Vorstellungsgespräch Tipps

  • Ich finde diese Art so oder so hart, weil du hier schon ohne vollständige Ausbildung eigenständigen Unterricht machen sollst.


    Unsere ausgebildete DAZ Lehrerin erzählte öfter schon, dass es disziplinmäßig teilweise schwierig wäre, alle unter einen Hut zu bringen, weil die Kinder aus unterschiedlichen Klassen und Nationen kämen, unterschiedlich motiviert wären und unterschiedliche Wissensstände haben. An meiner Schule sind die Gruppen allerdings eher groß. Aber vielleicht ist es an der Schule, wo du hinwillst, etwas gemütlicher.


    Ich würde auch mit ganz wenig Stunden anfangen und schauen, ob das überhaupt für dich machbar ist.

    • Offizieller Beitrag

    Bitte beantworte zur besseren Einschätzung (und Ratgeben/Unterstützung):
    - Hast du eine DaF-Ausbildung?
    - Wo stehst du im Studium und wieviel Praxiserfahrung hast du?

    und was studierst du denn eigentlich? Sind deine 21SWS Pflicht im Winter oder überlegst du, wegen der Schule sie auf zwei Semester zu strecken? und wieviel Aufwand musst du daneben noch betreiben?
    Irgendwie kommt es mir nicht in den Kopf, dass 21 SWS das reguläre Vollzeitpensum ist (sondern mehr) und du möchtest eine halbe Stelle (oder Drittel, ist egal) draufpacken, obwohl du (vermutlich) keine Erfahrung und keine Ausbildung im Fach hast.

    Kann man machen, wird aber vermutlich schief gehen.
    Nicht, weil wir arrogante ausgebildete Lehrkräfte sind. Sondern weil wir die Erfahrung haben. Auch die der Überforderung in den Anfangsjahren. Auch die der Schwierigkeiten im fachfremden Unterricht.
    Auch die des Lehrerzimmers / Forums / sozialer Netzwerke, wo regelmäßig eine studentische Hilfskraft doch fragt, ob sie kündigen kann, weil es doch nicht passt und sie lieber eine kleinere Vertretung haben möchte.
    Das Risiko, dass du dir was Falsches aneignest, ist neben den anderen Risiken vernachlässigbar: die Überforderung ist für dich, die Kids und dein Studium einfach am höchsten.
    Ein Schuljob ist der unflexibste Nebenjob ever. Da ist nichts mit Schicht tauschen, mit mal reduzieren, mal erhöhen, du kannst dir deinen Stundenplan nicht basteln, es ist neben dem Studium echt nicht ideal.

  • Ich habe im nächsten Semester noch 3x die Woche Uni (21 Semesterwochenstunden). Die Stelle ist mit 14 Stunden ausgeschrieben. Denkt ihr das macht Sinn oder wird das zu viel?

    Du meinst hoffentlich 21 Leistungspunkte, ich hatte während meines gesamten Studiums keine 21 SWS 🫣


    Unabhängig davon: 14 Stunden nebenbei ist schon (sehr) ordentlich. Theoretisch ist das bestimmt möglich, praktisch aber nicht zu schaffen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man unterm Semester viel Uni-Kram aufschiebt (da keine Deadline), um die Zeit zur Unterrichtsvorbereitung zu nutzen. Das rächt sich allerdings spätestens bei den Prüfungen. (Ich hatte damals wesentlich schlechtere Noten)


    Andere Sache: An zwei "uni-freien" Tagen kann man keine 14 Stunden unterrichten, 10 vielleicht.

  • Du meinst hoffentlich 21 Leistungspunkte, ich hatte während meines gesamten Studiums keine 21 SWS 🫣


    Unabhängig davon: 14 Stunden nebenbei ist schon (sehr) ordentlich. Theoretisch ist das bestimmt möglich, praktisch aber nicht zu schaffen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man unterm Semester viel Uni-Kram aufschiebt (da keine Deadline), um die Zeit zur Unterrichtsvorbereitung zu nutzen. Das rächt sich allerdings spätestens bei den Prüfungen. (Ich hatte damals wesentlich schlechtere Noten)


    Andere Sache: An zwei "uni-freien" Tagen kann man keine 14 Stunden unterrichten, 10 vielleicht.


