Angst im Referendariat

  • Man kann denn Schülern auch mal sagen, dass etwas 100% so richtig ist, aber man die Begründung noch einmal nachschlagen muss.

    Wenn der ukrainische Schüler plötzlich fragt, warum man erst „Das langsame Auto“ sagt, aber dann in der Überschrift „Langsames Auto“ plötzlich ein -s am Ende auftaucht, dann musste ich das beim ersten Mal auch auch erst nachlesen.

  • Und das ist für mich der Knackpunkt, ich benutze diese Dinge, aber kann sie nicht bis ins Kleinste erklären, was ich aber möchte. Die Angst, dass die SuS bei mir nichts lernen und ihnen ein Nachteil daraus erwächst, dass ich ihre Lehrerin bin, ist echt groß. Andere machen sich darüber gar keine Gedanken und ich bin ständig auf Grammatikrecherche und versuche mir dieses spezifische Wissen in kürzester Zeit anzueignen.. :hitze:

    Mich irritiert ehrlich gesagt ein bisschen die Tatsache, dass du offenbar (einfache?) grammatische Strukturen nicht beherrschst. Natürlich gibt es immer wieder Fälle, bei denen man stutzt und nachkucken muss und schließlich ist das, wie schon geschieben wurde, auch kein Beinbruch (und die Schüler verzeihen es einem leicht bzw. meist haben sie die Frage, die man ihnen dann am nächsten Tag beantwortet, dann eh schon vergessen.) Grundlegendes und auch Aufbauendes sollte man als Lehrkraft aber schon beherrschen.

    Du schriebst allerdings, dass du dein Studium für sinnlos hieltest - aber genau dafür ist ein Studium doch da. In meinen Sprachen habe ich den Großteil meiner grammatisch-syntaktisch-morphologisch-semantischen Kompetenz, die ich heute im Berufsalltag brauche, und noch vieles vieles mehr im Studium gelernt.

    Was hast du da gelernt und ist dir damals nicht schon aufgefallen, dass du Defizite im Bereich der formalen Sprachbeherrschung hast?

  • LiV_123: "Andere machen sich darüber gar keine Gedanken ....."

    Woher weißt du das? Ehrlich gesagt, habe/hatte ich manchmal auch Fachbegriffe aus der deutschen Grammatik nicht gerade im Ärmel stecken, bzw. musste das auf Grundschulniveau "runterbrechen."

  • Gibt es hier vielleicht jemanden, dem es ähnlich ging?

    Da ich Quereinsteigerin bin, halte ich mich bei den Ref-Fragen raus, möchte aber ansonsten noch nen Gedanken mit dir teilen.

    Die Ängste wurden ja schon genug angesprochen und du lässt dich da auf Beratung und Therapie ein, was ich sehr gut finde. Seine Problematiken zu kennen, ist schon ein wichtiger Schritt. In deinem Fall kommt, so glaube ich rauszulesen, auch die "Angst vor der Angst" noch mit dazu.

    Das Gute: es wird im normalen Regelfall besser und nicht schlimmer. Regelfall deshalb, weil diese starken Ängste natürlich kein Regelfall sind. Menschen mit Angststörungen brauchen Begleitung, ganz klar.

    Als ich damals in der Schule begann, saß ich nach einem dreistündigen (!) Unterrichtstag daheim, heulte, starrte die Wand an und war nicht fähig, mich noch auf iiiirgendwas zu fokussieren. Und das tage- und wochenlang. Ich hatte Angst, Fehler zu machen und damit meiner Kollegschaft Feuer zu geben, "ich sei ja keine richtige Lehrerin". So habe ich mich total überarbeitet und vertraute mich damals dann unserer Konrektorin an, dass ich nicht sicher sei, ob das für mich das Richtige sei.

    Sie sagte damals: gib dir mindestens ein halbes Jahr bis Jahr. Halte das durch und guck dann nochmals drauf.

    Und sie hatte Recht.

