Nutzt ihr im Unterricht gendergerechte Sprache?

  • Ich weiß nicht, ob es an meiner westfälischen Herkunft liegt, aber ich produziere z. B. bei „Spiegel-Ei“ oder „Aleuten“ auch keinen Knacklaut, sondern mache eine winzige Pause. Muss ich jetzt zum Orthopäden?

    Ich finde, dass die *-_-:-Konstruktionen die schlechteste Lösung für eine genderumfassende Bezeichnung sind und spreche daher oft von „Menschen“ oder „Personen“, nutze „Schülerinnen und Schüler“ oder verwende die männliche und weibliche Form abwechselnd.

    Die Transperson in einem meiner Kurse fühlt sich bei „Schülerinnen und Schülern“ mitangesprochen.

  • Bei dieser Diskussion wünsche ich mir in einem englischsprachigen Land zu leben. Da macht man seine Sprache nicht mit Sonderzeichen kaputt.

    Jein. Es findet auf einem deutlich geringeren Niveau als hierzulande statt, aber Ausdrücke wie "latinx" als verallgemeinerte Form von "latino" und "latina" findet seit wenigen Jahren in bestimmten Kreisen durchaus Verwendung.

  • Ich weiß nicht, ob es an meiner westfälischen Herkunft liegt, aber ich produziere z. B. bei „Spiegel-Ei“ oder „Aleuten“ auch keinen Knacklaut, sondern mache eine winzige Pause. Muss ich jetzt zum Orthopäden?

    Der Laut taucht doch nicht in Spiegel-Ei sondern in Ei-er auf, oder?

    In Wörtern, die ich schon als Kind sprechen gelernt habe, stimmt der Laut automatisch. Aber was ich beim Sprechen anders machen muss, wenn ich SportlerInnen statt Sportlerinnen sagen möchte, weiß ich nicht automatisch.

    Vielleicht mag es ja hier jemand erklären.


    Automatisch bekomme das jedenfalls nicht richtig hin. Und zum Logopäden gehen, weil die Gendersprache zu schwierig ist, das kann es dann ja auch nicht sein.

  • Aber was ich beim Sprechen anders machen muss, wenn ich SportlerInnen statt Sportlerinnen sagen möchte, weiß ich nicht automatisch.

    Vielleicht mag es ja hier jemand erklären.

    SportlerInnen spricht man als Sportler Innen.

    In Sportlerinnen ist das ri fließend ohne bewussten sprachlichen Bruch hinter dem r.

  • Der Duden gilt für uns alle.

    Es mag dich überraschen oder enttäuschen, aber das stimmt so nicht mehr.


    Es ist richtig, dass der Duden für lange Zeit im Zweifelsfall herangezogen wurde und quasi als amtlich galt und auch von Amts wegen eingesetzt worden war,

    das wurde aber gekippt, so erhielt dann z.B. der Wahrig Aufschwung, der eine ähnliche, aber eben nicht gleiche Sammlung veröffentlicht.

    Die Redaktion des Duden gibt seitdem nicht mehr die Wortschreibung vor.


    Stattdessen gibt es ein amtliches Regelwerk samt Wortliste.

    https://www.rechtschreibrat.co…n-und-woerterverzeichnis/


    Aktuelle Positionen des Rates der deutschen Rechtschreibung zur gendergerechten Sprache findet man unter

    https://www.rechtschreibrat.co…fehlungen-vom-26-03-2021/

  • Die Antworten auf deine Fragen hängen übrigens vom Individuum und von der Branche ab. In der IT haben Frauen zur Zeit hervorragende Einstellungs- und Aufstiegschancen und verdienen statistisch gesehen mehr als Männer.

    Ja, sie haben super Chancen auf dem Arbeitsmarkt, weil aktuell Fachkräftemangel herrscht. Wenn Arbeigebende die Auwahl haben, sieht es schon ganz anders aus.

    Zu der besseren Bezahlung hätte ich gerne eine Quelle.


    Übrigens werden bei den Gehaltsvergleichen keine Teilzeiterzieherinnen mit Senior Mangern verglichen, sondern vergleichbare Stellen, mit gleicher Ausbildungnund Verantwortung. Und ja, es ist immer noch sehr üblich, dass in Branchen in denn ohneTarufvertrag gezahlt wird, massive Unterschiede. Und auch bei einigen Tarifverträgen viel Auslegungssache ist...

    bei unehelichen Kindern hat automatisch die Mutter das alleinige Sorgerecht; wenn sie nicht will, dass der Vater ein Sorgerecht erhält, muss der Vater klagen und "Gründe darlegen", aus denen er Vater sein will;

    Wie ist es eigentlich in den Fällen, wenn Frauen geschwängert sitzen gelassen werden? Ach so, stimmt, da muss auch erst eine Vaterschaftsfeststellung eingeklagt werden um dann zumindest die basalsten Rechte des Kindes durchsetzen zu können.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Aktuelle Positionen des Rates der deutschen Rechtschreibung zur gendergerechten Sprache findet man unter

    https://www.rechtschreibrat.co…fehlungen-vom-26-03-2021/

    Wegen mir halt dieser Rat. Der findet Sonderzeichen in Wörtern aber auch nicht gut. Ich auch nicht, deswegen werde ich es auch nicht verwenden.

