Mobbing durch den Schulleiter

  • Lieben Dank für die vielen und richtigen Vorschläge. Das Gespräch mit der Schwerbehindertenvertretung hat schon stattgefunden - sie hat indirekt signalisiert, dass sie hinter dem SL steht. Im Moment habe ich keine Kraft, mich in ein neues System einzuarbeiten. Aber ich denke auch, dass es wohl auf eine Versetzung hinauslaufen wird.

    Dann erlaub dir erst einmal (weiter) gesunden zu dürfen, statt dich direkt dieser Situation wieder auszusetzen, in der du jede Menge Kämpfe wirst führen müssen und zwar völlig egal ob mit oder ohne Versetzung.

    Frag außerdem die Schwerbehindertenvertretung explizit, ob sie hinter deiner SL steht und wenn ja, ob sie dies bitte begründen würde. Das hilft dabei Klarheit zu gewinnen (trifft deine Wahrnehmung des Gesprächs zu oder ist das womöglich eine Art Katastrophisieren; welche Gründe gibt es für die Bewertung der Schwerbehindertenvertretung) und besser zu planen, wie es weitergehen kann und muss, gerade auch bei der Suche nach Unterstützung.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich bin in Hessen. Ein Gespräch mit dem zuständigen Dezernenten im Schulamt hatte ich schon. Wir sollen das doch bitte "unter uns" regeln...

    Was sagt denn der Personalrat dazu?

  • Ich würde trotzdem die Schule wechseln. Man bleibt nicht da, wo man krank wird. Das Wechseln in ein neues System kann man auch langsam angehen. Man muss nicht bei allem hier schreien.

  • Also so wie Du es beschreibst, wirst Du an dieser Schule nicht mehr glücklich.

    Du stehst jetzt vor der Entscheidung Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Was sagt denn der Personalrat dazu?

    Anfangs war er ja formal nicht zuständig für mich (als "noch" Stellvertreterin). Er hat sich dennoch alles - mit großem Entsetzen - angehört. Nun ist er zuständig, ich informiere über alle Geschehnisse, bekomme Rückmeldung. Passieren tut dann doch wenig. Es ist ja auch immer die Frage, mit welchem persönlichem Ziel jemand im öPR sitzt. Ich weiß aber, dass so meine Schreiben nicht "verschwinden".

  • Du solltest dir vor dem BEM-Gespräch klarmachen, was du eigentlich möchtest, denn das Gespräch dient nur insofern der Aufarbeitung vergangener Ereignisse als dass sie für die zukünftige Gesundheit relevant ist. Ich musste schon BEM-Gespräche betreuen, die völlig ergebnislos verliefen, weil der kranke Kollege sich einfach nur - pardon - auskotzen wollte.

    Zudem muss dir Folgendes klar sein: wenn du nicht auf einer Versetzung bestehst, untergräbst du möglicherweise die Schwere deiner Vorwürfe gegenüber der Schulleitung. Sinngemäß: "Wenn sie sich nicht versetzen lassen will, dann kann es so schlimm ja auch nicht gewesen sein." Nicht, dass das fair wäre, aber so kann es kommen.

    Ich wünsche dir jedenfalls alles erdenklich Gute!

  • Du solltest dir vor dem BEM-Gespräch klarmachen, was du eigentlich möchtest, denn das Gespräch dient nur insofern der Aufarbeitung vergangener Ereignisse als dass sie für die zukünftige Gesundheit relevant ist. Ich musste schon BEM-Gespräche betreuen, die völlig ergebnislos verliefen, weil der kranke Kollege sich einfach nur - pardon - auskotzen wollte.

    Zudem muss dir Folgendes klar sein: wenn du nicht auf einer Versetzung bestehst, untergräbst du möglicherweise die Schwere deiner Vorwürfe gegenüber der Schulleitung. Sinngemäß: "Wenn sie sich nicht versetzen lassen will, dann kann es so schlimm ja auch nicht gewesen sein." Nicht, dass das fair wäre, aber so kann es kommen.

    Ich wünsche dir jedenfalls alles erdenklich Gute!

    Danke für diese Einschätzung. Ja, das ist mir klar. Und von daher wird es - solange ich u.a. das mit Hilfe von Therapeuten nicht geklärt habe - dieses Gespräch für mich auch nicht geben. Mir geht es nicht um ein "Auskotzen", sondern, dass unter Zeugen Grundlegendes geregelt wird.

  • Das Gespräch führen - im Beisein von öPR, Frauen -und Gleichstellungsbeauftragten, Schwerbehindertenvertretung etc. und schildern, wer /was mich krankgemacht hat? Damit das endliche mal vor weiteren Zeugen ausgesprochen wurde.

    Das sollte nicht das Ziel sein, sondern welche Unterstützung du brauchst um wieder dienstfähig zu werden.

    Und von daher wird es - solange ich u.a. das mit Hilfe von Therapeuten nicht geklärt habe - dieses Gespräch für mich auch nicht geben.

