Wie war OBAS für euch?

  • Hallo Zusammen,


    Ich bin gerade mit dem OBAS Programm fertig geworden und wollte mich mal erkundigen wie es bei euch so war. Für mich war es absolut furchtbar.

    - kein AU

    - keine sonstige Ausbildung

    - Zeitlich überlastet

    - Fast eine Brennpunktschule

    - Keine Lehrer an meiner Schule die einigermaßen wussten was das Seminar von mir wollte und mich iwie beraten konnte (bis kurz vor Schluss)

    - Dazu halt der normale wahnsinn den jeder Refi so durchmachen muss


    Ich war zum Zeitpunkt der UPP ein nervliches Wrack und habe mich einfach durchgeschleppt. Jetzt gehts wieder. War das bei euch anders?

  • Du siehst das ganze aus der falschen Perspektive: Ja, mag sein, dass es scheiße war. Aber worauf du dich jetzt konzentrieren solltest ist, dass du es geschafft hast, was ein Grund zur Freude und zum Feiern ist.


    Also Glückwunsch und auf eine bessere Zeit im Berufsalltag.

  • Ich schließe mich state_of_trance an.


    Ich habe die OBAS vor 12 Jahren gemacht.


    Ja, es gab Stoßzeiten und ja, es gab Sachen, die einem auf die Nüsse ging.


    Allerdings 12 Jahren später genieße ich sehr, dass ich eine fundierte Ausbildung hatte, ich liebe das Unterrichten und ich gehe fast jeden Tag mit großem Lächeln in die Schule.


    In die Zukunft schauen bringt viel mehr. Dennoch möchte ich ein paar deiner Punkte ansprechen ...


    1. Kein AU --> Was möchtest du uns damit sagen? Ich habe seit Jahren keine AU.

    2. Das stimmt nicht. Es soll Mentoren geben.

    3. Das ist der normale Lehrerjob so oder so.

    4. Bekannt, wenn man sich vorher erkundigt.

    5. Wer waren die schulischen Mentoren? Waren sie bei den Nachbesprechungen dabei? Kamen Sie ihren Pflichten nach? Immerhin bekamen sie jeweils eine Anrechnungsstunde für ihre Tätigkeit --> zwar für BK aber für alle Schulformen gültig --> https://www.zfsl.nrw.de/DUS/Seminar_BK/Service/Klartext.pdf

    6. Richtig. Ebenfalls bekannt, wenn man sich vorher erkundigt.


    Wie viele Referendare wissen nicht, was auf sie zukommen, wenn sie fertig sind?

    Du hast eine sehr anspruchsvolle (noch anspruchsvoller als das Ref) Ausbildung durchgemacht und weißt es zu schätzen.

    Du hast eine Stelle, egal wie die Note ist, und weißt, dass du dem Alltag gewachsen bist :)

  • Kein AU --> Was möchtest du uns damit sagen? Ich habe seit Jahren keine AU.

    "kein Ausbildungsunterricht" nehme ich an. (Nicht zu verwechseln mit der "Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung" ;) ).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich fand es anstrengend, aber ok.

    Man hat auch nur Anspruch auf eine Stunde Ausbildungsunterricht die Woche. Ich hatte ganz am Anfang, bevor das Seminar los ging, Glück und durfte etwas Hospitieren. Wirklich Ausbildungsunterricht hatte ich auch nicht. Hab halt mal was bei KuK gemacht, damit sie was für ein Gutachten hatten.

    Ansonsten war der Ausbildungsbeauftragte der Schule Ansprechpartner, wie bei den normalen Referendaren auch. Daher muss diese Person eigentlich auch wissen was dort und somit auch für OBAS gefordert ist.

    Ansonsten ist es halt das Programm, dass man von Beginn an eigenständig unterrichtet und da so gut wie keine Unterstützung erhält. Der Rest läuft über das Seminar.

    Und es klingt ja auch so, als hättest du die UPP bestanden.

    Die formalen Anforderungen daran kann man ja auch nachlesen. Vieles weitere hängt auch von den Vorlieben der Personen ab.


    Aber vielleicht war es für mich auch durch meinen vorherigen Job eh alles anders. Ich war so froh das ich so viele Sachen ohne ständige Beobachtung im Unterricht ausprobieren konnte. Und ich hatte auch SuS die das gerne mitgemacht haben und es auch nicht schlimm fanden, wenn dann mal etwas nicht so geklappt hat.

  • 1. AU bedeutet Ausbildungsunterricht. Das was eigentlich dazu dient das Handwerk zu lernen.


    2.-5. Ich denke es führt den Thread von seinem Ziel weg, wenn ich hier auf diese Punkte eingehe, da es nicht darum geht dass ich mich rechtfertige. Ich möchte jedoch sagen, dass Kommentare wie: "Das stimmt nicht", einfach unangebracht sind. Es war ja anscheinend bei mir nicht so wie es sein sollte.

  • Ja bestanden :)
    Das hilft natürlich auch dabei mich mit dieser wirklich schwierigen Zeit zu versöhnen. Es ist halt ein Zwiespalt. Einerseits arbeite ich seit einigen Monaten an einer wirklich tollen Schule, andereseits waren die 2 Jahre an der Ausbildungsschule wirklich schwer. Wobei ich meine finale Stelle erst nächstes Jahr antrete.

