Privatleben lohnt sich mehr als Einsatz an der Schule?!

  • Genau so ist es. Es ist lächerlich, dass die systembedingte Männerdiskrininierung nicht gesehen wird und sogar das angebliche Gegenteil hergeredet wird.

    Nein, so ist es nicht, die Schlussfolgerung von dir und Dr. Caligiari ist schlicht falsch. Es ist lediglich so, dass ausschließlich im Falle von exakt gleich geeigneten Bewerbern, das (jeweils unterrepräsentierte) Geschlecht dann - und nur dann - ein Auswahlkriterium darstellen darf. Das kann je nach Dienststelle gleichermaßen Männer und Frauen betreffen und hat nichts mit systembedingter Diskriminierung zu tun, sondern soll dieser gerade entgegenwirken.


    Insofern müssen Frauen und Männer für gleiche Bewerbungschancen auch gleiche Leistungen erbringen und werden nach gleichen Maßstäben beurteilt. Es erfolgt gerade keine diskriminierende Verschiebung der Maßstäbe.

  • Dann müssten die Stellen ja prinzipiell an Männer gehen. Der einzige Beruf, der noch weiblicher ist als der Lehrerberuf ist vielleicht der Frisörberuf.

    Eigenartigerweise sind dennoch zumindest im gymnasialen Bereich Funktionsstellen noch immer mehrheitlich von Männern besetzt. Auch in anderen Schularten mit deutlich geringerem Männeranteil stellen diese bezogen auf ihren Gesamtanteil unter den Lehrpersonen überproportional viele Führungskräfte.

    Nachdem es ausschließlich um Beförderungsstellen geht bei dieser Vorgehensweise, nicht um grundlegende Einstellungspolitik ist das offenkundig weiterhin erforderlich, damit der Frauenanteil in Führungspositionen zumindest gleich hoch ist wie der Männeranteil.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Insofern müssen Frauen und Männer für gleiche Bewerbungschancen auch gleiche Leistungen erbringen [...]

    Demnach müssten ja ein Mann und eine Frau bei exakt gleicher Leistung die gleiche Chance auf die Stelle haben.

    Dem ist aber ganz offensichtlich nicht so.

  • Damit würde man für einen weiteren längeren Zeitraum die Geschlechterungleichheit zementieren, weil zum Zeitpunkt dieser Entscheidung ja nach wie vor deutlich mehr Männer in Führungspositionen sind.


    Wir haben jetzt sicherlich über 2.000 Jahre Patriarchat erlebt - da sind die Jahre, die es dauert, bis Führungspositionen halbwegs gleich besetzt sind, wirklich Insektenschiss. Und ja, vermutlich müssen die Männer da dann eben auch einmal durch - denn auch unsere Generation hat nur sehr geringen Anteil daran, dass sich etwas zugunsten der Frauen geändert hat oder noch ändern wird.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Dann müssten die Stellen ja prinzipiell an Männer gehen. Der einzige Beruf, der noch weiblicher ist als der Lehrerberuf ist vielleicht der Frisörberuf.

    Bei Ausschreibungen in NDS sind nicht selten tatsächlich Männer das unterrepräsentierte Geschlecht. Wirf gerne mal ein Blick in unser Schulverwaltungsblatt, dieses ist online abrufbar.

  • Demnach müssten ja ein Mann und eine Frau bei exakt gleicher Leistung die gleiche Chance auf die Stelle haben.

    Dem ist aber ganz offensichtlich nicht so.

    Doch, haben sie grundsätzlich...zumindest landesweit betrachtet. Innerhalb einer Dienststelle kommt es eben darauf an, welches der Geschlechter bislang in den entsprechenden Stufen überrepräsentiert ist. Gerade dann ist aber für die Chancengleichheit ein Ausgleich herzustellen.

  • Müssen Positionen denn zwingend gleich besetzt sein? Das würde Sinn machen, wenn Männer und Frauen zu gleichen Anteilen in Führungspositionen streben. Erfahrungsgemäß tun sie das aber nicht und es bewerben sich von vornherein weniger Frauen. Für den einzelnen Mann in der Anwärtermasse ist es dann natürlich ein Nachteil, wenn eine paritätische Besetzung angestrebt wird. Vielleicht sollte man die Positionen eher im passenden Verhältnis zu den Bewerbern besetzen.

