Hochzeitsplanung

  • Ich habe den Komparativ verwendet, um auf den deutlichen Unterschied(!) gegenüber der ganz klassischen Verteilung aufmerksam zu machen.

    Naja, diese Aufteilung kenne ich selbst aus meiner eigenen Kinder/Jugendzeit kaum..Selbst vor 30 Jahren haben die Mütter meist schon in Teilzeit gearbeitet und waren nicht " nur" Hausfrau.

    Ich sehr seitdem leider nicht so viel Fortschritt.

    Ich las deinen Beitrag eher positiv..so nach dem Motto " es ist schon vieles sehr fortschrittlich ".

    Das sehe ich persönlich leider nicht so.

    Nicht ohne Grund sollen wir jetzt ganz massiv in der Grundschule auf unsere Sprache achten bzgl. Stereotypen. Als ich dann ansprach, dass die Familien oft ja leider nicht so fortschrittlich lebten hieß es nur...das ist nicht unsere Baustelle.. wir haben den Bildungsauftrag. Natürlich ist das soweit richtig.

    Aber manchmal frag ich mich was nützen meine Bemühungen, wenn die Familien es so " klassisch" vorleben.


    Naja, ist halt meine persönliche Meinung. Darf jeder finden wie er will.

  • Naja, diese Aufteilung kenne ich selbst aus meiner eigenen Kinder/Jugendzeit kaum..Selbst vor 30 Jahren haben die Mütter meist schon in Teilzeit gearbeitet und waren nicht " nur" Hausfrau.

    Gut, vor dreißig Jahren war ich selbst schon über 20 ;) . Aber ich kenne es aus meiner Kindheit und Jugendzeit tatsächlich noch so, dass viele Mütter gar nicht gearbeitet haben (meine eigene Mutter eingeschlossen, aber auch die viele meiner Freund*innen). Ich würde meinen, die "Quote" derjenigen Mütter meiner Klassenkamerad*innen und Freund*innen, die damals gearbeitet haben, lag nicht höher als 50%, eher noch niedriger. Einige Frauen haben auch unentgeltlich gearbeitet, durch Mithilfe im Familienbetrieb oder auf dem Bauernhof der Familie.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das ist so der Unterschied im eigenen Erleben. In meiner Kindheit und Jugend war die berufstätige Mutter die Ausnahme, die du mit der Lupe suchen musstest. Da gegenüber sehe ich deutliche Unterschiede. Heute ist das die Regel (in meinem Umfeld aber auch bei den meisten meiner SuS).

    Insofern ist deine Formulierung "es ist schon vieles sehr fortschrittlich" eine, die ich mir in diesem Vergleich(!) weitgehend zu eigen machen kann. Dies bedeutet aber gleichzeitig, dass wir von einer gleichen Aufteilung eben doch entfernt sind.

    Was die von dir angesprochenen Stereotype angeht: In den technischen Richtungen der BBS ist leider immer noch der Mädchenanteil gegenüber den Buben sehr gering. Hier ist es leider so, dass nur die Mädchen dahin kommen, die sehr überzeugt davon sind und viele andere, die prinzipiell das Interesse und Talent hätten unterwegs verloren gehen.

  • Seph

    Den Familienzuschlag und demnächst in NRW Familienzuschlag nach Wohnort empfinde ich schon als deutliche Übervorteilung von Verheirateten.

    Den Familienzuschlag gibt es auch für Unverheiratete. Das gilt sogar für den im Volksmund so bezeichneten "Verheiratetenzuschlag" (Familienzuschlag der Stufe 1), den auch Unverheiratete erhalten, sofern sie Personen in ihren Haushalt aufgenommen haben, denen sie zum Unterhalt verpflichtet sind. Das sind i.d.R. die eigenen Kinder, aber auch andere Konstellationen sind denkbar.

  • Das berührt aber nicht die Tatsache, dass es einen Zuschlag für einen Ehepartner gibt (auch dann, wenn dieser sich alleine "unterhalten" kann). Gegenüber einem unverheirateten Paar ohne gegenseitige Unterhaltsverpflichtungen ist das ein klarer Vorteil.

  • Hhhhm. Dann bin ich wohl altmodisch und wenig fortschrittlich, denn ich arbeite auch nur 50 %. Habe aber keine Lust, das zu ändern, nur weil irgendwelche Leute das heutzutage nicht mehr für opportun halten.

    • Offizieller Beitrag

    Na ein Glück, dass du dich wie 99% der Frauen nach oben orientiert und einen Partner mit "richtigem Job" gesucht hast, der dir deine Teilzeit finanziert.

    Du hast einen Denkfehler: "Ein Glück, dass du einen gut bezahlten Job, der dir ermöglicht, trotz Teilzeit, trotzdem nicht unter einer Brücke zu schlafen."

    oder "Ein Glück, dass du dich mit deinem Lebensstil nicht übernimmst und also dein Familienbild gut leben kannst".


    Nur, weil man glaubt, dass eine Familie ein bestimmtes Budget braucht und also davon ausgeht, dass die Lohnreduktion eines Mitglieds nur mit einem überdurchschnittlich höheren Lohn eines anderen Familienmitglieds einhergeht, heißt es nicht, dass es bei Allen so ist.
    Es gibt einfach Menschen, die ihre Prioritäten anders setzen und zum Beispiel für eine Teilzeit "in Kauf nehmen", nicht weit in den Urlaub zu fliegen.
    (unabhängig davon, dass der Partner vielleicht auch 50% arbeitet)

  • Na ein Glück, dass du dich wie 99% der Frauen nach oben orientiert und einen Partner mit "richtigem Job" gesucht hast, der dir deine Teilzeit finanziert.