    Man glaubt es kaum, wie sich Dinge einspielen. Du wirst die Lücken immer mehr schließen, in der Praxis immer erfahrener sein und das Meiste geht dir immer und immer leichter von der Hand. Der Fokus auf ALLE, der am Anfang fast unmöglich scheint, gelingt immer mehr, auch die Ermüdungserscheinungen werden immer besser. Bei mir kam damals noch eine erhöhte Lärmempfindlichkeit dazu, ich hatte immer Kopfschmerzen (bin an einer Grundschule) von dem Geschrei in den Pausen etc. Die Routinen, die man entwickelt, helfen enorm und geben Sicherheit. Das Gefühl zu schwimmen und unsicher zu sein, legt sich.

    Mittlerweile komme ich nach sechs Stunden Schule gut gelaunt und frohgemut nach Hause und bin bereit für den nächsten Teil des Tages, bin voll integriert und, wie ich wahrnehme, auch geschätzt. Nie hätte ich früher gedacht, dass sich Körper und Geist so anpassen und ich mich beweisen kann. Tun sie/tut es aber. Vielleicht bei jedem/jeder in einem anderen Tempo oder in anderer Ausprägung, aber alles das, das dich momentan zu überfordern scheint, wird besser. Wenn du jetzt noch Hilfen an die Hand bekommst, wie du diesen Ängsten begegnen kannst, wirst du bald Erleichterung spüren dürfen.

    Und noch eins: Lehrkräfte sind nicht perfekt. Kommuniziere das und habe vor allem nicht den Anspruch. SuS sind da tatsächlich verständnisvoller als man denkt, wenn man Fehler zugibt und auch ihre verzeiht.

    Dir alles Gute, viel Erfolg und eine wunderschöne und erfüllende Schulzeit.

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Du schriebst allerdings, dass du dein Studium für sinnlos hieltest - aber genau dafür ist ein Studium doch da. In meinen Sprachen habe ich den Großteil meiner grammatisch-syntaktisch-morphologisch-semantischen Kompetenz, die ich heute im Berufsalltag brauche, und noch vieles vieles mehr im Studium gelernt.

    Was hast du da gelernt und ist dir damals nicht schon aufgefallen, dass du Defizite im Bereich der formalen Sprachbeherrschung hast?

    Also ich hatte meinen Schwerpunkt z.B. klar in Literaturwissenschaften und hab auch in Linguistik völlig andere Sachen als Grammatik gemacht. Klassisch Grammatik kam im 1. und 2. Semester mal in Form von Foundation Course I + II vor, das wars.

  • Also ich hatte meinen Schwerpunkt z.B. klar in Literaturwissenschaften und hab auch in Linguistik völlig andere Sachen als Grammatik gemacht. Klassisch Grammatik kam im 1. und 2. Semester mal in Form von Foundation Course I + II vor, das wars.

    Das war bei mir ähnlich. Wir hatten sogar nur einen einzigen "foundation course" in Grammatik, der mit einem "grammar exam" abschloss, das es zu bestehen galt. Weitere Grammatikkurse wurden an meiner Uni damals nicht angeboten.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Mich irritiert ehrlich gesagt ein bisschen die Tatsache, dass du offenbar (einfache?) grammatische Strukturen nicht beherrschst.

    Du schriebst allerdings, dass du dein Studium für sinnlos hieltest - aber genau dafür ist ein Studium doch da.

    Während meines Studiums gab es im ersten Semester einen Kurs, in dem ausgewählte Grammatikthemen noch einmal kurz wiederholt wurden. Das war’s. Ansonsten hat sich das Kursangebot in der Linguistik sehr auf Corpus- und Sociolinguistics fokussiert. Es gab aber auch Linguistik Kurse zu „Old English“, was einen jetzt auch nicht weiterbringt mit Blick auf die Schulgrammatik.

    Dass man als Lehrkraft die Basics beherrschen muss, ist ja genau das Thema, was mir Sorgen macht, weil ich nicht einschätzen kann, ob meine Skills ausreichen..

