Bin ich "altmodisch" (Forderung von Einhaltung von Regeln - Konferenzbeschlüssen)?

    • Offizieller Beitrag

    also wenn du meinst, daß sich die "permanente Revolution" auch auf Habitus und Umgangsformen erstrecken soll, dann hast du Trotzki irgendwie falsch verstanden...Schade

    Du hast die Frage noch nicht beantwortet:

    Zitat von O. Meier

    Inwiefen „gelten“ diese Regeln? Du sagst, sie seien nicht festgeschrieben? Woher weiß man denn, dass sie gelten sollen?

  • Das heißt nicht, dass man sich jedes Mal den Mund fusselig reden muss. Notorische Kappenträger haben die Begründung schon x-mal gehört und nicht begriffen oder ignorieren sie, weil bei Herr XY dürfen sie ja, und überhaupt ist das voll ungerecht, Digga. Aus Rücksichtnahme auf die "Persönlichkeitsentfaltung" der Schüler einfach alles laufen zu lassen, hat mit "etwas beibringen" eben auch nichts zu tun. Im Gegenteil, wenn die Schüler dann in der Erwachsenenwelt ankommen und immer noch nicht begriffen haben, wie sie auf andere wirken, gibt es den Ärger.

  • in meiner Familie und dem Großteil meines Freundeskreises hätte man darob eher pikiert reagiert...

    Eben. Da und dort. So universell sind diese "Regeln" nämlich gar nicht. Andere haben andere Konventionen. Und diese sind dem Wandel unterworfen. Da kann man jetzt namedroppen, kann man aber auch einfach feststellen. Kopfbedeckungen sind garnicht so üblich, deshalb gerät auch das Verhalten dieser bezüglich aus dem Blick. Es etablieren sich statt dessen andere Regeln.


    Der Anzug (Jacke wie Hose) z. B. ist traditionell Arbeitskleidung, förmliche Kleidung sind bis 18:00 Black Tie (Smoking/Tuxedo) und danach White Tie (Frack). Oder waren es vielmehr mal. Auch da hat sich etwas gewandelt und man ist dem Arbeitsanzug gut gekleidet. Warum geht dann der Blaumann nicht?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    cf. Beitrag Nro. 184, 186, 188 und 207

    Nö.

    Da hast du zwar versucht, es zu begründen - du hast es aber nicht begründet. Siehe die Antworten dazu.


    Eine sachliche, sinnvolle, rechtlich nachvollziehbare Begründung gibt es nicht. Auch bei dir nicht.

  • Das ist halt so!

    Das haben wir immer schon so gemacht

    .....

    Das sind die Denkblockaden, die bei Diskussionen die zielführend sein sollen im Weg rumstehen, genauso wie die Menschen die sie vertreten. Man schaue sich bitte Mal Berichtssendungen aus den 60ern an, was wurde da über junge Menschen und ihre Mode hergezogen, als wären es die letzten Menschen. Heute sind alle (fast alle) froh über die erzielten Änderungen. Kann es sein, dass wir heute mit den Käppis eine heisse Diskussion führen, die in zehn Jahren keinen mehr interessiert. Und nein,vein Käpoi aufzuhaben bedeutet nicht gleichzeitig Null Bock. Da haben unsere Schüler andere Möglichkeiten entwickelt, dies unmissverständlicher auszudrücken.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • es ging ja primär um das Einnehmen von Flüssigkeit (und Nahrung) in Fachräumen (EDV, Chemie,o.ä.), wo die Gefahr besteht, daß empfindliche Geräte beschädigt werden oder daß Dinge verwechselt werden. Aber im Grunde sollte man von fast erwachsenen Menschen schon verlangen können, daß sie ihre dahingehenden Bedürfnisse primär in den alle 50 Minuten wiederkehrenden Pausen befriedigen.

    Ich unterrichte weder in Fachräumen (wo die SuS zum Trinken vor die Türe dürfen bei KuK), noch fast Erwachsene, sondern Kinder und Jugendliche zwischen 10 und im Regelfall 16 Jahren, wobei es auch den über 18 jährigen an heißen Tagen nicht zumutbar wäre in unserem überhitzten Schulhaus auszuharren ohne nach eigenem Ermessen trinken zu können.

    Ich erkenne auch keine pädagogischen Vorteile darin, meinen SuS künstlich einen Schultrinkrhythmus von bei euch 50min, bei uns 90min, an anderen Schulen 35, 45 oder auch 115min anzutrainieren (und bei Schulwechslern, die wir häufig übernehmen, diese dementsprechend umzulernen auf unsere Taktung von 90min) . Insofern dürfen meine SuS jederzeit trinken, solange sie keinen Quatsch dabei anstellen. Das ist nebenbei bemerkt bei uns auch die Haltung der Schulleitung, die das nicht zuletzt auch mit unserem besonderen Schulprofil begründet.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • "Spannend" finde ich es, wenn man Erwachsene im Kino beim Essen und Trinken beobachtet. Pro Kinosaal sind da fast immer eine Hand voll Leute, die nicht essen und trinken können. Finde ich immer ziemlich trauig.

