Falsche Lernmethoden ursächlich für Bildungsprobleme?

  • Letztendlich hat man bei der Zuwanderung viele Fehler gemacht und macht sie weiterhin.

    Es ist Unsinn, das darauf zurückzuführen und darauf zu begrenzen. Das muss man aber offenbar nicht Kalle erklären, sondern studierten Menschen, die selbst erkennen könnten, dass Zuwanderung bitter notwendig ist, aber auch entsprechende Unterstützung über den Staat und die Gesellschaft braucht.

    Kalle wird es verstehen, da er selbst auf die Fürsorge angewiesen sein wird, die er sich von sich aus gar nicht leisten kann, sondern ein Solidarsystem benötigt.

    Diejenigen, die dem nicht zustimmen, stellen gerade Kalle in den Regen.


    Personelle Unterstützung in den Schulen würde m.E. sehr schnell Früchte tragen, weil man denjenigen, die sich seit Jahren gegen die Vernachlässigung stemmen, endlich Unterstützung gibt und sie so womöglich noch im System hält, während man neues Personal ausbildet, und weil man über das zusätzliche Personal auch und gerade im Brennpunkt Schüler:innen unterstützen kann. Haben sie einen besseren Start, können sie später darauf aufbauen und sind um die Erfahrung reicher, dass es sich lohnt, sich darum zu kümmern.

  • Mit Verlaub und ohne wem zu nahe treten zu wollen:


    Eventuell ist es ja auch keine gute Idee Seiteneinsteiger in den Anfangsunterricht zu stecken wenn diese die Grundlagen nicht dementsprechend vermitteln können bzw. auf die Bedürfnisse der jüngsten Klassen vorbereitet sind.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ich glaube es war hier, wo ich den schönen Spruch las (den ich nur noch sinngemäß hinbekomme):

    Man zahlt entweder für die Bildung oder später für Hartz4.


    Vielleicht erinnert sich jemand an den Spruch?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Es ist Unsinn, das darauf zurückzuführen und darauf zu begrenzen. Das muss man aber offenbar nicht Kalle erklären, sondern studierten Menschen, die selbst erkennen könnten, dass Zuwanderung bitter notwendig ist,


    Ich führe es nicht nur einzig darauf zurück, aber es ist ein wesentlicher Punkt im Gesamtgefüge des Problems.


    Zuwanderung muss in gewissen Grenzen ablaufen, damit Integration funktionieren kann.


    Du redest davon, dass wir Zuwanderung brauchen. Dieser These kann man zustimmen. Es kommt aber auch darauf an, was für Zuwanderung es ist. Einfach pauschal zu behaupten, Zuwanderung (ohne weiter zu differenzieren) würde automatisch die bestehenden demografischen und die Probleme im Rentensystem lösen, ist aus meiner Sicht leider naiv.


    Oder mal anders gefragt: Warum sollte eine gut ausgebildete Fachkraft nach Deutschland kommen? Weil die Sprache so leicht ist? Weil das Wetter so toll ist? In Deutschland sind die Steuern (sowie die Energiekosten) hoch und die Sozialleistungen hoch. Eine gut ausgebildete Fachkraft hat also (sofern sie nicht bereits soziale Beziehungen nach Deutschland unterhält) eigentlich keinen großen Grund, hier her zu kommen (wenn sie auch in ein anderes nord-westliches Land kann): Schließlich sind Steuern und Energiekosten hoch, und von den hohen Sozialleistungen wird sie wahrscheinlich nie Gebrauch machen müssen. Also geht sie doch lieber in die USA oder ein anderes westeuropäisches Land, so sie wenig Steuern zahlt (sie sich eher ein Vermögen aufbauen kann) oder wo zumindest das Wetter gut ist.

    Und jetzt kannst du den Fall auch genau andersherum betrachten und der Zusammenhang ist wiederum offensichtlich: Warum kommen wohl so viele Personen, die höchstwahrscheinlich auf staatliche Leistungen angewiesen sein werden, so gerne nach Deutschland?


    Zuwanderung wirkt sich nur nachhaltig positiv auf ein Land aus, wenn sie auch in den Arbeitsmarkt und nicht in die Sozialsysteme erfolgt.


    So sind z.B. fast zwei Drittel aller erwerbsfähigen Syrer im Jahr 2022, also 6 bzw. 7 Jahre nach der großen Flüchtlingswelle 2015/16 immer noch ganz oder teilweise auf Hartz IV bzw. bald Bürgergeld angewiesen. So eine Zuwanderung - auch wenn sie besonders im Fall vieler Syrer, wo ein Asylanspruch besteht, natürlich moralisch nachvollziehbar ist - wird keine Lösung für die demographischen Probleme und die Probleme im Sozial- und Rentensystem darstellen.


    Da es aufgrund der genannten Grundausrichtung unseres Systems schwer sein wird, in der Zukunft in großem Maße Fachkräfte aus dem Ausland für den deutschen Arbeitsmarkt zu akquirieren, ist Bildung tatsächlich der Schlüssel. Aber gute Bildung kann in meinen Augen nur breit und nachhaltig gelingen, wenn bestimmte Kapazitäten und Strukturen nicht weiter überlastet werden.