  • Als ich damals in der Schule begann, saß ich nach einem dreistündigen (!) Unterrichtstag daheim, heulte, starrte die Wand an und war nicht fähig, mich noch auf iiiirgendwas zu fokussieren. Und das tage- und wochenlang. Ich hatte Angst, Fehler zu machen und damit meiner Kollegschaft Feuer zu geben, "ich sei ja keine richtige Lehrerin". So habe ich mich total überarbeitet und vertraute mich damals dann unserer Konrektorin an, dass ich nicht sicher sei, ob das für mich das Richtige sei.

    Sie sagte damals: gib dir mindestens ein halbes Jahr bis Jahr. Halte das durch und guck dann nochmals drauf.

    Und sie hatte Recht.

    Man glaubt es kaum, wie sich Dinge einspielen. Du wirst die Lücken immer mehr schließen, in der Praxis immer erfahrener sein und das Meiste geht dir immer und immer leichter von der Hand.

    Vielen Dank für das Teilen deiner persönlichen Erfahrungen! :) Dies zu lesen macht mir etwas Mut und ich hoffe, dass die Angst bald weicht und ich mich voll und ganz auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren kann. Es ist und bleibt aber noch ein langer Weg..

  • Same. Ich hatte Kurse zu Old English, Middle English, Variations in Caribbean English, Language contact and change, Queer linguistics, Language death & revitalization, Urban sociolinguistics usw. usw.

    Denke, Basisgrammatik ist an der Uni eher weniger Thema.

    Muss aber zugeben, dass ich an den Didaktikkursen wenig Spaß hatte und da sicherlich mehr hätte mitnehmen können. Ich hab keine Ahnung mehr, was da gemacht wurde... vermutlich ja schon auch Grammatikvermittlung 🤔

  • Denke, Basisgrammatik ist an der Uni eher weniger Thema.

    Muss aber zugeben, dass ich an den Didaktikkursen wenig Spaß hatte und da sicherlich mehr hätte mitnehmen können. Ich hab keine Ahnung mehr, was da gemacht wurde... vermutlich ja schon auch Grammatikvermittlung 🤔

    An meiner Uni wurde das Thema Grammatikvermittlung auch nicht in der Didaktik angeboten. Zumindest nicht in den Kursen, die ich besucht habe. :-/

  • Methodisch halt. Ziegesar war damals hoch im Kurs. Aber man hat grammatikalische Strukturen an sich nicht nochmal zerlegt, meine ich.

    Ziegesar habe ich jetzt in meinem Fachseminar kennengelernt und die anderen Refis, die an der selben Uni studiert haben, kannten das so auch nicht. Eine Kollegin, die jetzt mit dem Ref fertig ist, hat selbst bei ihrem Fachleiter von Ziegesar etc. nichts gehört und macht Grammatik nur nach dem Buch. In den UBs hat sie Grammatik einfach nicht gezeigt. Ich finde es schwierig, wie unterschiedlich die Voraussetzungen sind. Man weiß ja zu Beginn des Studiums nicht, wie „gut“ die eigene Fakultät einen ausbildet..

  • Ich finde es schwierig, wie unterschiedlich die Voraussetzungen sind. Man weiß ja zu Beginn des Studiums nicht, wie „gut“ die eigene Fakultät einen ausbildet..

    Unter anderem dafür gibt es ja das Referendariat, um da alle einigermaßen auf den gleichen Stand zu bringen. Außerdem sind wir ja alle erwachsene Menschen, die mal ein Buch zur Hand nehmen können, wenn ihnen ein wichtiger Didaktiktrend entgangen ist.

  • Unter anderem dafür gibt es ja das Referendariat, um da alle einigermaßen auf den gleichen Stand zu bringen. Außerdem sind wir ja alle erwachsene Menschen, die mal ein Buch zur Hand nehmen können, wenn ihnen ein wichtiger Didaktiktrend entgangen ist.

    Genau, man ist nie fertig. Man lernt bis zum Schluss neue Dinge. Sonst würde ich noch mit der Matrize... :rotwerd:

  • Matrize...

