Auch in der Oberstufe ist eine solche Vergleichsarbeit meiner Meinung nach unsinnige Mehraufwand ohne Erkenntnisgewinn.
Launenhaftigkeit eines Kollegen
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Ich halte davon auch nichts. Klassen können sich total unterschiedlich entwickeln.
Wir einigen uns im Jahrgangsteam aber immer auf ein Mindestniveau.
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Und wie schaltet Ihr dann bei den zentralen Prüfungen um?
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Anastasia, ich würde mal sagen, im Konflikt denkt immer jeder, dass er Recht hat und die anderen doof sind. Insofern würde ich nicht nach Gründen fahnden, warum dieses mal aber WIRKLICH und nur der andere doof ist, weil ihr anderen euch ja so einig seid, sondern versuchen, besser zu trennen, was gemeinsam geregelt werden muss und was nicht.
Wenn der Chef Vergleichsarbeiten will, muss er sie selbst einfordern. Wenn du nicht ins Schwimmbad gehen willst, sag das einmal und geh dann eben nicht...
Und wenn der Kollege schlecht drauf ist, versuche, es nicht auf dich zu beziehen, im Zweifel ist er schlecht drauf, weil es ihm schlecht geht.
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Ist ein bisschen OT, aber diese Strategie habe ich noch nie pädagogisch nachvollziehen können. Eine Arbeit entwickelt sich doch aus dem Unterricht heraus und nicht umgekehrt.
Wobei das Ziel, auf das du deinen Unterricht hin planst ja durchaus vorher feststeht.
Und für Berufseinsteiger*innen könnte es auch hilfreich sein, allerdings gibt es keine mir bekannte Pflicht, in allen Klassen gleichschnell dasselbe zu bearbeiten. Frage mich, ob eine Schulleitung das so vorgeben kann?
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Auch in der Oberstufe ist eine solche Vergleichsarbeit meiner Meinung nach unsinnige Mehraufwand ohne Erkenntnisgewinn.
Das klingt so, also ob du auch nichts vom Zentralabitur halten würdest (oder von Zentralen Klassenarbeiten am Ende der 10. Klasse).
Aus ehrlicher Neugier: Warum nicht? Und warum unsinniger Mehraufwand ohne Erkenntnisgewinn?
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Das klingt so, also ob du auch nichts vom Zentralabitur halten würdest (oder von Zentralen Klassenarbeiten am Ende der 10. Klasse).
Aus ehrlicher Neugier: Warum nicht? Und warum unsinniger Mehraufwand ohne Erkenntnisgewinn?
Doch, davon halte ich was, aber doch nicht im normalen Unterrichtsverlauf. Fällt euch nicht auf, wie anstrengend und unnötig das ist?
Zentrale Prüfung ist etwas völlig anderes als selbst erstellen und immer wieder absprechen. Das ruiniert mir meinen Arbeitsfluss und das würde ich ebenfalls boykottieren.
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Ich nehme das gegenteilig wahr. Ich finde es sehr angenehm, meinen Unterricht mit Kollegen abzustimmen, mich regelmäßig auszutauschen und in logischer Konsequenz am Ende auch die gleiche oder fast gleiche Arbeit zu schreiben.
Vielleicht werde ich es mit 20 Jahren Berufserfahrung anders wahrnehmen. Aber mit einer Anzahl an Berufsjahren, die sich (noch) an einer Hand abzählen lassen, empfinde ich den häufigen Austausch als sehr bereichernd. Und hin und wieder auch arbeitserleichternd.
Zum Thema "unnötig": Warum glaubst du, dass es keinen Mehrwert für die Schüler hat? Oder ist der Mehrwert so gering, dass er den (angeblichen) großen Aufwand nicht rechtfertigt?
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Jeder kann von diesen Arbeiten halten, was er möchte. Ich will auch niemanden davon abhalten, sich mit geneigten KuK zusammen zu tun und gemeinsame Arbeiten zu schreiben, wenn es zwischen den Beteiligten passt. Aber darum geht es hier doch gar nicht.