  • Wie ist es eigentlich in den Fällen, wenn Frauen geschwängert sitzen gelassen werden? Ach so, stimmt, da muss auch erst eine Vaterschaftsfeststellung eingeklagt werden um dann zumindest die basalsten Rechte des Kindes durchsetzen zu können

    Es gibt schlechte Menschen, egal welches Geschlecht und nun?

  • Die Transperson in einem meiner Kurse fühlt sich bei „Schülerinnen und Schülern“ mitangesprochen.

    Natürlich, die Transperson ist mit dem Sternchen ja auch gar nicht gemeint, das ist ein häufiger Irrtum. Das * meint nonbinäre Personen, das ist etwas völlig anderes als Trans. Eine Transperson sieht sich als entweder männlich oder weiblich.

  • Ne, sorry, auf das Diskussionsniveau habe ich keine Lust.

    Das Beispiel für dieses Diskussionsnieveau ging von dir aus. Ich habe nur das Pendent zu deinem Besipiel genannt.

    Aber ich habe auch keine Lust darauf. Wenigstens da sind wir uns einig.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Es gibt schlechte Menschen, egal welches Geschlecht und nun?

    Ja, absolut. Es ging doch nur darum, das nicht nur Männer Ihre Rechte einklagen müssen sondern auch Frauen. Warum soll dann nur die eine Seite des Beispiels unkommentiert stehen bleiben?:gruebel:

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Natürlich, die Transperson ist mit dem Sternchen ja auch gar nicht gemeint, das ist ein häufiger Irrtum. Das * meint nonbinäre Personen, das ist etwas völlig anderes als Trans. Eine Transperson sieht sich als entweder männlich oder weiblich.

    Ich hatte es so verstanden, dass Transgender der Oberbegriff ist und daher auch nichtbinäre Zuordnungen einschließt.

    Die Person aus meinem Kurs ordnet sich nicht eindeutig einem Geschlecht zu.

  • Ich hatte es so verstanden, dass Transgender der Oberbegriff ist und daher auch nichtbinäre Zuordnungen einschließt.

    Die Person aus meinem Kurs ordnet sich nicht eindeutig einem Geschlecht zu.

    Vielleicht bin auch ich es, der da nicht up to date ist, ich kannte Transgender immer nur als "ist im falschen Körper, will eindeutig das andere sein".

  • Das Beispiel für dieses Diskussionsnieveau ging von dir aus. Ich habe nur das Pendent zu deinem Besipiel genannt.

    Aber ich habe auch keine Lust darauf. Wenigstens da sind wir uns einig.

    Das Benennen eines rechtlichen Missstandes ist kein Beispiel. Soviel zum Diskussionsniveau. Schade, dass du so sehr in deiner Opferrolle verhaftet bist, dass du über das Thema nicht objektiv diskutieren kannst. Aber so ist das eben manchmal. Bei anderen Themen gelingt dir das ja durchaus.

  • Vielleicht bin auch ich es, der da nicht up to date ist, ich kannte Transgender immer nur als "ist im falschen Körper, will eindeutig das andere sein".

    Das ist richtig so. Transgender Personen wollen als das jeweils andere Geschlecht wahrgenommen werden. Wer sich nicht zuordnen will, ist non-binär. Intersexuelle haben tatsächlich messbar Eigenschaften beider Geschlechter.

  • Das ist natürlich auch Definitionssache. Zählt man mehr als zwei Geschlechter, lässt sich Transgender verallgemeinern als "Identifikation als ein anderes Geschlecht als das biologische" und damit wäre auch nichtbinär, sprich weder Mann noch Frau, hierbei einbegriffen.

  • Ginge „Kund_innen“?

    Mhmm... ein Gendergap ist zunächstmal genau das... ein Gap, eine Lücke. Wer will schon als Lücke wahrgenommen oder bezeichnet werden?


    Der Glottisschlag kommt auch an anderen Stellen im Deutschen vor.

    Welcher Glotti wird denn sonst noch so geschlagen im Deutschen?


    Eine Transperson sieht sich als entweder männlich oder weiblich.

    Ui... das diskutier' mal mit den betroffenen Leuten. Auch da gibt es ein ganzes Spektrum an Selbstwahrnehmung.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ja, sie haben super Chancen auf dem Arbeitsmarkt, weil aktuell Fachkräftemangel herrscht. Wenn Arbeigebende die Auwahl haben, sieht es schon ganz anders aus

    Wann genau hatten denn Arbeitgeber schon mal "die Auswahl" im IT-Bereich?

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