? Zwangsabordnungen NRW Sek II

  • Eine solche Behandlung kann krank machen und das auch für länger. Ich wünsche Dir daher alles Gute. Sobald Du Krankheitssymptome bemerkst wie:

    Schlafstörungen, ständige Grübelneigung, ständige Traurigkeit, Antriebstörung, dann wende Dich unbedingt an den Psychiater Deines Vertrauens und besprich mit ihm die weitere Vorgehensweise.

    Man kann halt nichts planen, noch nicht mal, ob man sich übernächste Woche schon einen Arzttermin legen lassen oder ne Zugfahrt buchen kann.


    Die Preisfrage ist: will man dauerhaft an einer solchen Schule bleiben, auch wenn andere Dinge dort ganz ok sind oder es aktiv woanders probieren? Es hat alles so seine Vor- und Nachteile. Aber wenn ich nun wochenlang Hilfstätigkeiten wie ein Praktikant mache und der Chef kein Wort mehr als nötig wechselt ist man in gewisser Weise vom Stand schon demontiert.


    Klar könnte ich sagen: setz ich mich in die Klausuren zur Aufsicht, trink n Kaffee und lese die Zeitung bei guter Bezahlung. Aber es sollten sowohl die Wirksamkeit der Tätigkeit (wie auch immer man das bemisst) als auch die Wertschätzung für die Tätigkeit schon da sein, neben der eigenen Freude. Wenn etwas davon fehlt, oder gar alles zusammen, wird es auf Dauer ätzend. Egal, wie gut das bezahlt wird. Zumindest ist das mittlerweile subtil mein Gefühl.

    • Offizieller Beitrag

    Man kann halt nichts planen, noch nicht mal, ob man sich übernächste Woche schon einen Arzttermin legen lassen oder ne Zugfahrt buchen kann.

    Bei allem Verständnis für den Ärger:
    Du arbeitest 8 Stunden 12 Minuten am Tag. Wo du keine Korrekturen und so hast, dann eben zwischen 8 und 17 Uhr. Wie sehr viele anderen Menschen.
    Wenn du einen notwendigen Arzttermin hast, fragst du an oder legst ihn, je nach Notwendigkeit des Termins und stellst einen Antrag (je nach Kommunikation nur verbal) auf "ich komme 2 Stunden später".
    Was für eine Zugfahrt willst du denn an einem Wochentag buchen?

  • Endloses Reisen, wie viele WBK Kollegen.


    Denk dran, er hatte Vollzeit dank Abi Online zwei Präsenztage. Freitag ist fast immer frei. Das geht dann nicht mehr so leicht.

  • Na wochenlang darf das nicht gehen, letztlich hast Du auch Anspruch auf amtsangemessene Beschäftigung. Der Dienstherr kann sich nicht zu Tode prüfen. Entweder versetzt er Dich (ordnet ab) oder lässt es bleiben. Eine solche Situation brauchst Du auf Dauer nicht zu dulden. Achte bei der Auswahl des Rechtsbeistandes drauf, dass er sich mit Schule auskennt.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Insgesamt aber mäßig befriedigend: von Woche zu Woche ein neuer Plan mit irgendwelchen Aushilfstätigkeiten, eine SL die kein Wort mehr als nötig mit einem spricht, Kollegen die ständig fragen wie es denn nun weiter geht - und andererseits ein nach wie vor bestehender Lehrermangel.

    Ich war jetzt 2 Jahre hausinterne "mobile Reserve", also Springerin für erkrankte Kollegen. Ich hatte nur TZ mit 10 Unterrichtsstunden und musste Montag Vormittag immer anrufen und fragen, wann ich in der laufenden Woche denn vertreten müsse, manchmal wusste es die SL noch nicht und ich sollte nochmal Dienstag anrufen.

    Generell habe ich mir immer die ganze Woche freigehalten bzw wenn mal ein Termin war, diesen rechtzeitig bekannt gegeben (Arzttermine habe ich nach Möglichkeit aber nachmittags gemacht).

