Jogginghose oder Schule?

  • Bei mir kommen die jungen Kolleginnen öfter mit engen Leggings und taillenkurzem Pulli. Das ist doch auch nicht anders als eine Jogginghose oder ist das modern? Bei so etwas engem habe ich doch lieber wenigstens was über dem Po. So fühlte ich mich nicht angezogen. Und wenn es ein längerer Pulli ist.

  • Ich sehe schon, ich kann hier vor allem von den Kollegen der beruflichen Schulen noch was lernen. Echt spannend, auch dein Beitrag, Hannelotti !

    Ich mutmaße jetzt mal: Im SekI Bereich orientieren sich die SuS stärker daran, was die Mitschüler sagen/tragen und/oder was gerade modern ist. Mit zunehmendem Alter werden sie dann selbstbewusster das zu tragen, worauf sie selbst Lust haben. Oder wollen eine Einstellung offensiver zur Schau stellen, sei es die eigene Religion, die Subkultur, “Partnersuche”… Neulich fragte mich eine Schülerin, weshalb ich Schminke auftrage in der Schule, schließlich müsse man dafür ja den Wecker früher stellen als nötig. Sie steht genau 10 Minute vor Schulbeginn auf, putzt sich die Zähne, macht sich einen Zopf und ab gehts. Sie habe einen Freund und Schule ist ja keine Partnerbörse, warum also früher aufstehen zum aufhübschen… Interessant der Gedankengang und hat auch was wahres.

  • Das sieht man den Hosen dann im Laufe der Woche auch an. Da sind dann freitags noch Flecken drauf, die am Dienstag schon da waren. Und das waren keine Jungs, die zuhause keine weitere Hose haben oder nicht waschen könnten.

    Auch, wenn sich jetzt der eine oder andere hier aufregt, da habe ich durchaus schon mal was gesagt.

    Bei sowas sage ich auch was. Ebenso: Dreckspuren vom Vortag im Gesicht, Haare tagelang nicht gekämmt, jemand riecht aus dem Mund weil er sich morgens die Zähne nicht putzt. Das ist ja auch unser Erziehungsauftrag.


    Aber Kinder vom Unterricht auszuschließen, weil sie Jogginghosen tragen, entsetzt mich ehrlich gesagt sehr.

  • Bei mir kommen die jungen Kolleginnen öfter mit engen Leggings und taillenkurzem Pulli. Das ist doch auch nicht anders als eine Jogginghose oder ist das modern? Bei so etwas engem habe ich doch lieber wenigstens was über dem Po. So fühlte ich mich nicht angezogen. Und wenn es ein längerer Pulli ist.

    Das ist modern, aber in bestimmten Jugendcliquen sind das Jogginghosen auch.

    Tut aber in dem Fall nichts zur Sache, wie ich finde.

  • Naja, es kann einem im Prinzip total egal sein, ob es modern ist oder nicht.

    Man dürfte meines Empfindens nach Schüler nicht vom Unterricht ausschließen wenn sie Jogginghosen tragen, ganz egal ob das modern ist oder nicht.

    Kolleginnen können Leggins tragen, egal ob es modern ist oder nicht.

  • Natürlich hat es nichts damit zu tun, jeder kann auch tragen was er will. Mir fehlte einfach was um den Po. Ich trage auch mal gerne einen kurzen Rock, aber da ist wenigstens was ums Gesäß herum.

  • Es gibt ja so etwas wie „Schulklima“. In meinem Kollegium werden keine Jogginghosen und keine kurzen Hosen getragen. Das ist keine Anweisung der Schulleitung, es macht einfach keiner.

    Ich käme auch nie auf die Idee, in Jogginghose das Haus zu verlassen. Es sei denn, dass ich zum Sport fahre. Ich kenne auch niemanden hier im Ort, der das tut. (Ok, es gibt da einen Nachbarn, aber der ist auch nicht von hier.) Und das ist so, seit ich denken kann.


    Was ist denn das Pro-Argument für das Tragen von Sportkleidung im Alltag? Individualität? Wenn sie von so vielen getragen wird, ist es ja nicht mehr individuell. Ich bekomme immer nur zu hören, dass sie bequemer sei. Aber was ist das für ein Argument? Bequem ist auch, Wegwerfgeschirr zu benutzen, sich nicht zu waschen oder nur Fastfood zu futtern. Ich verstehe, wenn sich jemand für eine fünfstündige LK-Klausur bequem anzieht. Aber warum im Alltag?

