Wie sähe eine ideale Welt/Gesellschaft für euch aus?

  • Zäumen wir das ganze Politische doch mal anders auf: Wie sähe für euch eine Welt/eine Gesellschaft aus im Idealfall?

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

    • Offizieller Beitrag

    Utopie oder Dystopie?

    Kein Orwell, kein Huxley, keine Atwood, keine Collins.


    Idealiter sähe eine Gesellschaft so aus, dass sie allen Menschen die Grundbedürfnisse an Nahrung, Gesundheit, Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit garantiert. Wer mehr haben möchte, muss mehr tun (i.e. arbeiten).
    Idealiter wäre sich eine Gesellschaft eines der Grundzüge des Menschseins (Gier nach Macht oder Besitz oder beidem) in der Form bewusst, dass sie dies zum einen zulässt, zum anderen aber aktiv dies bewusst macht, um die negativen Auswüchse selbiger Gier in den Griff zu bekommen.

    Idealiter würde man sich darauf einigen, dass individuelle wie kollektive Bedürfnisse nicht mit Gewalt durchgesetzt werden - erst Recht, wenn sie den Bedürfnissen anderer widersprechen oder diese missachten.
    Idealiter gäbe es keine Bewertung von Menschen auf der Basis ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts - und dies wäre nicht nur gesetzlich festgeschrieben sondern auch eines Tages im Denken und Trachten der Menschen angekommen.

    Die Liste ist nicht vollständig, aber ich denke, das wäre schon einmal ein guter Anfang.

  • Bei Arbeit bin ich unschlüssig. Zumindest müsste niemand so viel arbeiten, wenn Grundbedürfnisse gesichert sind. Und viele Jobs sind komplett unnötig bzw. erhalten wir viele Jobs nur, um unnötige Überproduktion zu ermöglichen.


    Ich würde entsprechend Arbeit durch sinnstiftende Tätigkeiten ersetzen, aber die ergeben sich in Gemeinschaften oft auch sehr selbstverständlich.

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Vielleicht gehe ich da einfach anders dran. „Lebensunterhalt sichern“ wäre bei mir unter „Grundbedürfnisse“ schon abgedeckt. Die Frage wäre also an der Stelle, wie man diese sichert und ob Arbeit, wie wir sie heute kennen, dafür Voraussetzung wäre bzw. wie wir als Gesellschaft die wirklich notwendigen Arbeiten organisieren.

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Im Sinne von "jeder bekommt gleich viel" oder "jeder bekommt die Unterstützung, die er braucht, um dieselben Chancen zu haben"?

    Eher im Sinne von keiner wird bevorzugt. Die ungleich Behandlung von großen Konzernen und kleinen und mittelständischen Unternehmen zum Beispiel. Keine Förderung von Monopolen durch den Staat.


    Einfach fairen Wettbewerb ohne Micromanagement. Dinge wie Universal income halte ich für einen Irrweg.


    Jeder bekommt gleich viel ist der sozialistische Ansatz, der nicht funktioniert.

  • Jeder bekommt gleich viel ist der sozialistische Ansatz, der nicht funktioniert.

    Solange das auf einen Fixbetrag gedeckelt wird, hast du Recht. Wenn es jedoch ein bedingungsloses Grundeinkommen gibt, würde es eine interessante Angelegenheit. Wer durch seine Ideen, seine Kreativität oder Arbeitskraft dann mehr einnimmt, hat dann eben mehr.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungsloses_Grundeinkommen

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • Weltweit geltende und durchgesetzte Kinderrechte, deren Nichteinhaltung empfindliche Strafen nach sich zieht.


    Angemessene finanzielle Kapazitäten für Bildung und Kinder- und Jugendarbeit.


    Dies dürfte dann einen enormen Einfluss auf die "Gesellschaft der Erwachsenen" haben.

  • Eher im Sinne von keiner wird bevorzugt. Die ungleich Behandlung von großen Konzernen und kleinen und mittelständischen Unternehmen zum Beispiel. Keine Förderung von Monopolen durch den Staat.


    Einfach fairen Wettbewerb ohne Micromanagement. Dinge wie Universal income halte ich für einen Irrweg.


    Jeder bekommt gleich viel ist der sozialistische Ansatz, der nicht funktioniert.


    Ich verstehe nicht ganz wie Du das meinst.
    Wenn die großen Kapitale nicht vom Staat gefördert würden, wären sie doch trotzdem immer noch produktiver als die kleinen, bzw. im "fairen Wettbewerb" würden die kleinen doch trotzdem immer unterliegen und die "Schere" würde weiter aufgehen, wenn auch nicht mehr ganz so schnell.

  • Solange das auf einen Fixbetrag gedeckelt wird, hast du Recht. Wenn es jedoch ein bedingungsloses Grundeinkommen gibt, würde es eine interessante Angelegenheit. Wer durch seine Ideen, seine Kreativität oder Arbeitskraft dann mehr einnimmt, hat dann eben mehr.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungsloses_Grundeinkommen

    Das ein wirtschaftlicher Taschenspielertrick. Wenn jeder dieses Grundeinkommen bekommt, befeuert das einfach nur die Inflation und irgendwann ist der Grundbetrag eingepreist. Halte ich gar nichts von.

