• Es ist die Frage wie ausführlich die Erarbeitung und wie ausführlich die Buchvorstellung sein soll. Das kann unter Umständen sehr lange dauern. Ich habe in Klasse 3/4 regelmäßige Buchvorstellungen (4 wöchiger Büchereigang) gemacht, entweder mit einem schön gestalteten DIN A4 Blatt oder mit Rückfragen oder Inhalt erzählen. (Das Buch musste zuhause gelesen werden und die Vorbereitung der Vorstellung war eine Monatshausaufgabe.) Die Vorstellung selbst dauerte meistens 2 Unterrichtsstunden. Der Vorteil: Manche Bücher weckten bei anderen dann dermaßen Interesse, dass sie dieses Buch dann selbst ausliehen.

    In der Schule habe ich schon einmal eine Leserolle zu einer Klassenlektüre probiert, das dauerte von der Vorbereitung ewig. Die Frage war bei mir hinterher, was es eigentlich gebracht hat, weil ich die Kinder zum Lesen animieren wollte. Dasselbe mit einem Lesetagebuch. Da könne man Pflicht- und Küraufgaben geben. Lesekisten habe ich in einer Fortbildung gesehen, die fand ich vom Endprodukt her sehr ansprechend. Bei solchen langen Sachen wäre es mir wichtig, dass sie ansprechend, fast ausstellungsreif gestaltet werden und nicht so dahingeschrieben werden. Das dauert halt, da darf man nicht zu viele Kriterien verlangen.

    In meiner Materialsammlung habe ich auf die Schnelle noch Kopiervorlagen zu einem "Guckloch" und einem "Schaufenster" gefunden. Das wird jeweils aus einem DIN A4 Blatt gemacht und gefaltet. Wenn du nirtak dafür Interesse hast, melde dich bei mir.

  • Not too convinced. Sicherlich schadet das nicht und kann vllt. bei manchen SuS (aber wohl eher bei denen, die sowieso schon viel und gut lesen) die Lesemotivation erhöhen.

    Um die Basiskompetenzen im Lesen zu fördern, gibt es aber effektivere und effizientere Möglichkeiten.

  • Not too convinced. Sicherlich schadet das nicht und kann vllt. bei manchen SuS (aber wohl eher bei denen, die sowieso schon viel und gut lesen) die Lesemotivation erhöhen.

    Um die Basiskompetenzen im Lesen zu fördern, gibt es aber effektivere und effizientere Möglichkeiten.

    Ich verstehe nicht, inwiefern das das Projekt von nirtak torpediert. Es ging in ihrer konkreten Frage doch gar nicht um Basiskompetenzen.

  • Na, ja, im Thread geht es ursprünglich hierum:

    Mir fällt auf, dass Grundschüler (in diesem Fall die Kids meiner Klasse) immer schlechter lesen können.

    [...]

    Mir fällt das beim lauten Lesen sowie beim Lesen und Verstehen von Arbeitsaufträgen auf und ich bin unzufrieden mit der Situation!

  • Beitrag von Quittengelee (29. November 2025 13:40)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: wurscht (29. November 2025 13:40).
  • Es ist die Frage wie ausführlich die Erarbeitung und wie ausführlich die Buchvorstellung sein soll.

    Mir sind diese aufwändigen Bastelarbeiten oft zu zeitintensiv, zudem würden sich meine Schüler:innen darin verzetteln.

    Umgesetzt habe ich schon buchunabhängige Lesetagebücher, einschließlich Tagebuch-Eintragungen zum gerade gelesenen Textanschnitt.

    Gut finde ich eine Idee, bei der die Kinder wöchentlich von ihrem Lesefortschritt erzählen, jedes aus dem aktuellen Buch.

    Schlanker ist es auch, einen Steckbrief erstellen zu lassen und dann das Buch vorzustellen und eine besondere Stelle vorzulesen.

  • Mir fällt auf, dass Grundschüler (in diesem Fall die Kids meiner Klasse) immer schlechter lesen können.

    Wenn du in deinem Unterricht die Zeit für das Lesen nicht reduziert hast (was du ja nicht hast, wie du selbst schreibst), ist also die Zeit zuhause fürs Lesen gesunken (jetzt wenig überraschend). Es hilft also nur, die Kinder dauerhaft zum Lesen zu motivieren. Damit sie zuhause lesen, denn die paar Minuten in der Schule "machen das Kraut nicht fett".

