Beamter vs Angestellter

  • Diese Threads (welche ja ständig kommen) sind schon komisch, weil mir in der Praxis wirklich noch niemand über den Weg gelaufen ist, der vom Beamtenverhältnis ins TB-Verhältnis gewechselt ist (umgekehrt begegnen einem aber ständig Tarifbeschäftigte, die mit ihrer Nichtverbeamtung hadern).

    Ich werte sowas einfach als sachgrundlose Beamtenjammerei...

  • Natürlich im Schulsystem - hier geht es im Ausgangsposting ja um einen Wechsel vom Beamten-ins TB-System an derselben Schule.

    Ich hab mal von so einem Fall in der Zeitung gelesen....so etwas ist also ein Fall mit Nachrichtenwert...

  • Diese Threads (welche ja ständig kommen) sind schon komisch, weil mir in der Praxis wirklich noch niemand über den Weg gelaufen ist, der vom Beamtenverhältnis ins TB-Verhältnis gewechselt ist (umgekehrt begegnen einem aber ständig Tarifbeschäftigte, die mit ihrer Nichtverbeamtung hadern).

    Ich werte sowas einfach als sachgrundlose Beamtenjammerei...

    Es wird ja auch von Beamten immer wieder unreflektiert vorausgesetzt, dass man Netto viel mehr raus hätte, als der Angestellte. Das ist in meinem Fall ja einfach nicht so und da wollte ich nochmal genauer nachhaken, ob der Beamtenstatus trotzdem so viel attraktiver ist, obwohl das Nettogehalt geringer ausfällt.

  • Natürlich im Schulsystem - hier geht es im Ausgangsposting ja um einen Wechsel vom Beamten-ins TB-System an derselben Schule.

    Ich hab mal von so einem Fall in der Zeitung gelesen....so etwas ist also ein Fall mit Nachrichtenwert...

    Die einzige Konstellation, die mir einfiel, warum man INNERHALB des Lehrerverhältnisses den Status wechselt (und ich glaube, hier im Forum hatte man mir eh gesagt, es gehe eh auf der selben Planstelle nicht), war mein Gedanke: Statuswechsel, um nach einem Jahr Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben und mit Risikonetz die neue Jobsuche zu starten.

  • Nuja, auch da - Jobsuche kann man ja auch im Beamtenverhältnis starten....(die Arbeit ist ja identisch, außerdem kommt man aus dem Beamtenverhältnis i.d.R schneller raus als auf einem unbefristeten TB-Verhältnis).

    Ein Grund wäre sicherlich die generelle Gegnerschaft gegen das Beamtensystem im Lehrerbereich....(primär deswegen haben doch etliche Lehrer in Berlin bei der Wiedereinführung der Regelverbeamtung auf eine Verbeamtung verzichtet)

  • klar kann man so suchen.
    Es war nur ein Gedankengang zur Absicherung, auch kombiniert mit der Möglichkeit, aus der PKV noch rechtzeitig auszusteigen.
    Ich weiß, dass es nicht geht und ich hatte letztes Jahr ein paar Bewerbungsverfahren am Laufen, dann wurde ich krank und ich bin SEHR dankbar dafür, dass das weder zum Start einer neuen Tätigkeit geschah, noch im Angestelltenverhältnis. und über meine sündhaft teure, ständig teurer werdende Debeka habe ich dieses Jahr wesentlich weniger geflucht als sonst... auch da weiß ich es durchaus, die Vorteile zu schätzen. Für mich ist zwar klar, dass ich nicht bis 67 verbeamtete Lehrerin bleibe, aber auch, dass ich nicht kündige, bis ich gesundheitlich vollkommen stabil bin.

  • Ich hab kurz mal drüber nachgedacht, weil das Angestelltenverhältnis natürlich erheblich mehr Selbstbestimmung und Flexibilität ermöglicht. Man kann sehr verlustfrei kündigen und sich neu einstellen lassen, wenn einem Schule oder Konditionen nicht gefallen oder wenn man einfach mal in einer anderen Ecke leben möchte. Auch kompletter Ausstieg und Jobwechsel sind besser machbar, wenn man in seinem Lehrerjob bereits angemessen Rentenansprüche erwirbt (vs. Nachversicherung, die extrem unattraktiv ist).

    Ich bin aber zu lange verbeamtet und die Abstriche sind mir zu hoch. Als Berufsanfänger würde ich mich aber nicht mehr verbeamten lassen.

  • Für BaWü gibt es ja das Altersgeld, aber es stimmt schon; ein vergleichbar attraktiven Job wird schwierig zu finden sein.

    Die Bezahlung ist woanders vielleicht höher, aber unter Umständen mit mehr Arbeitszeit abzugelten.

    Auch die grundsätzliche Unkündbarkeit ist vor allem mit Familien ein enormes Pfund.