    Wäre eine Bevorzugung gegeben, wenn jemand mit schlechteren Ausgangsbedingungen mehr Unterstützung bekommt, um zum Ziel zu kommen?

    Das wäre ja das Ziel, dass jeder gleiche Ausgangsbedingungen erhält. Ich weiß das ist sehr schwierig. Der Ansatz gleiches Ergebnis (der sozialistsche) ist von einem Staat deutlich einfacher umzusetzen.


    Mir schwebt aber ein Staat vor, der viel weniger Aufgaben übernimmt. Wenn dann eher dezentral verwaltet wird. Also mehr Macht für die Städte und Kommunen.

    Ich verstehe nicht ganz wie Du das meinst.
    Wenn die großen Kapitale nicht vom Staat gefördert würden, wären sie doch trotzdem immer noch produktiver als die kleinen, bzw. im "fairen Wettbewerb" würden die kleinen doch trotzdem immer unterliegen und die "Schere" würde weiter aufgehen, wenn auch nicht mehr ganz so schnell.

    Nein sind sie eben ab einem gewissen Punkt nicht mehr. Natürlich kann man sich bei der Produktion z.B. Skaleneffekte zu Nutze machen. Irgendwann ist dieser aber erschöpft und alles was danach kommt ist nicht mehr besser. Da wächst die Bürokratie unproportional.

  • Nein sind sie eben ab einem gewissen Punkt nicht mehr. Natürlich kann man sich bei der Produktion z.B. Skaleneffekte zu Nutze machen. Irgendwann ist dieser aber erschöpft und alles was danach kommt ist nicht mehr besser. Da wächst die Bürokratie unproportional.

    Weshalb wächst die Bürokratie unproportional ab einem gewissen Punkt?
    Ist es nicht so, dass gerade kleine Betriebe unter der Bürokratie leiden, weil sie aufgrund der kleinen Anzahl an Mitarbeitern hier nicht effizient bzw. arbeitsteilig arbeiten können? (Z.B. weil die Handwerker selbst Bürokram machen, weil es zu wenig ist um eine Fachkraft dafür einzustellen)
    Gerade bei sehr komplizierten Regularien, wo nicht nur Bürokräfte, sondern auch ganze Rechtsabteilungen nötig werden, geht es doch sogar um Tätigkeiten, die kleine Betriebe immer mehr ausschließt. (Ich weiß nicht mehr in welcher Branche das war, aber es wurde mal in Deinem Sinne kritisiert, dass die Lobby von großen Firmen dafür gesorgt hätte, dass es so viel Regulierung gibt, dass kleinere Firmen das gar nicht mehr bewältigen können.)


    Aber auch wenn es so wäre:

    Die Skaleneffekte müssten doch schon dafür genügen, dass sich die Großen durchsetzen und immer größer werden und den Mittelstand und die Kleinen verdrängen/aufkaufen.
    Ist das nicht was real passiert?

  • Die Skaleneffekte müssten doch schon dafür genügen, dass sich die Großen durchsetzen und immer größer werden und den Mittelstand und die Kleinen verdrängen/aufkaufen.

    Ist das denn so? Wieso müssen die großen Konzerne denn regelmäßig vom Staat gerettet werden? Die Bürokratie wächst bei denen einfach System bedingt. Die kommt nichtmals von außen. Damit man ein so großes System überhaupt irgendwie im Griff haben kann, braucht es Bürokratie. Je größer, desto mehr.

  • In einer idealisierten Welt gäbe es keine Flüchtlinge mehr, da es in dieser Welt keine Fluchtursachen mehr gäbe.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Das ein wirtschaftlicher Taschenspielertrick. Wenn jeder dieses Grundeinkommen bekommt, befeuert das einfach nur die Inflation und irgendwann ist der Grundbetrag eingepreist. Halte ich gar nichts von.

    Deine Glaskugel scheint faszinierend zu sein ;)
    Die verschiedenen Modellrechnungen und Ansätze von Ökonomen, die im WP-Artikel genannt sind, sind "Taschenspielertricks"?

    Derzeit wird auch ein anderes Modell diskutiert, bei dem jedem Jugendlichen, der 18 Jahre alt wird, ein Startkapital von 20.000 € gegeben wird.
    Das ist auf jeden Fall ein besserer Ansatz, als zahlreichen Jugendlichen eine "Startschuld" durch Studiengebühren mitzugeben. Finanziert werden soll dies durch ein "vorgezogenes Erbe" - das aus einer erhöhten Erbschaftssteuer finanziert wird.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • Deine Glaskugel scheint faszinierend zu sein ;)
    Die verschiedenen Modellrechnungen und Ansätze von Ökonomen, die im WP-Artikel genannt sind, sind "Taschenspielertricks"?

    Hat bisher noch nirgend funktioniert. Ich bin ja auch eher Hobby-ökonom oder noch was hemdsärmligeres darunter.


    Aber wir sind hier ja bei idealen Welten und unserer Vorstellung dazu. Also ich stelle mir eine Welt so nicht ideal vor.


    Was ich aber auch vergessen habe: Schuldgedeckte Papierwährungen gäbe es in meiner idealen Welt auch nicht.


    [Blockierte Grafik: https://pbs.twimg.com/media/F7Zi-_VWMAAlydv?format=png&name=900x900]

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