  • Dann zitiere ich dich halt ganz und sehe es immer noch genauso. Deine Mutter musste besonders kämpfen, einfach nur, weil sie eine Frau war und deswegen benachteiligt wurde, wie so viele andere ihrer Generation. Wir hoffen alle, dass das irgendwann passé sein wird, selbst in Mitteleuropa, wo es Frauen tendenziell natürlich inzwischen leichter haben als in vielen Teilen der Welt. Warum haben sie es inzwischen leichter als in vielen Teilen der Welt? Weil sie jahrzehntelang dafür gekämpft haben. Deswegen finde ich deine Aufforderung,

    Meine Mutter durfte von ihren Eltern aus auch kein Gymnasium besuchen, weil sie ja „nur“ ein Mädchen war. Nach der Realschule durfte sie noch ein Jahr an die sogenannte „Frauenfachschule“, ein Vorläufer der Beruflichen Gymnasien mit Schwerpunkt Ernährung, durfte aber auch dort kein Abitur machen, sondern musste nach der Fachhochschulreife abgehen und eine Ausbildung als Technische Zeichnerin machen. Sie hat aber einfach nicht locker gelassen, sondern sich über ihren Beruf emanzipiert vom Elternhaus und dank eines Stipendiums dann später noch an einer Fachhochschule studiert.

    Frau muss auch für sich selbst kämpfen und es sich selbst wert sein, eigene Ziele zu erreichen, statt sich nur von einem Partner oder einer Partnerin abhängig zu machen im Leben. Das hat meine Mutter meinen Geschwistern und mir beigebracht, weil ihr das ungemein wichtig war, genau wie ihr Bildung immer wertvoll war, weil dass nun einmal der Weg ist, Grenzen zu durchbrechen die andere einem setzen wollen.

    unangenehm. Frau muss gar nichts, was andere nicht auch müssen, da gibt es nichts zu betonen. Oder anders: "Mann muss auch für sich selbst kämpfen und es sich selbst wert sein, eigene Ziele zu erreichen, statt sich nur von einem Partner oder einer Partnerin abhängig zu machen im Leben."

  • Erfahrungsgemäß tun sie das aber nicht und es bewerben sich von vornherein weniger Frauen.

    Diese Aussage halte ich für den schulischen Bereich für nicht haltbar. Im Übrigen wird hier m.E. der Einfluss des Geschlechts auf die Stellenbesetzung viel zu stark überbetont. Daher noch einmal ganz deutlich:


    1. Die Besetzung von öffentlichen Ämtern erfolgt im Rahmen der Bestenauslese gemäß Art. 33 GG nach Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung.

    Diese Auswahl erfolgt grundsätzlich ohne Rücksicht auf Geschlecht, Abstammung, Behinderung, Weltanschauung usw.


    2. Im Ausnahmefall (!), dass 2 Bewerber exakt gleich beurteilt sind, darf zur Durchsetzung der tatsächlichen Gleichstellung im Erwerbsleben als zusätzliches Kriterium das (auf der entsprechenden Stufe unterrepräsentierte) Geschlecht herangezogen werden, um eine rechtssichere Auswahl treffen zu können.


    Anders als hier immer wieder suggeriert, ist es also keineswegs so, dass eine grundsätzliche Geschlechterdiskriminierung bei der Besetzung öffentlicher Ämter vorliege noch zielt die Ausnahmeregelung in den wenigen Fällen der exakt gleichen Beurteilung grundsätzlich immer auf das gleiche Geschlecht.

  • Bei Ausschreibungen in NDS sind nicht selten tatsächlich Männer das unterrepräsentierte Geschlecht. Wirf gerne mal ein Blick in unser Schulverwaltungsblatt, dieses ist online abrufbar.

    Komm hier bloß nicht mit Fakten 👀

    Das verdirbt die Freude beim Frustablassen mit Parolen & Stereotypen immer so 😢

  • Dann müssten die Stellen ja prinzipiell an Männer gehen. Der einzige Beruf, der noch weiblicher ist als der Lehrerberuf ist vielleicht der Frisörberuf.