Hier geht es darum, dass die TE mit der gesamten Arbeit ihres Kollegen unzufrieden ist. Die Verweigerungshaltung bei gemeinsamen Arbeiten ist ein Teil davon und sie erhofft sich wohl, dass, würde man den Kollegen erfolgreich dazu kriegen, an diesen Arbeiten teilzunehmen, irgendwelche Defizite auffallen würden, die den Kollegen dazu zwingen würden, seine Arbeitsweise endlich in ihrem Sinne anzupassen. Abgesehen davon, dass das nicht der Sinn und Zweck von Vergleichsabeiten ist, sind sie dafür auch völlig untauglich. Der Kollege kann und wird dafür sorgen, dass die Arbeiten bei ihm nicht schlecht, sondern besonders gut ausfallen, das hin zu bekommen ist praktisch trivial, wenn alle Kollegen die Arbeit gemeinsam erstellen und daher vorher kennen.
Ich kann nur weiter dazu raten, sich nicht an dem Kollegen abzuarbeiten oder ihn irgendwie ändern zu wollen, sondern sich auf seine eigenen Aufgaben zu konzentrieren und zu sehen, dass der Kollege da nicht negativ hineinwirkt. Ich kann zum Beispiel überhaupt nicht nachvollziehen, dass man in der beschriebenen Situation eine gemeinsame Klassenfahrt organisiert, da würde ich zielsicher in der entgegengesetzte Himmelsrichtung fahren.
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Vielleicht werde ich es mit 20 Jahren Berufserfahrung anders wahrnehmen. Aber mit einer Anzahl an Berufsjahren, die sich (noch) an einer Hand abzählen lassen, empfinde ich den häufigen Austausch als sehr bereichernd. Und hin und wieder auch arbeitserleichternd.
Zum Thema "unnötig": Warum glaubst du, dass es keinen Mehrwert für die Schüler hat? Oder ist der Mehrwert so gering, dass er den (angeblichen) großen Aufwand nicht rechtfertigt?
Ich bin nicht die Angesprochene, aber wo liegt der Mehrwert denn für dich? Wenn Lehrkräfte sich austauschen wollen ist das doch schön, wenn sie es nicht wollen, ist die Stimmung schlecht, wenn man sie zwingt. Und dass der ganze Jahrgang auf dieselben Aufgaben trainiert wird, ist ja nun per se kein Mehrwert.
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Sorry, dass ich diesen Thread kapere.
Dass den Lehrkräften vorher bekannte "Vergleichs"-Arbeiten nicht unbedingt einen Vergleich zwischen den Klassen ermöglichen, ist natürlich richtig. Man kann natürlich gezielt darauf vorbereiten (so wie man das auch kann, wenn man seine komplett eigene Prüfung erstellt).
Den Mehrwert sehe ich darin, dass sichergestellt wird, dass die gleichen Themen in den Parallelklassen unterrichtet werden. Ich weiß, dass der Lehrplan das sowieso vorgibt, aber die Einhaltung des Lehrplans überprüft keiner. (Ich habe auch schon Unterricht von Kollegen gesehen, die nach veralteten Lehrplänen unterrichten. Ich glaube, das kennt jeder). Und wenn ein Kollege erst eine Woche vor der Klausur damit anfängt, Thema X zu unterrichten, weil er erst beim Erstellen der Klausur mit den Kollegen merkt, dass er das vorher vergessen hat, ist das immer noch besser als wenn er nie Thema X unterrichtet hätte. Es sollte nicht als Kritik am Unterricht anderer Kollegen gedacht sein.
Und wenn die gleiche Klausur nicht funktionieren würde, weil die Schere zwischen den Parallelklassen zu groß ist, dann schreibt man eben nicht die gleiche Klausur. Wenn das tatsächlich von der Schulleitung vorgegeben ist, sollte es auch Raum für Ausnahmen in solchen Fällen geben. Wir schreiben im Kollegium jedenfalls immer freiwillig die gleichen Arbeiten. Und hin und wieder ändern wir zwischen den Klassen einzelne Aufgaben. Und manchmal (selten) schreiben wir auch unterschiedliche Klausuren.
