Schüler müssen gleichzeitig dringend auf Toilette während Leistungsüberprüfung.

  • Es geht m.E. nicht darum, "ob was passiert", sondern dass ich es wegen eines Toilettengangs nicht darauf ankommen lassen würde, dass etwas passiert. Wir sind alle Menschen, auch unsere SuS tatsächlich.

    Selbst wenn niemand klagt oder klagt und kein Recht bekommt, finde ich es entwürdigend, darüber zu streiten. Da spickt lieber mal einer mehr als dass sich einer mit einem dringenden Bedürfnis rumquält. Ich würde (als Schülerin) dir (als Lehrkraft) garantiert nicht mitteilen, welche Menstruationsbeschwerden ich habe.

  • Für die Oberstufe in NRW gilt § 14 Abs. 6 APO-GOSt, hier mit besonderem Blick auf die entsprechende VV:

    14.6.2 Die Schule ist verpflichtet, in jedem Kurs, in dem Klausuren geschrieben werden, für Schülerinnen und Schüler, die aus von ihnen nicht zu vertretenden Gründen eine Klausur versäumt haben, einen Nachschreibetermin anzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler sind verpflichtet, diesen Termin wahrzunehmen. Die Schulleiterin oder der Schulleiter kann unter Berücksichtigung individueller Belastungen Nachschreibtermine als Ausnahme am Nachmittag zulassen.

    In der Anlage D der APO-BK habe ich ad hoc keine gleichlautende Regelung gefunden.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Es geht m.E. nicht darum, "ob was passiert", sondern dass ich es wegen eines Toilettengangs nicht darauf ankommen lassen würde, dass etwas passiert. Wir sind alle Menschen, auch unsere SuS tatsächlich.

    Selbst wenn niemand klagt oder klagt und kein Recht bekommt, finde ich es entwürdigend, darüber zu streiten. Da spickt lieber mal einer mehr als dass sich einer mit einem dringenden Bedürfnis rumquält. Ich würde (als Schülerin) dir (als Lehrkraft) garantiert nicht mitteilen, welche Menstruationsbeschwerden ich habe.

    Ziehst du eine Grenze? Könnte dir der eingangs beschriebene Sachverhalt auch passieren?

  • Solange sich niemand beschwert, kann man das auch durchaus machen. Die Termine müssen für Nachschreiber möglichst unangenehm sein, sonst artet es aus.

    Das habe ich auch lange gedacht - aber das bekämpft letztlich nur die Symptome und nicht die Ursachen.

    Ursachen sind meiner Erfahrung nach, dass die SuS' wahlweise nicht vorbereitet sind und durch den Nachtermin sich bessere Chancen erhoffen, oder dass sie Angst vorm Scheitern haben und daher der Klausur zielgerichtet aus dem Weg gehen.

    Die Nachklausur muss so oder so erstellt werden - dann können die SuS' die Klausur meinetwegen auch am Vormittag schreiben - wenn sie nichts können, reicht die Note als "Konsequenz".

    Wir haben gleichwohl bei selektivem Fehlen in Klausurzeiten immer noch die Möglichkeit, eine ärztliche Bescheinigung einzufordern - im individuellen Einzelfall eben aufgrund des ebenso individuell Einzelfall bezogenen Zweifels, dass der Termin aus gesundheitlichen Gründen versäumt wurde.

    Die Klogänge sind in meinen Augen wegen der Täuschungsmöglichkeiten ein ganz anders Übel als das Versäumen von Klausurterminen. Hier hat uns in NRW ja die Schulaufsicht nun eine konkrete Vorgehensweise an die Hand gegeben. Das sollte dann Täuschungsversuche durch Klogänge halbwegs eindämmen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Ziehst du eine Grenze? Könnte dir der eingangs beschriebene Sachverhalt auch passieren?

    Was soll mir "passieren"? Was weiß ich denn, was irgendwelche Schüler irgendwann mal planen? Ein Schüler hat mal die großen Papiertonnen hinterm Haus angezündet, dann muss man halt handeln und sich auf seine Intuition verlassen.

    Ich habe ja bereits als ersten Beitrag geschrieben, wie ich die Situation im Nachhinein und mit Abstand einschätze.

  • Hier hat uns in NRW ja die Schulaufsicht nun eine konkrete Vorgehensweise an die Hand gegeben.

