Tödlicher Schwimmunfall ist fahrlässige Tötung- wie bewertet ihr das Urteil?

  • Bissel müßig, sich darüber zu unterhalten, was Eltern müssten, wenn sie könnten oder wollten.

    Ich hab meine Schüler gefragt, wie sie in der Grundschule schwimmen hatten: Klasse in zwei Gruppen geteilt: "die Guten" auf Bahn 8, die "Schlechten" auf Bahn 5. M.a.W.: alle im Schwimmerbecken.

  • Ab Klasse 3 (und dann fast durchgehend bis Klasse 11).

    Ich hatte in der Grundschule ab Klasse 2 oder 3 Schwimmen. Wir sind mit 2 Sportlehrerinnen zu Fuß zum örtlichen Hallenbad gegangen (ca. 10 Min. Fußweg), hatten dann meiner Erinnerung nach tatsächlich eine Doppelstunde Zeit, in der die Nichtschwimmer mit der einen Lehrerin und einem Bademeister zum Nichtschwimmerbecken gingen, diejenigen, die bereits schwimmen konnten, mit der anderen Lehrerin und einem weiteren Bademeister ins "große" Becken.

    Unser örtliches Schulzentrum, in dem sich zu der Zeit auch die "OS" (damals 5./6. Klasse: "Orientierungsstufe") befand, liegt schräg gegenüber von besagtem Hallenbad, so dass wir dort in der 5. und 6. Klasse ebenfalls Schwimmunterricht hatten.

    Das Gymnasium in der Kreisstadt, das ich ab der 7. Klasse besuchte, liegt sogar auf demselben Gelände wie das örtliche Hallen- und Freibad. Also hatten wir bis zur Oberstufe ebenfalls Schwimmunterricht (mal im Winter drinnen, mal im Sommer draußen); jeweils aber nur ein Halbjahr lang.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wenn die Eltern, die schwimmen können, es ihren Kindern selbst beibringen würden, wären mehr Plätze in den Kursen frei.

    Die Eltern aus entsprechenden Schichten melden ihr Kind 2 Jahre vorher für den Schwimmkurs an, kennen zufällig über Eck die Leiterin und finden Möglichkeiten, dass ihr Kind perfekte Startbedingungen haben. Diese Kinder sind im Schwimmunterricht auch kein Problem. Ich habe Kinder, die bereits am Anfang des Schwimmunterrichts Silber haben und die 4 m bis zum Boden der Sprunggrube tauchen können. Diese Kinder laufen auch kaum Gefahr beim Unterricht zu verunglücken. Das Problem sind die Kinder, die noch nichts können, Angst vorm Wasser haben und mit ihren Eltern niemals ein Schwimmbad betreten. Davon hast Du inzwischen mehrere. Und diese kannst Du kaum perfekt beaufsichtigen und gleichzeitig Ihnen Schwimmen beibringen.

  • Man kann seinem Kind auch selbst das Schwimmen beibringen, das ist kein Hexenwerk.

    Wir haben in Hamburg 60% Kinder mit Migrationshintergrund.

    Die Idee dass Eltern, die in den allermeisten Fällen selber nicht schwimmen können, ihren Kindern doch bitte Schwimmen beibringen mögen, ist nicht zielführend.

  • Wir haben in Hamburg 60% Kinder mit Migrationshintergrund.

    Die Idee dass Eltern, die in den allermeisten Fällen selber nicht schwimmen können, ihren Kindern doch bitte Schwimmen beibringen mögen, ist nicht zielführend.

    Ne, die Idee ist wirklich bescheuert.

    Mir ging's um Eltern, die selbst schwimmen können. Ich weiß gar nicht, wie jemand auf die Idee kommen kann, dass jemand, der nicht schwimmen kann, seinem Kind selbst schwimmen beibringt. Seltsam.

    An meiner Schule ist 90% Migrationshintergrund. Nur zur Info.

  • Ich kann sehr gut schwimmen und gerade deshalb würde ich es meinen Kindern nicht selbst beibringen wollen. Ich kann überhaupt nicht erkennen, wenn eine Bewegung falsch ausgeführt wird und habe auch gar keinen Plan, wie man beginnt. Zu meinen Zeiten startete man mit Brustschwimmen, heute soll das wohl anders sein, da das viel anspruchsvoller ist, als es ausschaut. Das heißt nicht, dass ich mit meinen Kindern nicht schwimmen gehe, aber das Erlernen der Technik möchte ich gerne den Profis überlassen. Meine in sehr jungen Jahren im Verein eingedrillte Technik kommt mir ein Leben lang zugute, dass verlernt man nicht. Hier gibt es Schwimmkurse genug, wenn man sich zeitig drum kümmert und bereit ist, dafür zu bezahlen (ca 12-15 Euro pro Stunde inklusive Eintritt).

