Beiträge von plattyplus

    Greift überhaupt mal jemand richtig durch? Wenn nicht, wo soll das hinführen? Ganz schön chaotisch! 8)

    Das Problem ist doch, dass alles Mögliche und Unmögliche verboten wird, sich aber niemand Gedanken darüber macht wie wir die Verbote durchsetzen sollen. Wenn wir wirklich versuchen Verbote durchzusetzen, ist das von Beginn an zum Scheitern verurteilt und mit dem erfolglosen Versuch machen wir uns dann erst recht lächerlich.

    Bei mir wirkt sich das Abgeben des Handys vor dem Toilettengang im Unterricht auch auf die „Dringlichkeit“ aus.

    Bei uns hat das Bauamt ganze Arbeit geleistet. Auf den Schüler-Klo gibt es keinen Empfang. Bei der energetischen Sanierung haben sie von außen eine Wärmedämmung am Gebäude angebracht und anschließend die Wärmedämmung mit Blechen gegen Regenschlag verkleidet. Aus energetischen Gründen sind auch die Fenster metallbedampft. Im Ergebnis ist das ganze Gebäude ein Faradayischer Käfig. Da kommt keine Funkwelle rein. :teufel:

    Es ging um die Zeit zwischen Winterferien (Faschingswoche) und Osterferien, nicht zwischen Weihnachtsferien und Osterferien.

    Bei uns an einem Berufskolleg in NRW gibt es zwischen den Weihnachts- und den Osterferien nichts. Also vom 7. Januar bis 27. März geht es über 11,5 Wochen wirklich an einem Stück durch.

    Vor einigen Jahren, als Ostern sehr spät fiel, lag unser Rekord bei 14 Wochen.

    Zuvor würde ich aber gerne in Erfahrung bringen, wie ihr Toilettengänge während Klassenarbeiten und anderen Formen der Leistungsüberprüfung handhabt

    Ich habe es in der Hospitation mal erlebt, dass jedweder Toilettengang bedeutete, dass man bei der Rückkehr eine andere Klausur bekommen hat. Die Frage, ob man alleine mittels Zweithandy die Lösung auf der Toilette ergoogelt oder sich dort abspricht, stellte sich gar nicht erst. Das Vorgehen mit der Ersatzklausur wurde allerdings auch vorab so kommuniziert.

    Wenn man Schichtdienstjobs hat, kann man nicht arbeiten als Alleinerziehende.

    Das kommt ganz auf den Arbeitgeber an. Bei uns in der Region hat z.B. das Krankenhaus einen 24/7 Betriebskindergarten, eben weil das Personal zumeist weiblich ist und im Schichtdienst arbeiten muss, auch über Weihnachten. Da werden die Kinder dann zu Schichtbeginn (egal wann das ist) abgegeben und am Schichtende (egal wann das ist und wie viele unerwartete Überstunden gemacht wurden) abgeholt.

    Was sind dahinter die psychologischen Gedankengänge und hast du vielleicht sogar eine Idee, wie man dieses Ausnutzen von Gesetzesschlupflöchern begrenzen kann, ohne dass es wie so oft zulasten der Mittelschicht ausfällt?

    Spontan würde ich daran denken, dass man bei uns im Steuerrecht einen Passus einpflegen müßte, dass Steuern dort zu zahlen sind, wo die Wertschöpfung stattfindet und eben nicht am Erstwohnsitz des Steuerpflichtigen. Also wenn z.B. Herbert Grönemeier ein Konzert in Bochum veranstaltet, sind seine Einnahmen in Bochum nach deutschem Steuerrecht zu entrichten, auch wenn er seinen Erstwohnsitz in London hat. Ob die Briten ihn dann aufgrund seines Erstwohnsitzes ein weiteres Mal besteuern, muss dem deutschen Staat an der Stelle egal sein. Ob wir als Mittelschicht unsere Steuern am Wohn- oder am Schulstandort entrichten, weil dort ja unsere Wertschöpfung stattfindet, dürfte ja keine Auswirkung auf die Steuerlast haben und somit die Mittelschicht, und wir sind ein Teil davon, nicht zusätzlich belasten.