  • "Spannend" finde ich es, wenn man Erwachsene im Kino beim Essen und Trinken beobachtet. Pro Kinosaal sind da fast immer eine Hand voll Leute, die nicht essen und trinken können. Finde ich immer ziemlich trauig.

    Ich nehme an, das ist wieder eine Methodenkarte, die du zur Anwendung bringst, statt einfach nur konkret zu schreiben was du meinst, weil du deine Peers mit deinen SuS verwechselst..

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    2 Mal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Autofillpanne

  • Das heißt nicht, dass man sich jedes Mal den Mund fusselig reden muss. Notorische Kappenträger haben die Begründung schon x-mal gehört und nicht begriffen oder ignorieren sie, weil bei Herr XY dürfen sie ja, und überhaupt ist das voll ungerecht, Digga. Aus Rücksichtnahme auf die "Persönlichkeitsentfaltung" der Schüler einfach alles laufen zu lassen, hat mit "etwas beibringen" eben auch nichts zu tun. Im Gegenteil, wenn die Schüler dann in der Erwachsenenwelt ankommen und immer noch nicht begriffen haben, wie sie auf andere wirken, gibt es den Ärger.

    Wenn ich deinen Ausführungen so folge, müssen die Belegschaften meiner vorherigen Arbeitgeber in ihrer Gesamtheit nicht reif für die Erwachsenenwelt gewesen sein. Da traf man nicht nur auf Caps und Sneaker - im Sommer erdreisteten sich sogar viele, in kurzer Hose und Flipflops ins Büro zu marschieren. Eine Krawatte hingegen habe ich dort nie antreffen dürfen.

  • In den Beiträgen hast du die Frage nicht beantwortet.

    vielleicht nochmals für alle zum mitschreiben:

    Es gibt festgelegte Regeln. Diese gelten, weil sie jemand erlassen und verlautbart hat. Dazu gehören beispielsweise Gesetze, Verordnungen, Erlässe, aber auch Dinge wie Haus- und Schulordnungen. An diese Regeln hat man sich zu halten, auch wenn man sie nicht einsieht.

    (hos eireka)


    Dann gibt es ungeschriebene Regeln, Traditionen, und Konventionen. Diese gelten, weil viele Menschen, resp. die Gesellschaft an sich (oder ein beträchtlicher Teil derselben) meinen, dies oder jenes solle so und nicht anders sein. Es wäre höchst inoportun, diese Regeln zu mißachten oder dagegen zu opponieren, weil diese vielen Menschen viele und vielleicht auch noch wichtig sind - im Zweifelsfall wichtiger als man selbst.

    (hos eireka)


    Natürlich ändern sich Einstellungen - nicht nur die eigenen, sondern auch die der Gesellschaft. Im Zweifelsfall ist es aber wohl doch besser, wenn man die Konventionen einhält - das hat auch etwas mit Anstand und Respekt zu tun!

    (hos eireka)


    und jetzt etwas, das ich tatsächlich noch nicht gesagt habe:

    Erfahren tut man von all diesen Dingen durch Erziehung, resp. Sozialisation!

    Und wir Lehrer leisten bzgl. Erziehung und Sozialisation einen wichtigen Beitrag!

    Eine laissez-faire - Haltung gegenüber Verstößen gegen Konventionen, bzw. gar gegenüber Verstößen gegen festgelegte Bestimmungen, oder sogar eine Art "Hinführung zur Revolution" (Leo Lukács), weil ja die persönliche Freiheit und Selbstbestimmung des einzelnen so wichtig sei, kann ich persönlich nun gar nicht verstehen und erst recht nicht gutheißen!

  • Natürlich ändern sich Einstellungen - nicht nur die eigenen, sondern auch die der Gesellschaft. Im Zweifelsfall ist es aber wohl doch besser, wenn man die Konventionen einhält - das hat auch etwas mit Anstand und Respekt zu tun!

    Warum ist es besser die Regeln einzuhalten? Weil sich sonst die Leute das Maul über einen zerreißen könnten? Tja, wenn man nicht genug Rückgrat hat, für sich selbst einzustehen, dann wird es wohl besser sein sich weiterhin duckmäuserisch irgendwelchen sinnlosen Regeln zu unterwerfen.


    Eins musst du mir aber noch erklären: Wie können sich die Einstellungen einer Gesellschaft verändern, wenn man sich doch an alle sinnbefreiten, "schon immer" dagewesenen Regeln zu halten hat? Woher kommt denn die Veränderung der Haltung "der Gesellschaft".

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

    Einmal editiert, zuletzt von ISD ()

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