    Ich meine schon 21 Semesterwochenstunden.

  • Du meinst hoffentlich 21 Leistungspunkte, ich hatte während meines gesamten Studiums keine 21 SWS 🫣

    Möglicherweise weißt du nicht, was SWS sind. ;) Der Studienanteil Informatik hat beinuns im Gymnasiallehramt schon 58 SWS (88 CP/LP/ECTS). 1 SWS heißt eine Stunde Veranstaltung pro Woche während der Vorlesungszeit (also in der Regel 14 bzw. 15 Wochen pro Semester).

    Zitat

    Unabhängig davon: 14 Stunden nebenbei ist schon (sehr) ordentlich. Theoretisch ist das bestimmt möglich, praktisch aber nicht zu schaffen.

    Praktisch ist das sehr wohl zu schaffen. Es kommt grundsätzlich auf die eigene Leistungsfähigkeit, den Stundenplan und die räumliche Entfernung der Schule zur Uni an.

    Zitat

    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass man unterm Semester viel Uni-Kram aufschiebt (da keine Deadline), um die Zeit zur Unterrichtsvorbereitung zu nutzen. Das rächt sich allerdings spätestens bei den Prüfungen. (Ich hatte damals wesentlich schlechtere Noten)

    Ob die Noten schlechter waren, als sie hätten sein können, kann man nicht sagen. Lernzeit und Noten korrelieren nicht unbedingt miteinander, Lerneffizienz und Noten hingegen schon. Aufschieben lässt sich durch eine vernünftige Zeitplanung vermeiden.

  • Irgendwie kommt es mir nicht in den Kopf, dass 21 SWS das reguläre Vollzeitpensum ist (sondern mehr)

    21 SWS sind ein relativ normales Pensum. Gymnasiallehramt mit meinen Fächern (Informatik/Englisch) hat an meiner Uni je nach Semester einen Umfang von 20 - 23 SWS. Informatik im Bachelor ebenfalls. Deutlich mehr kenne ich eigentlich nur von FHs, die SWS zu LP/CP/ECTS 1:1 umgerechnet und das 8 Semester Diplom in einen 6 oder 7 Semester Bachelor gepresst haben.

    • Offizieller Beitrag

    21 SWS sind ein relativ normales Pensum. Gymnasiallehramt mit meinen Fächern (Informatik/Englisch) hat an meiner Uni je nach Semester einen Umfang von 20 - 23 SWS. Informatik im Bachelor ebenfalls. Deutlich mehr kenne ich eigentlich nur von FHs, die SWS zu LP/CP/ECTS 1:1 umgerechnet und das 8 Semester Diplom in einen 6 oder 7 Semester Bachelor gepresst haben.

    Das ist aber eine ziemlich "ich nehme dir an die Hand"-Umsetzung und keine "du arbeitest auch einiges selbstständig".
    Wenn ich in 20 Stunden Präsenz 30 ECTS Punkte erhalte, habe ich kaum Vor- und Nachbereitung, die mir durchaus in einzelnen Fächern / Kursen / Seminaren wünsche. Also eine Hausarbeit schreiben, eine umfangreiche Klausur, die relativ viel Stoff kombiniert abfragt, usw..
    Und nicht zu vergessen: im Lehramtsstudium hat man ja durch die Praktika im Studium nicht in jedem Semester 30 ECTS.

    Aber egal: 21 SWS zu festen Zeiten in der Woche und 10 oder 14 Schulstunden zu festen Zeiten, das kann ich mir beim besten Willen nicht als möglich vorstellen (und ich bin DIE Königin von "ich will alles und zwar jetzt", aber die festen Zeiten lassen nicht mal zu, dass man annimmt, dass du super effizient arbeitest, Vorwissen hast, usw....