    Ähnliches gilt für Unternehmensgewinne. Ich denke da gerade an Microsoft. Das Geld, das sie in Deutschland erwirtschaften, ist hier zu versteuern und nicht am Standort ihrer EU-Firmenzentrale in Irland. Ob sie dann in Irland ggf. ein zweites Mal Steuern entrichten müssen, muss dem deutschen Staat egal sein.

    Welche davon möchtest du streichen, um wie viel zu sparen?

    Ich wäre dafür die Sozialleistungen an eine Arbeitspflicht zu koppeln. Wer Geld vom Staat will, soll dafür arbeiten. Laub von den Straßen kehren, die Büsche auf unserem Schulgelände schneiden, ... es gibt viel zu tun.

    Wenn das dazu führt, dass auf einmal doch wieder sozialversicherungspflichtige Jobs begehrt sind, weil die Alternative eben nicht heißt "daheim im Warmen vorm Fernseher hocken" sondern "mit der Schippe Schnee schaufeln", hilft das dem Sozialstaat gleich doppelt. Die Zahl der Empfänger verringert sich, die Ausgaben sinken also, und gleichzeitig steigen die Einnahmen, weil die Leute jetzt ja als Arbeitnehmer einzahlen.

    Wenn ich die Wahl habe zwischen viel Steuern oder wenig Steuern zahlen, da brauche ich nicht lange zu überlegen.

    Wenn ich soviel Geld hätte, dass ich es eh nicht mehr ausgeben kann, würde ich lieber viel Steuern zahlen, wenn ich dafür in einem Land lebe, in dem ich ohne Bodyguards etc. über die Straße gehen kann. Als Negativbeispiel sehe ich da Südafrika, wo die Vermögensunterschiede so krass sind, dass sich die Reichen in ihren eigenen Häusern selber einsperren müssen, weil sie sonst schlicht Gefahr laufen umgebracht zu werden. Als ich als Tourist dort war und gesehen habe, dass das Hotel eine Sicherheitsschleuse aus drei Toren (vgl. Einfahrt in ein deutsches Gefändnis) von denen immer zwei geschlossen waren, hatte und die Zäune mit S-Draht bewehrt waren, der auch noch unter Strom stand, habe ich mich schon gefragt, ob das nicht doch eher so ein Luxus-Gefängnis ist.

    Dann stell doch einen Versetzungsantrag. Ein Kollege empfahl dir, 6en zu vergeben, damit der Schulleiter deine Versetzung unterstützt.

    Nichtversetzungen ohne Nachprüfung wegen einer 6 in Religion hat damals an meiner Ausbildungsschule jedenfalls schon Wunder bewirkt. Die Schüler hatten diese eine 6 und ansonsten nur die Noten 1 bis 4 auf dem Zeugnis. Eine 6 reicht ja für die Nichtversetzung.

    Dass es bisher noch keinen Troll-Alarm gegeben hat, wundert mich einigermaßen.

    Es ist halt zu nah an der von uns allen erlebten Realität. Wer hat denn von Euch noch nicht auf Lehrerkonferenzen davon gehört, dass wir Schülerzahlen erreichen bzw. halten müssen, um die Stellen der Kollegen zu sichern? Das geht doch, wenn auch bei weitem nicht so direkt, genau in die gleiche Richtung wie das, was die Fragestellerin oben erwähnt.

    Oder habe ich dich falsch verstanden ? (tut mir leid, ich weine viel)

    Ich glaube, dass Du mich falsch verstanden hast. Ich will sagen: Gib realistische Noten. Und wenn dann die komplette Klasse sitzenbleibt, dann ist das eben so. In der Folge wird die Schulleitung, wenn sie wirklich so agiert, wie du es beschrieben hast, alles tun, um dich loszuwerden. Wenn dann die SL dann bei der Schulaufsichtsbehörde anruft und eine Versetzung von dir empfiehlt, kannst schon vor Ablauf der 3 Jahre gehen.