    ???
    Modernes Teufelszeug! Alles, was eine Steckdose oder komplizierte Mechanik benötigt ist störanfällig und daher unbrauchbar.
    Kreide funktioniert seit Jahrtausenden - und sorgt für Begeisterung !!
    Falls man sich aufregt, ist sie auch hilfreich gegen Sodbrennen.

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    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Falls es dir hilft: Mir kommt das Ganze ziemlich bekannt vor. Wenn du mit den SuS/KuK/Eltern klar kommst und dein stumpf-ist-Trumpf-Unterricht gut bewertet wird ist doch Alles paletti. Das Andere sind irgendwelche Glaubenssätze in deinem Kopf. Falls es dir hilft: Ich hatte leider auch nicht den Luxus eines "richtigen" Auslandaufenthaltes, konnte das aber anscheinend relativ gut über andere Kontaktmöglichkeiten kompensieren. Hab da auch mit Selbstzweifeln zu kämpfen, wenn ich z.B. nicht weiß welches Geschlecht die Katze im Englischen hat. Im Endeffekt zählt das große Ganze und da leisten Englischlehrkräfte schon gute Arbeit. Im Ausland sind die Deutschen, gerade die Abiturienten, nicht gerade für miese Englischkenntnisse bekannt (eher für Rudeness :D )

    Allgemein zu angstlindernden Psychopharmaka:

    Da sollte man ganz genau hinschauen bevor man sowas einnimmt!

    Zum Einen kann man sich damit komplett das Hirn toasten oder für immer abhängig werden und zum Anderen wird die Therapie in Punkto Angstthematik dann unter Umständen unwirksam, weil man dann Fortschritte im Angstempfinden nicht zuverlässig der Selbstwirksamkeit zuordnen kann (weil die SSRI oder Ähnliche ja genau das dämpfen...).

  • Falls es dir hilft: Mir kommt das Ganze ziemlich bekannt vor. Wenn du mit den SuS/KuK/Eltern klar kommst und dein stumpf-ist-Trumpf-Unterricht gut bewertet wird ist doch Alles paletti. Das Andere sind irgendwelche Glaubenssätze in deinem Kopf. Falls es dir hilft: Ich hatte leider auch nicht den Luxus eines "richtigen" Auslandaufenthaltes, konnte das aber anscheinend relativ gut über andere Kontaktmöglichkeiten kompensieren. Hab da auch mit Selbstzweifeln zu kämpfen, wenn ich z.B. nicht weiß welches Geschlecht die Katze im Englischen hat. Im Endeffekt zählt das große Ganze und da leisten Englischlehrkräfte schon gute Arbeit. Im Ausland sind die Deutschen, gerade die Abiturienten, nicht gerade für miese Englischkenntnisse bekannt (eher für Rudeness :D )

    Allgemein zu angstlindernden Psychopharmaka:

    Da sollte man ganz genau hinschauen bevor man sowas einnimmt!

    Zum Einen kann man sich damit komplett das Hirn toasten oder für immer abhängig werden und zum Anderen wird die Therapie in Punkto Angstthematik dann unter Umständen unwirksam, weil man dann Fortschritte im Angstempfinden nicht zuverlässig der Selbstwirksamkeit zuordnen kann (weil die SSRI oder Ähnliche ja genau das dämpfen...).

    offtopic, aber jetzt bin ich neugierig, welches Geschlecht hat denn die Katze im Englischen? Ist der Artikel nicht einfach wie immer "the" oder als Personalpronomen "it"? Hab ich was verpasst?

  • Hallo Liv,

    ich habe zwar kein klassisches Lehramtsstudium samt Referendariat absolviert, sondern einen geisteswissenschaftlichen Studiengang mit anschließender DaF-/DaZ-Weiterbildung, doch als noch recht frische Lehrkraft für Deutsch als Fremdsprache in der Erwachsenenbildung konnte ich mich in deinen Worten trotzdem gut wiederfinden.

