Wie alt bist du denn, wenn du dich selbst aus einer anderen Zeit stammend bezeichnest? (Vampir?)
Ich stamme noch aus dem Zeitalter der Dichter und Denker.![]()
Wie alt bist du denn, wenn du dich selbst aus einer anderen Zeit stammend bezeichnest? (Vampir?)
Ich stamme noch aus dem Zeitalter der Dichter und Denker.![]()
Die Rolle der Schulen als sozialer Fußabtreter würde ich kategorisch ablehnen. Schule bietet guten Fachunterricht und gut ist.
Ich bin von dieser Rollenzuweisung auch nicht begeistert. Aber wie Adenauer schon wusste, "Wir müssen mit den Menschen arbeiten die wir haben, andere haben wir nicht." Der Mann sollte recht behalten. Wir müssen ja irgendwie auch die abgehängten Schüler beschulen, den andere die es machen haben wir dafür auch nicht. Also bleibt es Teil unserer Aufgabe als gesellschaftlicher Reperaturbetrieb missbraucht zu werden.
Ich berichte in diesem Kontext immer gerne von meiner Mutter, die nach dem Krieg in die Grundschule kam. Die Klasse saß nach sozialem Hintergrund getrennt, fiel ihr als 9-Jährige schon unangenehm auf: Industriellenkinder an der Fensterseite. Ca. 40 Kinder pro Klasse.
Ein Lehrer konnte sich nicht durchsetzen, er rief regelmäßig den Direktor, weil die Klasse sich aufgeführt hat wie Sau. Karzer und Schläge haben nicht davon abgehalten, dass Kinder Blödsinn gemacht haben.
Auf dem Schulhof mussten sie jede Pause im Kreis laufen, um sich nicht zu prügeln.
Was Freunde mir aus der DDR-Schulzeit erzählten ist nicht anders: auf der einen Seite Bestrafungen, die heute zur Misshandlung zählen, mit Gegenständen beworfen werden, in Unterwäsche turnen müssen etc. Auf der anderen Seite aber Klassen, die zarte Lehrkräfte zum Heulen gebracht haben.
Wirklich, es gab zu jeder Zeit schwieriges Verhalten, es war "früher" nicht alles besser.
Ich berichte in diesem Kontext immer gerne von meiner Mutter, die nach dem Krieg in die Grundschule kam. Die Klasse saß nach sozialem Hintergrund getrennt, fiel ihr als 9-Jährige schon unangenehm auf: Industriellenkinder an der Fensterseite. Ca. 40 Kinder pro Klasse.
Ein Lehrer konnte sich nicht durchsetzen, er rief regelmäßig den Direktor, weil die Klasse sich aufgeführt hat wie Sau. Karzer und Schläge haben nicht davon abgehalten, dass Kinder Blödsinn gemacht haben.
Auf dem Schulhof mussten sie jede Pause im Kreis laufen, um sich nicht zu prügeln.
Was Freunde mir aus der DDR-Schulzeit erzählten ist nicht anders: auf der einen Seite Bestrafungen, die heute zur Misshandlung zählen, mit Gegenständen beworfen werden, in Unterwäsche turnen müssen etc. Auf der anderen Seite aber Klassen, die zarte Lehrkräfte zum Heulen gebracht haben.
Wirklich, es gab zu jeder Zeit schwieriges Verhalten, es war "früher" nicht alles besser.
Was ist jetzt Deine Message? Dass die gegenwärtige Bildungs-Ineffizienz und dysfunktionale Gegebenheiten so bleiben sollten?![]()
Wir müssen uns Gedanken darüber machen, dass SchülerInnen heute lieber durch AI erstellte "geleckte" Ergebnisse abgeben. Dass man sich unlauterer Hilfsmittel bedient, hat es immer schon gegeben. Meiner Wahrnehmung nach nimmt das nur jetzt Überhand - nicht zuletzt weil die SchülerInnen im taktischen Vorteil sind und zu viele KollegInnen Klausuraufsichten als Freistunde begreifen, wo man korrigieren, lesen oder daddeln kann.
Wir müssen in der Tat mit den Menschen arbeiten, die wir haben - aber wir müssen die Art unseres Arbeitens ändern, da wir effektiv viel zu wenige SchülerInnen noch erreichen.
Ich hatte gestern ein Arbeitsblatt mit einem Diagramm mit Geburten- und Sterberate (Thema demografischer Wandel). Schüler starrte komplett lost aufs Blatt und fragte völlig ernst, was er denn jetzt damit anfangen solle, wenn er kein Foto für ChatGPT machen dürfe. Dass man auch selbst Informationen daraus entnehmen könnte, fiel ihm überhaupt nicht ein und war scheinbar ein völlig abwegiger Gedanke.