    Wie man sich in wenigen Jahren so viele zusätzliche Lehrer, Erzieher, Sozialarbeiter etc. backen will, das sehe ich wirklich nicht.

  • Warum sollte ein Land mit hoher Bevölkerungsdichte, auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, auf Zuwanderung setzen?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Redest du von Förderschulen?

    Ich arbeite ja selbst an einer. Diese Klassenstärke wäre auch in Regelschulen hilfreich.

    Tja. Wenn's nicht mal mehr überall für Waschbecken reicht....

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Warum sollte ein Land mit hoher Bevölkerungsdichte, auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, auf Zuwanderung setzen?

    Weil die Einheimischen nicht genug Kinder machen, um alle alten Menschen versorgen und die Wirtschaft am Laufen halten zu können.

    • Offizieller Beitrag

    Warum sollte ein Land mit hoher Bevölkerungsdichte, auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, auf Zuwanderung setzen?

    Die Antwort muss wohl lauten: "Weil es für bestimmte Berufszweige nicht genug Biodeutsche gibt, die die Jobs machen wollen."

    Sei es, weil einige Jobs unter ihrer Würde sind, sei es, weil andere Jobs fern ihres persönlichen Interesses sind, oder sei es, weil diese Jobs oberhalb ihres Bildungsgrades sind. (Beliebige Kombinationen sind natürlich auch denkbar...)


    Die statistischen Hunderttausende an Arbeitslosen (nicht zwingend -suchenden) könnten numerisch sicherlich in Bereichen wie Pflege, Kinderbetreuung etc. unterkommen. Aber sind sie dafür geeignet? Wollen sie das überhaupt? Würde man selbst einigen dieser Menschen seine Liebsten anvertrauen wollen?


    Was die mantraartig geforderte Zuwanderung angeht: Qualifizierten Zuwanderern (insbesondere aus dem afrikanischen oder arabischen Raum) würde ich dringend empfehlen, Deutschland weiträumig zu meiden. Dafür sind die gesellschaftlichen Voraussetzungen in Deutschland einfach zu ablehnend - womöglich auch wegen der Zugewanderten, die sich hier nicht benehmen oder integrieren wollen.

  • Wie man sich in wenigen Jahren so viele zusätzliche Lehrer, Erzieher, Sozialarbeiter etc. backen will, das sehe ich wirklich nicht.

    Aus der Einwanderergruppe heraus vielleicht?

    Wie viele rein Deutsche findest du denn noch in der Pflege, bei den LKW Fahrern etc... Das sind doch großteils ehemals Immigrierte. Jedenfalls prozentual mehr in diesen Jobs als prozentual in der gesamten Bevölkerung.


    Syrer: Das waren und sind humanitäre Gründe, da schielt man jetzt bitte nicht danach, was die uns so bringen.


    Ich habe traumatisierte Kinder im Unterricht sitzen. Nein, die werden nicht viel zum BIP beitragen. Aber die Welt insgesamt ist besser geworden.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

    • Offizieller Beitrag

    Selbstlernmethoden...., gleich kommt noch Schreiben nach Gehör, das es gar nicht gibt.... :D

    Hatten wir schon erwähnt, dass Schreiben nach Gehör nicht geht? Bei Twitter kam das mit als erstes und eine Lehrerin antwortete darauf, dass es in Brandenburg verboten sei. Ebenso wie rechnen nach Gefühl, Turnen nach dem Morsealphabet und Blockflöte nach Mittagessen.

  • Wie man sich in wenigen Jahren so viele zusätzliche Lehrer, Erzieher, Sozialarbeiter etc. backen will, das sehe ich wirklich nicht.

    In den Bereichen sehe ich das tatsächlich auch nicht. Das dauert eine halbe Generation. Vor 10 Jahren kamen in meiner Region die Kinder der Aussiedler in diesen Jobs an. Das heißt es hat ca. 20 Jahre gedauert.


    Ansonsten wäre es schön Einwanderung und Asyl sauber zu trennen. Daran krankt das Ganze in Deutschland. Es gibt kein wirkliches Einwanderungsgesetz, welches die Einwanderung regelt und klare Perspektiven aber auch Anforderungen aufzeigt. Ich hoffe, dass die konservativen Parteien da endlich mal über ihren Schatten springt und sich dagegen nicht mehr sperren.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Schulzeit lief nach diesen Büchern (und den zugehörigen Lehrplänen).

    Das ist über 30 Jahre her. Damals herrschte eine ganz andere Atmosphäre, ein anderes Menschenbild und andere Hierarchien.

    Eltern und Kinder hatten erheblich mehr Respekt vor Lehrkräften. Alles war auf "die sozialistische Gemeinschaft" ausgerichtet, der sich der Einzelne unterzuordnen hatte. Dieses Unterordnen wurde beginnend in Kinderkrippe und -garten trainiert.