    Dem würde ich direkt mal widersprechen. Schau Dich mal an technischen Berufskollegs um.

  • Dann zitiere ich dich halt ganz und sehe es immer noch genauso. Deine Mutter musste besonders kämpfen, einfach nur, weil sie eine Frau war und deswegen benachteiligt wurde, wie so viele andere ihrer Generation. Wir hoffen alle, dass das irgendwann passé sein wird, selbst in Mitteleuropa, wo es Frauen tendenziell natürlich inzwischen leichter haben als in vielen Teilen der Welt. Warum haben sie es inzwischen leichter als in vielen Teilen der Welt? Weil sie jahrzehntelang dafür gekämpft haben. Deswegen finde ich deine Aufforderung,

    unangenehm. Frau muss gar nichts, was andere nicht auch müssen, da gibt es nichts zu betonen. Oder anders: "Mann muss auch für sich selbst kämpfen und es sich selbst wert sein, eigene Ziele zu erreichen, statt sich nur von einem Partner oder einer Partnerin abhängig zu machen im Leben."

    Wenn du es schon verallgemeinern möchtest, dann wäre wohl „Man“ das Ersatzwort, dass du suchst. Ja, das müssen alle Menschen tun, geschlechtsunabhängig. Was ich geschrieben habe ist- ich wiederhole mich- zunächst einmal genau das, was meine Mutter uns beigebracht hat 1:1.


    Du möchtest meine Unterstützung dieser Aussage meiner Mutter jetzt dahingehend auslegen, dass ich es für normal erachten oder gutheißen würde, dass Frauen teilweise mehr kämpfen müssten oder sollten qua Geschlecht. Damit missverstehst du mich. Angesichts meiner sonstigen Einlassungen zu dem Thema würde ich sagen wahlweise missverstehst du mich an dieser Stelle mutwillig oder weil wir aus irgendeinem unerfindlichen Grund gerade komplett aneinander vorbei reden. Ich hoffe, es ist lediglich letzteres.


    Ich versuche es also noch einmal mit anderen Worten, um meinen Standpunkt begreiflich zu machen. Ja, Frauen haben eher jahrhunderte- als jahrzehntelang für ihre Rechte kämpfen müssen hierzulande und müssen das, wenn man sich Dinge wie das Recht über den eigenen Körper zu bestimmen betrachtet oder auch Aufstiegschancen in weiterhin patriarchal geprägten Bereichen, auch weiterhin tun, einfach, weil sie Frauen sind in einer zu lange, zu exklusiv patriarchal geprägten Gesellschaft.

    Wir oder vielmehr die Frauen vor uns haben vieles erkämpft und erreicht. Ich sehe dennoch noch einen weiten Weg vor uns, um wegzukommen von patriarchal geprägten Schemata hin zu einer genderinklusiven Gesellschaft, die dann tatsächlich allen Geschlechtern gerecht werden kann. Leider sehen viele junge Frauen, aber auch junge Männer nicht, dass Emanzipation kein Selbstläufer ist. Wenn wir hin wollen zu der Art Gesellschaft, die mir persönlich vorschweben würde, dann müssen letztlich natürlich wir alle uns darum bemühen, gleich welches Geschlecht wir haben oder welchem wir uns zugehörig fühlen mögen.


    Ich persönlich wollte ursprünglich schreiben, man müsse für sich selbst kämpfen. Meine Mutter hat das an solchen Stellen aber immer ganz bewusst so formuliert, dass wir Frauen sprachlich sichtbar wurden, indem sie formuliert hat, dass frau für sich kämpfen müsse. Sie meinte immer, dass wir uns niemals hinter Männern verstecken oder vor ihnen kleinmachen sollten, geschweige denn von ihnen klein machen lassen sollten. Meine Formulierung ehrt den Geist der Emanzipation, in dem ich aufgezogen wurde. Das darf dann anderen Menschen auch unangenehm sein, bevorzugt jenen, die meinen Emanzipiation- die es heutzutage allen Geschlechtern erlaubt sich freier und jenseits von Rollenstereotypen zu entwickeln- sei vernachlässigbar oder gar überholt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn du es schon verallgemeinern möchtest, dann wäre wohl „Man“ das Ersatzwort, dass du suchst.