    Je nach Fachkonstellation und eigener Vorbereitung ist der Aufwand nach einigen Jahren überschaubar.

    Bei einstündigen Fächern nutze ich je nach Möglichkeit komplette Verlagsreihen.

    Wäre ich jung und Familie wäre nicht geplant oder erst in einigen Jahren; dann würde ich in der Schweiz arbeiten. Zurückkehren bei dem Lehrermangel könnte man ja wenn man wollte.

  • Auch die grundsätzliche Unkündbarkeit ist vor allem mit Familien ein enormes Pfund.

    In meinem Beispiel NRW ist auch die Besoldung für Familien je nach Anzahl der Kinder und Wohnort ein ordentliches Pfund. Hätte ich Kinder, würde ich nicht eine Sekunde über ein Angestelltenverhältnis oder einen besser bezahlten Job in der freien Wirtschaft nachdenken. Den gäbe es nämlich höchstens nur als Abteilungsleiter aufwärts...

  • In meinem Beispiel NRW ist auch die Besoldung für Familien je nach Anzahl der Kinder und Wohnort ein ordentliches Pfund.

    Stimmt, den Punkt hatte ich bei meiner Aufzählung vergessen. Auch das man einen Bonus dafür bekommt, verheiratet zu sein.

    Ab dem dritten Kind wird es ohnehin absurd wieviel Geld man zusätzlich bekommt. Um das 2 Klassensystem zu verdeutlichen muss man nur einmal E13, verheiratet mit 3 Kindern mit einem A13, verheiratet mit 3 Kindern vergleichen. Sollte jemand auf eine Großfamilie spekulieren ist die Verbeamtung der goldene Kelch.

  • Stimmt, den Punkt hatte ich bei meiner Aufzählung vergessen. Auch das man einen Bonus dafür bekommt, verheiratet zu sein.

    Ab dem dritten Kind wird es ohnehin absurd wieviel Geld man zusätzlich bekommt. Um das 2 Klassensystem zu verdeutlichen muss man nur einmal E13, verheiratet mit 3 Kindern mit einem A13, verheiratet mit 3 Kindern vergleichen. Sollte jemand auf eine Großfamilie spekulieren ist die Verbeamtung der goldene Kelch.

    Vielleicht gibts ja bei mir noch den Nachwuchs im fortgeschrittenen Alter. Man weiß ja nie, was noch passiert 😉

  • Ich habe die äquivalenten Altersstufen verglichen. NRW beginnt bei A-Besoldung mit Stufe 5.

    Nein hast du nicht. Es gibt keine Altersstufen mehr. Du hast die Eingangsstufe A13 mit der Endstufe i E13 im TV-L verglichen. Das ist einfach Blödsinn

  • Es wird ja auch von Beamten immer wieder unreflektiert vorausgesetzt, dass man Netto viel mehr raus hätte, als der Angestellte. Das ist in meinem Fall ja einfach nicht so und da wollte ich nochmal genauer nachhaken, ob der Beamtenstatus trotzdem so viel attraktiver ist, obwohl das Nettogehalt geringer ausfällt.

    Weil es immer so ist! Bitte hör auch mit dem Quatsch

  • Nein hast du nicht. Es gibt keine Altersstufen mehr. Du hast die Eingangsstufe A13 mit der Endstufe i E13 im TV-L verglichen. Das ist einfach Blödsinn

    Ich weiß wirklich nicht, was du meinst?

    Nach etwa 15 Jahren im Schuldienst als Beamter ist man in NRW halt in Stufe 9, als Angestellter bereits in der Endstufe 6.

    Natürlich sind das eine Art von Altersstufen, da man nach Anzahl der Dienstjahre eingestuft wird.

  • Nach etwa 15 Jahren im Schuldienst als Beamter ist man in NRW halt in Stufe 9, als Angestellter bereits in der Endstufe 6.

    Korrekt also:

    Beamtet A13Z Stufe 9TV-L E13
    Grundgehalt5612 EUR6580 EUR
    Lohnsteuer (Kl I)1410 EUR1310
    SV-Abgaben0 EUR1477 EUR
    PKV4120 EUR
    Netto3790 EUR3793 EUR

    Hast du 3 EUR mehr Netto als Angestellter. Du steigst aber auch noch weiter in der Erfahrung alt Beamter, im TV-L ist Schluss.

    Sind temporär 3 euro mehr es wert?...

  • Zitat

    Maylin schreibt:..... Ich hab kurz mal drüber nachgedacht, weil das Angestelltenverhältnis natürlich erheblich mehr Selbstbestimmung und Flexibilität ermöglicht.....

    Das ist im Planstellenbereich im Wesentlichen eine unausrottbare Legende. Überall gibt es (dank TV-L) für den TB Verweise auf das Beamtenrecht.

    Was stimmt, ist, dass man bei einem Ausstieg weniger Privilegien verlieren kann als ein Beamter - weil man diese nicht hatte.

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