    Ich finde das wirklich beeindruckend dass du das so geschafft hast. Ich war von meinen 19,5 Stunden plus Ref oft so fertig dass ich da gar nicht mehr wirklich zum Ausprobieren gekommen bin.


  • Naja ich war auch ein bisschen dazu gezwungen. Ich musste für UB's handlungsorientiert und in Lernsituationen arbeiten. Viele meiner KuK machen das nur bedingt. Die SuS müssen dieses Arbeiten aber auch erstmal lernen und das geht nicht von heute auf morgen. Und wenn ich ne Klasse im 3. Ausbildungsjahr gezeigt habe, dann haben die Fachleiter erwartet, dass die SuS so arbeiten können.

    Also musste ich mir ganz viel Material selbst entwickeln, sodass ich mit den SuS darauf hinarbeiten konnte, Lernsituationen in sogenannten vollständigen Handlungen mit einem immer höheren Grad der Selbstständigkeit zu bearbeiten. Dabei habe ich entsprechend viel ausprobiert, wie das gut gehen kann und es oft mit den Klassen gemeinsam reflektiert, was bräuchten sie mehr, weniger oder auch anders von mir, aber auch was hätten sie selbst anders machen können. Meine Fachabiturienten waren in der Wiederholungsphase soweit, dass sie komplett selbstständig eine entsprechende Ausgangssituation bearbeiten konnten. Ich habe wirklich nu noch zugeschaut, Tipps gegeben und Fragen beantwortet.

    Durch dieses probieren und reflektieren, aber auch einen tollen Fachleiter, der mit mir selbst sehr gute Stunden nach Gelingensbedingungen und auch Alternativen auseinander genommen hat, habe ich echt viel gelernt.

  • Wow. Du hast das echt besser gemacht als ich. Ich habe natürlich versucht, das umzusetzen was ich gelernt habe. Aber oft hat da die Zeit nen Strich durch die Rechnung gemacht

    Naja ich war auch ein bisschen dazu gezwungen. Ich musste für UB's handlungsorientiert und in Lernsituationen arbeiten. Viele meiner KuK machen das nur bedingt. Die SuS müssen dieses Arbeiten aber auch erstmal lernen und das geht nicht von heute auf morgen. Und wenn ich ne Klasse im 3. Ausbildungsjahr gezeigt habe, dann haben die Fachleiter erwartet, dass die SuS so arbeiten können.

    Also musste ich mir ganz viel Material selbst entwickeln, sodass ich mit den SuS darauf hinarbeiten konnte, Lernsituationen in sogenannten vollständigen Handlungen mit einem immer höheren Grad der Selbstständigkeit zu bearbeiten. Dabei habe ich entsprechend viel ausprobiert, wie das gut gehen kann und es oft mit den Klassen gemeinsam reflektiert, was bräuchten sie mehr, weniger oder auch anders von mir, aber auch was hätten sie selbst anders machen können. Meine Fachabiturienten waren in der Wiederholungsphase soweit, dass sie komplett selbstständig eine entsprechende Ausgangssituation bearbeiten konnten. Ich habe wirklich nu noch zugeschaut, Tipps gegeben und Fragen beantwortet.

    Durch dieses probieren und reflektieren, aber auch einen tollen Fachleiter, der mit mir selbst sehr gute Stunden nach Gelingensbedingungen und auch Alternativen auseinander genommen hat, habe ich echt viel gelernt.

  • Ich fand OBAS vom Stresslevel her entspannter als meinen vorherigen Job in der IT-Beratung. Insbesondere die Punkte "Kein AU" und "Keine Lehrer an meiner Schule die einigermaßen wussten was das Seminar von mir wollte und mich iwie beraten konnte" kann ich aber 100%ig so unterschreiben.


    In der OBAS-Phase selbst hatte ich noch 3 Klassenleitungen pro Schuljahr. Auch hier konnte mir keiner sagen, was das eigentlich imhaltlich bedeutet.

  • Wir haben pro Jahr meist 2-4 Obasler. Daher gehe ich davon aus, dass wir genug Leute da haben die deren Situation nachvollziehen können. AU planen wir mit ein, aber das sind ja nur wenige Stunden.

    Meist sind die Obasler ja auch genau in den Fächern wo die Kollegen selbst oft Obas gemacht haben.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich hatte auch (im Rückblick) wirklich katastrophale Bedingungen an meiner Schule. Ich war die erste in OBAS und seit ca. 5 Jahren war kein Quereinsteiger mehr an der Schule angefangen. Ich war sehr gestresst. Habe mich ständig überarbeitet gefühlt (was auch an meiner privaten Situation lag). Heute frage ich mich oft, wie ich das geschafft habe.


    Ich hatte weder Ausbildungsunterricht noch sonstige Unterstützung. Jedoch dachte ich, das ist eben so, muss ich durch. Anschließend habe ich mich für bessere Bedingungen eingesetzt und vieles wurde auch umgesetzt. Insbesondere deshalb, weil teilweise Leute nach der Prüfung das Weite gesucht haben.

    Heute gehen wir pfleglich(er) mit unseren Leuten um.


    CluelessLabDog: Herzlichen Glückwunsch! Der Alltag ist so viel schöner nach OBAS. Ich wünsche Dir, dass Du schnell Deinen Frieden damit machst und diesen tollen Beruf genießen kannst!

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