    Alle hatten zur gleichen Zeit das gleiche zu lernen. Kinder, die bereits lesen oder rechnen konnten, durfte es offiziell nicht geben. ("Da musst du noch mindestnes 6 Jahre warten, bis du das wissen darfst! Behalte es für dich.") Die, die langsamer lernten, waren ganz schnell raus: Spezialklasse oder Sitzenbleiben in Klasse 1. Bei Kindern, die erhebliche Probleme verursachten (z.B. unter dem Tisch sitzen und sprechen), wurde in den Betrieben der Eltern angerufen und die Eltern bekamen z.T. Ärger vom Chef. In ganz schlimmen Fällen gab es einen Tadel vor dem Fahnenappell (= vor der gesamten Schule, hörbar für das komplette Wohngebiet, die Anwohner schauten aus dem Fenster).


    Heute müsstest du erstmal einen Teil der Eltern und Kinder mit dieser Fibel bewusstlos schlagen, um so unterrichten zu können. Die Zeiten sind andere. Kinder haben erheblich weniger Konzentration, Eltern fragen nach, mischen sich ein und persönliche Befindlichkeiten werden in den Vordergrund gerückt. Du kannst die Zeit nicht zurückdrehen: Selbst wenn alle "Ali im Baum" suchen, wird der Unterricht nie wieder so sein wie damals. Die Bedingungen und die Menschen haben sich in rasendem Tempo verändert und verändern sich weiter.

  • Vielleicht liegt auch manches an der veränderten Kindheit. Uns wurde zwar nicht so viel geboten wie den Kindern heute, dafür konnten wir ohne dass Erwachsene uns ständig beobachtet haben spielen, auf Bäume klettern, Fahrrad fahren, Bücher tauschen, uns streiten und selbst wieder vertragen. Wurden zu Fuß zum Einkaufen geschickt und wussten, wie man bezahlt. Man hat uns einfach was zugetraut. Meine SuS haben jetzt oft so eine Uhr am Arm, damit Mama sieht, wo man gerade ist und mit der man telefonieren kann (glaube ich).

    Ja da gebe ich dir Recht.

    Diese Uhren/ ständigen Überwachungen sind richtiger Mist.

  • . Vor 10 Jahren kamen in meiner Region die Kinder der Aussiedler in diesen Jobs an. Das heißt es hat ca. 20 Jahre gedauert.

    Sorry fürs Klugscheissen, aber hier bitte auf den Ausdruck achten.

    Aussiedler sind Deutsche, die in anderen Ländern gelebt haben, z.B. in Polen, Ungarn oder Rumänien. Die Meisten sind in den 80er schon nach Deutschland gekommen und haben sich problemlos integriert, weil sie in den Heimatländern schon die deutsche Sprache und Kultur gelebt haben. Da hat die Integration 0 Zeit gedauert und sie sind eine echte Bereicherung hier im Land, von Anfang an.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Ja da gebe ich dir Recht.

    Diese Uhren/ ständigen Überwachungen sind richtiger Mist.

    Ja, die Eltern haben das halt auch noch erlaubt, das freie, wilde Unterwegssein. Wer kauft denn den Kindern diese Uhren? Der Weihnachtsmann? (regional: Christkind, Trolle...)

    Welches eurer Kinder hat mit 10 noch kein Handy?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Schreiben nach Gehör (...) dass es in Brandenburg verboten sei.

    Meine beiden Kinder haben damit wunderbar das Schreiben gelernt, noch vor der Schulzeit.

    Vielleicht sollte man einer GS-Lehrkraft auch zutrauen zu entscheiden, für wen diese Methode geeignet ist und für wen nicht. V.a. kann eine LK das sehr gut entscheiden, wenn sie nur 15 Schüler hat und mehrere Teamkollegen, die auch diese 15 Kinder relativ gut kennen.

    Hatte ich schon erwähnt:

    „Es gibt nur eins was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“ John F. Kennedy

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ja, die Eltern haben das halt auch noch erlaubt, das freie, wilde Unterwegssein. Wer kauft denn den Kindern diese Uhren? Der Weihnachtsmann? (regional: Christkind, Trolle...)

    Welches eurer Kinder hat mit 10 noch kein Handy?

    Ja, das ist eine interessante Frage: Meine - analoge - Uhr hatte ich als Kind irgendwann in der GS. Hat aber das rechtzeitige Nachhause-Kommen beim Spielen nicht gefördert ;)

    Wenn ich im Nachhinein überlege, dass wir abseits der Ampel als Kids über dreispurige Hauptstraßen gerannt sind, käme mir bei meinen Kids (die aber in der ruhigen Reihenhaussiedlung leben) das kalte Grausen, wenn sie das täten.

    Und das große Kind hat tatsächlich zu Beginn der 5. Klasse ein Handy bekommen. Und war da eher spät. Die Schule kommuniziert den Stundenplan über App und hat eine eigene Chat-Funktion in einer schuleigenen App.


    PS: Zur Hauptfrage: das Christkind.

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