Du hast Recht, wenn die Stimmung sowieso schlecht ist, sollte man erstmal an der Stimmung arbeiten und nicht zu Vergleichsarbeiten zwingen. Meine Fragen waren rein interessehalber, nicht weil ich jemanden von meiner Meinung überzeugen möchte. Das Argument, dass es mehr Arbeit sei, hat mich einfach überrascht.
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Ist ein bisschen OT, aber diese Strategie habe ich noch nie pädagogisch nachvollziehen können. Eine Arbeit entwickelt sich doch aus dem Unterricht heraus und nicht umgekehrt.
Also ich sehe das etwas anders: Zuerst frage ich (mich) nach dem Unterrichtsziel, dann überlege ich, wie ich das abprüfen kann und dann weiß ich, was ich im Unterricht zwingend behandeln muß.
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Ich sehe auch wenig Mehrwert in Vergleichsarbeiten und mir ging die Notwendigkeit, sich abzusprechen, immer ziemlich auf den Keks. Vergleichbare Rahmenparameter können in der Fachkonferenz abgesteckt werden, das reicht meines Erachtens völlig.
Den Kollegen, der grundsätzlich sein eigenes Ding gemacht und sich nicht an Absprachen gehalten hat, kenne ich auch. Für Schüler war er auch oft schwierig, da ziemlich straight seinen Stiefel durchziehend. Aber: hat man zur Oberstufe hin Schüler von ihm übernommen, waren die fachlich top... also soll man den Mann doch einfach machen lassen. Vergleichsarbeiten hätte man mit ihm vermutlich auch nicht schreiben können, weil er das Englischbuch und die dort angelegte Progression großzügigig ignoriert hat, während das für alle anderen in der Sek I klarer Leitfaden war.
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Und wie schaltet Ihr dann bei den zentralen Prüfungen um?
Es gibt einen, in ganz Österreich verbindlichen Lehrplan.
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Zum Thema "unnötig": Warum glaubst du, dass es keinen Mehrwert für die Schüler hat? Oder ist der Mehrwert so gering, dass er den (angeblichen) großen Aufwand nicht rechtfertigt?
Der Mehrwert für die Schüler ist 0,0. Was sollen die mit der Info denn anfangen?
Der Mehraufwand für die betroffenen Kollegen ist enorm. Unterricht lässt sich in Parallelklassen nicht im Gleichschritt planen, nicht mal, wenn man beide Klassen selbst hat.
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Den Mehrwert sehe ich darin, dass sichergestellt wird, dass die gleichen Themen in den Parallelklassen unterrichtet werden. Ich weiß, dass der Lehrplan das sowieso vorgibt, aber die Einhaltung des Lehrplans überprüft keiner. (Ich habe auch schon Unterricht von Kollegen gesehen, die nach veralteten Lehrplänen unterrichten. Ich glaube, das kennt jeder). Und wenn ein Kollege erst eine Woche vor der Klausur damit anfängt, Thema X zu unterrichten, weil er erst beim Erstellen der Klausur mit den Kollegen merkt, dass er das vorher vergessen hat, ist das immer noch besser als wenn er nie Thema X unterrichtet hätte. Es sollte nicht als Kritik am Unterricht anderer Kollegen gedacht sein.
Kümmer dich doch um deinen eigenen Unterricht, dann hast du genug zu tun. Das sind Schuhe, die ich mir nicht anziehe.
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Vergleichsarbeiten sind Teil der pisa-schen Outputorientierung, die sich die letzten 20 Jahren in der deutschen Bildungslandschaft etabliert hat. Kann man durchaus kritisieren, auch unter dem Gesichtspunkt, ob dies wirklich zur Qualitätsverbesserung von Bildungsprozessen führte.
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Sorry, dass ich diesen Thread kapere.
Dass den Lehrkräften vorher bekannte "Vergleichs"-Arbeiten nicht unbedingt einen Vergleich zwischen den Klassen ermöglichen, ist natürlich richtig. Man kann natürlich gezielt darauf vorbereiten (so wie man das auch kann, wenn man seine komplett eigene Prüfung erstellt).
