Gibt es überhaupt Vorteile vom Lehrerdasein in NRW?

    • Offizieller Beitrag

    Solange man nicht tangiert wird, gönne ich jedem von Herzen eine ausgeprägte Liebe zu seinem Job

    Das ist schön ... leider klappt das nicht bei allen hier.

    Andere User sind da anders drauf und werfen einem diese "Liebe zum Job" undifferenziert vor.

    Leider.

  • Ehrlich, warum kündigst du nicht? Du bist in meinen Augen noch so jung und kannst doch nicht dein ganzes Leben in einem Beruf bleiben, den du gar nicht magst.

    Hä? Ich habe doch mehrfach dargelegt, dass ich ihn als Arbeit ok finde. Die Vorteile überwiegen für mich. Aber ich hänge nicht dran.

    Ich habe das Gefühl, dass sich viele Lehrkräfte einfach nicht vorstellen können, diesen Beruf einfach professionell fürs Geld zu machen und damit gut klar kommen.

    • Offizieller Beitrag

    Hä? Ich habe doch mehrfach dargelegt, dass ich ihn als Arbeit ok finde. Die Vorteile überwiegen für mich. Aber ich hänge nicht dran.

    Ich habe das Gefühl, dass sich viele Lehrkräfte einfach nicht vorstellen können, diesen Beruf einfach professionell fürs Geld zu machen und damit gut klar kommen.

    Das könnte daran liegen, dass es neben der professionellen Seite unseres Berufs eben auch die menschliche Seite gibt, da wir Kinder/Jugendliche/junge Erwachsene erziehen, beraten, begleiten etc. Deine Haltung in zugespitzter Form lese ich so, dass die SchülerInnen zu Objekten meines professionellen Handelns gemacht würden, für das ich eben bezahlt werde.

    Ich sehe meine SchülerInnen aber nicht als Objekte.

    Was ich an menschlich-empathischer Energie für meine SchülerInnen aufbringe, kommt auch früher oder später wieder zurück. Und genau das macht den Beruf durchaus erfüllend und sinnstiftend - vielleicht ist es das, was die von Dir mit verwirrten Smileys bedachte KollegInnen damit meinen, wenn sie schreiben, dass sie ihren Beruf "lieben".

  • Das könnte daran liegen, dass es neben der professionellen Seite unseres Berufs eben auch die menschliche Seite gibt, da wir Kinder/Jugendliche/junge Erwachsene erziehen, beraten, begleiten etc. Deine Haltung in zugespitzter Form lese ich so, dass die SchülerInnen zu Objekten meines professionellen Handelns gemacht würden, für das ich eben bezahlt werde.

    Ich sehe meine SchülerInnen aber nicht als Objekte.

    Ich weiß nicht, ich kümmere mich um ihre Probleme und begleite sie. Aber das tue ich, während ich in der Schule präsent bin. Das nehme ich nicht mit nach Hause und definiere mich nicht dadurch.

    Wie ich es beobachte gehen diesen Beruf lieben und daran zerbrechen häufig Hand in Hand.

  • Ich werde jetzt mal nicht mit direkten Zitaten antworten, beziehe mich aber irgendwie auf eine Reihe von Beiträgen.

    Das Wort "lieben" passt bei mir nicht zu meinem Lehrerjob, wenn ich nämlich darauf beziehe, wen/was ich wirklich liebe. Sei es die Familie, seien es meine Hobbys (Musik, Feiern, Lesen, Foto, Kultur), meine liebsten Beschäftigungen (Feiern, Ausgehen, mit tollen Menschen treffen und reden)... Im Vergleich dazu mag ich zwar meinen Job und tue in gern, aber Liebe ist doch was anderes.

    Jetzt zu dem Punkt, wo es Berührungspunkte gibt: Da ich sehr gerne soziale Kontakte habe, gerne rede und zuhöre, Menschen (auch in größeren Mengen) eher als angenehm empfinde, finde ich davon vieles im Job wieder, so dass er sich in guten Zeiten fast wie ein Hobby (also angenehm) anfühlt (und in schlechten Zeiten trotzdem manchmal auch zum Kotzen sein kann).

    Und dennoch gelingt mir die kritische Distanz, dass ich auf meine Arbeitszeit achte und mich nicht aufopfern muss für die Fehler im System. Gleichzeitig mache ich den Job aber professionell und häufig engagiert. Auch diese Kombi ist möglich.

    Was ich nachvollziehen kann: Es wird durch manche(!) KuK ein Standard gesetzt, der über die Anforderungen an unsere Arbeit(szeit) und unsere Pflichten hinausgeht, wodurch Erwartungen definiert werden, die durch die Selbstausbeutung mancher zustande kommen.

    Als Beispiel sei hier genannt, dass in Hessen die Nutzung privater Konten für Klassenfahrten verboten ist, dass diese dennoch genutzt werden und dann auf die, die auf einem Schulkonto bestehen, Druck ausgeübt wird. Und hier lassen sich anekdotisch viele weitere Beispiele nennen.