    Gerade die erste Zeit über hatte ich an mich selbst den Anspruch, möglichst jede Teilnehmerfrage zur Grammatik sofort und ausführlich beantworten zu können, jede Unterrichtseinheit möglichst kreativ und vielfältig zu gestalten und dazu noch auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers möglichst perfekt einzugehen (was gerade in Integrationskursen nicht so einfach ist, weil man von der Akademikerin mit soliden Kenntnissen in verschiedenen Fremdsprachen bis zum älteren Herrn, der seit dreißig Jahren aus der Schule heraus ist bis hin zu jungen Menschen, die aufgrund der Kriegssituation in ihrem Heimatland nur eine rudimentäre Schulbildung haben, alle möglichen Lebens- und Bildungsbiographien im Kurs hat). Wie du beschreibst, habe ich auch sehr lange an der Vorbereitung gesessen, mich im Vergleich zu meinen erfahrenen Kolleginnen und Kollegen klein gefühlt und hatte Angst, dass die Teilnehmer vielleicht bei mir nicht den guten Unterricht bekommen könnten, den sie verdient haben.

    Jetzt, nachdem die ersten Monate mit meinem ersten eigenen Kurs um sind, habe ich gemerkt, was für einen Druck ich mir mit meinem Perfektionismus selbst gemacht habe. Ich versuche jetzt, viele dieser Punkte anders zu händeln.

    Ja, ich möchte z.B. immer noch gut vorbereitet sein auf den Unterricht und ein solides Fachwissen haben. Aber ich bekomme keine innerlichen Schweißausbrüche mehr bei dem Gedanken, eine Teilnehmerfrage mal nicht direkt beantworten zu können. Wie die anderen geschrieben haben, meiner Erfahrung nach verzeihen es einem die Schüler problemlos, wenn man mal eine besondere Detailfrage oder Ähnliches nicht ad hoc beantworten kann und die Antwort dann nachliefert, sobald man sich dazu schlau gemacht hat.

    Auch, was kreative Unterrichtsgestaltung angeht, hatte ich mir selbst mehr Druck gemacht als nötig. Viele der Teilnehmer bei uns arbeiten beispielsweise ganz gerne mit dem Lehrbuch und sind irritiert oder teilweise auch erst mal überfordert, wenn ich zu viele für sie ungewohnte oder neue Methoden auf einmal ausprobieren möchte. Das Arbeiten entlang des Lehrwerks gibt ihnen anscheinend Sicherheit. Deshalb versuche ich jetzt, das bei meiner Unterrichtsplanung zu berücksichtigen und neue Aufgabenformate, kreative Projekte etc. erst nach und nach einzubauen.

    Für die Vorbereitung habe ich mir selbst täglich eine grobe Zeitvorgabe gesetzt, die ich versuche, nicht zu überschreiten (außer in besonderen Situationen wie Prüfungsphasen). Danach werden die Arbeitssachen weggelegt und ich widme mich, wenn möglich, schönen Dingen, die mich erfreuen oder mir gut tun wie meinen Hobbys, meiner Familie etc. Seitdem ich dies so handhabe, bin ich deutlich entspannter als zuvor, wovon dann nicht nur meine Gesundheit, sondern auch der Unterricht und die Teilnehmer profitieren langfristig 😊 Ohne die übertriebenen Sorgen und Ängste im Hinterkopf bin ich nämlich viel entspannter im Unterricht, bekomme mehr mit von dem, was gerade in der Unterrichtssituation um mich herum los ist und kann besser auf das Wahrgenommene eingehen.

    Ich könnte noch mehr schreiben, aber ich glaube/hoffe, die Botschaft ist jetzt schon deutlich geworden ... Ich kann mich auf jeden Fall ziemlich gut mit deinen Schilderungen identifizieren und würde auch den Tipp geben, langfristig - wie du es ja schon vorhast - im Rahmen einer Therapie an den inneren Überzeugungen und Glaubenssätzen zu arbeiten, die den Perfektionismus und die damit verbundenen Ängste und Panikattacken befeuern. Angststörungen fühlen sich leider sehr fies an, sind aber in der Regel zum Glück gut behandelbar, wie ich auch erfahren durfte 🌸

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