Flüchtlingsdiskussion - auf Bitte ausgelagert

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    Die Deutschen haben nach 1945 aus den von Dir geschilderten Gründen in der Tat die Köpfe eingezogen - allerdings nicht ganz so wie Du denkst. Anstatt Rassenhass und die angebliche Überlegenheit der arischen Rasse öffentlich zu zelebrieren, hat man das lediglich ins Private verlagert. (Man hat ja gesehen, wozu das führt und hat - in Ausblendung des Leides, das man damit über die Welt gebracht hat - vor allem das eigene Leid kultiviert...)
    Ein nicht unerheblicher Teil der deutschen Bevölkerung war nach wie vor fremdenfeindlich und ablehnend gegenüber Ausländern - die Gastarbeiter können davon sicherlich ganze Alben mit Liedern vollsingen.
    Das mag man auf die damalige Politik schieben, da Integration damals nicht auf der Agenda stand. Was aber gerne übersehen wird - und das finde ich ekelhaft selbstgerecht - ist, dass Integration nur dann gelingen kann, wenn beide Seiten, also Deutsche und Migranten, aktiv daran mitarbeiten.
    Wenn Deutsche den Migranten mangelnde Integrationsbereitschaft vorwerfen und Parallelgesellschaften und weiter Missstände anprangern, sollten sie auch einmal darüber nachdenken, welchen Anteil die Deutschen daran hatten und immer noch haben. Wie kann ich mich als Migrant integrieren, wenn man mir das Gefühl gibt, man möchte mich mit dem, was ich mitbringe, gar nicht haben?
    Wenn wir mal ehrlich sind, war und ist unsere Willkommenskultur reine Heuchelei nach dem Motto "nimby" ("not in my backyard"). Was die Deutschen im Grunde immer erwartet haben, war nicht Integration sondern Assimilation. Und selbst wenn die Migranten das getan hätten, wären sie spätestens an dem Umstand verzweifelt und gescheitert, den ich im Thread zum Thema Hautfarbe und Deutschsein ausführlich dargelegt habe.


    Die Deutschen (ich weigere mich, als Deutscher mit Migratoinshintergrund von "wir" zu sprechen, weil ich selbst unter dem beschriebenen Phänomen "gelitten" habe) haben bei der Integration seit Jahrzehnten kollossal versagt, nicht die Bundesregierungen seit Adenauer, nicht Frau Merkel. Integration ist weniger eine politische als eine gesellschaftliche Aufgabe.
    Wenn man als Deutscher schon keine Migranten integrieren wollte, dann war die Nazikeule der 50er bis 90er Jahre vielleicht treffender als gedacht - selbst wenn sie gerne als politsches Totschlagargument missbraucht wurde.

  • Wir müssen ein paar Begriffsklärungen vornehmen.


    Du sprichst davon, dass wir seit 1945 die selben Fremdenfeinde geblieben sind, einfach versteckt.
    Was ist fremdenfeindlich?
    Vorurteile gegenüber Fremden zu haben? Das ist ganz normal und natürlich, das ist ein Instinkt. Jedes Kind durchläuft die Phase des Fremdelns,
    wir empfinden es als Störung, wenn man Fremde einfach anfasst, wir nennen das distanzlos.
    Fremde sind alle, die ich nicht kenne. Welche Hautfarbe sie haben, ist mir wurscht. Und dann entscheidet die Sympathie, ob ich jemanden in mein Haus einlade.
    Von Vorteil ist, wenn man sich sprachlich verständigen kann und ähnlich denkt.


    Fremdenfeindlich im NS, 1970 und heute sind für mich nicht vergleichbar. Und ich habe eben die Schnauze voll davon, mir sagen lassen zu müssen, ich sei wie Oma und Opa. Bin ich nicht, ich mache meine eigenen Fehler.


