Gendern in den Abiturklausuren in NRW

  • Könntest du dir vorstellen, dass die Schüler das machen, um im Unterricht einen positiven Eindruck zu hinterlassen bzw. negative Konsequenzen zu vermeiden? Anders gefragt: Nutzen sie auch diese Sprachformen, wenn sie unter sich sind, z.B. in der Pause auf dem Schulhof?

    Der erste Teil ist eine unzutreffende Unterstellung, denn nein, es gibt natürlich keinerlei negative Konsequenzen in meinem Unterricht, wenn jemand nicht gendert, ich erwarte nämlich nicht, dass meine SuS gendern.


    Der zweite Teil ist dann einfach nur noch absurd. Den kannst du dir selbst beantworten, wenn du einfach mal drei Sekunden darüber nachdenkst, ob man als Lehrkraft auf einem Pausenhof mit weit über 800 SuS den Sprachgebrauch einzelner SuS untereinander, wenn sie also meinen könnten, keine Lehrkräfte würden sie hören, mehr als punktuell mitbekommen kann. Das wäre Sekunde eins. In Sekunde zwei empfehle ich dir über Sprachregister nachzudenken, welche man im Unterricht einsetzt, welche gegenüber Freundinnen und Freunden, um in Sekunde drei zurückzukommen zu der Frage, woran man auf einem Pausenhof gesichert erkennt, dass die SuS jetzt wirklich die Situation Schule und potentiell mithörende Lehrkräfte mental vollständig ausgeblendet haben und das ihren Sprachgebrauch garantiert nicht mehr beeinflusst.

    Grundsätzlich höre ich auch auf dem Pausenhof immer mal wieder gegenderte Formen, die SuS im Gespräch miteinander einsetzen. Das ist nicht weiter spektakulär, wenn man darüber nachdenkt, dass sie das oftmals aus den sozialen Medien als sprachlichen Normalfall kennen.


    Etwas weniger implizite Unterstellungen, dafür mehr bewusstes Nachdenken darüber, was du eigentlich erfragst und ob dein Gegenüber dir dazu überhaupt eine seriöse Antwort zu geben vermag wären hilfreich.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Da wären wir beim Vierohrenmodell. Es war als normale Frage intendiert, keine Unterstellung - das hätte ich anders formuliert.

    Nein, du machst das nämlich ständig. Oder als Frage: Könnte es sein, dass du Schüler*innen unterstellst, ihr Verhalten permanent an die von ihnen auf die Lehrkräfte projizierten Erwartungen anzupassen, um schlechte Leistungsbewertung zu vermeiden? Oder ist es vielmehr so, dass du das nur beim Thema "gendern" vermutest, weil du es selbst ablehnst und daher Kolleginnen unterstellen möchtest, sie behandelten SuS ungerecht? Nur eine Frage, die du mit jedem dir zur Verfügung stehenden Ohr hören kannst.

  • Es waren keine Unterstellungen, das gerne noch an der Stelle zum zweiten Mal.


    Bei der ersten Thematik ist mir bewusst, dass es von dir keine negativen Konsequenzen geben wird, wenn Schüler nicht gendern - meine Frage ging eher in die Richtung, ob Schüler das für sich vermuten, weil sie hören, dass du diese Formen aktiv verwendest und dann mutmaßen, dass du es auch gut finden würdest, wenn sie dies auch machen. Oder habt ihr darüber mal offen gesprochen? Ich denke, beim ersten Versuch war meine Frage nicht präzise genug gestellt, was hoffentlich jetzt etwas besser gelungen ist.

    Danke für den Bericht, dass Schüler auf dem Pausenhof immer mal wieder gegenderte Formen im Gespräch miteinander verwenden.

  • Nein, du machst das nämlich ständig. Oder als Frage: Könnte es sein, dass du Schüler*innen unterstellst, ihr Verhalten permanent an die von ihnen auf die Lehrkräfte projizierten Erwartungen anzupassen, um schlechte Leistungsbewertung zu vermeiden? Oder ist es vielmehr so, dass du das nur beim Thema "gendern" vermutest, weil du es selbst ablehnst und daher Kolleginnen unterstellen möchtest, sie behandelten SuS ungerecht? Nur eine Frage, die du mit jedem dir zur Verfügung stehenden Ohr hören kannst.

    Da ich Jugendliche als durchaus beeinflussbar durch äußere Faktoren halte, würde ich spontan sagen "ja".

  • Es waren keine Unterstellungen, das gerne noch an der Stelle zum zweiten Mal.


    Bei der ersten Thematik ist mir bewusst, dass es von dir keine negativen Konsequenzen geben wird, wenn Schüler nicht gendern - meine Frage ging eher in die Richtung, ob Schüler das für sich vermuten, weil sie hören, dass du diese Formen aktiv verwendest und dann mutmaßen, dass du es auch gut finden würdest, wenn sie dies auch machen. Oder habt ihr darüber mal offen gesprochen? Ich denke, beim ersten Versuch war meine Frage nicht präzise genug gestellt, was hoffentlich jetzt etwas besser gelungen ist.

    Danke für den Bericht, dass Schüler auf dem Pausenhof immer mal wieder gegenderte Formen im Gespräch miteinander verwenden.

    Wieso brauchst du einen „Bericht“ was SuS auf dem Pausenhof an Sprachformen verwenden? Hör einfach aufmerksam zu, wie deine SuS sprechen- so du Lehrkraft bist, sollte das schließlich problemlos möglich sein.


