Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • Naja, aber wundert dich das? Das meinte ich weiter oben mal, mir scheint, ein paar Leute haben vergessen, dass die CDU eine rechts-konservative Partei ist. Da hat nur 16 Jahre lang Frau Merkel das Gesicht in die Kamera gehalten, der Rest hinter ihr hat die ganze Zeit was anderes gemeint. Es gibt ausgesprochen wenig Politiker*innen bei der CDU, mit deren Moralvorstellung ich mich identifizieren kann. Bezüglich CDU-Migrationspolitik, mit der du ja auch offenbar ein Problem hast, erlaube ich mir mal Thomas de Maizière zu zitieren:

    "Auch wenn wir jetzt einige Wochen ein paar harte Bilder aushalten müssen, unser Ansatz ist richtig."

    Dies zur Schliessung der sogenannten "Balkanroute" während des Höhepunkts der Flüchtlingskrise 2015/16. Vor der Bundestagswahl 2009 (vor 16 Jahren!) war ich in Heidelberg mal an einer Wahlkampfveranstaltung der CDU, Hauptredner Wolfgang Schäuble. Ich habe fast auf den Boden gekotzt vor lauter rechter Polemik. De Maizière war wenigstens intelligent und konnte seinen Standpunkt rhetorisch gut verkaufen. Schäuble war einfach ... unter anderem ein harter Gegner der doppelten Staatsbürgerschaft.

    Friedrich Merz verkauft seine Partei den geneigten Wähler*innen einfach nur als das, was sie im Kern eben ist. Ich prognostiziere einen sehr deutlichen Wahlsieg und ich hoffe weiterhin auf eine Koalition mit den Grünen.

  • Ich prognostiziere einen sehr deutlichen Wahlsieg und ich hoffe weiterhin auf eine Koalition mit den Grünen.

    Dem kann ich nur zustimmen.

    Meine Prognose geht noch dahin: Falls die nächste Regierung den Laden hier nicht in den Griff bekommen sollte, haben wir in 4 Jahren wohl leider eine AfD als stärkste Kraft. :(

  • Falls die nächste Regierung den Laden hier nicht in den Griff bekommen sollte

    Als hätte die jetzige und die bisherigen Regierungen nur Däumchen gedreht und zugeschaut. Ich mag das nicht, so pauschalisierende Zuschreibungen und Überspitzungen. Es steht dir frei, in die Politik zu gehen und selbst zu handeln. Fang im Kleinen an, geh und lass dich aufstellen und verändere was.

    Betreibe keine Schwarzmalerei, der Gruseleffekt ist sehr beliebt.

  • Heute war auf Bayern 2 eine Radiosendung zum Thema "Rechtsruck in Ö" (oder so ähnlich), ich habe beim Autofahren reingehört und war erschrocken, dass einige Leute sagten, naja, jetzt sollen halt die extremen Rechten mal was besser machen, weil kacke war`s bisher ja ohnehin schon. So ganz normale Leute haben das gesagt. Da wird mir echt angst und bange.

  • Ich wäre froh, wenn diese Stimmen an die FDP gingen, aber das ist leider illusorisch.

    Ich auch, aber eine Stimme für die FDP ist aktuell wohl eine verlorene stimme. Da könnte ich auch direkt meine lieblings Partei, die Piraten wählen. Schade eigentlich, dass man sich nur noch um das kleinere übel bemühen muss.

  • Ach ... Was ist schon cool? Ich habe ehrlich gesagt nie verstanden, warum die FDP bei der Bundestagswahl 2013 so krass abgegeben hat. Ich mochte Guido Westerwelle und insbesondere Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Der Einstieg in die Legistlaturperiode war sicher ungeschickt mit dem "Mövenpick-Gesetz", aber an sich war da schon eine sehr klare Linie der FDP zu erkennen, für die ich sie damals auch gewählt hatte. Wirtschaftsliberalismus, Schutz der Persönlichkeitsrechte, sowas. Aber gell, ich mochte auch Gerhard Schröder als rechtesten aller SPD-Bundeskanzler mal gerne. Der ist nur leider irgendwann komplett verblödet.

  • Bundestagswahl 1998 war ich das erste Mal wählen. Und ich habe beide Stimmen damals glorreich versenkt, in meinem Heimatwahlkreis war 80 % CSU und 20 % REP. Also nicht ganz, mindestens zwei Personen haben ja SPD/Grüne gewählt. Vielleicht auch nur zwei Personen.

  • Es geht um Menschen, die in Deutschland mit Doppelter Staatsangehörigkeit leben.

