Keine Zulassung zum Examen

  • Ich habe mittlerweile einige Fälle erlebt, wo es ganz objektiv (als Mitglied des Lehrerrat/Gewerkschaft bei der UPP dabei gewesen) eben nicht an der Unfähigkeit lag sondern an Animositäten gegenüber dem Anwärter oder gegen die anderen Prüfer bzw. weil die Quote erfüllt werden muss.

    In meiner Zeit haben bei mir an der Schule drei Personen zumindest den ersten Anlauf nicht bestanden, bei allen drei war klar wie Kloßbrühe, dass das so kommen wird. Häufig gab es hier große Probleme zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung und eine gewisse Beratungsresistenz.


    Das ist jetzt nur eine Anekdote, natürlich, aber das irgendwer trotz gutem Unterricht durchfällt, weil eine angebliche Quote erfüllt werden muss, halte ich für "unwahrscheinlich".

  • Er hätte aber nicht Kommen müssen

    Ist er aber. Weil er wahrscheinlich verstanden hat, was sonst passiert. "Das System" ist eben nicht "böse". Die meisten Personen, die darin arbeiten, sind völlig normal im Kopf und haben ein gutes Gespür für andere Menschen und die jeweilige Situation. Das hat der nicht exklusiv für dich gemacht, sondern weil er einen guten Job macht und ein professionelles Verständnis von seiner Tätigkeit hat.


    Bei manchen Anwärtern stimmt einfach echt was mit der Selbstwahrnehmung nicht. Das sind dann halt die, die erzählen, alle sind nur gemein zu ihnen und erkennen ihre Grandiosität nicht. Ich hatte selbst so einen Typen in der Ausbildung, den die PH sogar hat bestehen lassen. Natürlich hat der (zumindest bei uns in der Region) nirgendwo eine Anstellung gefunden. Es gibt Leute, die wirklich vollkommen unzumutbar für Kinder und Jugendliche sind.

  • Die Quote die mir bekannt ist, kenne ich nur von einem Seminarleiter der jeden Durchgang zwei bis drei Referendare durchfallen lässt beim ersten Mal weil er als harter Seminarleiter einen Ruf zu verteidigen hat. Derjenige ist mittlerweile zum Glück auch durch das Hauptseminar raus gefegt worden hat die Schiene aber mindestens in 5 Durchgänge gefahren.

    Das war definitiv keine vorgegebene Quote aber der Kerl war berüchtigt.


    Die durchfaller die ich kenne sind zum Teil berechtigt durchgefallen, aber halt zum teil eben nicht.


    Mein persönliches Highlight als Mentor einer Referendarin war:

    Seminarleiterin, ihres Zeichens Gymnasiallehrerin, ist im Unterricht an einer Oberschule (Hauptschulklientel) und der gravierende Punkt für die Bewertung war…..“Das ist kein gymnasiales Niveau!“ darum drehte sich dann alles weil die Texte zu einfach etc seien. Ich hab der Dame freundlich erklärt das ein Teil der Kinder nicht mal richtig ihren Namen schreiben können und definitiv ein lernzuwachs statt gefunden hat. War ihr egal, sie möchte schließlich gymnasialen Unterricht sehen wenn sie kommt. Selbst der dezente Hinweis auf die unterschiedlichen Kompetenzstufen die nach Rahmenlehrplan in Brandenburg zwischen der gleichen Klassenstufe am Gym und Oberschule herrschen hat nicht viel dazu beigetragen das die Dame sich ihr Urteil noch mal anschaut.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Wir können also zusammenfassen. Kappa hat Unzulänglichkeiten bei Seminarpersonen miterlebt. Die meisten anderen nicht und haben eher fehlerhafte Referendare gehabt. Weil man selbst das nicht erlebt hat, kann es ja gar nicht sein, dass es im Seminar jemanden gibt, der sich unfair verhält. Es geht doch gar nicht darum alle Seminarmenschen zu diskreditieren, aber professionelle Götter sind es auch nicht.


    Ich habe sowas nicht erlebt und verneine die Existenz von sowas nicht.

  • Wir können also zusammenfassen. Kappa hat Unzulänglichkeiten bei Seminarpersonen miterlebt. Die meisten anderen nicht und haben eher fehlerhafte Referendare gehabt. Weil man selbst das nicht erlebt hat, kann es ja gar nicht sein, dass es im Seminar jemanden gibt, der sich unfair verhält. Es geht doch gar nicht darum alle Seminarmenschen zu diskreditieren, aber professionelle Götter sind es auch nicht.


    Ich habe sowas nicht erlebt und verneine die Existenz von sowas nicht.

    Dass es Seminardozentinnen und - dozenten gibt, die sich unfair verhalten, die sogar relevante Grundregeln vereinzelt verletzen hat doch niemand negiert oder habe ich das überlesen? Von professionellen Göttern hat ebenfalls niemand geschrieben.

