Gen Z lässt sich nicht mehr so viel bieten. Schule sollte kein sozialer Fußabtreter mehr sein.

  • Für die Primarstufe kann ich nicht mitreden. Für das, was danach kommt, empfinde ich den pädagogischen Teil des Studiums nicht als sonderlich wichtig. Für mich bleibt insbesondere "pädagogisches Gespür" irgendwie auch immer noch in erster Linie ein soft skill, den man als Person mitbringt oder halt nicht.

  • "aber wir haben mit Überzeugung und innerer Selbstverständlichkeit für die Gesellschaft gedient. Und genau das unterscheidet uns von der heutigen jungen Generation. Noch Fragen?8)"

    Zitat von dir aus dem Thread "Krieg" (Beitrag 2741 vom 4. November) BaldPension

    (ich check nicht, wie man aus einem andren Thread etwas rüberkopiert)

    Wir wissen, dass bei dir früher alles besser war.

  • "aber wir haben mit Überzeugung und innerer Selbstverständlichkeit für die Gesellschaft gedient. Und genau das unterscheidet uns von der heutigen jungen Generation. Noch Fragen?8)"

    Zitat von dir aus dem Thread "Krieg" (Beitrag 2741 vom 4. November) BaldPension

    (ich check nicht, wie man aus einem andren Thread etwas rüberkopiert)

    Wir wissen, dass bei dir früher alles besser war.

    Und wo liegt jetzt der Transmissionsriemen zum Thema?8)

  • Bei uns müssen noch alle Referendariat am Gymnasium machen, wenn sie ans Gymnasium möchten, wir haben genug Nachwuchs zumindest in beliebten Regionen.

    Ich habe 2 fast vollständige Diplomstudiengänge, Staatsexamendarbeit, die gleich einer Diplomarbeit war, allerdings nur in einem Fach. War damals so üblich, es gab viel zu wenige Lehramtler, um eigene Veranstaltungen an der Uni anzubieten. Jetzt nach 30 Jahren habe ich natürlich keine Wechselchancen mehr, in Chemie vermutlich schon 3 Jahre nach dem Studium mehr (mir wurde eine Promotionsstelle dank meiner Staatsexamendarbeit angeboten und bis nach dem Referendariat also 2 Jahre offen gehalten).

    Vielleicht habe ich es deshalb nie bereut, Lehrerin geworden zu sein? Ich wollte Lehrerin am Gymnasium in dieser Region werden. Und ich rate auch nicht ab, allerdings auch nicht zu. Trotzdem weiß ich von 3 ehemaligen SchülerInnen, dass sie wegen mir ebenfalls Lehrer bzw. Lehrerin wurden, 2 sogar mit derselben Kombination. Es soll noch 2 geben.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Zu meiner Studienzeit konnte man auch problemlos das Physikdiplom mit dem Staatsexamen in Physik und Mathematik kombinieren.
    Und selbst von denjenigen, die gerne Lehrer werden wollte, haben manche beides gemacht, damit sie flexibler bleiben. Natürlich interessiert das dann nach ein paar Jahren kaum noch, aber man hat einen Abschluss, der nicht nur in der Schule zählt.

    Heute ist das aber nicht mehr so einfach, glaube ich.

  • "aber wir haben mit Überzeugung und innerer Selbstverständlichkeit für die Gesellschaft gedient. Und genau das unterscheidet uns von der heutigen jungen Generation. Noch Fragen?8)"

    Zitat von dir aus dem Thread "Krieg" (Beitrag 2741 vom 4. November) BaldPension

    (ich check nicht, wie man aus einem andren Thread etwas rüberkopiert)

    Wir wissen, dass bei dir früher alles besser war.

    Vielleicht liest man das einfach mal als "Es war anders"? Denn das war es doch, oder nicht?

    Und natürlich gibt es auch Dinge, die früher besser waren.

    Genau so, wie einige alles, was heute ist, schlecht finden, gibt es welche, die alles, was früher war, schlecht machen. Warum immer dieses Schwarz-Weiß-Denken?

    Was Schule angeht, finde ich die aktuelle Schulpolitik so schlecht, weil sie auf die vielen gesellschaftlichen Veränderungen nicht gut reagiert (hat). Und auch, wenn ich beileibe nicht alles, was vor 50 Jahren lief, besser finde, so war es aber gesellschaftlich betrachtet angemessener.

