Ständig fehlende Kollegen - Konsequenzen?

  • Der Begriff "Dienst nach Vorschrift" steht gerade nicht für eine normale Dienstpflichterfüllung mittlerer Güte, die sich selbstverständlich an den Vorschriften orientiert.

    Wenn es sich nicht an den Vorschriften orientiert, kann es ja wohl kaum „nach Vorschrift“ sein. „Dienst nach Vorschrift“ bedeutet eben genau das zu tun, was man tun muss und nichts darüber hinaus.

  • MINT-Fächer sind im Übrigen nicht leichter oder schwerer als andere Studienfächer. Das ist höchst subjektiv. Ich empfinde Mathe und Physik als deutlich leichter als BWL. Biologie und Chemie sind für mich interessanter und motivierender als Geschichte. Andere empfinden das genaue Gegenteil. Hört also bitte auf mit dem Unsinn.

    Da wiederum stimme ich dem Fire-Mädel zu. Deine Behauptung mit „Jeder kann was anderes“ ist einfach Unfug. Mathe ist natürlich anspruchsvoller als Bio, Sowi, Geo oder die noch weicheren Fächer wie Deutsch/Geschi/Reli/Sport, der Mangel ist wohl kaum umsonst seit Jahrzehnten an denselben Stellen…alles andere ist gefälliges Gequatsche.

  • Da wiederum stimme ich dem Fire-Mädel zu. Deine Behauptung mit „Jeder kann was anderes“ ist einfach Unfug. Mathe ist natürlich anspruchsvoller als Bio, Sowi, Geo oder die noch weicheren Fächer wie Deutsch/Geschi/Reli/Sport, der Mangel ist wohl kaum umsonst seit Jahrzehnten an denselben Stellen…alles andere ist gefälliges Gequatsche.

    Den Mangel kann man sich auch dadurch erklären, dass manche Fächer auf die Mehrheit interessanter wirken als andere. Dass du Theologie als einfach bezeichnet, ist übrigens sehr entlarvend.

  • Außerdem frage ich mich gerade, welche Erfahrungen einige hier an der Schule machen? Ich habe immer wieder SuS, die sehr gut (15 NP) in Mathe und Physik schreiben, diese Fächer auch studieren, aber in den Geisteswissenschaften unterdurchschnittlich schreiben (und nicht, weil sie etwa faul oder uninteressiert wären, sondern weil sie in diesen Fächern weniger begabt sind).

  • alles andere ist gefälliges Gequatsche.

    Na, dann ist ja zum Glück alles geklärt. Es muss so wunderbar sein, eine so simple Sicht auf die Welt zu haben. Wobei man gerade auf Basis dieses Beitrags sicher auch noch die Frage aufwerfen kann, ob der größere Anspruch ein Indiz auf höhere Intelligenz der Studierenden sein muss.


    Antimon

    Ja, wie hoch der fachliche Anspruch der Lehrkraft an der Schule sein muss, ist dann nochmal eine andere Frage. Die ergibt sich ja immer mal wieder, wenn sich User im Forum beschweren, dass sie all das, was sie an der Uni gelernt haben, an der Schule nicht brauchen. Ich sehe das grundsätzlich (- vielleicht auch wieder fachbedingt -) anders. Mich bringen an der Schule nicht so sehr die konrekten Inhalte (im Sinne der "Themen") der einzelnen Lehrveranstaltungen etwas, als vielmehr ein Verständnis für Denkweisen, sprachwissenschaftliche Zusammenhänge, literaturwissenschaftlicher Methoden etc. Das ist das, was ich im anderen Post damit gemeint habe, wie Sprache und Literatur "funktionieren". Vor allem natürlich in der Sek.II, aber durchaus auch schon in unteren Klassen. Aber das Thema hatten wir auch schon mehrfach. Und natürlich ist das alles im Kontext des schulischen Unterrichts dennoch trivial.