    Der Begriff der „Quote“ impliziert für mich persönlich eine Vorgabe von außen, deshalb habe ich auch nachgefragt gehabt, was Kapa damit meint. Das, was er schildert finde ich bestürzend, denn auch wenn es nur Einzelfälle sind, die einen derartigen Machtmissbrauch betreiben ist jeder Einzelfall einer zu viel.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich schrieb sogar explizit, ich habe selbst eine absolut unprofessionelle Praxislehrperson erlebt. Dass dahinter irgendeine Art von "System" steckt (das implizieren Begriffe wie "Quote"), halte ich hingegen für ein Gerücht das gerne von Leuten gestreut wird, die selber angeeckt sind. Und ich persönlich habe solche "Anecker" bisher nur als mühsam erlebt und nicht halb so heroisch, wie sie sich üblicherweise selbst gerne darstellen. Schreibe ich im vollen Bewusstsein darüber, dass ich selber auch nicht ganz pflegeleicht bin.

  • Aus meiner Sicht hat hier auch niemand irgendwas kaputt geredet. Allen ist glaube ich bewusst, dass das Referendariat Möglichkeiten bietet die macht, die als Seminarleiter vorliegt, zu missbrauchen.

    Ich empfinde es immer wieder nur als traurig das sofort ohne Umschweife erst mal der Regi schuld hat, zumindest bei solchen Beschreibungen. Das System funktioniert leider aber nicht die immer die Kontrolle derjenigen die maßgeblich Verantwortung haben.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Aus meiner Sicht hat hier auch niemand irgendwas kaputt geredet. Allen ist glaube ich bewusst, dass das Referendariat Möglichkeiten bietet die macht, die als Seminarleiter vorliegt, zu missbrauchen.

    Diese theoretische Möglichkeit bietet das System Schule genau so.

    Das System Referendariat dient unter anderem dazu, dafür zu sorgen, dass im System Schule Menschen landen, die das nicht machen, sondern sich verantwortungsvoll in ihrer Position verhalten.

    Und tatsächlich gibt es in beiden Systemen aktuell eher den Druck auch Personen mit zweifelhafter Eignung im Zweifelsfall eher bestehen zu lassen.

  • Ganz ehrlich: das ist doch eine Message, wenn man zweimal nicht zum Examen zugelassen wird.

    Dann scheint es doch erhebliche Mängel zu geben - und statt zu kämpfen, trotzdem in diesem Beruf zu arbeiten, würde ich anraten, das einfach zu lassen, die Schlappe einzustecken und anderweitig weiter zu machen. Ist zwar blöd, wei viel Zeit draufgegangen ist - aber vielleicht braucht es noch etwas Zeit, bis der Person selbst klar wird, dass sie vielleicht einfach falsch in dem Job ist und sich selbst da keinen Gefallen tut, wenn sie es weiter versucht.


    Nicht jeder kann Lehrkraft sein.

    Wir haben einen Referendaren bei uns, bei dem alle BETEN, dass er es nicht schafft, weil er für die SuS eine richtiggehende Qual ist.

    Ich gebe dir zwar Recht, nicht jeder hat das Zeug zum Lehrer. Es gibt aber auch Fälle, wo einfach die Seminarleitung unnötig hohe Anforderungen hat. Mein Seminarleiter hat mich auch durchfallen lassen, meine Klassen und Kollegen konnten es nicht glauben als ich ihnen mitgeteilt habe, dass ich nicht bestanden habe.. Ich gebe zu mein Unterricht war nicht perfekt, aber auch kein Grund zum Durchfall...

  • Du hast mein Mitgefühl. Es ist sicher nicht einfach, dann den Kopf oben zu behalten.

    Und natürlich, es GIBT auch diese Seite. Es geht auch noch fieser, wenn es zB Animositäten gibt oder sowas.


    Einer meiner Profs wollte stellvertretender Direktor werden und wurde es mit null Stimmen nicht. Somit wusste er: auch die Studentenschaft hat nicht für ihn gestimmt. Gar niemand. Das haben wir alle zu spüren bekommen. Wir bekamen in den Prüfungen alle Themen, die er perfekt konnte und wurden dann wie Weihnachtsgänse ausgenommen. War super. Glücklicherweise war das nur eine völlig unwichtige Unternote. Oder Dozenten, mit denen man nicht ausgehen wollte/auf deren Avancen man mit ner hochgezogenen Augenbraue reagiert hat und die dann kalt lächelnd in den Prüfungen solche Fiesheiten geprüft haben, dass die Mitprüfer sagten "nun LASS das Mädel doch mal...". Gibts alles.


    Und natürlich auch Menschen, die der Meinung sind, man sollte doch gerne in der Prüfung Unmenschliches leisten.


    Trotzdem würde ich sagen, dass die meisten Fälle wirklich berechtigte Fälle sind und einige sich selbst auch einfach nicht wirklich gut einschätzen.

Werbung