    Ich habe das 2 Jahre gemacht und es war absolut in Ordnung und weder deprimierend noch beleidigend noch langweilig.

    Es kommt also schon sehr auf die Sichtweise an. Ich bin so frei, mir macht das nichts aus.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • laleona

    wie Du schon richtig schreibst, Du warst nur TZ mit 10 Unterrichtsstunden. Du hast aber unterrichtet und wie gesagt nur 10 Stunden.

    Wenn Du aber nicht unterrichtest und irgendeine Beschäftigungstherapie machst mit 8 Stunden am Tag dann wird blöd, insbesonder wenn die betriebsinterne Kommunikation eingefroren ist. Da kann ich den Kollegen schon verstehen. Das grenzt schon tatsächlich an Mobbing.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Aviator

    Das mit dem Arzttermin würde ich locker sehen. Soweit der Termin erforderlich ist und der Arzt sich nicht in der Lage sieht Dir einen Nachmittagstermin anzubieten ist das ein Freistellungsgrund. Also sagst Du Bescheid, dass Du einen dringenden Arzttermin hast, bringst die Bescheinigung hierüber mit und gut ist.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Endloses Reisen, wie viele WBK Kollegen.


    Denk dran, er hatte Vollzeit dank Abi Online zwei Präsenztage. Freitag ist fast immer frei. Das geht dann nicht mehr so leicht.

    Endlos sicher nicht, aber den Nachteil von Abi-Online, wenig Struktur durch die Schule zu haben und recht lange vor dem MacBook zu sitzen zur Korrektur habe ich tlw so genutzt. Da hat mal ein Freund in Wien Geburtstag gefeiert am Samstag… kein Problem: Freitag hinfliegen, Montag zurückfahren. Auf der Rückreise die Korrekturen online machen.


    Konzert am Montagabend in Berlin? Kein Problem: Dienstagvormittag zurück fahren und pünktlich zum Unterricht in der Schule. Aber warum auch nicht? Gefährlich wird das immer dann, wenn recht kurzfristig auf die Reisetage irgendeine Besprechung gelegt wurde. Da bin ich auch schon 2x in meiner Schulkarriere mit dem Chef aneinander geraten.

  • Ich glaub da wirst du dich eh umstellen müssen. Diesen Luxus gibt es an "normalen" Schulen nicht.


    Deine jetzige Situation ist ärgerlich, aber in gewisser Weise auch selbst mit herbeigeführt.

    Was machst du mit einem Kollegen, der kurzfristig noch da ist, obwohl die Einsatzplanung bereits abgeschlossen ist, von dem du nicht weist wie lange er noch da ist und der anwaltlich fordert, dass jede Kommunikation zur Sache über seinen Rechtsanwalt läuft?


    .... irgendwo parken und die Rechtsabteilung den Fall klären lassen und jeden Anlass vermeiden, der weitere rechtliche Probleme erzeugen kann.

    Natürlich hätte man dich geschickter irgendwo als Doppelbesetzung geparkt.

  • Das mit der Doppelbesetzung hätte dann wenigstens einen Nutzen. Dadurch, dass der Kollege aber überhaupt nicht adäquat eingesetzt wird, macht sich der Arbeitgeber erneut angreifbar

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich fände es ja genial, eine Kolleg:in als Bonus im Team zu haben, der oder die ständig einspringen kann oder einem die genannten Tätigkeiten abnimmt. Das entlastet die Unterrichtenden doch enorm.


    Schöner wäre es, wenn die Schule so gut versorgt wäre, dass sich alle die Stunden und die außerunterrichtlichen Aufgaben besser teilen könnten.


    Durch einen Einsatz im Unterricht würde womöglich in Frage gestellt, dass die Lehrkraft an dieser Schule über ist. Dies geht allerdings nicht nach Einsatz, sondern in der Regel nach der statistischen Versorgung der Schule. Es ist ja nicht die SL, die das verfügt, sondern die Behörde, die es der SL anweist.