    Insofern kann ich es nachvollziehen, dass manche sich an der Formulierung "Job lieben" aufhängen, auch wenn ich mich daran nicht stoße, weil ich vieles im Job tun kann, was der private Finnegan liebt (auch wenn ich für mich nur formuliere, dass ich den Job sehr gern mache).

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

    • Offizieller Beitrag

    <Mod-Modus >

    Na keine Sorge, der Frosch hätte es sonst augenblicklich zensiert gelöscht

    1. Hör auf mit diesem dämlichen "zensiert"-Vorwurf und wirf einmal einen Blick in die Nutzungsbedingungen.

    Ich zensiere keine Inhaltlichen Beiträge, sondern ich entferne nur angreifendes Verhalten ... was bei einigen Usern leider öfters vorkommt.

    2. Ich habe hier nicht reagiert, weil ich selber abgegriffen wurde da verbietet sich ein Eingreifen durch mich von selbst.

    Sinnvoll wäre es aber gewesen.

  • Ich habe das Gefühl, dass sich viele Lehrkräfte einfach nicht vorstellen können, diesen Beruf einfach professionell fürs Geld zu machen und damit gut klar kommen.

    Dagegen wäre nichts einzuwenden, aber andere ins Lächerliche ziehen oder verurteilen, die das nicht so klar trennen können, ist nicht in Ordnung.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß nicht, ich kümmere mich um ihre Probleme und begleite sie. Aber das tue ich, während ich in der Schule präsent bin. Das nehme ich nicht mit nach Hause und definiere mich nicht dadurch.

    Wie ich es beobachte gehen diesen Beruf lieben und daran zerbrechen häufig Hand in Hand.

    OK, dann haben wir offenbar eine unterschiedliche Lesart von "Beruf lieben".

    Du beschreibst eine Gruppe von Lehrkräften, die keine klare emotionale Trennung - hier tatsächlich im Sinne der Professionalität - zwischen Schule und Privatleben hinbekommen und mehr in den Beruf investieren als es zeitlich oder psychisch gesund wäre. Sei es im Sinne von "Hineinbuttern" oder im Sinne von "Anerkennungsbedürfnis" oder das Bedürfnis "gebraucht zu werden." Das ist dann in der Tat pathologisch und ungesund.
    Ich denke, in diesen Fällen haben wir einen Konsens.

    Meine Lesart von "lieben" ist nicht die pathologische sondern die "gesunde" wie oben dargelegt.

    • Offizieller Beitrag

    Na keine Sorge, der Frosch hätte es sonst augenblicklich zensiert gelöscht.

    Dass Frosch das nicht selbst moderiert hat, sollte ein klarer Beleg für seine professionelle Moderatorentätigkeit sein.

    Es hätte auch einer von uns anderen Mods löschen können.

    Unpassendes Verhalten und die Reaktion der Mods als "Zensur" zu bezeichnen, wirkt auf mich wie eine sehr ungesunde Deutung des Guts der Meinungsfreiheit.

    Es sei darauf hingewiesen, dass wir hier zwar in einem öffentlich zugänglichen Forum sind, wir uns aber eben Regeln gegeben haben, an die man sich bitte auch hält.

  • Das ist schön ... leider klappt das nicht bei allen hier.

    Andere User sind da anders drauf und werfen einem diese "Liebe zum Job" undifferenziert vor.

    Leider.

    So wie man sich von dir seitenlang totdiskutieren lassen darf, wenn man schreibt, man ginge nicht gerne zu Abschlussfeiern. Was ich immer noch eine absolute Frechheit finde, btw. Ich arbeite sehr gerne in diesem Beruf und wollte ganz sicher nichts anderes machen als das - und ich hätte gekonnt, ich habe das Doktorat in der Chemie gemacht und u. a. schon während der Promotion freiberuflich für Springer und Wiley VCH gearbeitet. Mindestens eine Stelle bei einem der beiden Verlagshäuser hätte ich sicher haben können und hätte ich mir auch vorstellen können. Ansonsten wäre sowas wie Kantonslabor, EMPA oder EAWAG was für mich gewesen, als Analytik/Qualitätsssicherung/Materialprüfung. Wer in Deutschland heute Chemie auf Lehramt studiert, hat diese Möglichkeit gar nicht und auch die Mehrheit meiner Kolleginnen und Kollegen im Phil-I-Bereich weiss selber gut genug, dass der Job als Lehrperson der beste ist, den sie haben können.

    Mich kacken die ewigen Berufzyniker, von denen man sich auslachen lassen darf wenn man schreibt, man freue sich auf das nächste Schuljahr, genau gleich an wie diejenigen, die sich zur Überlehrperson aufblasen und der jungen Kollegin mit dem 1jährigen Kind daheim erzählen, die Chorprobe am Wochenende sei doch "Ehrensache" in diesem Beruf, es ginge ja schliesslich um die Jugendlichen und nicht ums Geld. Dass ich solchen Leuten unverblümt ins Gesicht sage, dass solche Äusserungen unverschämt sind, ist übrigens der Grund dafür, warum mich meine Kolleginnen und Kollegen zur Fachvorsteherin gewählt haben. Und ja, ich freue mich jedes Jahr im August auf die neuen 15jährigen, ihr naive Aufgeregtheit und die spätpubertären Grabenkämpfe, die man die nächsten 4 Jahre wieder mit ihnen austrägt. Worauf ich mich nicht freue, ist die Handvoll Kolleginnen und Kollegen, die der Meinung sind, ich hätte von den spätpubertären Grabenkämpfen ja eh keine Ahnung, weil ich selber keine Kinder habe. Die gibt es leider und sie kacken mich immer mehr an. Ich glaube, da bricht demnächst der Krieg aus, wenn er nicht schon latent ausgebrochen ist.

