Beiträge von plattyplus

    Wir hatten mal einen Spitzensteuersatz von über 50%, d. h. der Staat bekam mehr, als man selbst behalten konnte. Das hat Leute auch nicht davon abgehalten, viel zu verdienen. Sie hatten halt immer noch mehr, als wenn sie nichts machten.

    Ihr dürfte gerne mal nachlesen, wie hoch der Spitzensteuersatz in den USA während des New Deal war. Man soll sich wundern.

    Die Frage ist aber auch an welchem Einkommen der Spitzensteuersatz angewendet wird. Beim New Deal betrug er 90%, aber er traf auch nur die wirklich Reichen, während bei uns aktuell der Facharbeiter bei VW am Fließband ja bereits den Spitzensteuersatz zahlt, weil (ähnlich wie bei den Freibeträgen bei Erbschaften) die Einkommensgrenzen nie im Zuge der Inflation angepasst wurden.

    Man hat ein halbes Jahr Zeit, um in die geerbte Immobilie einzuziehen. So weit ich weiß, zahlt man dann keine Erbschaftssteuer.

    Das gilt aber nur, wenn das Häuschen weniger als 200qm hat. Wenn man den Keller und den (nicht ausgebauten) Dachboden mitzählt, kommt man sehr sehr schnell auf über 200qm und zahlt dann doch wieder.

    Das Standard-Siedlungshaus, das hier reihenweise in den 1950ern gebaut wurde, hat 90qm im Erdgeschoss. Zusammen mit 90qm Keller und 30qm Dachboden sind das dann 210qm und damit ist die Erbschaft wieder steuerpflichtig.

    Da bleibt dann auch bei einer Millionen Villa ein beträchtlicher Betrag übrig.

    Der Betrag ist nicht interessant. Was halt nicht passieren sollte ist, dass der Erbe die komplette Erbschaft verkaufen muss, ein Haus ist eben nicht teilbar, um vom Erlös die Steuern bezahlen zu können.

    Am Ende lebt der Erbe dann wieder in der Mietwohnung und die Immobilien konzentrieren sich auf immer weniger Superreiche, die in der Lage sind durch Firmengründungen im Ausland, Stiftungen etc. Steuervermeidungsstrategien anzuwenden, von denen wir Privatpersonen nicht einmal träumen können.

    Wenn man eine Immobilie im Wert von 700.000 Euro erbt, …. Dabei fallen dann ca. 35.000 Euro Erbschaftssteuer an. (Korrigiert mich gerne, wenn ich mit den Zahlen falsch liege, das ist wirklich nicht mein Steckenpferd.)

    Also wenn der Enkel das 700.000€ Häuschen erbt, hat er 200.000€ Freibetrag und muss auf die verbleibenden 500.000€ 19% Steuern zahlen. Da wären dann 95.000€ an Steuern ans Finanzamt zu zahlen.

    Woran denn sonst? Am Vermögen vielleicht? Oder an Erbschaften?

    Das sind Tabus in unserem Land. Die dürfen auf keinen Fall besteuert werden, weil. Ja, warum eigentlich?

    Ich habe bei der Erbschaftssteuer immer Bauchschmerzen, wenn es um Immobilien bzw. um einen unteilbaren „Klumpen“ geht. Erbt man Aktien, kann man einen Teil davon verkaufen, um die Erbschaftsteuer zu bezahlen. Aber bei „der Oma ihr Häuschen“ geht das nicht. Da muss man am Ende alles unter Zeitdruck und damit unter Wert verkaufen, um die Erbschaftsteuer zu begleichen.

    Falls du die Excel teilen würdest, ginge meine „Vorfreude“ auf die kommende, vertretungsreiche Woche in ein ähnliches Plus wie so manches Depot 😄

    Die Excel-Vorlage würde ich gerne haben. :)

    Gerne doch. Leider nur als ZIP, weil das Forum hier kein xls akzeptiert.