    Entsprechend wird doch die SL einen neuen Stundenplan erstellt haben um die Lehrkräfte, die abgeordnet werden sollen, auszuplanen.

  • Eine Doppelbesetzung in einigen Stunden wäre eine sinnvolle Beschäftigung, aber sinnvolle zielführende Arbeit scheint man ihm nicht zuzuweisen. Mich würde das krank machen, sehr schnell sogar.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Eine Doppelbesetzung in einigen Stunden wäre eine sinnvolle Beschäftigung, aber sinnvolle zielführende Arbeit scheint man ihm nicht zuzuweisen. Mich würde das krank machen, sehr schnell sogar.

    Tatsächlich bin ich zur Aufsicht schon für die Woche vor den Osterferien angefragt worden. Offenbar geht man in der SL davon aus, dass der Zustand noch länger bestehen wird.

  • Aviator

    Mehr Hinweise, als ich Dir bereits gegeben habe, kann ich Dir im Rahmen des Forums nicht geben.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ok einen Hinweis habe ich noch. Was Du beschreibst erfüllt, wenn es über Wochen passiert, die Kriterien für Mobbing nach Leymann. Dies ist ein Zustand, der in vielen Fällen krank macht. Auch, wenn Du Dich jetzt noch gesund fühlst, ist diese Gesundheit auf längere Zeit gesehen gefährdet. Nachfolgend ein Auszug aus den Krankschreibungsrichtlinien der Ärzte, der m.E. hier zutrifft. Insoweit ist ein Gespräch mit einem Facharzt für Psychiatrie durchaus indiziert.

    "Arbeitsunfähigkeit liegt auch vor, wenn auf Grund eines bestimmten Krankheitszustandes,

    der für sich allein noch keine Arbeitsunfähigkeit bedingt, absehbar ist, dass aus der Ausübung

    der Tätigkeit für die Gesundheit oder die Gesundung abträgliche Folgen erwachsen, die

    Arbeitsunfähigkeit unmittelbar hervorrufen."

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Um in der Angelegenheit auch inhaltlich weiter zu kommen, solltest Du jedoch verinnerlichen, dass die Zeiten mit Homeoffice usw. vorbei sind. Bei einer vollen Stelle wirst Du zukünftig einen engeren Rahmenplan haben. Du solltest die Zeit jetzt nutzen, proaktiv Dich nach möglichen Einsatzstellen umzusehen und ggf. bei in Frage kommenden Schulen Dich vorstellen. Das wären dann Einsatzvorschläge, die Du Deinem RA mit auf den Weg geben kannst. Wenn dann die in Frage kommende Einsatzschlule bei der Bezreg Dich auch noch anfordert (und natürlich dort ein Stellenunterhang besteht) sollte es schneller und einfacher gehen. Es muss ja keine Gesamtschule im Brennpunkt sein, sondern ggf. eine Gesamtschule mit mittlerem Sozialindex?

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    Was Du beschreibst erfüllt, wenn es über Wochen passiert, die Kriterien für Mobbing nach Leymann.

    Weiß nicht.

    Fakt ist doch

    - es gibt eine Abordnung

    - es gibt einen Widerspruch

    - A. kann daher
    ---- nicht nicht abgeordnet werden
    ---- nicht als Lehrer an der eigenen Schule eingesetzt werden (wobei ich mich da frage: warum?)

    - Daher wird er mit vorhandenen Aufgaben betraut, solange das Widerspruch-Verfahren läuft.


    Mobbing sehe ich da nicht. Auch nicht in der Zeiteinteilung.

  • Ok einen Hinweis habe ich noch. Was Du beschreibst erfüllt, wenn es über Wochen passiert, die Kriterien für Mobbing nach Leymann. Dies ist ein Zustand, der in vielen Fällen krank macht. Auch, wenn Du Dich jetzt noch gesund fühlst, ist diese Gesundheit auf längere Zeit gesehen gefährdet. Nachfolgend ein Auszug aus den Krankschreibungsrichtlinien der Ärzte, der m.E. hier zutrifft. Insoweit ist ein Gespräch mit einem Facharzt für Psychiatrie durchaus indiziert.