    Richtig, um die geht es, Sherlock. Und denen sollte man den deutschen Pass wegnehmen, wenn sie mit dem Laster über einen Weihnachtsmarkt fahren und nach Timbuktu ausschaffen, da bin ich ganz bei Friedrich Merz. Auch wenn ich ihn ansonsten noch so unsympathisch finde. Staatsfeinde haben in einem Rechtsstaat wie Deutschland nichts zu suchen. Wenn sie qua Geburt unglücklicherweise die deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben, hilft nur eintüten und auf ewig für deren Verwahrung zu bezahlen. Wenn es anders möglich ist, sollte das Portemonnaie des deutschen Steuerzahlers für staatsfeindliche Arschlöcher nicht belastet werden. Es ist ja belegbar so, dass 99 % der staatsfeindlichen Arschlöcher aus Ländern immigriert sind, in denen ihnen der Schw*** abgeschnitten wird (ja, es sind auch zu 99 % Männer), wenn sie mit dem Laster über den Weihnachtsmarkt (ah ... Bazar oder so, Weihnachtsmärkte gibt's da in der Regel nicht) fahren. Dann ist es doch völlig in Ordnung, wenn man sie dahin zurückschickt, wo sie hergekommen sind. Wieso sollten die überhaupt in den Genuss eines rechtsstaatlichen Strafvollzugs kommen. Du phantasierst dir halt irgendwas zusammen, dass es um den kaugummiklauenden 14jährigen Türken ging. Das war übrigens Edmund Stoiber von der CSU, der einen solchen 1998 mal rausgeschmissen hat. Und das übrigens auch nicht fürs Kaugummiklauen, wie hinlänglich bekannt sein dürfte. Stoiber fand ich übrigens auch nicht so schlecht, der war echt OK.

  • aber ich vermute, dass du sie behalten hast

    Ja hab ich. Weil der deutsche Staat mich nie gefragt hat, ob ich den Pass behalten oder abgeben will. Reine Bequemlichkeit. Ich fürchte, es wäre mit Kosten und Mühe verbunden, die deutsche Staatsbürgerschaft loszuwerden.

  • Edit und à-propos USA: Ich setze keinen Fuss mehr in dieses Land. Es ist eine Frechheit, was die für die Einreise unterdessen an Daten sammeln. Meine Partnerin musste letztes Jahr auf Dienstreise. Schon aus dem Grund finde ich das Beispiel im Kontext immer noch nicht sehr geschickt.

    USA sammelt übermäßig Daten? Wäre mir da jetzt nicht aufgefallen. Oder meinst du, was man für das ESTA angeben muss? Übermäßig Daten gesammelt hat meines Empfindens nach, Überraschung, China.

  • ich habe beim Autofahren reingehört und war erschrocken, dass einige Leute sagten, naja, jetzt sollen halt die extremen Rechten mal was besser machen, weil kacke war`s bisher ja ohnehin schon. So ganz normale Leute haben das gesagt.

    Die Österreichischer sind halt nicht mit der Machtergreifung Hitlers 1933 in Deutschland vertraut. Damals hieß es ja auch: Soll er es erst einmal besser machen. Die Leute werden schon sehen, dass er es auch nicht kann.

  • Woher denn? Die anderen Parteien bekommen das scheinbar auch nicht hin. Also so wirklich gar keine Partei.

    Die FDP halt ganz besonders nicht. Lindner ist meiner Meinung nach der schmierigste und unsympathischste Typ, der aktuell (öffentlichkeitswirksam) Politik betreibt. Das hat aber nichts mit den kürzlichen Entwicklungen zu tun, das ist seit Jahren so.

  • Die FDP halt ganz besonders nicht. Lindner ist meiner Meinung nach der schmierigste und unsympathischste Typ, der aktuell (öffentlichkeitswirksam) Politik betreibt. Das hat aber nichts mit den kürzlichen Entwicklungen zu tun, das ist seit Jahren so.

    Schon das erste Video, das von ihm als Jungunternehmer kursiert... Wenn er wenigstens jetzt einfach mal einen Schlussstrich ziehen würde aber nein, er sieht sich lieber als zukünftigen Kanzler.

  • Schon das erste Video, das von ihm als Jungunternehmer kursiert... Wenn er wenigstens jetzt einfach mal einen Schlussstrich ziehen würde aber nein, er sieht sich lieber als zukünftigen Kanzler.

    Haha, weil ich an das Video denken musste. "Danke" (oder eher Nein Danke?) für diese Erinnerung.

  • Als hätte die jetzige und die bisherigen Regierungen nur Däumchen gedreht und zugeschaut.

    Aus meiner Sicht ist das Problem, dass wir jetzt zu lange Regierungskoalitionen hatten, zuletzt die Ampel und davor die GroKo, in denen sich die regierenden Parteien gegenseitig zu sehr blockiert haben. Das wirkt natürlich so, als würde gar nichts vorangehen.

    Ich habe es hier im Forum vor einiger Zeit schon mal geschrieben, wir bräuchten eine Regierungskoalition von Parteien der Mitte, die zumindest grundsätzlich ähnliche Linie fahren: Rot-Grün, Schwarz-Gelb, damit auch bei der Bevölkerung das Gefühl ankommt, das etwas passiert, wenn es auch nicht das ist, was der Einzelne sich vielleicht wünscht.

    Ich glaube, auch Schwarz-Grün könnte in dieser Hinsicht funktionieren, deswegen kotzt mich die Anti-Grünen Polemik unseres freistaatlichen Landesvaters noch mehr an als seine restliche abartige Polemik.

    Ich fürchte aber, wenn wir wieder in einer GroKo festhängen, wird Platty möglicherweise recht behalten.

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