    Der Plan läuft 61 Jahre, weil meine Schüler üblicherweise ca. 20 Jahre alt sind und entsprechend noch 61 Jahre vor sich haben. Der Trick ist halt, dass man beim Renteneintritt nicht alles auf "sichere" Anlageformen umschichtet sondern den ETF einfach weiterlaufen läßt. Man braucht beim Renteneintritt ja nicht die komplette Ansparsumme auf einen Schlag sondern entnimmt jedes Jahr einen kleinen Teil, um die Rente aufzubessern (=negative Sparrate). Der Rest des Kapitals bringt derweils weiterhin Zinsen ein.

    Vielleicht noch zur Info: Ab dem 2. Jahr sind die Formeln konsistent. Ab dem 2. Jahr könnt ihr also einfach runterziehen.

    Da oft ein Hauch von "Früher war alles besser." durch das Forum weht: Finanzbildung ist tatsächlich eines der Themen, bei dem ich das Gefühl habe, dass junge Leute im Jahr 2025 deutlich besser abschneiden als Vorgängergenerationen. Ich vermute, es ist abhängig vom Bildungsgrad, aber ich bin durchaus positiv beeindruckt, wie viele meiner Schüler (m/w/d) in der Sek II schon von verschiedenen Formen der Geldanlage gehört haben ...

    Bei meinen Azubis denke ich da genau an das Gegenteil. Die leasen sich große Autos, bei denen sie sich kaum die Leasingrate leisten können, selbst wenn sie im Hotel Mama wohnen und ansonsten keine Ausgaben haben, und setzen darauf ihre Ausbildung zu bestehen und auch direkt übernommen zu werden, weil dasdie einzige Chance ist, dass sie die extrem hohe Schlußrate überhaupt irgendwie gestemmt bekommen. Wenn da auch nur ein Baustein umfällt, landen sie gleich in der Überschuldung und Privatinsolvenz.

    In dem Moment, wo andere Menschen wegen des Renditestrebens eines Anlageproduktes Nachteile in Kauf nehmen müssen, ist das für mich ethisch nicht mehr vertretbar und fällt für mich unter "Raubtierkapitalismus".

    Ich finde es eher ethisch nicht vertretbar, dass fast alle anderen Anlageformen so geringe Renditen abwerfen, dass die Rendite unterhalb der Inflation liegt, die Anleger also ihr Geld verlieren. Selbst weltweit agierende ETFS auf Basis des MSCI World oder des FTSE-All World fallen ja unter Deine Definition des Raubtierkapitalismus.

    Man könnte mit den Schülern Musterdepots aufbauen, langfristige Charts analysieren und verschiedene Assetklasse gegenüber stellen.

    Also ich rechne ihnen vor, wie sich ein ETF mit einer extrem langen Laufzeit am Ende rechnet und was Risikostreuung bedeutet. Von wegen: "Wenn ihr als Azubis 20€ monatlich zurücklegt und als Facharbeiter dann mit 200€ monatlich einsteigt, könnt ihr Euch als Renter jeden Monat 2000€ zusätzlich zur Rente selber "auszahlen".

    Das mache ich immer mit Excel am Beamer und rechne ihnen vor, was sie nach 10, 20, 30 bzw. 40 Jahren da auf dem Konto haben und welcher Kaufkraft das wahrscheinlich entspricht. Mit Excel kann man die Kalkulation ja einfach "runterziehen" und zeigen wie sich veränderte "Zinssätze" und kleinere/größere monatliche Sparleistungen auswirken. Da kann man das gut in 45 bzw. 90 Minuten in die Vertretung packen.

    Ansonsten ist das Thema "Einkommenssteuererklärung" auch immer ganz heiß.

    Die Russen waren immer schon sehr duldsam. Da wird es auch keinen Umsturz geben.

    Meinst Du nicht?

    Selbst in der Rüstungsindustrie werden in Russland aktuell die Löhne nicht mehr bezahlt, wie dereinst beim Zusammenbruch der UdSSR.