  • Hä? Ich habe doch mehrfach dargelegt, dass ich ihn als Arbeit ok finde. Die Vorteile überwiegen für mich. Aber ich hänge nicht dran.

    Ich habe das Gefühl, dass sich viele Lehrkräfte einfach nicht vorstellen können, diesen Beruf einfach professionell fürs Geld zu machen und damit gut klar kommen.

    Doch kann ich, wäre aber auf Dauer vermutlich nicht zufrieden. Aber kannst du dir vorstellen, dass Lehrkräfte ihren Beruf lieben können und trotzdem auch nach über 30 Jahren gesund sind?

    Ich möchte jetzt auch nicht alles zitieren, habe heute noch anderes vor. Vielleicht habe ich ein anderes Verständnis von Liebe? Selbstsaufopferung ist es definitiv nicht, weder in Partnerschaft, Hobby noch Beruf. Nie. Ich zahle z. B. nur und nur soviel, wenn ich einen Vorteil davon habe, sicher nicht für irgendwelche Klassenfahrten, wir hatten die Diskussion auch bei Abifeiern, wo ich oft fern bleibe.

    Schon in der Bibel steht, liebe deinen Nächsten wie die selbst. Ich schaue bei allem, was ich tue, immer auch auf mich selbst. Tut es mir gut oder nicht. Gibt es etwas anderes (und ist möglich, die Taube auf dem Dach bringt nichts), was für mich besser wäre? Dann würde ich wechseln. Ich finde es traurig, dass so viele in der Partnerschaft oder im Beruf gefangen bleiben (und erlebe, dass gerade diese alle, die glücklich in Partnerschaft oder Beruf sind, schlecht machen). Ich lasse mich aber nicht von anderen herunter ziehen, sondern sage "Stopp", halte im realen Leben genau wie hier Abstand. Sollen die doch unter sich wüten.

    Gegen Professionalität habe ich nichts, auch ich ziehe Grenzen, auf dem Heimweg und zuhause und auch in den Ferien schalte ich teilweise komplett ab (bin dann auch nicht im Forum unterwegs ;) ), genauso wie glückliche Paare auch mal getrennt Urlaub machen, aber genau deshalb freue ich mich irgendwann wieder, dass es mit dem Unterricht los geht. Ich liebe tatsächlich chemische Versuche, knoble (und verbessere) bekannte, freue mich, sie zu teilen. Im Labor vergesse ich manchmal die Zeit, beim Korrigieren nie. :D Und ich freue mich jedes Jahr, wenn ich von KollegInnen höre, dass sie von Schülern gefragt werden, ob ich wieder den Leistungskurs übernehme, weil sie sonst nicht Chemie wählen (dieses Jahr wird er riesig, größer als Bio oder Physik). Ich freue mich, dass meine Freude weiter reicht. Ich erkläre gerne die "Welt". ^^

    Was ich allerdings wirklich übergriffig finde, ist, wenn mir unterstellt wird, ich sei deshalb krank (Stockholmsyndrom) und Ragnar "lacht" seit Tagen über alles, was ich schreibe (nicht nur in diesem Thread). (Wenn ich abgemeldet bin, funktioniert leider das Blockieren nicht.) Irgendwie scheint es krankhaft, dass "ihr" uns, die den Beruf wirklich mögen (lieben, ...) herunter ziehen müsst und nicht nur einmal, sondern dauernd. Vielleicht mal überlegen, warum ihr es tun müsst? Bei Ragnar ist es gerade extrem. Denn anfangen tut tatsächlich immer "ihr".

    (Ihr in Gänsefüßchen, weil ich dieses "wir gegen sie" ablehne. Ich mag Gemeinschaft, auch deshalb ist für mich der Schultyp wichtig. Ich erlebe tatsächlich auch mit Schülern ein Miteinander, schwänzen ist z. B. bei uns selten. Auch deshalb habe ich vor über 20 Jahren die Schulart gewechselt. Ich kenne aber auch KollegInnen an meiner ehemaligen Schule, die glücklich an der Gesamtschule sind. Ihnen sind halt andere Dinge wichtig, kann ich stehen lassen, muss ich nicht krankhaft (abwertend) kommentieren.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • beim lehrerberuf opfert man sich für andere auf, man muss dauernd seine eigenen bedürfnisse zurückstecken, dich ankreischen lassen, schüler zu etwas zwingen, worauf sie null bock haben...

    Ähhh, nö.

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