    Wenn dir wie du schreibst bewusst ist, dass es keine negativen Konsequenzen geben wird, wenn SuS nicht gendern, warum fragst du dann explizit danach ob diese solche vermeiden wollen würden? Wie kann das keine Unterstellung beinhalten, wenn ich doch diejenige bin, die meinen Unterricht gestaltet und die dann insofern auch für negative Konsequenzen sorgen würde?


    Ja, ich spreche natürlich offen mit meinen SuS darüber, dass es in meinen Fächern- Gesellschaftswissenschaften weitestgehend- normal ist, dass wir alle verschiedene Meinungen haben, sie auch komplett andere Meinungen haben dürfen als ich, ohne schlechte Noten befürchten zu müssen, weil es immer um die Argumente geht, um eine Meinung oder auch ein Urteil zu begründen. Wenn diese valide sind gibt es gute Noten auch wenn am Ende völlig andere Positionen herauskommen als meine eigene. Das wissen bereits meine 5er, weil ich meine SuS immer dazu ermutige frei zu sprechen und ehrlich auszudrücken, was sie meinen. Wo ich den Eindruck habe, dass sie mir nur nach dem Mund reden frage ich besonders genau nach, weil es darum schließlich nicht geht, wenn wir Mündigkeit als Ziel haben, um ihre eigenen Haltungen herauszukitzeln. Gerade bei Fünftklässlern ist das besonders wichtig, um sie dazu zu ermutigen zu ihren eigenen Meinungen und Haltungen auch Erwachsenen gegenüber zu stehen.


    Ich bin inzwischen im vierten Jahr an meiner aktuellen Schule und bekomme regelmäßig von SuS rückgemeldet, dass ich besonders fair wäre im Unterricht, andere Meinungen problemlos zulassen würde, man offen mit mir sprechen könne ohne Angst haben zu müssen, etc. Also nochmal: Unterlass bitte die impliziten Unterstellungen. Meine SuS gendern nicht aus Angst vor negativen Konsequenzen in meinem Unterricht, denn solche gibt es nicht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Der dritte Abschnitt gefällt mir gut und beantwortet meine Fragen umfassend.

    Abschnitt 1, 2, 4 provozieren unnötig und könntest du demnächst bitte nicht kommunizieren - danke!

  • Der dritte Abschnitt gefällt mir gut und beantwortet meine Fragen umfassend.

    Abschnitt 1, 2, 4 provozieren unnötig und könntest du demnächst bitte nicht kommunizieren - danke!

    Glücklicherweise bist du in keiner Position mir den Mund verbieten zu können.


    Ignorier meine Beiträge - machst du bei jeder Art sachlicher bzw. konkret schulbezogener Rückfrage an dich sowieso bei allen User:innen hier- oder lern damit zu leben, was ich an Fragen an dich habe, wenn du meinst mir Unterstellungen in Frageform servieren zu müssen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Beitrag von Gymshark ()

    Dieser Beitrag wurde von kleiner gruener frosch aus folgendem Grund gelöscht: Bitte per PN klären. Danke. ().
  • Wieso machen wir die Sprache nicht effizienter? Die Endungen einfach wegfallen lassen


    Lehrerinnen und Lehrer wird zu Lehr


    Bäckerinnen und Bäcker wird zu Bäck etc. pp.

  • Wieso machen wir die Sprache nicht effizienter? Die Endungen einfach wegfallen lassen


    Lehrerinnen und Lehrer wird zu Lehr


    Bäckerinnen und Bäcker wird zu Bäck etc. pp.

    Wäre mir recht

  • Wieso machen wir die Sprache nicht effizienter? Die Endungen einfach wegfallen lassen


    Lehrerinnen und Lehrer wird zu Lehr


    Bäckerinnen und Bäcker wird zu Bäck etc. pp.

    Direkt mit ausdrücken zu können, dass man unter den 20 Grundschullehrerinnen den einen Grundschullherer meint oder unter den 3 Bäckergesellen die eine Bäckerin ist eine Form sprachlicher Effizienz. Kürzer ist nicht automatisch sprachlich effizienter, wenn es am Ende unter Umständen deutlich längere Relativsätze nach sich zieht, damit man genau genug auszudrücken vermag, was ansonsten eine kleine Endung vermögen würde.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wäre mir recht

    Ist halt nicht für alle Berufe möglich. Wir haben uns mit der Einführung der weiblichen Formen damals ins Knie geschossen und die Sprachen unnötig verkompliziert. Das haben die englisch sprachigen Länder besser gemacht. Da gibt es diese unsägliche Diskussion zumindest für Nomen gar nicht.

  • Direkt mit ausdrücken zu können, dass man unter den 20 Grundschullehrerinnen den einen Grundschullherer meint oder unter den 3 Bäckergesellen die eine Bäckerin ist eine Form sprachlicher Effizienz. Kürzer ist nicht automatisch sprachlich effizienter, wenn es am Ende unter Umständen deutlich längere Relativsätze nach sich zieht, damit man genau genug auszudrücken vermag, was ansonsten eine kleine Endung vermögen würde.

    Ich gebe dir Recht, dass es für die ganz seltenen Fälle, in denen es tatsächlich mal notwendig ist, in einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe ein Geschlecht sprachlich hervorzuheben, dies auf effiziente Art und Weise möglich sein sollte.

  • Wieso machen wir die Sprache nicht effizienter? Die Endungen einfach wegfallen lassen


    Lehrerinnen und Lehrer wird zu Lehr


    Bäckerinnen und Bäcker wird zu Bäck etc. pp.

    Das ist ja die Idee des "Entgenderns".


    Lehry, Schüly, etc.


    Ich finde das auch unironisch nicht schlecht.

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