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    Fossile Brennstoffe sind nicht mehr in diesen Mengen gefragt, was hat Russland noch, um richtig Geld zu verdienen?

    Das könnte ja auch ein Grund sein warum Trump sich in dem Krieg engagiert, eben um das russische Ölangebot "vom Markt zu nehmen" und so die Preise für US Fracking-Öl oben zu halten.

    Jetzt waren 3 Jahre Zeit Alternativen auszuprobieren, zu verhandeln, Gebiete zu gewinnen. Millionen sind getötet und verwundet, die Ukraine hat durch Flucht ganze Generationen verloren, Infrastruktur im Eimer, der Osten in Schutt und Asche.

    Warum denkt ihr, dass der Krieg für die Ukraine so zuende gehen könnte wie der 2. Weltkrieg, indem das Gebiet komplett wieder freigekämpft wird? Ich habe inzw. eher die Vermutung, dass es enden wird wie der 1. Weltkrieg, nämlich das wir uns in einem Abnutzungskrieg befinden, die sehr geringen Geländegewinne der Russen in den letzten 2 Jahren eigentlich uninteressant sind, und es irgendwann zu der Kapitulation einer Seite kommen wird, weil die Bevölkerung des entsprechenden Landes den Krieg einfach nicht mehr weiter führen will/kann.

    Am Ende des 1. Weltkriegs standen deutsche Truppen weit auf französischem Gebiet. Trotzdem hat Deutschland den Krieg verloren, weil es einfach nicht mehr weiter machen konnte. Die hungernde Bevölkerung hat dem Ganzen ein Ende bereitet.

    Für den Ukraine-Krieg kann ich mir ein ähnliches Ende vorstellen, dann nämlich, wenn das Regime in Moskau zusammenbricht, weil die Wirtschaft kollabiert und die Bevölkerung nicht mehr in der Lage und/oder willens ist die Entbehrungen aufsichzunehmen. Die Sowjetunion ist damals auf eine ähnliche Weise zusammengebrochen, als Jelzin in Moskau auf den Panzer geklettert ist.

    Wozu haben wir die verdammte UNO?

    Blöd nur, dass Russland eine der 5 Veto-Mächte in der UNO ist, weshalb die UNO in diesem Konflikt, in dem eine Veto-Macht Kriegspartei ist, Schach-Matt gesetzt wurde. Gleiches droht uns im China-Taiwan-Konflikt.

    Man möge mich jetzt für meine Unbedarftheit und mögliche Naivität hart kritisieren, aber liegt im 25 Punkte Plan nicht im Ansatz ein brauchbarer Kompromiss? Die Ukraine soll ein souveräner Staat bleiben und flankierende Schutzgarantien erhalten. Ein russischer Angriff würde wie ein Angriff auf die USA und NATO angesehen werden. Die Ukraine dürfte der EU beitreten...Sind diese Punkte wirklich indiskutabel?

    Das Problem ist doch, dass alle bisherigen Schutzgarantien nicht funktioniert haben. Im Zweifelsfall hieß es dann immer wieder, dass der Vertrag doch nur eine Absichtserklärung gewesen sei wie beim Budapester Memorandum. Der einzige Schutz der Ukraine vor einem erneuten russischen Überfall ist, und ich finde es wirklich bitter es so direkt sagen zu müssen, die Atombombe samt Interkontinentalrakete, um wie im Kalten Krieg den Frieden durch massive Abschreckung bewahren zu zu können. Evtl. wäre eine NATO-Vollmitgliedschaft noch eine Alternative, wobei dann die NATO als solche erst einmal gefestigt werden müßte. Ob die USA uns Deutschen im Fall der Fälle wirklich beistehen würden, ist aktuell ja nicht mehr so 100 prozentig sicher.

    Problem ist, dass die Ukraine schlechte Karten hat. Am Anfang sah es noch gut aus, aber mittlerweile nähert sich die Ukraine immer mehr dem Zusammenbruch. Da gibt es nicht mehr viel zu verhandeln.

