Schwanger in den Sommerferien wann SL melden?

  • Hallo ihr Lieben,

    und schöne Sommerferien aus Brandenburg. :)

    Ich bin in der 5. Woche schwanger und es ist die 3. Sommerferienwoche, Untersuchungen werden vom Frauenarzt frühestens in Woche 6, eher in Woche 7/8 gemacht.

    Ich würde am liebsten mit einem Nachweis vom Arzt (und nicht nur mit einem positiven Schwangerschaftstest) zur Schulleitung gehen, will aber auch nicht so lange warten, da ich als Sportlehrerin & Klassenleitung ja kurz- bzw. langfristig auf jeden Fall ausgeplant werden müsste...

    Ich bin verbeamtet auf Probe und habe einen guten Kontakt zu Kollegium & Schulleitung.

    Was meint ihr, welche Argumente sprechen dafür, welche dagegen, die Schulleitung direkt zu informieren?

    Alles Liebe und einen schönen Tag

    Jellyfish

  • Ich bin damals gleich hin...War in der 7. Woche, glaube ich. Auch wegen Sport. Ich wurde dann aber eh sofort ins Beschäftigungsverbot geschickt. Den Nachweis hab ich dann spãter eingereicht.

    Ich bin aber Angestellte.

    Glückwunsch. 😊

  • Ich würde es so priorisieren (bin aber ein Mann :D )

    1. Teile es dann mit, wann es für dich am besten passt. Setz dich nicht unter Druck

    2. Klar ist es nett, wenn du es möglichst so mitteilst, dass die Schule noch planen kann. Aber DU bist mit deinen Bedürfnissen am wichtigsten! Niemand schreibt dir auf deine Dienstliche Beurteilung "xxx hat sich im Rahmen der Mitteilung ihrer Schwangerschaft äußerst kooperativ und schulfreundlich verhalten".

  • Klär mit deiner Frauenärztin ab, wie es mit dem Sportunterricht aussieht, wie lange du den beaufsichtigen kannst. Der Rest ist dann ausschließlich davon abhängig, was sich für dich richtig und passend anfühlt oder auch medizinisch erforderlich wird.

    Wenn du also z.B. die ersten 12 Wochen erst einmal in Ruhe abwarten wollen würdest, dann wäre das absolut legitim und in Ordnung, genauso wie du natürlich deine SL im Vertrauen bereits früher informieren kannst, aber niemals musst, egal wie praktisch das aus Schulleitungssicht sein mag für die weitere Planung.

    Dein Körper, deine Entscheidung. Das ist meines Erachtens das einzig wichtige Argument, gerade in diesen sensiblen ersten Wochen, aber auch darüber hinaus. Immerhin entsteht ein kleiner Mensch in dir, das darfst du genau so schützen, wie sich das für dich richtig anfühlt.

    Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die weitere Schwangerschaft!

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich würde noch bis Ende der Sommerferien warten. Dafür spricht: Schwangerschaften sind am Anfang noch nicht so sicher, wenn du gleich Bescheid gibst und die Schwangerschaft bleibt nicht bestehen, ist deine Klasse wahrscheinlich vergeben und du musst die traurige Mitteilung mit allen teilen, die schon informiert wurden.

    Es sei denn, du bist sowieso nicht scharf auf Klassenleitung, dann kannst du es auch jetzt schon durchklingen lassen, damit deine SL sich darauf einstellen kann.

    Sport würde ich keinesfalls unterrichten, kann mir nicht vorstellen, dass das in irgend einem Bundesland empfohlen wird. Dafür musst du die Schwangerschaft dann wiederum am Ende der Ferien spätestens bekanntgeben.

  • Wieso genau sollte man einer schwangeren Kollegin eine KL nicht zuteilen?

    Kann man, macht aber evtl. weniger Sinn als jemanden einer neuen klasse zuzuteilen, der eben diese auch mehrere Jahre begleitet.


    Ich denke auch, das musst du entscheiden. Ich habe es immer vor der 12. SSW gesagt, aber man sah es da auch meist schon deutlich.
    Aber selbst die 7. Woche war im Ref meiner Schulleitung zu spät.

  • Wobei fie Empfindlichkeit der SL nicht die Top-Prio ist.

    Ich war noch nie schwanger aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich es so früh sagen würde.

    Vermutlich würde ich sogar 1-2 Wochen ruhigen Sportunterricht in Kauf nehmen, bevor ich es mit jemandem teile.

  • chilipaprika Das kommt wahrscheinlich immer auf die persönliche Situation an, weswegen Jellyfish sowas eigentlich nur für sich selbst entscheiden kann.

    Ich habe es immer sehr früh gesagt, da bei mir jede Schwangerschaft lebensbedrohlich werden kann. Ich war bisher offiziell 6 Mal (eigentlich 10 Mal, aber ganz frühe Abbrüche, die sich alleine verflüchtigen zählen nicht) schwanger. Davon sind 2 gut verlaufen und ich habe zwei absolute Wunschkinder. Bei zweien hatte ich ne Not-OP in der jeweils 7. und 8. Woche und war dann ca. 2 Wochen nicht in der Schule. Zweimal wurde mit Medikamenten abgetrieben, weil es noch früh genug war. Meine nisten sich leider gerne im Eileiter ein. Das kann ziemlich heikel werden, merkt man aber oft erst etwas später. Mein erster Gang nach nem positiven Test ist daher zu meiner Frauenärztin. Meist in der 6. Woche.