Den Mehrwert sehe ich darin, dass sichergestellt wird, dass die gleichen Themen in den Parallelklassen unterrichtet werden. Ich weiß, dass der Lehrplan das sowieso vorgibt, aber die Einhaltung des Lehrplans überprüft keiner. (Ich habe auch schon Unterricht von Kollegen gesehen, die nach veralteten Lehrplänen unterrichten. Ich glaube, das kennt jeder). Und wenn ein Kollege erst eine Woche vor der Klausur damit anfängt, Thema X zu unterrichten, weil er erst beim Erstellen der Klausur mit den Kollegen merkt, dass er das vorher vergessen hat, ist das immer noch besser als wenn er nie Thema X unterrichtet hätte. Es sollte nicht als Kritik am Unterricht anderer Kollegen gedacht sein.
Und wenn die gleiche Klausur nicht funktionieren würde, weil die Schere zwischen den Parallelklassen zu groß ist, dann schreibt man eben nicht die gleiche Klausur. Wenn das tatsächlich von der Schulleitung vorgegeben ist, sollte es auch Raum für Ausnahmen in solchen Fällen geben. Wir schreiben im Kollegium jedenfalls immer freiwillig die gleichen Arbeiten. Und hin und wieder ändern wir zwischen den Klassen einzelne Aufgaben. Und manchmal (selten) schreiben wir auch unterschiedliche Klausuren.
Du hast Recht, wenn die Stimmung sowieso schlecht ist, sollte man erstmal an der Stimmung arbeiten und nicht zu Vergleichsarbeiten zwingen. Meine Fragen waren rein interessehalber, nicht weil ich jemanden von meiner Meinung überzeugen möchte. Das Argument, dass es mehr Arbeit sei, hat mich einfach überrascht.
Eine Mathearbeit erstelle ich in relativ kurzer Zeit, evtl auf dem Weg nach Hause.
Wenn ich mühsam jede einzelne Aufgabe mit Kollegen absprechen müsste, würde es viel mehr Zeit in Anspruch nehmen, schon alleine aus dem Grund, dass man für diese Absprachen örtlich gebunden ist. Oft entsteht ein minderwertiger Kompromiss, der einfach nicht auf meine Klassen passen würde. In anderen Bereichen müssen wir uns einigen daher kann ich das einschätzen.
Zusammenarbeit findet trotzdem statt, zum Beispiel Materialtausch, Tipps, Besprechung einzelner Schülerprobleme (Fehlerstruktur), methodischer Austausch, ...
In unserem Jahrgangsteam geben wir ca eine Woche vorher unsere Mathearbeiten den anderen Teamkollegen (Mathe). Wir schauen gegenseitig drüber, "beklauen" uns gegenseitig (wir nennen es aus Spaß so) bis zu einer verwendet mal die Arbeit des anderen, wenn man gerade keine Zeit hatte, eine eigene zu erstellen.
Zum eigentlichen Thema:
Ich würde diesem Kollegen so weit es geht aus dem Weg gehen. Soll er in seiner Klasse doch machen, was er will. Wenn es für mich relevant wäre, bekäme er ein deutliches Stoppsignal. Und wie andere schon geschrieben haben, wenn die Schulleitung was fordert, soll sie es auch kontrollieren. Oder es ist ihr nicht wichtig. Dann ist es wiederum auch meine Freiheit und ich muss mich nicht daran halten. Mit ihm auf Klassenfahrt: sicher nicht. Wenn es noch geht, buche für deine Klasse um.
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Der Mehrwert für die Schüler ist 0,0. Was sollen die mit der Info denn anfangen?
Der Mehraufwand für die betroffenen Kollegen ist enorm. Unterricht lässt sich in Parallelklassen nicht im Gleichschritt planen, nicht mal, wenn man beide Klassen selbst hat.
Das kenne ich auch.
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Vergleichsarbeiten sind Teil der pisa-schen Outputorientierung, die sich die letzten 20 Jahren in der deutschen Bildungslandschaft etabliert hat. Kann man durchaus kritisieren, auch unter dem Gesichtspunkt, ob dies wirklich zur Qualitätsverbesserung von Bildungsprozessen führte.
Nö, es hat zu immer mehr wischi waschi geführt.
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