  • Das ist aber eine ziemlich "ich nehme dir an die Hand"-Umsetzung und keine "du arbeitest auch einiges selbstständig".
    Wenn ich in 20 Stunden Präsenz 30 ECTS Punkte erhalte, habe ich kaum Vor- und Nachbereitung, die mir durchaus in einzelnen Fächern / Kursen / Seminaren wünsche. Also eine Hausarbeit schreiben, eine umfangreiche Klausur, die relativ viel Stoff kombiniert abfragt, usw..

    1 ECTS entspricht rechnerisch 30 Zeitstunden Arbeitsaufwand. 30 ECTS pro Semester sind also 900 Stunden in sechs Monaten. 21 SWS sind ca. 240 Zeitstunden. Da bleibt noch einiges (660 Zeitstunden) für Vor- und Nachbereitung sowie Prüfungen.

    Die alten Diplom Studiengänge hatten bei uns auch um die 20 SWS.

    Zitat

    Und nicht zu vergessen: im Lehramtsstudium hat man ja durch die Praktika im Studium nicht in jedem Semester 30 ECTS.

    Praktika fanden vor dem Praxissemester in der vorlesungsfreien Zeit statt. Für die Praktika selbst gab es keine ECTS, die liefen extra. In fen umschließenden Vorlesungszeiten hat man trotzdem jeweils 30 ECTS erworben. Das Praxissemester iet jetzt selbst 30 ECTS wert, umfasst also genau ein Semester. Es bleibt also nach wie vor bei 30 ECTS pro Semester.

    Zitat

    Aber egal: 21 SWS zu festen Zeiten in der Woche und 10 oder 14 Schulstunden zu festen Zeiten, das kann ich mir beim besten Willen nicht als möglich vorstellen (und ich bin DIE Königin von "ich will alles und zwar jetzt", aber die festen Zeiten lassen nicht mal zu, dass man annimmt, dass du super effizient arbeitest, Vorwissen hast, usw....

    Ich hatte Kommilitonen, die das geschafft haben. Allerdings gibt es bei uns nicht überall Anwesenheitspflicht und einiges wird aufgezeichnet, sodass man da im Studium flexibler ist und Vorlesungen bspw. auch nach 22 Uhr nachholen kann.

    Anstrengend wäre es auf jeden Fall.

  • Danke für eure Einschätzungen. Ich lasse es lieber vorerst und arbeite weiter 1-2x die Woche als Schulbegleiterin.

    20 Semesterwochenstunden entsprechen im Schnitt einer Vollzeitstudium und einer 40h Woche.

    • Offizieller Beitrag

    Schmidt Man kann es so sehen (und auch sagen, dass Lehrkräfte nur die 45 Minuten arbeiten und jede Stunde 5-10 Minuten Pause haben, die nicht zur Arbeitszeit zählen), oder durchaus auch "aufrunden".
    Dass Praktika nicht kreditiert werden, ist hoffentlich eine Sache der Vergangenheit (dein Präteritum) und nicht mehr aktuell, da würde ich mich sehr wundern, wie das durch die Akkreditierung ging.

  • Schmidt Man kann es so sehen (und auch sagen, dass Lehrkräfte nur die 45 Minuten arbeiten und jede Stunde 5-10 Minuten Pause haben, die nicht zur Arbeitszeit zählen), oder durchaus auch "aufrunden".

    Was kann man so sehen? An den SWS hat sich de facto nicht viel geändert. Ich verstehe gerade nicht, was du kritisierst.

    Zitat

    Dass Praktika nicht kreditiert werden, ist hoffentlich eine Sache der Vergangenheit (dein Präteritum) und nicht mehr aktuell, da würde ich mich sehr wundern, wie das durch die Akkreditierung ging.

    Wir haben nocch das Staatsexamen. Die Studiengänge sind modularisiert, müssen aber nicht akkreditiert werden, weil es keinen Bachelor/Master gibt. Das Praxissemester gibt mittlerweile ECTS, nicht aber die wissenschaftliche Hausarbeit (= Abschlussarbeit/Examensarbeit/Zulassungsarbeit) und auch nicht die anderen Examensprüfungen. Der Teil gehört nicht mehr zum Studium.