    Nein, ich will dir zeigen, wie sonderbar das klingt und du mit der komischen Formulierung, was "Frau" so muss, meiner Meinung nach das Gegenteil von dem ausdrückst, was du offenbar wolltest. Da Zauberwald dich und StateOfTrance in einem Beitrag zitiert hat, bin ich wohl nicht die einzige, der dieser Satz aufgestoßen ist. Aber dann ist ja nun alles geklärt.

  • Nein, ich will dir zeigen, wie sonderbar das klingt und du mit der komischen Formulierung, was "Frau" so muss, meiner Meinung nach das Gegenteil von dem ausdrückst, was du offenbar wolltest. Da Zauberwald dich und StateOfTrance in einem Beitrag zitiert hat, bin ich wohl nicht die einzige, der dieser Satz aufgestoßen ist. Aber dann ist ja nun alles geklärt.

    Wo genau hat Zauberwald mich denn zitiert? Ich kann den Beitrag gerade nicht finden, auf den du dich offenbar beziehst. Das einzige, was ich in diesem Thema von Zauberwald als Reaktion auf mich gefunden habe ist ein „Danke“ an einem der Beiträge, in dem ich auf states Aussagen inhaltlich reagiere. „Aufgestoßen“ scheint also nur dir die Formulierung zu sein.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Stimmt, es war nicht Zauberwald, ISD schrieb:

    Zitat

    Gerade vor dem Hintergrund ist es ein Hohn Frauen vorzuwerfen, sie hätten nach oben geheiratet, würden sich aushalten lassen, etc. Und nur, weil frau heute rechtlich die gleichen Chancen hat, als noch vor 50 Jahren, steckt vieles noch unbewusst in den Köpfen von Frauen und Männern(die immer noch in der Regel in den entscheidenden Positionen sitzen). ...

    Es geht um den Vorwurf, der in beiden Beiträgen mitschwingt, benachteiligte Frauen seien selbst Schuld.

  • Stimmt, es war nicht Zauberwald, ISD schrieb:

    Es geht um den Vorwurf, der in beiden Beiträgen mitschwingt, benachteiligte Frauen seien selbst Schuld.

    Ich habe ISD s Beitrag nicht so aufgefasst, dass sie meinen Beitrag kritisieren würde, sondern vielmehr so, dass es um die gerade auch von State vielfach geäußerten Vorwürfe geht. Aber vielleicht ISD einfach für sich selbst schreiben und wenn sie etwas an meinem Beitrag kritisieren möchte, was mir bislang entgangen wäre, dann bin ich mir ganz sicher schafft sie das problemlos selbst, ohne dich als Anwältin zu benötigen.


    Im Übrigen verbitte ich mir dann doch die fortgesetzten Unterstellungen deinerseits, was ich angeblich mitschwingen lassen würde an Haltungen. Das möchtest du ganz offensichtlich konsequent gerade bei mir hineinlesen in die Beiträge, egal was ich schreibe, erkläre oder wie ich was tatsächlich meine.


    Wenn du gerade mal wieder jemanden um Zoffen suchst im Forum, an dem oder der du dich abarbeiten kannst, dann such dir jemand anderen aus. Ich spiele nicht mit und empfinde deine Art sowohl mir Worte in den Mund legen zu wollen als auch für andere Userinnen sprechen zu wollen, die das selbst vermögen, nicht einfach nur als unangenehm, sondern als übergriffig und respektlos.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Genau so ist es. Es ist lächerlich, dass die systembedingte Männerdiskrininierung nicht gesehen wird und sogar das angebliche Gegenteil hergeredet wird.

    Könnte es sein, dass deine subjektiv empfundene "Männerdiskriminierung" andere Ursachen als die Bevorzugung weiblicher Personen hat?

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Sorry, CDL , weder bin ich Anwältin für irgendwen, noch habe ich ein persönliches Problem mit dir, da interpretierst du nun zu viel hinein. Ich beziehe mich auf Aussagen, in diesem Falle, dass Frauen irgendwas müssen. Für mich klingt das nicht besser als "junges Fräulein, tu mal dies oder lasse das", du hast es anders gemeint, für mich klingt es so, ob du das intendiert hast oder nicht.

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