    Ich bin ein Kind der 70er/80er und habe enorm von der SPD-Politik (gezielte Förderung der unteren Gesellschaftsschichten) damals profitiert.

  • Was Schule angeht, finde ich die aktuelle Schulpolitik so schlecht, weil sie auf die vielen gesellschaftlichen Veränderungen nicht gut reagiert (hat). Und auch, wenn ich beileibe nicht alles, was vor 50 Jahren lief, besser finde, so war es aber gesellschaftlich betrachtet angemessener.

    Es war ruhiger. Es bestand ein größerer Konsens in Punkto Erziehung. Man hat das im Sozialverhalten der Schüler gemerkt. Schule und Elternhaus zogen eher an einem Strang. Sozial auffällige Schüler waren Einzelfälle. Wer in dieser Zeit nicht gelebt hat, hat keinen echten Vergleich parat.

    Heutzutage hat man es in einer Klasse, neben vieler sozialen Geisterfahrerei, mit überindividualisierten Befindlichkeiten zu tun, die alle gleichzeitig und oberwichtig gesehen werden wollen. Die soziale Klammer ist kaum noch vorhanden.8)

  • Ich finde es anstrengend, wenn du so schwarz malst, negativ bist, das Früher verklärst und dem Heute wenig abgewinnen kannst. Du zeigst keine Perspektiven, Ideen, Verbesserungen, Handlungsvorschläge auf.

    Du lamentierst, dass es früher in irgendeiner diffus formulierten Form besser war, übersiehst Vorteile des Heute und auch, dass Menschen, die heute leben und jung sind, halt auch nur im Heute leben können.

    Ich blockiere dich nicht, da ich dich hier nicht unwidersprochen stehen lassen möchte.

    Wenn du Vorschläge machst, was man verändern müsste, bleiben sie nebulös im Gesamtgesellschaftlichen.

    Mir fehlt an deinen Texten irgendeine Freude, die du haben solltest, wenn du mit Heranwachsenden arbeitest.

    Werde konkret, sehe das Positive und stoße Verbesserungen an und halte dich nicht damit auf, das Negative zu benennen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Magellan (18. November 2025 08:20) aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Bin halt Realist!

    Wenn Du es anstrengend findest, mach mehr Sport und Fitness! Musst Du halt mit leben, dass andere Menschen eine andere Meinung und Sicht der Dinge haben als Du und sie auch ohne innere Schere im Kopf äußern. Zerstört es Deine Wohlfühloase?

    Lösungsmöglichkeiten aus der Misere? Kannst Du hier gerne unterbreiten oder auch einen eigenen Thread darüber aufmachen. Ich bin gespannt.8)

  • Ein bewusst geplanter Quereinstieg macht aber insofern keinen Sinn, weil es (mit Ausnahme von ein paar Fächerkombinationen im berufsbildenden Bereich) für die meisten Fächerkombinationen keinen bis geringen Bedarf im außerschulischen Bereich gibt. Das wäre genauso eine Einbahnstraße, nur aus der anderen Richtung aus betrachtet.

    Da triffst du genau meinen Fall. Schon im Studium und vor der Industrietätigkeit hatte ich den QE schon geplant, also in dem Sinn, dass ich ihn als ernsthafte Perspektive und mögliches Ziel festgelegt hatte.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Warum muss man eigentlich Freude ausstrahlen, wenn man auf Missstände aufmerksam machen will?

    Und warum sollen eigentlich wir Lehrkräfte sämtliche gesellschaftlichen Fehlententwicklungen beheben, wenn wir dafür weder die Mittel noch die Zeit erhalten?

    Ich mache meinen Job wirklich gern. Jedoch hilft das nicht weiter. An meiner Schule arbeiten sehr, sehr viele engagierte LK, aber gegen bestimmte Fehlentwicklungen können wir nichts tun, wie wir immer wieder feststellen müssen.

    Wem genau hilft es denn, wenn wir immer betonen, wie gern wir unsere Arbeit machen? Im Ministry freuen die sich, denn das heißt ja, dass wir bereit sind, alle Missstände entweder weiterhin mitzumachen oder ggf. noch mehr auf uns zu nehmen.