  • An der Uni Basel studieren gar nicht mal so wenige sowas wie Mathe und Informatik. Dass das kaum jemand im Lehramt landet liegt schlicht daran, dass die alle in gut bezahlte Jobs in der Wirtschaft verschwinden. Der Bedarf ist in dem Bereich einfach sehr viel höher als bei den Geisteswissenschaften. Die Studiengang-Verantwortlichen in der Informatik rühren ganz kräftig die Werbetrommel fürs Lehramt. Es gibt ein sehr herziges Projekt zusammen mit den Primarschulen in der Stadt, bei dem Studis als Assistent*innen im Unterricht eingespannt werden. Erfreulich viele meiner jungen (langhaarigen und bärtigen) Mitstudis interessieren sich dafür.

  • Eine Sache stört mich. Es wird hier oft angedeutet, dass man ein Fach gut kennen muss, um zu wissen, ob es anspruchsvoll ist oder nicht. Das stimmt auch, gilt aber eben für alle Fächer. Wer hier z.B. Religion (und wahrscheinlich dann auch Ethik) als weiches und somit auch weniger anspruchsvolles Fach bezeichnet, der zeigt, dass er diese Fächer als akademische Disziplinen nicht gut kennt. Philosophie kenne ich persönlich sehr gut. Kein leichtes Studium, definitiv nicht.

  • Außerdem frage ich mich gerade, welche Erfahrungen einige hier an der Schule machen? Ich habe immer wieder SuS, die sehr gut (15 NP) in Mathe und Physik schreiben, diese Fächer auch studieren, aber in den Geisteswissenschaften unterdurchschnittlich schreiben (und nicht, weil sie etwa faul oder uninteressiert wären, sondern weil sie in diesen Fächern weniger begabt sind).

    Naja. Da traue ich mich jetzt aber zu behaupten, die würden das bei uns im Profil Mathe/Physik nicht leisten können. Wir haben uns hier schon mal ganz konkret übers Prüfungsniveau ausgetauscht, das ist bei uns definitiv höher als bei euch. Unser A-Klassen sind sehr zuverlässig in *allen* Fachbereichen besser als der Rest. Das schlechteste Profil ist ebenso zuverlässig immer Bildnerisches Gestalten, alles andere ist mehr oder weniger random.


    Wobei man gerade auf Basis dieses Beitrags sicher auch noch die Frage aufwerfen kann, ob der größere Anspruch ein Indiz auf höhere Intelligenz der Studierenden sein muss.

    Der Zitierte hat nicht Mathe studiert ;)

  • Wer hier z.B. Religion […] als weiches und somit auch weniger anspruchsvolles Fach bezeichnet, der zeigt, dass er diese Fächer als akademische Disziplinen nicht gut kennt

    Religion widerspricht wissenschaftlichen Prinzipien und kann gar keine akademische Disziplin sein.

  • Religion widerspricht wissenschaftlichen Prinzipien und kann gar keine akademische Disziplin sein.

    Stimmt. Religion ist keine wissenschaftliche Disziplin. Theologie, Religionsphilosophie und Religionswissenschaften sind welche. Man kann sich wissenschaftlich mit dem Phänomen Religion auseinandersetzen. Hast du selbst schon mehrfach zugegeben. Daran erinnere ich mich gut.

  • Sollen wir wetten abschließen, wie viele Posts es ab hier braucht, bis jemand etwas im Sinne von "Wenn Religion so schwachsinnig ist, dann machst du ja sicher auch keine Weihnachtsferien!" oder so schreibt?

  • Theologie auch nicht.

    Theologie hat sehr viele Teildisziplinen. Die allermeisten Inhalte des Studiums setzen gar keinen Glauben voraus und unterliegen den gleichen wissenschaftlichen Standards wie alle anderen Geisteswissenschaften auch. Methodisch ist das Fach eine Mischung aus Geschichte, Literaturwissenschaft und Philosophie. Auch für Atheisten kann das Studium interessant sein. Welches Fach hast du eigentlich studiert?

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