    "Arbeitsunfähigkeit liegt auch vor, wenn auf Grund eines bestimmten Krankheitszustandes,

    der für sich allein noch keine Arbeitsunfähigkeit bedingt, absehbar ist, dass aus der Ausübung

    der Tätigkeit für die Gesundheit oder die Gesundung abträgliche Folgen erwachsen, die

    Arbeitsunfähigkeit unmittelbar hervorrufen."

    Ich habe tatsächlich eine Krankschreibung aktuell (von welcher Profession will ich mal nicht erwähnen), weil der Arzt genau so argumentiert hat wie du. Auch sprach er von einer möglichen Kur, Wiedereingliederung etc.

    Ich habe diese Krankschreibung in den Papierkorb geworfen.

    Einerseits fühlte ich mich (nach tatsächlichen heftigen Beschwerden Anfang des Monats) nicht mehr so krank, dass ich daheim bleiben müsste.

    Andererseits war ich neugierig, wie der Prozess nun weiter geht. Denn solange ich krank geschrieben war, tat sich offenbar nichts.


    Aber da sich auch so nichts tut, wäre es vllt besser gewesen, die Krankschreibung einzureichen.

    In zwei Wochen habe ich einen Folgetermin bei dem Arzt. Sicher wird er mich fragen, wie ich mich erholt habe. Wenn ich dann sage, dass ich sein Attest weggeworfen habe könnte kommen: „Dann kann ich auch nichts für Sie tun.“ Aber letztlich ist das ja meine Entscheidung.


    Die einen Leute sagen: „Ruh dich aus, so wie man mit dir umgeht bist du dem Land nichts schuldig.“


    Die anderen Leute sagen: „Geh hin, wenn du nicht ganz krank bist, dann hast du ne Tagesstruktur und außerdem wirst du ja auch bezahlt.“ Tja…

  • Mobbing sehe ich da nicht. Auch nicht in der Zeiteinteilung.

    Da kann man zu unterschiedlichen Wertungen kommen. Mobbing muss nicht geplant erfolgen, sondern kann sich auch in speziellen systemischen Konstrukten verselbständigen. Auffällig ist jedoch, dass von fünf Handlungsgruppen die Leymann beschreibt, drei tangiert werden:

    1.) Angriff auf soziale Beziehungen

    Es wird nur noch das Nötigste mit ihm gesprochen. Das zum Versetzungsverfahren nichts gesagt wird ist ok. Das b edeutet aber nicht, dass man sich ansonsten kommunikativ auf minimal einstellt.

    2.) Angriff auf das soziale Ansehen

    Ergibt sich daraus, dass der Kollege auf Aushilfstätigkeiten beschränkt wird. Grüner Frosch fragt sich selber, warum er nicht mit seinen Kernkompetenzen eingesetzt wird (uns sei es als Doppelbesetzung) und er fragt sich das zu Recht. Auch wenn das vielleicht nicht die Absicht des SL ist und aus Unsicherheit passiert, der Angriff auf das soziale Ansehen ist da. Die psychologischen Auswirkungen sind die gleichen wie bei einem beabsichtigten Mobbing.

    3.) Angriff auf die Qualität der beruflichen Tätigkeit

    Darüber brauchen wir jetzt gar nicht zu diskutieren, der MA wird weiter unter seinen Möglichkeiten eingesetzt, das ist soweit erfüllt. Interessant wäre in diesem Zusammenhang noch, um welche Aushilfstätigkeiten es sich genau handelt und ob diese wenigstens zu den sonstigen Aufgaben nach ADO gehören.

    Da die Handlungen kontinuierlich erfolgen und mehrere Bereiche tangiert sind, würde ich der Leymannschen Definition folgend durchaus von Mobbing sprechen. Zumindest aber handelt es sich um eine psychische Belastungssituation.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

Werbung