  • Du lässt es ja nun lieber. Trotzdem meine Empfehlung für Nachfolger*innen, die in einer ähnliche Situation sind:


    Geh nach der Begrüßung sofort in die Offensive:


    "Sie erlauben zum Einstieg ein paar Fragen:


    1.Was erwarten Sie von mir als Lehrer*innenpersönlichkeit?

    2.Wie ist mein DaZ-Einsatz von Ihnen geplant? Was ist auf jeden Fall umzusetzen? Worauf sollte ich aus Ihrer Sicht am besten verzichten?

    3.Was sind die Besonderheiten Ihrer Schule ganz generell, die ich zu berücksichtigen habe?

    4.Wie habe ich mich Ihrer Erwartung nach ins Lehrerteam einzubringen?

    5.Wie straight darf ich mit Störungen umgehen, ohne die Schulleitung unnötig zu beanspruchen?

    6.Wie offen sind Sie bezüglich des pädagogischen Umgangs mit der doch sicher vorfindbaren Heterogenität der Schüler*innen?"

    Danach wirst du wahrscheinlich nur noch gefragt:

    "Können Sie nicht auch schon früher anfangen?"

















    Verwirrend 2


    Haha 1


    Traurig 1



    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Danke für eure Einschätzungen. Ich lasse es lieber vorerst und arbeite weiter 1-2x die Woche als Schulbegleiterin.

    20 Semesterwochenstunden entsprechen im Schnitt einer Vollzeitstudium und einer 40h Woche.

    Gute Entscheidung! 14 Stunden DAZ verteilt auf 2 Schultage wäre ein echter Killer. Danach ist man so platt, dass man ehrlicherweise nicht mehr viel machen kann. Und vorbereitet werden müssen die Stunden ja auch noch, von Absprachen mit diversen KuK ganz zu schweigen.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Danke für eure Einschätzungen. Ich lasse es lieber vorerst und arbeite weiter 1-2x die Woche als Schulbegleiterin.

    20 Semesterwochenstunden entsprechen im Schnitt einer Vollzeitstudium und einer 40h Woche.

    Schulbegleitung finde ich besser in deiner Situation. Auch Hausaufgabenbetreuung bei der Nachmittagsbetreuung, Nachhilfe... das sind alles bessere Optionen, wenn man noch studiert. Ich selbst habe mir beim Studium mit Einzelinstrumentalunterricht und einem Putzjob etwas dazu verdient. Das war ohne großen Stress machbar.

  • Schulbegleitung finde ich besser in deiner Situation. Auch Hausaufgabenbetreuung bei der Nachmittagsbetreuung, Nachhilfe... das sind alles bessere Optionen, wenn man noch studiert. Ich selbst habe mir beim Studium mit Einzelinstrumentalunterricht und einem Putzjob etwas dazu verdient. Das war ohne großen Stress machbar.

    Als Schulbegleiterin werde ich nur leider sehr schlecht bezahlt (13€ die Stunde).

    Nachmittagsbetreuung wäre eher nicht so meins, ich suche eher etwas für Vormittags…

  • Danke für eure Einschätzungen. Ich lasse es lieber vorerst und arbeite weiter 1-2x die Woche als Schulbegleiterin.

    20 Semesterwochenstunden entsprechen im Schnitt einer Vollzeitstudium und einer 40h Woche.

    Das klingt vernünftig. Wenn du neben dem Studium irgendwann noch einmal über eine Stelle als Vertretungslehrerin nachdenkst, dann versuch realistisch zu planen, also eine niedrige einstellige Stundenzahl als Einstieg, da du nicht weißt, wie viel Zeit du am Ende tatsächlich für die Vor- und Nachbereitung benötigen wirst als Anfängerin und möglichst nahe an deiner vorhandenen Qualifikation, damit du etwas hast, worauf du aufbauen kannst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Als Schulbegleiterin werde ich nur leider sehr schlecht bezahlt (13€ die Stunde).

    Nachmittagsbetreuung wäre eher nicht so meins, ich suche eher etwas für Vormittags…

    13€ ist wirklich nicht viel. Allerdings würde bei DaZ incl. Vorbereitung und Nachbereitung unterm Strich wahrscheinlich auch nicht viel mehr rumkommen.🤷🏽‍♀️

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

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