    Das eine (die eigentliche Arbeit zu lieben) widerspricht doch nicht der Kritik an den Missständen.

    Und zuletzt: Ich denke nicht, dass wir mit noch mehr Engagement oder einfach einer positiven Haltung etwas erreichen werden.

    Ich habe übrigens vor, bis 67 zu arbeiten. Nein, nicht wegen des Geldes.

  • Warum muss man eigentlich Freude ausstrahlen, wenn man auf Missstände aufmerksam machen will?

    Ich finde, dass zwischen Misstände anprangern und trotzdem in der Schulstube Freude ausstrahlen kein Widerspruch sein muss.

    Wenn einige Menschen nicht mit Realisten klarkommen, ist es ihr Problem. Oft ist dabei Projektion im Spiel.8)

  • Wer hat denn ernsthaft Freude daran, sich mit Schülern mit Defiziten im Sozialverhalten und grottiger Arbeitshaltung rumzuschlagen? Mir fällt rein gar nichts ein, was daran irgendwie als bereichernde Gestaltung der eigenen Lebenszeit empfunden werden könnte.

    Spaß machen Kurse, mit denen man vorwärts kommt und ein Konsens über das Ziel des gemeinsamen Arbeitens sowie angemessenes Verhalten im Unterricht besteht. Alles abseits davon ist eigentlich eine ziemliche Zumutung.

  • Wem genau hilft es denn, wenn wir immer betonen, wie gern wir unsere Arbeit machen? Im Ministry freuen die sich, denn das heißt ja, dass wir bereit sind, alle Missstände entweder weiterhin mitzumachen oder ggf. noch mehr auf uns zu nehmen.

    Und genau diese nach außen hin demonstrierte schwärmerische Begeisterung war/ist zwar nicht die Ursache, aber ein Teil des Problems. Politik hat das gerne wahrgenommen und danach gehandelt, wenn man Einsparungen und weitere Zumutungen als Handeln bezeichnen möchte. Unsere Lehrerinn/Lehrer machen das ja trotzdem gerne, für "leuchtende Kinderaugen".

    Gesundes, realistisches Engagement und unreflektierte schwärmerische Begeisterung sind genauso weit voneinander entfernt wie Engagement und Drückebergertum.8)

  • Ich finde, dass zwischen Misstände anprangern und trotzdem in der Schulstube Freude ausstrahlen kein Widerspruch sein muss.

    Wenn einige Menschen nicht mit Realisten klarkommen, ist es ihr Problem. Oft ist dabei Projektion im Spiel.8)

    So lange ich nicht selbst an den Missständen Schuld bin, kann ich guten Gewissens fröhlich sein und sarkastische Bemerkungen von mir geben um andere zum Lachen zu kriegen.

  • Wer hat denn ernsthaft Freude daran, sich mit Schülern mit Defiziten im Sozialverhalten und grottiger Arbeitshaltung rumzuschlagen? Mir fällt rein gar nichts ein, was daran irgendwie als bereichernde Gestaltung der eigenen Lebenszeit empfunden werden könnte.

    Auch wenn man da fachlich nicht besonders viel erreichen kann, kann man trotzdem eine gute Zeit zusammen haben. Und manchmal auch inhaltlich was erreichen. Es dauert in manchen Bildungsgängen eben deutlich länger bis man überhaupt einen Zugang zur Klasse hat. Die sind oft über viele Jahre durch das Raster gefallen, die Sek. I hat sie aufgegeben. Mit dieser Vorerfahrung kommen die dann an und müssen aufgebaut werden. Bei manchen klickt es dann und es kommt auch was dabei raus. Alle kann man nicht retten, aber eine lustige Zeit kann man dabei trotzdem haben. Wenn man immer alles sehr eng sieht, dann stelle ich mir das natürlich furchtbar vor.

  • Fairerweise war die Frage aber ja, ob du daran Freude hast, ob du nicht doch lieber im beruflichen Gymnasium oder welcher auch immer euer "Luxus"bildungsgang ist, eingesetzt wärst. ;)

    Ich unterrichte hin und wieder in der Abendrealschule, das ist von der Klientel mit den Eingangsklassen am BK sehr vergleichbar. Kann man machen, aber mit den Sek1-Kollegen, die ausschließlich dort eingesetzt werden können, möchte ich nicht tauschen.

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