    Wenn die Schüler wirklich so schlecht sind, könnte es ggf. hilfreich sein mal reale Noten zu verteilen. Wenn dann die komplette Klasse die Note 6 bekommt und wiederholen muss, kannst Du jedenfalls sicher sein, dass die Schulleitung deiner Versetzung nicht mehr im Wege steht. Ich weiß nicht wie es in RP ist, aber in NRW können Schulleitungen etwaige Versetzungen mit der Begründung "der Lehrer ist unabkömmlich" bis zu 5 Jahre blockieren.

    Mein Schornsteinfeger sagte, ich solle die Heizung (Bj. 93) bitte so lange laufen lassen, wie sie so läuft, wie sie momentan läuft.

    Unser Problem war, dass das nur zulässig ist, wenn zwischen 2002 und dem heutigen Datum kein Eigentümerwechsel stattgefunden hat. Meine Mutter ist leider vor einigen Jahren verstorben und sie ist somit als Teileigentümerin weggefallen. Damit gab es einen Eigentümerwechsel und der Bestandschutz war weg. (siehe GEG §73, Abs. 1.)

    Die Heizung muss man auch nicht so oft erneuern (unsre ist zB von 1991 und funktioniert). Das Dach wurde 2011 neu gedeckt, dass erste Mal seit 1958 und es wäre auch nicht dringend nötig gewesen (wir haben angebaut, dadurch ergab es sich dann).

    Bei mir kam im Januar 2025 der Schornsteinfeger, hat aufs Typenschild der Heizung geguckt, festgestellt, dass die Baujahr 1994 war und dann kam die Ansage: "Gemäß Gebäudeenergiegesetz - GeG §72, Absatz 2 muß ich die Heizung nach 30 Jahren stilllegen. Allerdings wäre es nicht verhältnismäßig die Heizung Anfang Januar, mitten in der Heizperiode, stillzulegen. Aber im nächsten Winter (also 2025/26) will ich die alte Gasheizung hier nicht mehr sehen."

    Und schon mußte eine neue Heizung her obwohl die alte noch funktionstüchtig war.

    Meine Mutter wohnt seit 1975 in ihrem Haus, Elektrik und Wasser wurden nie erneuert (mal ein neuer Wasserhahn in der Küche und eine neue Waschmaschine... das war's).

    Das Haus hier ist Baujahr 1978 und hatte so manche Mängel von Anfang an. So haben sie hier z.B. damals Kupferrohr von der Rolle verlegt. Blöd nur, dass das Kupferrohr mit dem pH-Wert des örtlichen Trinkwassers nicht zurecht kommt. Die Rohre haben hier so gerade eben die 5 Jahre Gewährleistung überstanden. Danach kamen die Wasserrohrbrüche in so einer Häufigkeit, dass wir sie schon gar nicht mehr über die Gebäudeversicherung abgerechnet haben, weil wir dann aus der Versicherung geflogen wären. Inzw. haben wir die komplette Trinwasserinstallation erneuert.

    Bei der Elektroinstallation sah es ähnlich aus. Für die heutigen Anforderungen war die total unterdimensioniert. Also auch neu...

    Der nächste große Punkt, und da graut es mir vor, sind die Fenster. Das werden weitere 80.000€ werden. :stumm:

    Ich weiß nicht, ob es dafür eine gesellschaftliche Mehrheit gäbe, aber ich fände es vertretbar, wenn Bürger (m/w/d) mit einem Bruttojahreseinkommen von mindestens 500k € 60 oder 70% zahlen müssten.

    Das Problem dabei ist, dass Superreiche Steuervermeidungsstrategien anwenden können, von denen auch wir Lehrer nur träumen können.

    Ich muss z.B. immer an einen Professor während meines Studiums in Paderborn denken. Der hatte als Industrieller ein Vermögen angehäuft und ist dann noch einmal an die Uni gegangen. Damit er in Deutschland keine Steuern zahlen muss, hatte er seinen Hauptwohnsitz in Monaco und flog für 3-4 Tage/Woche mit seinem Privatjet nach Paderborn. Er ist halt dadurch aufgefallen, dass eine Luxus-Limousine mit monegassischem Kennzeichen vor der Uni stand.

    Gleiches gilt für Michael Schuhmacher, Nico Rossberg und Herbert Grönemeier. Die haben alle aus Steuergründwn ihren Hauptwohnsitz aus Deutschland hinaus verlegt.