    Lass dich dazu beraten. Zwar darf das Ablehnen des BEM selbst keine negativen Konsequenzen haben, in meinem Bundesland ist es aber so, dass danach eine amtsärztliche Überprüfung stattfinden kann, wenn keine Rückkehrperspektive bei der Ablehnung genannt wird und die AU noch länger andauert. Ob man das als negative Konsequenz ansieht oder nicht, hängt stark von der Perspektive ab. Ich denke die meisten Betroffenen sehen es als solche. ;(

  • Danke für diese Einschätzung. Ja, das ist mir klar. Und von daher wird es - solange ich u.a. das mit Hilfe von Therapeuten nicht geklärt habe - dieses Gespräch für mich auch nicht geben. Mir geht es nicht um ein "Auskotzen", sondern, dass unter Zeugen Grundlegendes geregelt wird.

    Ich habe den Eindruck, dass du falsche Vorstellungen hast von so einem BEM - Gespräch. Dieses ist sicherlich nicht dazu geeignet eine grundlegende Aufklärung von Mobbing bzw. Bossing zu betreiben. Wenn du mit diesem Ziel in so ein Gespräch gehst, dann kann dieses nur enttäuschend verlaufen. Diese Aufklärung muss komplett getrennt von einem BEM - Gespräch stattfinden und - zumindest wenn du dich nicht versetzen lassen möchtest- lange vor einem BEM - Gespräch, um vor diesem Altlasten geklärt zu haben oder alternativ doch noch die Versetzung zu beantragen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Täter-Opfer-Umkehr.

    Ja und trotzdem gibt es genau diese Art der Außenwahrnehmung. Täter - Opfer - Umkehr kennen außerdem gerade wir als Frauen doch zur Genüge. Das ist leider sehr tief verankert in sehr vielen Menschen so zu denken.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Danke für die Antworten: ich habe selbst - als Stellvertreterin solche Gespräche geführt. Ich möchte "nur", dass leistbare Arbeitsbedingungen besprochen und dokumentiert werden. Alles andere sehe ich nicht als Gegenstand dieses Gespräches. Ich habe das Gespräch auch nicht abgesagt, sondern um einen anderen Zeitpunkt gebeten.

  • Lieber Saviru,

    in meiner letzten Schule wurde eine neue SL benannt von extern, nachdem die gute alte ging.

    Diese neue SL, Super-SL schikaniert, mobbt Kollegen ausgewählt und hat sich einen Kreis von Lakaien zugelegt.

    Die Super-SL hat sogar Kollegen in Krankheit getrieben durch Machtdemonstrationen, teilweise regelwidriges Verhalten und Zusatzaufgaben.

    Beschwerden an das Schulamt, werden ignoriert. Selbst gestandene LKs haben schon das sinkende Schiff verlassen oder bleiben, um deren Jg.10 noch durchzubringen, aber haben bereits den Umsetzungsantrag gestellt.

    Dienstaufsichtsbeschwerden zeigen keine Wirkung, als ob die SL genau dafür eingestellt wurde.


    Wenn die SL ein Alptraum ist, die GEW, Personalrat und der Schulrat sehenden Auges inaktiv bleiben oder die Hände gebunden sind, dann kannst du nur eben:

    1. Kämpfen, --> wie sind die Chancen auf einen Sieg oder Krankheit

    2. Resignieren --> Krankheitsrisiko hoch

    3. Fliehen --> Erst Mal verdammt anstrengend, aber lohnt sich.


    Ich bin geflohen, aber leider erst als der Kochtopf schon sehr heiß war... Trauma ist noch da und ich hatte auch Depressionen und lange Krankheitsepisoden.

    Ich drücke dir die Daumen

    Allerliebste Grüße

    ein Leidensgenosse

  • Als Personalrat haben wir leider auch nur begrenzte Möglichkeiten. Ein Initiativ Antrag auf Absetzung einer Schulleitung überschreitet leider unsere Kompetenzen. Insoweit können wir immer nur die Personaldezernenten ins Gebet nehmen und auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz hinweisen. Und mit einer Versetzung der SL würde man zwar den bisherigen Kollegen einen Gefallen tun, aber gleichzeitig ein anderes Kollegium belasten. Ich habe noch nie erlebt, dass ein unfähiger SL abgesetzt würde, was nicht bedeutet, dass es diese Gruppe nicht gibt.🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Hallo liebe Saviru,
    ich kann dich sehr gut verstehen – ich habe Ähnliches erlebt.

    Ich bin jetzt in der Wiedereingliederung an bisheriger Dienststelle - gehe nun den Versetzungsantrag an. Meine Erfahrung: Bestimmte Strukturen oder Persönlichkeiten ändern sich kaum – sie spielen Kollegien immer wieder gegeneinander aus. Letztendlich hat mir wirklich nur geholfen- nicht nur eine kurze Zeit- sondern Monate lang krankgeschrieben zu sein, um in einer Therapie aufzuarbeiten, weshalb ich in einen Strudel von Mobbing gelangte- bis ich schließlich resignierte, nur noch funktionierte und komplett zusammengebrochen bin.

    Einige Jahre habe ich benötigt um festzustellen, dass ein Festhalten an dieser Dienststelle für mich nicht gesund ist. Vielleicht hilft dir die Frage: Tut dir diese Schule auf Dauer wirklich gut? Ich musste tatsächlich erst neue Kraft sammeln- bis ich jetzt wieder in der Lage bin mich zu informieren und alles daran zu setzen, dass ich zum SJ 26-27 wechseln kann. ALLES GUTE DIR!

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