    Dann sprichst du von Integration, die auf der politischen Agenda steht.
    Nenn mir eine andere Gesellschaft, die Fremde aufnimmt und integriert (hat), also die neue Kultur mit Freuden in die alte einfließen lässt. Die sich selbst bereitwillig von ihrer Kultur distanziert und sich auch gern mal dafür schämt. Kennst du eine einzige?
    Mir fällt keine ein.


    Wir sind nicht gefragt worden, ob wir Assimilation oder Integration wollen.
    Du forderst, wir länger schon hier lebenden mögen uns gefälligst verändern. In welche Richtung hättest du es denn gern?
    Darf ich kein Weihnachten mehr feiern? Soll ich arabisch lernen? Sollen die Migranten auch ohne deutschen Pass zukünftig politisch mitbestimmen, wie unsere Integrationsbeauftragte sich das wünscht? Soll ich über Migranten stets besser denken als über Biodeutsche, die mir oft auf den Senkel gehen?


    Du sagst, wir seien an den Parallelgesellschaften schuld. Da magst du Recht haben.
    In den Parallelgesellschaften haben die Menschen:
    - wenig Respekt vor dem Rechtsstaat und seiner Exekutiven, weil beides sich nicht durchsetzen kann.
    - wenig Respekt vor staatlichen Einrichtungen und Institutionen.
    - wenig Lust sich zu assimilieren oder zu integrieren.
    - Respekt vor dem Clan, der z.t. aus mehreren Hundert Familienmitgliedern bestehen kann. Dieser Clan macht die Gesetze, bildet die Exekutive und bestimmt über das Leben der Menschen.


    Es hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, wenn man nachfragt:


    - Wer bezahlt für Migranten und deren Integration oder Assimilation?
    - Ist die Verteilungsgerechtigkeit noch gegeben?
    - Verändert sich die Sicherheitslage und was kostet das?
    - Was machen wir mit den Migranten, die sich nicht integrieren wollen?
    - Ist Integration sinnvoll, wenn die Leute sowieso zurück in ihre Heimat sollen?
    - Wie gehen wir mit Straftätern um, die einen Migrationshintergrund haben?


    Und jetzt darfst du deine Nazikeule wieder heben.....

    • Offizieller Beitrag

    Wir müssen ein paar Begriffsklärungen vornehmen.


    Fremdenfeindlich im NS, 1970 und heute sind für mich nicht vergleichbar. Und ich habe eben die Schnauze voll davon, mir sagen lassen zu müssen, ich sei wie Oma und Opa. Bin ich nicht, ich mache meine eigenen Fehler.


    Du bist nicht wie Oma und Opa - da stimme ich Dir zu. Die waren anders. Und ja, Du bzw. ich, wir machen eigene Fehler - mitunter ganz ähnliche wie Oma und Opa.


    Zitat


    Dann sprichst du von Integration, die auf der politischen Agenda steht.
    Nenn mir eine andere Gesellschaft, die Fremde aufnimmt und integriert (hat), also die neue Kultur mit Freuden in die alte einfließen lässt. Die sich selbst bereitwillig von ihrer Kultur distanziert und sich auch gern mal dafür schämt. Kennst du eine einzige?
    Mir fällt keine ein.


    Das ist völlig unerheblich. Nur weil die anderen das auch nicht tun, macht es das eigene Verhalten nicht weniger problematisch.


    Zitat


    Wir sind nicht gefragt worden, ob wir Assimilation oder Integration wollen.
    Du forderst, wir länger schon hier lebenden mögen uns gefälligst verändern. In welche Richtung hättest du es denn gern?


    Nein, sind wir nicht. Die deutsche Wirtschaft und die Bundesregierungen in den 60er Jahren haben die Anwerbeabkommen erwirkt. Aber die Deutschen haben in meinen Augen eine klare Antwort darauf gegeben - Assimilation.


    Zitat


    Darf ich kein Weihnachten mehr feiern? Soll ich arabisch lernen? Sollen die Migranten auch ohne deutschen Pass zukünftig politisch mitbestimmen, wie unsere Integrationsbeauftragte sich das wünscht? Soll ich über Migranten stets besser denken als über Biodeutsche, die mir oft auf den Senkel gehen?