    Natürlich gibt es auch Leute, die gerne bis zum Ende der 12. Woche warten. Aber ganz ehrlich, dadurch ändert sich am Ergebnis auch nix. Entweder läuft alles gut und das ist super. Dann ist man halt bald erstmal raus. Oder es läuft nicht gut und dann ist mir die Unterstützung meiner Kollegen und meiner SL auch wichtig. Es kann auch nach den 12 Wochen noch was schief gehen.

  • Entweder läuft alles gut und das ist super. Dann ist man halt bald erstmal raus.

    Wieso ist man denn bald erstmal raus, wenn alles gut läuft? Bis zur 34. Woche dauert doch lange, zumindest kommt es einem so vor.

    :gruebel:

  • Wieso genau sollte man einer schwangeren Kollegin eine KL nicht zuteilen?

    Weil sie ein Baby bekommt hätte ich jetzt fast geschrieben. Aber wahrscheinlich kann man sich das als Normalsterblicher wirklich nicht vorstellen: In Grund- und Förderschulen ist Klassenleitung mit sehr vielen Stunden in der Klasse verbunden, Beziehungsaufbau braucht Zeit, ritualisierte Abläufe werden etabliert etc. das ergibt zu Schuljahresbeginn einfach mehr Sinn.

  • Ich sage es mal so, Dr. Rakete. Wenn ich eine Kollegin hätte, die schwanger ist, und die Chance hätte, sie nicht als Klassenlehrerin einzusetzen, was eine langfristige Aufgabe ist, würde ich das auch nicht machen. Zum einen, weil halt absehbar ist, dass die Kollegin bald ausfällt. Zum anderen, um der Kollegin in der schwangerschaft Stress zu ersparen und auch dem "Ich muss aber zur Schule, meine Klasse braucht mich" vorzubeugen.
    Und das meine ich noch nicht einmal böse oder klischeehaft, sondern ganz neutral und sachlich. Denn wie Quittengelee schon schrieb: Klassenleitung ist Beziehungsarbeit. Da ist Kontinuität wichtig.

  • Bei uns ginge das personaltechnisch gesehen nicht unbedingt. Da haben Kollegen mit 12 Wochenstunden Klassenleitungen und die Schulleitung oft auch. Ich meine, im nächsten Schuljahr zum ersten Mal nicht. Vertretungen machen wir oft selbst oder Pensionärinnen. Bei einer ganzen Klassenleitung würde es schwierig oder eine müsste zwei übernehmen. Vielleicht geht es sogar anders oder besser mit Ersatz, wenn man weiß, dass die Schwangere überhaupt nicht kommt? Vermutlich. Jedenfalls gibt es hier nicht so eine gute Vertretungsreserve wie ich das aus meinen früheren Jahren in Bayern kenne, aber vllt. Ist es da ja auch nicht mehr so gut.

  • Wieso ist man denn bald erstmal raus, wenn alles gut läuft? Bis zur 34. Woche dauert doch lange, zumindest kommt es einem so vor.

    :gruebel:

    Naja, wenn man ne 1. Klasse übernimmt und die eigentlich bis zur 4. Klasse behalten soll, ist man da schon einen Grossteil der Zeit nicht da.

    Ausserdem werden bei uns (gut, Privatschule...ist vielleicht anders) schwangere Lehrerinnen vom Betriebsarzt gleich ins Beschäftigungsverbot geschickt.

  • Naja, wenn man ne 1. Klasse übernimmt und die eigentlich bis zur 4. Klasse behalten soll, ist man da schon einen Grossteil der Zeit nicht da.

    Das stimmt. Hier hat man eine Klasse nur 2 Jahre. Wäre aber doof, wenn man gerade eine 4. hätte und nur aufgrund von Schwangerschaft nach Hause geschickt wird. Wenn es medizinische Gründe gibt, ist das natürlich etwas anderes.

    Wie haben zum Beispiel viele Vollzeitkräfte an der Schule, so dass man immer schauen muss, dass es so viele Köpfe wie Klassen gibt, weil die Schüler weniger Stunden haben als die Lehrer, der Pfarrer noch Stunden bekommt und Sport und BK teilweise von Fachlehrern unterrichtet wird. Sogar diese wurden schon angesprochen, Klassenlehrer zu sein, aber es ging dann noch anders. Fachlehrer haben kein Grundschullehramtsstudium.

    Und was mir auch im Kopf herumgeht: Ich fände es gerecht, wenn alle Schwangeren ins BV geschickt würden oder keine. Gleiches Recht für alle: Lehrerinnen, Erzieherinnen, Krankenschwestern, Ärztinnen, Friseurinnen, Verkäuferinnen, Köchinnen... usw. Alle Berufe sind nämlich auf ihre Art anstrengend.

    Nicht jeder wird es verstehen, und das ist okay!

    Einmal editiert, zuletzt von Zauberwald (10. August 2025 18:46)

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