    Nämlich? Interessiert mich tatsächlich. Bei uns laufen die ersten Blasenentzündungs- und Nierenschwäche-Atteste ein, nach denen die SUS jederzeit und so oft sie wollen die Toilette aufsuchen dürfen. Solange das Einzelfälle bleiben, kann man damit sinnvoll umgehen. Mal schauen.

  • Also ganz ernsthaft, ihr könnt sie ja nicht verschwunden gelassen haben?

    Doch haben sie. Sie haben sie weggeschmissen, damit die Schülerinnen nachschreiben. müssen. da darf man sich doch nicht mehr wundern, wen so sozialisierte Schülerinnen rechtsmissbräuchlich zur Toilette gehen (oder etwas anderes).

    Peinlich.

  • Das ist doch alles albern. Wir haben alle 90 Minuten Pausen, wer da geht, muss dazwischen auch nicht superdringend zur Toilette. Spätestens nach der Grundschule sollte man sein Blasenmanagement so im Griff haben, dass Toilettengänge im Unterricht die absolute Ausnahme sein müssten.

    Und insofern müssen auch nicht mehrere Leute gleichzeitig superdringend aufs Klo gelassen werden, weder im normalen Unterricht noch in Klausuren.


    Im vorliegenden Fall finde ich das Vorgehen auch seltsam und frage mich, wieso das Toilettentheater nicht einfach offiziell zum No Go erklärt und deswegen entsprechend ein Nachschreiben verhangen wird.

  • Im übrigen stelle ich an mir selber eine Entwicklung fest: Man erkennt inzwischen an der typischen Formatierung schon vor dem Lesen, wenn etwas KI-generiert ist, und der dann ebenfalls immer gleiche KI-sprech nervt mich dann sehr schnell, so dass ich inzwischen entsprechende Inhalte eigentlich direkt durchwinke.

  • Doch haben sie. Sie haben sie weggeschmissen, damit die Schülerinnen nachschreiben. müssen. da darf man sich doch nicht mehr wundern, wen so sozialisierte Schülerinnen rechtsmissbräuchlich zur Toilette gehen (oder etwas anderes).

    Peinlich.

    Ich gehe auch davon aus, dass die Klassenarbeiten nicht mehr existieren.

  • Im übrigen stelle ich an mir selber eine Entwicklung fest: Man erkennt inzwischen an der typischen Formatierung schon vor dem Lesen, wenn etwas KI-generiert ist, und der dann ebenfalls immer gleiche KI-sprech nervt mich dann sehr schnell, so dass ich inzwischen entsprechende Inhalte eigentlich direkt durchwinke.

    Witzig, dass sogar die Schüler das inzwischen kapieren und die Anzahl der Klausuren, die im typischen KI-Sprech daherkommen, zurückgehen, weil sie wohl die Prompts entsprechend cleverer formulieren, aber jemand, der eine KI-Anwendung bewerben möchte, das noch nicht verstanden hat. Klares Fail, weil Anti-Werbung.

  • Ihr habt euch durch einen billigen Taschenspielertrick aus einer Situation befreit, die pädagogisch gelöst hätte werden müssen und können.

    Oder man sieht es so, dass man nicht über jedes Stöckchen springen muss.
    Ich will gar nicht sagen, dass ich die Lösung besonders toll finde, aber ich bin beeindruckt, dass es SL-Mitglieder gibt, die so drastische Lösungen in Betracht ziehen und durchziehen. Das entspricht ja so gar nicht der üblichen Entwicklung, ständig Angst vor Beschwerden und Klagen zu haben. Wie gesagt, ob jetzt genau diese Lösung in genau dieser Situation die richtige ist, will ich damit gar nicht beurteilen.

  • Ihr habt euch durch einen billigen Taschenspielertrick aus einer Situation befreit, die pädagogisch gelöst hätte werden müssen und können.

    Ich weiß es ehrlicherweise nicht. Es kann schon sein, dass die Klassenarbeiten wirklich verloren gegangen sind (das wäre nicht das erste Mal, dass unserer Abteilungsleitung Sachen abhanden kommen). Ich habe mit der AL am Montag gesprochen, sie wollte sich die Arbeiten ansehen, also habe ich ihr sie überreicht und am Freitag hieß es dann, sie finde die nicht mehr, ich werde neuschreiben müssen.

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