    Auf diese Extrembeispiele möchte ich nicht eingehen, weil sie argumentativ wertlos sind und die Fragen ja eher rhetorischer Natur sind.



    Ja, das beschreibt zum Teil den IST-Zustand. Der hat aber seine Genese - und daran haben die Deutschen einen eigenen Anteil.



    Da stimme ich Dir sogar zu - und würde die Fragen womöglich sogar ganz ähnlich beantworten wie Du. Und ich nehme für mich in Anspruch, dass ich als Historiker wesentlich differenzierter mit der "Nazikeule" umzugehen weiß als der Durchschnittsdeutsche.
    Wenn wir uns nun von dem von Dir angesprochen Maulkorb befreien, dann darf das aber nicht heißen, dass wir jetzt alles anbellen oder gar beißen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Diese nüchtern von Dir als historisch prägende festgestellte "Gegenbewegung" mag sogar nachvollziehbar sein. Muss ich aber als Deutcher mit Migrationshintergrund jetzt Verständnis dafür haben, dass ich in ländlichen Gegenden angestarrt werde, wenn ich mit Frau und Kindern gesehen werde? Kann ich etwas für die Umstände, die zu den Parallelgesellschaften geführt haben?


    Daraus ergibt sich für mich abschließend folgende Frage:
    Muss die heutige Generation Biodeutscher durch entsprechende Heftigkeit und Aggressivität das kompensieren, was vorherige Generationen sträflich versäumt haben?
    Muss die heutige Generation der Migranten oder der Deutschen mit Migrationshintergrund diese Ausprägung unwidersprochen hinnehmen?


    Ich glaube kaum.

  • In allen Ländern, die ich bisher bereist habe oder mit deren Landsleuten ich Kontakt hatte ist ein ausgeprägtes Nationalgefühl gang und gäbe. Flüchtlinge will niemand haben, selbst überzeugte Christen in Italien/auf Malta sind dafür, alle angekommenen Flüchtlinge in den Knast zu sperren oder zumindest in ein Arbeitslager.
    Wir Deutschen reklamieren Nationalgefühl nicht für uns, das ist bäh und geht maximal mit drei Pils zum WM-Titel.


    Das verlinkte Interview vergleicht die momentane Lage in Deutschland mit klassischen Einwanderungsländern. Das klappt so nicht. Kanada, USA und Co suchen sich hochqualifizierte Fachkräfte aus aller Welt zusammen, die integrations- und arbeitswillig sind und eine gute Bildung mitbringen und die aus aller Welt kommen.


    Wir nehmen momentan unbesehen Menschen aus nur einem Kulturkreis auf, die teilweise über gar keine Bildung verfügen und keine Ahnung haben, wie wir hier leben.


    Ich würde das für zwei völlig andere Situationen halten - Äpfel und Birnen.
    Du willst jetzt Dinge aus der Kultur der Menschen, die zu uns kommen, in unsere Kultur übernehmen, beide verschmelzen. Meine Vorschläge hältst du nicht für praktikabel (sie sind teilweise aber schon Wirklichkeit), was würdest denn du da vorschlagen?