So krass habe ich KI-Abhängigkeit bisher noch nie erlebt. Und anschließend hab ich mich gefragt, wer von uns jetzt eigentlich auf dem Holzweg ist... Schüler, die selbst nichtmals mehr versuchen irgendwas selbst zu erschließen... oder ich, die meint, dass sie das noch können sollten, obwohl ein hochgeladenes Foto in 4 Sekunden zur detaillierten Auswertung führen würde. Welch sonderbare Zeiten...
Das wäre doch ein toller Beginn für einen dystopischen Roman bei dem die Menschheit ihr eigenes Denken nach und nach einstellt und der KI bzw. den ProgrammiererInnen der Algorithmen überlässt.
Wir müssen uns Gedanken darüber machen, dass SchülerInnen heute lieber durch AI erstellte "geleckte" Ergebnisse abgeben.
Eins meiner -wahrlich nicht strebsamsten- Kinder jugendlichen Alters sagte zu mir auf meinen Vorschlag hin, eine Aufgabe von ChatGPT in Rohversion auswerfen zu lassen, "ach nee, der Soundso macht das immer und das hört man sofort. Will ich nicht."
Trifft also offenbar nicht auf alle zu.
Aber klar, irgendwie muss man wohl oder übel auf Veränderungen im Leben als Lehrkraft reagieren. Ist ja auch nicht ganz leicht, je älter man wird.
Sehr gutes Beispiel von Maylin85. Wer ein Thema von Grund auf verstanden hat, kann im nächsten Schritt hierauf aufbauende, komplexere Fragestellungen auch mithilfe von Hilfsmitteln bearbeiten. Solange das grundständige Thema jedoch nicht wirklich verstanden wurde, gefährdet der Einsatz von Hilfsmitteln eher das Lernziel.
Wer mit einem Arbeitsblatt mit Diagrammen überfordert ist, muss erst lernen, was diese Diagramme bedeuten und wie man diese "liest" und interpretiert. Wenn wir mündige Bürger (m/w/d) wollen, müssen Schüler (m/w/d) dieses statistische Wissen erwerben, statt es einfach an eine KI outzusourcen.
Dass SuS vor der Schule ihr Gehirn abgeben ist auch kein Zeichen der Neuzeit. Lacht doch mal ab und an ein bisschen über und mit den Schülern, die sich so anstellen...
Na so einfach ist es mit KI noch nicht. Habe häufig Aufgaben die ich lösen lasse. Die KI bedient sich gerne auch der einfachen Herangehensweise und kommt (noch) nicht auf das optimale Ergebnis. Oftmals erkennt die KI aber dann die Fehler wenn man sie darauf hinweist.
Dennoch nutze ich KI gerne und würde sie bei Aufgabenkontrollen gar nicht missen wollen. Wenn ich Klassenarbeiten erstelle, lasse ich die KI Lösungen prüfen. Dadurch kann man grobe Schnitzer frühzeitig korrigieren.
Würde ich mir bei der Prüfungserstellung durch Kommissionen auch wünschen…
Dennoch muss ich sagen, dass die heutige Generation viel mehr davon profitieren würde, wenn auch mehr auf Fachwissen in der Schule geachtet werden würde.
Denn nur wenn ich weiß was ich mache, kann ich Fehler in den Lösungen der KI erkennen.
Mit KI kann man viel effektiver lernen. Ich kann mir Lösungswege detailliert erläutern lassen, ich kann komplexere Aufgaben bearbeiten ohne gleich den Stift an die Wand zu werfen.
KI und ihr Nutzen sind das Beste Beispiel dass Fachwissen unbedingt nötig ist um das Potential voll auszunutzen. Weniger Präsentationen, mehr Fachwissen, mehr komplexere Fragestellungen. Dahin sollte es nach meiner Meinung gehen; insbesondere am Gymnasium.
Auch als Student hätte ich mir KI gewünscht. Mache Übungsblätter waren einfach nur „frustrierend“. Anstatt keine Lösung nach Stunden zu haben hätte man eine Lösung die man sich auch noch erläutern hätte können. Das wäre motivierend gewesen.
Denn manche Profs waren didaktisch eine Katastrophe…
Sehr gutes Beispiel von Maylin85. Wer ein Thema von Grund auf verstanden hat, kann im nächsten Schritt hierauf aufbauende, komplexere Fragestellungen auch mithilfe von Hilfsmitteln bearbeiten. Solange das grundständige Thema jedoch nicht wirklich verstanden wurde, gefährdet der Einsatz von Hilfsmitteln eher das Lernziel.