  • Also, ich finde, es gibt da schon Grenzen des guten Geschmacks, z. B. vor ein paar Jahren die junge Kollegin mit tiefsitzender Hose, Stringtanga und Arschgeweih-Tattoo, was alles gut sichtbar war, wenn sie z. B. am Pult saß. Oder die Kollegen, deren Shorts gerade mal knapp die Genitalien bedeckten, gelegentlich auch kombiniert mit weißen Frotteesocken und blau/roten Streifen am Bündchen und der klassischen Männersandale. Da hätte ich mir dann schon gelegentlich einen Dress-Code gewünscht.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Es gibt ja so etwas wie „Schulklima“. In meinem Kollegium werden keine Jogginghosen und keine kurzen Hosen getragen. Das ist keine Anweisung der Schulleitung, es macht einfach keiner.

    Ich käme auch nie auf die Idee, in Jogginghose das Haus zu verlassen. Es sei denn, dass ich zum Sport fahre. Ich kenne auch niemanden hier im Ort, der das tut. (Ok, es gibt da einen Nachbarn, aber der ist auch nicht von hier.) Und das ist so, seit ich denken kann.

    *facepalm* für diese "Argumentation".


    Disclaimer: Ich trage keine Jogginghosen, da meine Auffassung von ästhetischer Kleidung für mich (!) eine andere ist. Diese dränge ich aber nicht anderen auf.

    Die Grenze bei mir ist erreicht bei Ungepflegtheit im Sinne von olfaktorischer Zumutung.

  • Also, ich finde, es gibt da schon Grenzen des guten Geschmacks, z. B. vor ein paar Jahren die junge Kollegin mit tiefsitzender Hose, Stringtanga und Arschgeweih-Tattoo, was alles gut sichtbar war, wenn sie z. B. am Pult saß. Oder die Kollegen, deren Shorts gerade mal knapp die Genitalien bedeckten, gelegentlich auch kombiniert mit weißen Frotteesocken und blau/roten Streifen am Bündchen und der klassischen Männersandale. Da hätte ich mir dann schon gelegentlich einen Dress-Code gewünscht.

    Ach Gottchen. O tempora, o mores!

    'Hättest du dir gewünscht', ja? Vielleicht ist im Auge deiner Kolleginnen dein Stil jenseits des guten Geschmacks, wer weiß?


    Disclaimer: Ich mag keine Arschgeweihe.

  • Peinlich.

    Eben. Freie Kleiderwahl kann man auch ans Limit denken ;)
    BTW: Ich habe auch schon Schülerinnen zum Kleidungswechsel Nachhause geschickt. Pubertierende Hautschülerinnen haben manchmal eine gestörte Selbstwahrnehmung. Gut - so wie in der (satirisch überspitzten) Darstellung kam noch keine in die Schule. Aber weit davon entfernt war es nicht. Da lebst du in deiner heilen SekII-Welt auf einem anderen Planeten. Daher kann ich die Forderung nach einer Kleiderordnung verstehen.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • *facepalm* für diese "Argumentation".

    Ich habe einen Zustand beschrieben, nicht argumentiert. Ich trage sie nicht und mein Umfeld auch nicht.

    Die Grenze bei mir ist erreicht bei Ungepflegtheit im Sinne von olfaktorischer Zumutung.

    Die lässt sich leider mit jeder Kleidung erreichen. (Und bietet Stoff für einen neuen Thread: „Wie sag' ich's der Kollegin?“)

  • Eben. Freie Kleiderwahl kann man auch ans Limit denken

    Ich präzisiere. "Peinlich" ist es, hier darauf zu verlinken. Der Gedanke hätte nicht einer Veranschaulichung mittels Link bedurft.

    Wenn mir nach "solchen" Bildern oder Filmen ist, besuche ich p***hub und nicht das Lehrerforum.

  • Hautschülerinnen? Das ist wahrscheinlich ein anderer Ausdruck für angehende Kosmetikerinnen oder so. Wenn sie die Hauptschule rasch absolvierten, vielleicht sogar mit 5 bereits eingeschult wurden, könnten sie zum Zeitpunkt der Ausbildung noch pubertierend sein :victory:.

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