Maßnahmen zur Unterrichtsversorgung NRW (Grundschule und Sek I Schulen)

  • Die Reduzierung der KA in der 10 ist eine sehr gute und auch unbedingt notwendige Maßnahme. Das mildert den Wahnsinn, die mit der neuen ZP10 an Gymnasien verbunden ist, zumindest ein wenig ab.

  • Im Endeffekt ist das doch nur eine Kapitulation vor den Zuständen. Einige Punkte im Konzept sind schon wirklich der Knaller und als Betroffener würde ich sehr genau überlegen, ob ich den Job nicht einfach mal genauso ernst nehme, wie es die übergeordneten Stellen offensichtlich tun...

  • Lieber Frosch, meine Einlassung nimmt nicht so sehr darauf Bezug, was da in Düsseldorf geplant ist, sondern darauf, wie es schon gehandhabt wird.


    Und wenn Du von den sogenannten Multiprofessionellen Teams sprichst, kommt mir die Galle hoch. Was ich da erlebe, wer da mit welcher Qualifikation teilweise tätig ist, da reicht das Forum, nein das Netz, nicht aus, um mir Luft zu machen. Außerdem würden sicherlich diverse Nettiquette-Regeln gebrochen. Hier, wie so oft, gilt die englische Redensart mit den Monkeys und den Peanuts.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Angesprochen sind Personen mit Berufserfahrung, die über einen nicht-lehramtsbezogenen Masterabschluss einer Universität oder Fachhochschule verfügen, der Studienleistungen beinhaltet, die einen Bezug zu mindestens einem Unterrichtsfach der Grundschule haben.und

    und wen soll es bitte NICHT betreffen?

    Welcher Abschluss beinhaltet keine Studienleistungen mit Bezug zu einem Unterrichtsfach der Grundschule? Jenseits vom Sinologen fällt mir kaum was ein…

    Bei Bedarf immer kreativ sein

    BWL -> Mathe

    Zu einfach?

    Mediendesign -> Kunst

    Architektur -> Zeichen, Kunst, Mathe

    Meeresbiologe -> Sachunterricht, Bio (Schwimmen und Sinken!)

    Optiker -> Physik, Sachunterricht, Mathe.


    Und wenn die schon 2-3 Kinder haben und lieb sind: gebonkt.

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Frosch, meine Einlassung nimmt nicht so sehr darauf Bezug, was da in Düsseldorf geplant ist, sondern darauf, wie es schon gehandhabt wird.

    Ähm. Nein. Mindestanforderung für die Lehramtsöffnung in NRW in den Grundschulen ist aktuell (also: bisher) ein Bachelor in einem Lehramt.


    Und auch für die multiprofessionellen Teams gibt es gewissen Anforderungen. IMHO ist es einzig für I-Helfer-Stellen so, dass sich da jeder beim jeweiligen Träger bewerben kann.

  • kleiner gruener frosch

    Du hältst also die Öffnung des Lehramts für Menschen mit einem Bachelor (war das bei uns die Zwischenprüfung?) in einem, statt drei Lehramtsfächern, nicht für eine Entwertung des Lehramtsstudiums mitsamt Staatsexamina und Referendariat?

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe meine Erfahrung gemacht: als Vertretungskräfte (wie es bisher gehandhabt wurde) sehe ich da kein nennenswertes Problem.

    An unserer Schule hatte ich schon alle möglichen Studenten als Vertretungskräfte nach dem Bachelor. Aus allen Schulstufen. Lief alles soweit.


    Und das ist mir auf jeden Fall lieber, als Lücken im System zu haben, die ich nicht auffangen kann. (Denn ohne die "Nichterfüller" hätten wir noch mehr Unterbesetzung.)


    ---

    Nachtrag: und unabhängig davon sind die Bachelor-Vertretungskräfte KEINE Postboten, Nachtwächter, etc. (wie du schreibst)

  • Auf jeden Fall sollte man jungen Menschen eindringlich vom grundständigen LA Studium abraten. Wer möchte, kommt auch so irgendwie in den Beruf rein, und wer feststellt, dass er doch nicht möchte, hat im Gegensatz zum LA Absolventen einen Abschluss mit echten Alternativmöglichkeiten.



    Persönlich finde ich die schulübergreifenden Abordnungsmöglichkeiten ganz fruchtbar. Das wäre der Punkt, an dem ich hinschmeißen würde.

  • kleiner gruener frosch


    Wir reden glaube ich über zwei verschiedene Dinge.

    Du sprichst über Vertretungskräfte. Als solche war ich selber ein Jahr lang tätig, ohne zweites Staatsexamen (in SEK I). Das heißt, hier waren die Anforderungen ohnehin nicht hoch.


    Ich spreche aber vom Seiteneinstieg, in NRW auch OBAS genannt. Ich sehe doch deutliche Unterschiede in der Öffnung dieses dauerhaften Zugangs zum Lehramt und zur temporären und grundsätzlich zeitlich befristeten Vertretungsstelle.


    Darüber hinaus nennst Du das Argument, das man wohl auch in Düsseldorf nennen würde. "Besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach". Als kurzfristige Strategie leidlich hilfreich, aber wohl kaum ein tragfähiges oder gar ideales Konzept für die Zukunft.

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    • Offizieller Beitrag

    Nachtwächter, Postboten etc. kommen IMHO bisher nicht einfach in den Seiteneinstieg. Da brauchen sie schon ein wenig mehr. (Wenn ich es richtig verstehe ist das auch weiterhin so.)