  • In allen anderen Ländern ist Nationalstolz gang und gäbe+++Andere Nationen haben kein schlechtes Gewissen für begangene Völkermorde+++In allen anderen Ländern hat man keine Lust auf Flüchtlinge und lässt sie daher im Meer ertrinken+++Aber die Länder, die "klassische Einwanderungsländer" sind, mit denen kann man uns nicht vergleichen+++Wir müssen uns immer mit denen vergleichen, die vergessen, dass es Menschenrechte gibt+++Wir dürfen uns doch mal fragen, wer "das alles" bezahlen soll+++Wir Biodeutschen werden dauernd beschimpft, da packt ja immer einer die Nazikeule aus+++Packt doch ruhig wieder die Nazikeule raus+++Immer werden wir alle mit unser aller Großeltern verglichen+++Na, wo ist sie, die Nazikeule, holt sie nur raus, wir sind ja Kummer gewöhnt+++Wir sagen immer dieselben Sätze und sagen sie ganz beherrscht und monoton und ohne Springerstiefel, dass uns niemand Rassismus vorwerfen kann+++die Hautfarbe und Religion der anderen ist uns doch ganz egal+++Wir dürfen aber doch wenigstens mal fragen, was das alles kosten soll+++Wir haben zwar einen Arsch voll Geld, werden als Beamte von unserem Staat bis ans Lebensende ausgehalten, aber das haben wir uns ja auch hart erarbeitet+++die Arme Seniorin nebenan nicht, um die hat sich zwar nie einer geschert, aber jetzt, jetzt wo so unglaublich unbewältigbar viele Geflüchtete hier sind, da haben wir endlich einen Schuldigen für die gesellschaftlichen Missstände+++aber fragen wird man ja wohl noch dürfen+++Wir haben zwar selbst null Kontakt zu Menschen, "die sich nicht integrieren wollen", aber sich vorstellen, dass es so jemanden gibt und was das überhaupt bedeutet, sich nicht zu integrieren und wie der unser aller Leben zerstören könnte, das wird man ja wohl noch dürfen+++noch dürfen+++noch dürfen+++noch dürfen+++ürfen+++fen...


    Moment, ich muss kurz :uebel:


    So, da bin ich wieder. Na klar, du darfst dich natürlich alles fragen, sogar öffentlich. So wie jeder andere, der hier zwischen Meinungsfreiheit und Rentenversicherung lebt. Sprich bitte aber in Zukunft per "ich", wenn du dich etwas fragst. Ich habe auch die deutsche Staatsbürgerschaft und ich möchte ungefragt in kein "wir" eingemeindet werden, das ja wohl noch fragen dürfen wird.

    • Offizieller Beitrag

    In allen Ländern, die ich bisher bereist habe oder mit deren Landsleuten ich Kontakt hatte ist ein ausgeprägtes Nationalgefühl gang und gäbe. Flüchtlinge will niemand haben, selbst überzeugte Christen in Italien/auf Malta sind dafür, alle angekommenen Flüchtlinge in den Knast zu sperren oder zumindest in ein Arbeitslager.


    Na dann dürfen wir uns ja hier noch einiges mehr erlauben - ist das die Schulssfolgerung daraus?!


    Zitat


    Das verlinkte Interview vergleicht die momentane Lage in Deutschland mit klassischen Einwanderungsländern. Das klappt so nicht. Kanada, USA und Co suchen sich hochqualifizierte Fachkräfte aus aller Welt zusammen, die integrations- und arbeitswillig sind und eine gute Bildung mitbringen und die aus aller Welt kommen.


    Dennoch hängt erfolgreiche Integration auch am Integrationswillen der Einheimischen. In der Vergangenheit waren es keinesfalls nur hochqualifizierte Fachkräfte, die in die USA oder Kanada ausgewandert sind. Dort hat man eine andere Tradition der Einwanderung.


    Zitat

    Wir nehmen momentan unbesehen Menschen aus nur einem Kulturkreis auf, die teilweise über gar keine Bildung verfügen und keine Ahnung haben, wie wir hier leben.


    Was sollen wir also tun? Sie in Arbeits- oder Umerziehungslager stecken? Sie zurückschicken? Auf sie schießen, wie die Rechtsaußenfraktion vor einiger Zeit forderte?
    Welche sinnvollen und menschlich vertretbaren Alternativen haben wir in Europa, mit diesen Menschen umzugehen, außer sie für eine gewisse Zeit aufzunehmen und durchzufüttern?


