(Aus gegebenem Anlass) Was ist Luxus für euch?

  • Aus gegebenem Anlass der Diskussion an anderer Stelle hab ich mich gefragt, wie wir Luxus eigentlich jeder für sich definieren?


    Luxus ist für mich (immateriell): Mit wenigen guten Freunden irgendwo in der Pampa einfach zu sitzen und zu reden, stundenlang über Gott und die Welt und dazu vielleicht das ein oder andere nette Getränk. Dabei dann am Feuer sitzend und in das selbstaufgebaute Zelt am Ende kriechen und pennen. Ich schlaf nirgendwo besser als auf einem weichen Waldboden hab ich festgestellt.

    Luxus ist für mich (materiell): mir keinen Kopf machen zu müssen das meine Familie finanziell gut versorgt ist. Luxus ist da aber auch für mich das Fass Whisky was mein Vater bei meiner Geburt hat in Schottland ansetzen lassen und das wir letztes Jahr nach über 30 Jahren geöffnet haben. Luxus ist aber auch die eine Flasche Wein in unserem Weinkeller (Amarone della Valpolicella DOCG Classico Selezione), meine teuerste Übernachtung (14000€/Nacht - meine Eltern wollten das wir das einmal sehen wie es ist so viel Geld für Nonsens auszugeben…geil wars trotzdem aber surreal weil so gar nicht meins), mein Gaming-PC (den ich mittlerweile kaum noch zum zocken nutze weil ich viel lieber draußen bin oder mit meinen Kids unterwegs).
    Alles Sachen auf die ich aber irgendwie auch verzichten kann (außer auf den Whisky!)


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Die beiden Sabbatjahre. Im ersten bin ich zu Fuß von zuhause 2700 km nach Santiago de Compostela gepilgert, im zweiten 2100 km nach Rom. Zwei Erfahrungen, die mich nachhaltig verändert haben.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Luxus ist für mich, dass ich vor einem guten Jahrzehnt unerwartet verbeamtet wurde.
    Das habe ich die ganze Zeit gewusst, aber dieses Jahr noch mehr zu schätzen gewusst.

    (Allerdings ist es ein Fluch zugleich, goldener Käfig und so).

    Ich werde nicht von "Ein Sternehimmel ist Luxus" anfangen, da kann ich leider nichts damit anfangen.

  • Die beiden Sabbatjahre. Im ersten bin ich zu Fuß von zuhause 2700 km nach Santiago de Compostela gepilgert, im zweiten 2100 km nach Rom. Zwei Erfahrungen, die mich nachhaltig verändert haben.

    Canterbury-Rom und verschiedene Camino nach Santiago hab ich auch gemacht. Tolle Sachen!


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Die beiden Sabbatjahre. Im ersten bin ich zu Fuß von zuhause 2700 km nach Santiago de Compostela gepilgert, im zweiten 2100 km nach Rom. Zwei Erfahrungen, die mich nachhaltig verändert haben.

    Ich wünsche, ich hätte den Mut dazu.
    und die Schulter.
    Mein Luxus beim Wandern: die Unterkunft transportiert meine Tasche zur nächsten Unterkunft. Haben wir ein paar Mal in den Vogesen in Frankreich gemacht.

  • Bei einem Langstreckenflug ausreichend viel Beinfreiheit zu haben: Gern genutzter Luxus. First Class? Muss dann doch nicht sein, da stimmt für mich das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht.

    Unterkünfte lieber "landestypische" Hotels, Pensionen etc., vielleicht sogar "privat". Da lernt man dann nämlich Land & Leute viel besser kennen. Manchmal ist so ein Eintauchen in eine Kultur auch unbezahlbar (somit "Luxus"). Die beste Chance darauf hat man vielleicht bei einem Schüleraustausch.

    Essen ebenfalls gern typisch, vielleicht auf einem Straßenmarkt? (Denn das Essen in Sternerestaurants könnte man weltweit fast als "austauschbar" - wenn auch sicherlich gut - bezeichnen.)

  • Luxus ist für mich zuallererst Gesundheit, denn für die muss ich mein Leben lang schon meist sehr hart arbeiten. Die wenigen Momente, in denen es mir zumindest ok geht, ich inneren Frieden finde: unbezahlbar!

    Ebenfalls Luxus ist es für mich Zeit zu haben, durchzuatmen, in der Natur zu sein, weil ich auch mit einer halben Stelle genügend verdiene, um ein sehr gutes Leben führen zu können.