    Und du meinst, dass sich Russland nicht dem Zusammenbruch nähert? Der Staatshaushalt Russlands ist jedenfalls inzw. dank der ukrainischen Angriffe auf die russische Öl-Industrie ruiniert. Zum Partisanenkrieg wie in Afghanistan sind die Ukrainer noch gar nicht übergegangen. Die Frage ist einfach: Wer kann das länger durchhalten?

    Das Budapester Memorandum war eine eher unverbindliche Absichtserklärung (gibt 'nen aufschlußreichen Wikipedia-Artikel dazu).
    Bei den Minsker Abkommen war Russland nicht Vertragspartner.

    Falsch!

    Für die Ukraine unterzeichnete der frühere ukrainische Präsident Leonid Kutschma das Dokument. Als Vertreter des Föderativen Staates Neurussland unterzeichneten Alexander Sachartschenko und Igor Plotnizki. Als Vertreter Russlands unterzeichnete der Botschafter der Russischen Föderation in der Ukraine Michail Surabow. Für die OSZE unterzeichnete Heidi Tagliavini.

    Im Rahmen von Minsk II wurden dann diverse Waffenstillstandsvereinbarungen zwischen der Ukraine, Russland und der OSZE getroffen, die alle von Russland gebrochen wurden. Hier mal eine Liste der Waffenstillstandsvereinbarungen:

    • 30. März 2018
    • 1. Juli 2018
    • 29. August 2018
    • 29. Dezember 2018
    • 8. März 2019
    • 21. Juli 2019
    • 1. Januar 2020
    • 27. Juli 2020

    Und da meint jemand noch ernsthaft, dass Erklärungen Russlands noch in irgendeiner Art und Weise verbindlich sind?

    Demnach gibt's nur den Sieg der Ukraine im vielen Millionen Toten oder die endgültige und volltändige Niederlage Ukraine, ebenfalls mit Millionen Toten.

    Ein Verhandlungsfrieden zu den Bedingungen Russlands wäre eine vollständige Niederlage der Ukraine.

    Der Plan ist weit unter dem, was die Ukraine kurz nach Kriegsbeginn hätte haben können.

    Was hätte die Ukraine denn haben können?

    • Ein Budapester Memorandum, an das sich Russland nicht gehalten hat?
    • Ein Minsker Abkommen, an das sich Russland nicht gehalten hat?

    Nein, alle Abkommen mit dem aktuellen Russland sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden. Die einzige Chance für einen Frieden ist ein Siegfrieden in Verbindung mit einer massiven Aufrüstung der Ukraine bzw. Einbeziehung in ein Bündnis, so dass bei einem erneuten Angriff Russlands für alle, insb. auch für Russland, klar ist, dass die totale Zerstörung Russlands von Kaliningrad bis Wladivostok die Folge sein wird.

    Der Kalte Krieg hat uns nach Jahrtausenden fortwährender Kriege den Frieden in Europa gebracht. So schlecht scheint die Abschreckung also nicht zu funktionieren.

    die Lehrkräfte, die (früher) sich noch einmal als Studenten eingeschrieben haben, damit sie günstiger mit dem ÖPNV fahren können;

    Damit hat bei uns der Landrat sogar mal Wahlwerbung gemacht, also wie klug er wäre, dass er als Landrat noch als Student eingeschrieben wäre, um den ÖPNV und überall die vergünstigten Tickets, Software, … für Studenten abgreifen zu können trotz Besoldungsgruppe B7.

    Ich finde die Unterstützung der Ukraine richtig, nur hätte man von Anfang an all in gehen und effiziente Waffen liefern müssen.

    Also 2014, als Russland die Krim annektiert hat, darauf hinweisen, dass damit das Budapester Memorandum gebrochen wurde und die Ukraine die Atomwaffen samt Interkontinentalraketen „zurückgeben“ (dann natürlich aus westlicher Produktion), die sie auf Basis dieses Memorandums an Russland abgegeben hatte?

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