    Als ich meinen Mann geheiratet habe, habe ich IHN finanziert. Und am Anfang habe ICH mehr verdient als er.


    Und nein, ich habe meinen Partner NICHT nach seinem Verdienst ausgesucht.


    Und JA, ich würde auch Teilzeit arbeiten, wenn er nur halb so viel verdienen würde, wie er es jetzt tut. Mir ist meine Gesundheit und meine Work/Life Balance einfach wichtiger als meine berufliche Tätigkeite. Sorry, dass dir das nicht passt.


    Heutzutage DARF man als Frau ja gar nicht mehr Teilzeit arbeiten. Männer aber irgendwie auch nicht. Also eigentlich niemand mehr. Warum eigentlich nicht???

  • Du hast einen Denkfehler: "Ein Glück, dass du einen gut bezahlten Job, der dir ermöglicht, trotz Teilzeit, trotzdem nicht unter einer Brücke zu schlafen."

    oder "Ein Glück, dass du dich mit deinem Lebensstil nicht übernimmst und also dein Familienbild gut leben kannst".


    Nur, weil man glaubt, dass eine Familie ein bestimmtes Budget braucht und also davon ausgeht, dass die Lohnreduktion eines Mitglieds nur mit einem überdurchschnittlich höheren Lohn eines anderen Familienmitglieds einhergeht, heißt es nicht, dass es bei Allen so ist.
    Es gibt einfach Menschen, die ihre Prioritäten anders setzen und zum Beispiel für eine Teilzeit "in Kauf nehmen", nicht weit in den Urlaub zu fliegen.
    (unabhängig davon, dass der Partner vielleicht auch 50% arbeitet)

    Es braucht ja auch nicht unbedingt jeder ein Eigenheim. Wenn man sich davon mal frei macht, kann man sich auch eine Teilzeit locker leisten. Ich verdiene übrigens in Teilzeit so viel, wie sehr viele in Vollzeit verdienen.

  • Da hat er vermutlich studiert. Etwas, wovon du wusstest, dass es mal zu einem angemessenen Gehalt führt 😉

    Witziger Fun-Fact: Ich habe auch studiert ;) Und ich wusste auch damals schon, dass das mal zu einem angemessenen Gehalt führt ;)


    Woher weißt du eigentlich, was mein Mann verdient und was er beruflich macht???

  • Na ein Glück, dass du dich wie 99% der Frauen nach oben orientiert und einen Partner mit "richtigem Job" gesucht hast, der dir deine Teilzeit finanziert.

    Noch mal: Woher weißt du, dass mein Partner einen "richtigen" Job hat? Ist unser Job denn nicht "richtig"???


    Wir könnten übrigens mit meinem Gehalt x2 auch prima leben. Kommt immer auf den Lebensstil und die Prioritäten an.


    Und nein, er finanziert mir nicht meine Teilzeit. Wir tragen beide zu unserem Familieneinkommen bei und wir kümmern uns beide um unsere gemeinsamen Kinder und den gemeinsamen Haushalt. Zu unterschiedlichen Anteilen. Aber ja, beide!!!

  • Schon, wie ihr euch gegenseitig hochschaukelt.


    Also mir ist keine Lehrerin bekannt, deren Partner weniger verdient. Da schauen die Damen schon sehr genau. Ich kenne sogar eine, die sich schonmal vor mir ausgeheult hat, dass ihr Partner auch "nur Lehrer" ist und nicht so viel beiträgt, wie der Partner einer Freundin, der eine hohe Position in der IT hat.

  • Also mir ist keine Lehrerin bekannt, deren Partner weniger verdient.

    Und das ist jetzt schlimm, weil...?


    Das trifft übrigens auf die überwiegende Zahl an Paaren zu und ist kein exklusives Lehrerding.


    Ob man Vollzeit oder Teilzeit arbeitet, ist doch jedem, der es sich leisten kann, selbst überlassen.

  • Heutzutage DARF man als Frau ja gar nicht mehr Teilzeit arbeiten.

    Da würden dir ALLE Mütter mit Kindern unter 18 in meinem Kollegium widersprechen. Denn ich bin die einzige mit Kind unter 18, die in Vollzeit arbeitet (mein Mann arbeitet übrigens auch Vollzeit, man muss mit Kind nicht TZ arbeiten, wenn man nicht möchte). Das allerdings wird mir dann schon hin und wieder mal vorgeworfen. Ständig kommt "ich weiß ja nicht, wie du das machst" mit mehr oder minder vorwurfsvollem Unterton.
    Ich kann state_of_Trance Reaktionen auch durchaus nachvollziehen, eben auf Grund dessen, was ich in meinem Kollegium so sehe. Die allermeisten Frauen, die wegen der Kinder in TZ gehen, sind auch noch in TZ, wenn die Kinder selber Kinder haben. Das ist nicht falsch, aber es entspricht dann doch einem sehr tradiotionellem Familienbild. Teilzeit ist eine Falle und ein Minusgeschäft, wegen der nichteilbaren Aufgaben. Und ja, da haben viele die Einstellung der Mann habe den "richtigen Job" und die Frauen verdienen als Teizeitlehrerin ein Zubrot. Und auch ja, da kommt immer wieder das Argument "mein Mann kann nicht mit dem kranken Kind zu Hause bleiben / die schwerkranke (Schwieger)mutter vor der OP in die Klinik fahren etc., weil er ja Vollzeit arbeitet und sein Job so wichtig ist."

    Das soll nicht heißen, dass ich finde, niemand solle in TZ arbeiten. Jeder soll das so machen wie er oder sie gerne möchte, man muss sich nur der Konsequenzen bewusst sein (ich gehe bei dir Anna Lisa davon aus, dass ihr euch bewust für euer Modell entschieden habt, das ist keine Kritik an dir).

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