    Bin daher gerade etwas verwirrt, wovon du sprichst. Gebe ich zu.

  • Ach komm, jetzt willst du aber auch echt nicht. Wäre schade, wenn Du eine eigentliche fruchtbare Diskussion daran scheitern lässt, vorzugeben, dass Du eine offensichtliche Überspitzung nicht als solche zu erkennen im Stande bist.


    Den prinzipiellen Punkt hast Du sehr wohl verstanden. Das andere sind Spielereien.

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    • Offizieller Beitrag

    Sorry wenn ich deine Beiträge ernst nehme und so verstehe, wie du sie schreibst. *schulterzuck* Kann ja nicht wissen, dass du lieber überspitzt und unsachlich argumentierst. .... Wobei doch. Kann ich. Eigentlich. ;)


    Aber dann ist die Sache ja geklärt. Danke. *kopfschüttel*

  • Erzähl lieber, wie Du zur dauerhaften Öffnung des Lehramts für Seiteneinsteiger stehst (über OBAS) mit den nun niedrigeren Hürden. Befürchtest Du da nicht auch, dass Deine grundständigen Kollegen sich fragen, warum sie all den Aufwand betrieben haben? Oder haben da Erwägungen der Schulleiterseele Vorrang?

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    • Offizieller Beitrag

    Besser OBAS als PE, sage ich nur.

    Und wenn sich die Seiteneinsteiger-Kollegen nicht bewähren, bestehen sie nicht und das Thema ist gegessen.


    Ich gebe zu, ich war mit Nichterfüllern (OBASler hatten wir in der Grundschule ja noch nicht) auch skeptisch. Bis ich die ersten hatten und die Nichterfüller einfach nur genial waren. Also bin ich optimistisch und sehe die Vertretungs-Nichterfüller genauso wie die OBASler als Chance an.


    Wie gesagt: wer sich nicht bewährt, schafft das OBAS nicht. Ist beim Referendariat ja genauso.


    kl. gr. frosch


    P.S.: wenn ich mal so an meine Unizeit und mein Ref zurückdenke, kann ich auch mit Fug und Recht sagen, dass die Uni-Zeit mir in der Schule nichts nützt. Das Ref schon. Ich habe die Hoffnung, dass es beim OBAS genauso ist. (Vielleicht könnten sich OBASler aufgrund ihrer Erfahrung da einmal zu äußern.)


    Stichwort "Schulleiterseele": ja, ich sehe es auch systemisch. Kein Lehrer ist schlechter als ein OBASler in der Ausbildung.

  • Schade, für jeden anderen Beruf werden die Bedingungen bei Arbeitnehmer-Mangel immer besser. Mal wieder ist der Lehrer-Beruf (jaja, plus manch anderer öD auch) die Ausnahme, bei der es trotzdem nur schlechter wird.
    Je mehr ich die Entwicklung des Berufs beobachte, desto mehr bereue ich es, diesen Weg eingeschlagen zu haben. So wirbt man auf jeden Fall nicht für mehr potenzielle Lehrkräfte.

  • Lieber Frosch,

    hilf mir bitte auf die Sprünge, PE?


    Bei vielen anderen Punkten liegen wir nah beieinander. Die Praxisferne des Studiums ist Allgemeingut und sollte eine erste Baustelle für jedweden Kultusminister sein.

    OBAS-Leute oder auch Vertretungskräfte mit dem richtigen Feeling, den nötigen Skills und Einstellungen, ja die gibt es. Mindestens so viele wie überforderte, ungeeignete Misanthropen mit Fakultas und allem Pipapo.


    Wenn wir also durchlässiger und kulanter werden für Seiteneinsteiger, warum dann keine systemischen Änderungen in der regulären Lehramtsausbildung?


    Das Nebeneinander von aus der Not geborener Großzügigkeit bei Seiteneinsteigern einerseits und der etablierten Engstirnigkeit und Rigidität (gibts das Wort?) im regulären LA Studium andererseits ist es, was mich fertig macht

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

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    • Offizieller Beitrag

    Sorry. PE ist die Pädagogische Einführung für Seiteneinsteiger in der Grundschule. Wenn man mit OBASlern und PElern spricht hat man zumindest den Eindruck, dass das OBAS fundierter ist und besser vorbereitet. Liegt evtl. auch daran, dass das OBAS 24 Monate dauert, die PE nur 12.

  • OBAS ist ein normales Ref mit deutlich mehr Deputat (daher auch die höhere Bezahlung), dazu kommt vorher ein halbes Jahr zusätzliches Seminar mit zusätzlichen 4 UBs (2 pro Fach) und ein Kurs zu Bildungswissenschaften mit anschließendem Kolloquium.

    Ich würde sagen, die Qualität hier steht und fällt in erster Linie mit dem Seminar. Bildungswissenschaften fand ich persönlich naja, ist halt ein Crashkurs und nach meiner >5 jährigen Tätigkeit in der Didaktik war da tatsächlich nichts Neues bei. Allerdings ist meine berufliche Tätigkeit/Vorbildung da ja auch eine Ausnahme.

    Es gibt nach den ersten zwei UBs in den ersten Monaten das sogenannte APG1, da kann man Leute, wenn man keine Perspektive sieht rausschmeißen. Nach einem Jahr nach dem APG2 ebenfalls nochmal. Und die ganz normale UPP muss man ja auch bestehen. Und nein die besteht man nicht einfach, weil Bedarf oder so. Kenne persönlich zwei Personen die das (zurecht) nicht geschafft haben.

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