Zum Glück gibt es die. Ich nehme sie auch in der Regel als diejenigen mit hoher Arbeitszufriedenheit wahr.

    Meist bleibt dennoch die Arbeit der Konzeptarbeit in der Schulleitungsrunde oder bei Funktionsstelleninhabern. Finde ich auch ok so.


    Zum zweiten: Deine Priorisierung in allen Ehren, damit erfüllst du aber nur einen Teil deiner Aufgaben. Dazu gehört beispielsweise auch der Punkt 2.2.4 im verbindlichen Referenzrahmen "Weiterentwicklung von Unterricht und Schule".

  • Ja darauf berufen sich immer die Leute. Inwiefern soll das ein reales Problem darstellen:pirat:?


    In bald 20 Jahren Dienstzeit ist noch keiner vorgetreten und hat Yummi ein Disziplinarverfahren angedroht wenn er nicht gefälligst Teil einer Arbeitsgruppe wird.

  • Zum zweiten: Deine Priorisierung in allen Ehren, damit erfüllst du aber nur einen Teil deiner Aufgaben. Dazu gehört beispielsweise auch der Punkt 2.2.4 im verbindlichen Referenzrahmen "Weiterentwicklung von Unterricht und Schule".

    Hier wurde der Weg kritisiert, nicht das Ziel.

    Mein Unterricht ist hochgradig weit entwickelt, ganz ohne Mitarbeit in Arbeitsgruppen.

    Ein Großteil der Arbeitsgruppen entwickelt weder Schule noch Unterricht weiter, sonder höchstens das Ego der Teilnehmenden.

    Darum ist es auch besser, wenn ich nicht teilnehme.

  • Ja darauf berufen sich immer die Leute. Inwiefern soll das ein reales Problem darstellen:pirat:?


    In bald 20 Jahren Dienstzeit ist noch keiner vorgetreten und hat Yummi ein Disziplinarverfahren angedroht wenn er nicht gefälligst Teil einer Arbeitsgruppe wird.

    Womit wir wieder bei der (Eigen-)Verantwortung wären.

  • Hier wurde der Weg kritisiert, nicht das Ziel.

    Mein Unterricht ist hochgradig weit entwickelt, ganz ohne Mitarbeit in Arbeitsgruppen.

    Das ist toll. Idealerweise ließest du das Kollegium an deiner hochgradigen Qualität teilhaben. Steht auch im Referenzrahmen als Aufgabe.


    Dass der Weg problematisch ist, insbesondere auch wenn/weil die in einem Aspekt des Berufs qualitativ höchst entwickelten Kollegen sich die Freiheit nehmen einen anderen Aspekt brach liegen zu lassen, stimme ich zu und bemühe mich an meiner Stelle um Alternativen.

  • Lustig ist, dass so viele solche Beteiligungsformate für schlecht halten, wenn eine SL aber einen eher direktoralen Führungsstil pflegt, es auch wieder nicht goutiert wird.


    Wenn die Gestaltung der Arbeitskreise euch nicht passt, dann ändert die doch.

    Dafür ist ja die kollegiale Mitbestimmung gedacht.

  • Back to Topic: Ich frage mich ja, wenn in den meisten Bundesländern der Tarifabschluss 1:1 an die verbeamteten Beschäftigten übertragen werden soll, ob wir es nicht dann Ende Januar mit der ersten 120 Euro Zahlung losgeht?! Dass die Einmalzahlung von 1800 Euro später kommt, da gehe ich stark von aus. Aber es heißt ja weiter, dass man zusätzlich in den Monaten Januar bis Oktober 120 Euro unversteuert erhält, bevor man dann im November die Erhöhung der Tarifstufen um 200 Euro bekommt.


    Ich frage für einen Freund :victory:

    • Offizieller Beitrag

    Back to Topic: Ich frage mich ja, wenn in den meisten Bundesländern der Tarifabschluss 1:1 an die verbeamteten Beschäftigten übertragen werden soll, ob wir es nicht dann Ende Januar mit der ersten 120 Euro Zahlung losgeht?!

    Ich zitiere mal Moebius von weiter oben. Die Antwort sollte hier auch gelten.

    Für die Übertragung auf Beamte ist ein Gesetz notwendig, mit dem gesamten Verfahren, das an Gesetzgebung nun mal dran hängt. Bisher gibt es noch nicht mal eine Vorlage für das entsprechende Gesetz, das ist der erste Schritt, dann kommen Einsichtsfristen, Beratung im Haushaltausschuss und dann muss das vom Landtag beschlossen werden.

    Die nächste Sitzungswoche im Niedersächsischen Landtag ist in der ersten Februarhälfte, soweit ich weiß, vorher ist für Beamte also gar keine genauere Aussage möglich, der erste theoretisch mögliche Auszahlungstermin wäre dann mit den März-Bezügen, aber nur wenn es sehr schnell läuft und alles glatt geht.

    Ohne die gesetzliche Übertragung keine Auszahlung. Sobald das Gesetz steht, gibt es sie. Ob das Ende Januar schon der Fall sein kann .... *schulterzuck*

  • NRW


    "Zu diesem Zweck erstellt die Landesregierung aktuell einen Gesetzentwurf, um in einem ersten Schritt die im TV Inflationsausgleich vorgesehenen Sonderzahlungen auf den Beamtenbereich zu übertragen. Sobald das Kabinett über den Gesetzentwurf beschlossen hat, sollen auch den Beamten, Richtern, Unterhaltsbeihilfeempfängern und Versorgungsempfängern folgende Sonderzahlungen im Vorgriff auf die gesetzliche Regelung gewährt werden:

    [..]

    Die einmalige Sonderzahlung wird Ende Januar 2024 ausgezahlt."


    https://www.finanzverwaltung.n…tlichen-dienst-der-lander


    klingt ja schon konkret

  • Das klingt in der Tat konkret :) ich freue mich für euch!


    Ich habe mal über den Tarifrechner geschaut. Dadurch, dass ich Anfang 2025 eine Entgeltstufe steigen werde, habe ich Dank des Tarifabschluss dann Anfang nächsten Jahres ca. 400 Euro Netto mehr, als jetzt zur Verfügung. Das ist schon viel Geld - ich freue mich.


    Wobei ich immer noch denke: Warum macht RLP kein A13 für Grundschullehrkräfte? :( Dann wären es nämlich nicht 400, sondern 700 Euro Unterschied :ohh:

  • Das klingt in der Tat konkret :) ich freue mich für euch!


    Ich habe mal über den Tarifrechner geschaut. Dadurch, dass ich Anfang 2025 eine Entgeltstufe steigen werde, habe ich Dank des Tarifabschluss dann Anfang nächsten Jahres ca. 400 Euro Netto mehr, als jetzt zur Verfügung. Das ist schon viel Geld - ich freue mich.


    Wobei ich immer noch denke: Warum macht RLP kein A13 für Grundschullehrkräfte? :( Dann wären es nämlich nicht 400, sondern 700 Euro Unterschied :ohh:

    Ich denke mal, früher oder später werden alle Grundschullehrkräfte mit A13 besoldet werden. In Hessen wird es nun ein paar Jahre bis zur (Vollendung der) Angleichung dauern. RLP sollte dann auch nachziehen.

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