    Wir Europäer sollten ferner eine Sache niemals vergessen: Unser Wohlstand basiert zu einem nicht unerheblichen Teil darauf, dass wir seinerzeit die ganze Welt kolonisiert haben und die dortige Bevölkerung ausgebeutet haben. Als wir gingen, hinterließen wir Strukturen, die dieses Ausbeutung nun auf "demokratische Weise" fortsetzten bzw. "legal" ermöglichten.
    Wir Europäer bzw. unsere Urgroßelterngeneration hat die Situaiton im Nahen Osten durch rücksichtslose Arroganz und Ignoranz überhaupt erst entstehen lassen. Die Golfkriege und der Krieg gegen die Taliban haben ihr übriges dazu beigetragen.
    Und jetzt gehen wir hin und jammern über Flüchtlinge, die entweder vor Kriegen fliehen oder vor wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit - beides Faktoren, die wir Europäer primär zu verantworten haben? Und dann schieben wir den ganzen Terrorismus am Besten ausschließlich auf die Religion, den Islam, um uns letztlich wieder die Hände reinzuwaschen und mit dem Finger auf die Muslime zu zeigen?


    Ich sehe zum gegenwärtigen Umgang mit der Flüchtlingskrise keine Alternative - es sei denn, wir trügen aktiv und finanziell dazu bei, die wirtschaftliche und damit mittelbar auch politische Situaiton im Nahen Osten zu verbessern.
    Denken wir zurück: Was hat uns (vereinfacht dargestellt) in die Arme der Nazis getrieben? Perspektivlosigkeit. Was hat uns zurück in den Schoß der Demokratie getrieben? Wirtschaftliche Prosperität.
    Wir wollen billiges Öl, Demokratie in Länder anderer Kulturen exportieren, weil wir glauben, wir bzw. sie sind die Heilsbringer. Das strotzt nur so von Borniertheit und Arroganz, dass einem schlecht wird.
    Und demnächst eröffnet ein neuer Primark seine Türen - und die Leute strömen in Scharen hinein...

  • Tja, kinners, mir ist schon richtig zum Kotzen zumut.
    So viel Schuldgefühl wie ihr mit euch rumtragt würde mich erdrücken.
    Und wenn euch was nicht in den Kram passt hat der andere keine Ahnung/keinen Kontakt/keinen Plan.
    Und sowas will Pädagoge sein? Verfahrt ihr mit euren Schülern genauso?


    Ich beginne langsam, Verständnis dafür zu entwickeln, wenn die Leute in vielen Foren auf
    solche Verunglimpfungen wie schantalles mit einem "Die politische Quittung gibt es nächsten Herbst" antworten.


    Einfach, weil die Leute keinen Bock mehr haben, sich in Ecken stellen zu lassen.
    Einfach, weil die Leute keinen Bock mehr haben, dass sie die Bösen sein sollen, weil sie denken.
    Einfach, weil sich jeder, der Steuergelder ausgibt/ausgeben will, rechtfertigen können sollte.
    Einfach, weil das nichts mehr mit politischer Auseinandersetzung zu tun hat.

    • Offizieller Beitrag


    Ah ja, ich merke es jetzt. Wenn Dir die stichhaltigen Argumente ausgehen, kommen die (AfD-)Phrasen. Auch eine Art und Weise sich aus der Diskussion zu verabschieden.


    Wenn Du ein Hinterfragen Deiner Position und die argumentative Gegendarstellung - die übrigens längst nicht so phrasenhaft erfolgt wie bei Dir - zum Kotzen findest, dann bitteschön. Aber dann kotz Dich bitte nicht mehr hier in diesem Forum aus sondern halte es künftig mit Deinem Usernamen.

  • Du, Bolzbold, warst nicht einmal gemeint - falls du es nicht gemerkt hast kam noch eine kleine Giftnudel dazwischen, die
    mir bei jeder sich bietenden Gelegenheit an den Karrenfährt - in der Regel unsachlich.