    Selbst ein A16 Schulleiter kann solche Steuervermeidungsstrategien nicht nutzen. Auch können wir nicht in Irland eine Tochterfirma gründen und von dieser Firma einen Bleistift für 100.000€ kaufen, damit wir diese 100.000€ als Betriebsausgaben bzw. Verlust in der Steuererklärung ausweisen können.

    Bei einem Freibetrag von 1.000 bei - sagen wir mal- 2,5% hat man 40.000 Euro angelegt, die man offensichtlich weder für die Lebensführung noch für Investitionen braucht.

    Du lebst wahrscheinlich in einer Mietwohnung? Ich frage, weil Du davon ausgehst, dass man bei 40.000€ nicht von Rücklagen für Investitionen sprechen kann.

    Lebst Du im Eigentum, und die Erhöhung der Eigentumsquote im Wohnbereich wird von unserer Regierung ja angestrebt, wirst du ganz schnell feststellen, dass Rücklagen von 40.000€ eigentlich noch zu gering sind.

    Beispiele:

    • Alle 20-30 Jahre muss die Heizung erneuert werden.
    • Alle 10 Jahre kommt der nächste Gebrauchtwagen
    • Reparaturen am Dach, Elektrik, Wasserversorgung, …

      Wohnst im Eigentum, dann kannst du nicht einfach den Vermieter anrufen und der Macht. Dann musst du den Handwerker rufen und bezahlen. Wenn ich auf dieses Jahr zurück blicke, 2025 war echt extrem, sind da bei mir 110.000€ an Investitionen zusammengekommen. Es gingen sehr viele Dinge, für die ich schon über zieg Jahre Rücklagen gebildet hatte, gleichzeitig kaputt. 40.000€ wären da bei weitem nicht hinreichend.

    Wir hatten mal einen Spitzensteuersatz von über 50%, d. h. der Staat bekam mehr, als man selbst behalten konnte. Das hat Leute auch nicht davon abgehalten, viel zu verdienen. Sie hatten halt immer noch mehr, als wenn sie nichts machten.

    Ihr dürfte gerne mal nachlesen, wie hoch der Spitzensteuersatz in den USA während des New Deal war. Man soll sich wundern.

    Die Frage ist aber auch an welchem Einkommen der Spitzensteuersatz angewendet wird. Beim New Deal betrug er 90%, aber er traf auch nur die wirklich Reichen, während bei uns aktuell der Facharbeiter bei VW am Fließband ja bereits den Spitzensteuersatz zahlt, weil (ähnlich wie bei den Freibeträgen bei Erbschaften) die Einkommensgrenzen nie im Zuge der Inflation angepasst wurden.

    Man hat ein halbes Jahr Zeit, um in die geerbte Immobilie einzuziehen. So weit ich weiß, zahlt man dann keine Erbschaftssteuer.

    Das gilt aber nur, wenn das Häuschen weniger als 200qm hat. Wenn man den Keller und den (nicht ausgebauten) Dachboden mitzählt, kommt man sehr sehr schnell auf über 200qm und zahlt dann doch wieder.

    Das Standard-Siedlungshaus, das hier reihenweise in den 1950ern gebaut wurde, hat 90qm im Erdgeschoss. Zusammen mit 90qm Keller und 30qm Dachboden sind das dann 210qm und damit ist die Erbschaft wieder steuerpflichtig.

    Da bleibt dann auch bei einer Millionen Villa ein beträchtlicher Betrag übrig.

    Der Betrag ist nicht interessant. Was halt nicht passieren sollte ist, dass der Erbe die komplette Erbschaft verkaufen muss, ein Haus ist eben nicht teilbar, um vom Erlös die Steuern bezahlen zu können.

    Am Ende lebt der Erbe dann wieder in der Mietwohnung und die Immobilien konzentrieren sich auf immer weniger Superreiche, die in der Lage sind durch Firmengründungen im Ausland, Stiftungen etc. Steuervermeidungsstrategien anzuwenden, von denen wir Privatpersonen nicht einmal träumen können.

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