  • Die Eltern, die ihren Kinder das Schwimmen selbst beibringen können, organisieren auch einen professionellen Schwimmkurs. Gerade aus den genannten Gründen.

    Das Problem sind die Eltern, die sich nicht kümmern wollen bzw. nicht kümmern können oder/und Kinder haben, die nicht so einfach schwimmen lernen.

  • Schwimmen sollte wie ein letztes Kindergartenjahr verpflichtend sein. Schwimmen ist eine Basiskompetenz die jedes Kind können muss.

    Kinder sollten die Grundstile B, R, K lernen und in tiefem Wasser tauchen können.


    Aber wie immer eine Frage des Geldes. Am Ende ist es wie immer im Leben; diejenigen die den Willen haben (und finanzielle Möglichkeiten) fahren ihre Kinder auch zu weiter entfernten Schwimmkursen. Diejenigen die das nicht haben, stehen weiter an der Seitenlinie.

    Schulischer Schwimmunterricht kann einen über z.B. zwei Jahre wöchentlich stattfindenden Schwimmkurs nicht ersetzen. Man müsste Entscheiden was Priorität hat; und von allen Sportarten ist Schwimmen diejenige, die lebenswichtig ist. Denn die meisten gehen gerne ins Freibad, See, Meer.

  • Ich hab das Schwimmen von meiner Mutter beigebracht bekommen.

    Glückwunsch. Und inwiefern bringt das die Kinder weiter, deren Eltern das nicht können und auch keine Kurse buchen, weil sie kein Deutsch können oder kein Geld haben oder einfach asozial sind und sich um nichts kümmern und selbst wenn sie wollten, keinen Platz bekämen, weil Mittelschichtsfamilien die Plätze belegen, weil diese Eltern lieber einen Kurs buchen möchten, statt das Schwimmen selbst beizubringen?

  • Magellan hatte auch geschrieben, dass es ja die, die es können, den eigenen Kindern beibringen könnten, dann wäre mehr Platz in den Kursen für die anderen Kinder.

    Das ist die Sichtweise einer Lehrkraft im Brennpunkt.

    Genauso könnten ja die, die die Möglichkeit haben, intellektuell, finanziell, organisatorisch, auch ….

    Hier kann man ganz vieles einsetzen, auch außerschulisches, das helfen würde, damit es allen besser geht/ dass es mit den Kindern im Brennpunkt besser läuft/ dass man gesellschaftlich ein stärkeres Miteinander fördern würde…

    Soweit kommt es nicht,

    denn es scheint ja schon nicht möglich und finanzierbar, die 2. Kraft für das Schulschwimmen fest zu verankern oder die 3. Kraft für das Schulschwimmen zu stellen.

    Es wird eher so sein, dass weniger Schulen mit den Schüler:innen zum Schwimmen fahren, weil es personell nicht zu stemmen ist, weil keine Lehrschwimmbecken mit entsprechender Bodentiefe vorhanden sind, weil gar kein Schwimmbad in erreichbarer Nähe freie Schwimmzeiten anbieten kann.

  • Gerade bei Rücken ist das entspannt weil man da mit der Atmung/Gesicht nicht unter Wasser ist.

    Du machst Schwimmen bei kleinen Kindern? Da ist gar nichts entspannt, es legt kaum ein Kind sich freiwillig auf den Rücken, viele machen es auch nach gut zureden nicht. Außerdem könnte da Wasser entgegen schwappen usw. nee, für die ängstlichen ist Brust weiterhin besser und sowohl alle Vereine als auch Schulen haben das hier bei uns auch so beibehalten, weil es anders eigentlich nicht praktikabel ist, denn sie sehen da ja auch nicht wer hinter ihnen ist, wo sie lang schwimmen usw. Reines Chaos.

  • Ich bin auch dafür, dass Kinder nach einer guten Wassergewöhnung zuerst Rücken und Kraul lernen sollten. Dann können sie auch schneller eine Bahn sicher schwimmen. Brust ist koordinativ viel schwieriger.

    Und ja, das funktioniert. Als ich Kind war, haben bei uns im Ort die Kinder das in den Schwimmkursen in der Reihenfolge erfolgreich gelernt.

    Wenn die Wassergewöhnung gut ist, hat da auch niemand mehr Angst.

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