    ... Das finde ich aber extrem schwierig, weil du kannst ja nicht in den Alltag der Familien eingreifen. Meine Schüler zB haben zwar immer wieder Bücher zuhause (von der Stadtbücherei), aber zuhause werden die nicht mal ausgepackt.

    Eigentlich geht es ohne Eltern nicht, dass die sich jeden Tag 10 Minuten vorlesen lassen, aber selbst das kriegen nicht alle Eltern hin.

    Ich habe noch keine zündende Idee. Sicher funktioniert nur, wenn die Kinder jeden Tag 10 Minuten in der Schule (laut?) vorlesen. Geht "Tandem-Lesen" vielleicht? Dann musst du täglich nur 20 Minuten opfern.

    Ich merke gerade, dass ich selbst vor diesem Problem stehe und Lösungen suche.

  • Ich bin der Überzeugung, dass es sehr viele Gründe gibt, warum man das Gefühl hat, das die Kinder weniger Lesekompetenz haben - vlt habe ich es überlesen, aber vlt hast du es nicht geschrieben - um welche Klasse handelt es sich, um welches Einzugsgebiet, ist es pauschal auf alle Kinder zu übertragen? Wie ist die Altersstruktur deiner Klasse? Mit welchem Lehrwerk hast du das Lesen vermittelt? Sind viele Kinder in der OGS?

    flippi

  • Ich bin der Überzeugung, dass es sehr viele Gründe gibt, warum man das Gefühl hat, das die Kinder weniger Lesekompetenz haben - vlt habe ich es überlesen, aber vlt hast du es nicht geschrieben - um welche Klasse handelt es sich, um welches Einzugsgebiet, ist es pauschal auf alle Kinder zu übertragen? Wie ist die Altersstruktur deiner Klasse? Mit welchem Lehrwerk hast du das Lesen vermittelt? Sind viele Kinder in der OGS?

    flippi

    Nein, es ist nicht pauschal auf alle zu übertragen. Zum Glück kann ein großer Anteil (mindestens die Hälfte der Klasse) (recht) gut lesen. Und die Kinder, die ich meine, lesen auch nicht plötzlich schlechter - aber sie verbessern sich eben auch nicht. Das würde ich gern ändern und den Kindern vor allem Freude am Lesen vermitteln. Aber wenn einige nur Herumstottern und kaum ein Wort flüssig erlesen können, macht es ihnen eben keinen Spaß, was zur Vermeidung des Lesens führt, was zu wenig Übung führt, was zu Stottern führt etc. Ein Teufelskreis! Aktuell habe ich die Lesesport-Materialien (war ein Tipp hier im Thread) am Start, das klappt richtig gut und ich verspreche mir viel davon!

    Ach ja: 3. Klasse, schwieriges Einzugsgebiet, Alter: 8-10 Jahre, Lehrwerk: Flex und Flora

  • ... Aber wenn einige nur Herumstottern und kaum ein Wort flüssig erlesen können, macht es ihnen eben keinen Spaß, was zur Vermeidung des Lesens führt, was zu wenig Übung führt, was zu Stottern führt etc.

    ...

    Ach ja: 3. Klasse, schwieriges Einzugsgebiet, Alter: 8-10 Jahre, Lehrwerk: Flex und Flora

    Dann musst du damit rechnen, dass sie keine Bücher zu Hause haben und auch nicht ein Buch alleine durchlesen können. Buchvorstellung ist recht komplex, bedeutet viel eigenverantwortliches Arbeiten. Ihr müsst beim ersten Mal alles gemeinsam machen.

    Edit: Klasse 5, Lernförderschule, ich dachte: Buchvorstellung ist doch irgendwie schön und gehört dazu. Kind: "Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil es das einzige ist, das ich habe." ;(

    Niemand konnte das Buch selbständig lesen, ich hatte mich damals schlicht verrannt.

  • Ich glaube auch, dass eine einmalige Buchvorstellung nicht das Interesse an Lesen weckt. Du kannst nicht 8 Jahre familiäre Defizite (im Lesen) mit einem Referat/Arbeitsauftrag/... aufarbeiten.

    Selbst wenn sie danach Lust auf ein Buch haben, werden sie es nicht lesen zuhause (Ausnahmen mögen diese Regel bestätigen).

    Ich glaube, es bleibt dir nix andres übrig, als in der Schule täglich viel und noch mehr zu lesen (und dafür was andres aufgeben im Unterricht, das ist mir schon klar).

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