Wer mit einem Arbeitsblatt mit Diagrammen überfordert ist, muss erst lernen, was diese Diagramme bedeuten und wie man diese "liest" und interpretiert. Wenn wir mündige Bürger (m/w/d) wollen, müssen Schüler (m/w/d) dieses statistische Wissen erwerben, statt es einfach an eine KI outzusourcen.
Wie wäre es, wenn die zuständige Lehrkraft das den SuS erklärt? Hier muss das niemandem gesagt werden, Captain Obvious.
Und nenn mir bitte mal einen Tag in einem vergangenen Jahrzehnt vor KI, in dem du NICHT von irgendwem gefragt worden bist "was soll ich jetzt machen?" Jetzt fragen einige offenbar nicht mehr gedankenlos die Lehrperson sondern gleich die KI.
Schule ist ein Ort, an dem man lernt, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Punkte zu erhalten. Wenn wir das anders haben wollen, müssen wir das Schulsystem ändern. Das hat mit KI überhaupt nichts zu tun.
Das tut die zuständige Lehrkraft natürlich alles. Was die zuständige Lehrkraft allerdings an dieser Situation nachhaltig "beeindruckt" hat war, dass dieser Schüler nichtmals auf die IDEE kam, sich dieses Diagramm mal selbst anzugucken. Da war einfach null Impuls, dass es zu "Foto machen und in die KI laden" noch alternative Formen der Auseinandersetzung geben könnte.
Wie wäre es, wenn die zuständige Lehrkraft das den SuS erklärt? Hier muss das niemandem gesagt werden, Captain Obvious.
Und nenn mir bitte mal einen Tag in einem vergangenen Jahrzehnt vor KI, in dem du NICHT von irgendwem gefragt worden bist "was soll ich jetzt machen?" Jetzt fragen einige offenbar nicht mehr gedankenlos die Lehrperson sondern gleich die KI.
Schule ist ein Ort, an dem man lernt, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Punkte zu erhalten. Wenn wir das anders haben wollen, müssen wir das Schulsystem ändern. Das hat mit KI überhaupt nichts zu tun.
Meiner Meinung nach hat das schon was mit KI zu tun. Die Motivationsschwelle für SuS wird halt immer höher, je einfacher es ist, sich die Arbeit zu erleichtern. Klar, ich wäre auch hart faul gewesen, wenn schummeln / abschreiben etc. so einfach gewesen wäre damals. Ist aber auch einfach ne Erziehungssache seitens der Eltern. Warum den anstrengenderen Weg wählen?
Wenn ich etwas übernimmt nicht mag (oder als für die persönlichen Belange von geringer Bedeutung), betreibe ich nur das absolute Minimum an Aufwand. Das ist denke ich nachvollziehbar und kann auch nicht den Schülern (m/w/d) negativ ausgelegt werden.
Ich denke jedoch nicht, dass der Mensch dazu veranlagt ist, generell mit möglichst wenig Aufwand durch das Leben zu kommen. Auch unsere Schüler (m/w/d) übrigens nicht. Diese können, wenn es sein muss, je nach Alter und Interessenlage natürlich unterschiedliche, sich auch stundenlang mit Dingen beschäftigen, die ihnen Spaß machen. Und es gibt ja einige junge Leute, denen machen Problemlösen, Kniffeln und Rechnen unheimlich viel Spaß. Dass das nicht die Mehrheit der Schüler (m/w/d) ist, da muss jeder Mathematiklehrer (m/w/d) einfach ehrlich sein. Man freut dich über die paar Wenigen und schaut, dass man bei den Anderen am Ball bleibt, in der Hoffnung, dass sie erkennen, dass zumindest Teilbereiche doch nicht so schlimm sind wie anfangs befürchtet, vielleicht sogar ganz cool oder zumindest für ihren Alltag von Bedeutung.
Du gehst also freiwillig mit mehr Aufwand durchs Leben? Ich nicht.
Du gehst also freiwillig mit mehr Aufwand durchs Leben? Ich nicht.
Du magst doch z.B. Videospiele, wenn ich mich richtig erinnere. Versuchst du immer, auf dem kürzest möglichen Weg irgendwie das Spiel durchzuspielen, oder macht es dir nichts aus, wenn das Spiel etwas länger dauert, weil es dir Spaß macht und dieser Spaß es dir wert ist, auch mal eine Stunde länger hierin zu investieren?
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