    Schließlich ist es Luxus, geliebte Menschen um mich zu haben, Menschen, denen ich etwas bedeute und die mir ebenso viel bedeuten, meinen Assistenzhund immer an meiner Seite zu wissen, mich geliebt, gesehen und so geschätzt zu fühlen, wie ich bin. Auch das ist unbezahlbar.

    Last but not least empfinde ich es als Luxus nicht einfach irgendetwas beruflich machen zu müssen, was die Rechnungen bezahlt, sondern eine Wahl zu haben und etwas machen zu können, was ich als sinnhaft empfinde und gerne mache.

    Klassisch materielle Sachen bedeuten mir wenig bis nichts, eh sei denn, sie haben eine spezifische, historische Bedeutung (wie ein Erbstück, das meine Großmutter aus dem KZ mitgebracht hat). Ich vermag keinen Sinn darin zu erkennen.

    Das teuerste Item in meinem Leben ist der Erhalt meiner Gesundheit (jedes Leckerli für den Assistenzhund gehört selbstredend ebenfalls in diesen Topf ;)).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich wünsche, ich hätte den Mut dazu.
    und die Schulter.
    Mein Luxus beim Wandern: die Unterkunft transportiert meine Tasche zur nächsten Unterkunft. Haben wir ein paar Mal in den Vogesen in Frankreich gemacht.

    Minimier dich. Durch die Ultras weiß ich das ich auch 10 Tage mit einem Paar Unterw….ok mit durchspülen etc 😅 aushalte


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Luxus ist für mich, dass ich mir meinen Kindheitstraum erfüllt habe und mir ein Pferd gekauft habe. Die Zeit, die ich dort verbringen darf ist für mich Luxus pur, wobei das Pferd in einem kleinen Selbstversorgerstall ohne großen Schnickschnack steht und relativ viel Arbeit durch die Stallgemeinschaft abgedeckt werden muss. Lange Ausritte sind für mich unbezahlbarer Luxus und gleichzeitig die Möglichkeit, mehrmals wöchentlich den Kopf frei zu bekommen und absolut im hier und jetzt zu sein (auch Luxus!).

  • Luxus ist unser großer Garten, die Zweitwohnung in München, das Elternhaus, das mir als finanzielle Sicherheit dient.

    Luxus ist, dass ich mir im Prinzip alles leisten könnte, von neuem Haus über Luxusreise bis hin zu Pferd, Schnickischnackiauto oder Luxusklamotten (ich will nichts davon, aber ich könnte. Der Gedanke beruhigt.)

    Luxus ist es auch, im Ausland aufgewachsen zu sein (nur ein paar Jahre) und innerlich dadurch flexibel zu sein, wo ich hingehöre. Ich bin nicht auf das Hier festgelegt.

    Diesen Luxus habe ich freilich auch teilweise bezahlt: Familienangehörige starben, dadurch wurde die Wohnung frei, es gibt kaum nahe Verwandte (Mutter und Cousine), ich fühlte mich als Kind durchaus entwurzelt etc.

    Jetzt (!) fühlt es sich wie Luxus an.

    Und, ganz wichtig: 6 lange, geile Wochen Sommerferien. Oberluxus.

  • Ist Luxus für euch alle positiv konnotiert?

    Das Wort an sich empfinde ich eher als negativ konnotiert, da es viel zu häufig rein materiell interpretiert und verwendet wird. So, wie ich persönlich Luxus definiere, ist das Wort dann aber für mich positiv konnotiert.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ist Luxus für euch alle positiv konnotiert?

    Ja, für dich nicht. Das ist doch für jeden was anderes oder nicht?


    Für mich ist Luxus, dann ich nur noch sehr wenige Sorgen um meine Finanzen habe. Ein Dach über Kopf, gefüllte Bäuche in der Familie (inkl. Hund), ich kann mich ziemlich frei fortbewegen, ich bin ziemlich Gesund, ich hege keine Groll gegenüber den Menschen in meinem Alltag, ich sehe der Zukunft sehr gelassen entgegen, ich habe ein paar wenige sehr gut Freunde (die ich gerne öfter sehen würde), mir würde noch mehr einfallen...

    Wusste nicht, dass hier alle (viele) so wohlhabend sind. Dachte, Lehrer wäre eher ein klassischer Aufsteigerberuf.

    Meine Familie ist nicht wohlhabend, ich bin es (gefühlt) schon. Das würden andere aber wahrscheinlich nicht so sehen.

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