    Und ja, das kotzt mich an. Wenn ich solche Kollegen an der Schule hätte, würde ich Versetzung beantragen.
    Ich steh nicht so auf Stutenbissigkeit.

  • Das verlinkte Interview vergleicht die momentane Lage in Deutschland mit klassischen Einwanderungsländern. Das klappt so nicht. Kanada, USA und Co suchen sich hochqualifizierte Fachkräfte aus aller Welt zusammen, die integrations- und arbeitswillig sind und eine gute Bildung mitbringen und die aus aller Welt kommen.

    Interessant diese Sätze von einer Geschichts-Lehrerin zu lesen. Deutschland ist de facto ein Einwanderungsland und war es auch in der Vergangenheit immer mal mehr und mal weniger. Da können wir im 17. Jahrhundert mit den Hugenotten schon anfangen und in der neueren Zeit mit den Kriegsflüchtlingen vom Balkan und den wirtschaftlich motivierten Zuzügern aus den südeuropäischen Staaten seit der Finanzkrise weitermachen. Die ursprüngliche Definition eines Einwanderungslandes im Sinne der Besiedlung Nordamerikas durch britische Emigranten kann man doch wahrlich nicht mehr als zeitgemäß betrachten.


    Die Reaktionen auf die immer mal wieder auftretenden grösseren Einwanderungsströme seitens der in Deutschland ansässigen Bevölkerung waren aber auch in der Vergangenheit immer schon die gleichen - von Gemopper und Gemosere über feige Übergriffe zu stumpfsinniger Protestwählerei (weil - wie Schantalle schon so schön bemerkt hat - "man wird ja wohl noch sagen dürfen ..."). Parteien wie die NPD, Repubilkaner und die DVU haben es auch in den 80er und 90er Jahren immer mal wieder in Landesparlamente geschafft.


    Deutschland hatte auch in der jüngeren Vergangenheit, also freilich auch nach dem 2. WK, immer mal wieder Probleme mit Terrorismus von links und von rechts. Dem sind nicht unerheblich viele Menschenleben zum Opfer gefallen. Klar ist das, was jetzt gerade in Berlin passiert ist, eine neue Variante des Übels. Ich wundere mich aber schon, warum eigentlich alle so tun, als hätten man innenpolitisch keinen Plan, wie man mit sowas umgehen muss. Aber gut, wahrscheinlich hat man an den entsprechenden Stellen zu lange fest die Augen zusammengekniffen und im Bereich der öffentlichen Sicherheit zu viel Geld eingespart.


    Ich bin auch immer wieder fasziniert davon, wie schnell all das in Vergessenheit gerät. Man mag fast schon meinen, Geschichte sei ein echt nutzloses Schulfach - hat schon jemals jemand was draus gelernt? (Liebe Geschichts-Kollegen: das war natürlich zynisch überspitzt gemeint ;) )

  • Ein amerikanischer (!) Songwriter, den ich sehr mag, hat klar Stellung bezogen: Er plädiert dafür, Flüchtlinge überall aufzunehmen ... mit der Begründung "because as a human being, it's the right Thing to do."
    Ich weiß ehrlich nicht, wie man über sowas diskutieren kann ... da sind Menschen in Not, es gibt keine menschliche Begründung, ihnen nicht zu helfen. Und die Fluchtursachen bekämpfen ... ja, natürlich. Aber davon haben die Leute, die jetzt schon hier oder auf dem Weg sind nicht mehr viel.
    Ja, vielleicht bin ich naiv, vielleicht ein "Gutmensch" (darüber hinaus bin ich auch noch überzeugter Christ - nicht Katholik, Protestant oder sonst was - und da kann ich gar nicht anders), aber ich hab lieber solche Gutmenschen um mich herum, als Menschen, denen die Flüchtlinge eigentlich auch nix tun, die aber dennoch so tun, als ob es ihnen irgendwie an den Kragen gehen würde.


    und Mist, ich komm aus Bayern, mein Vater ist überzeugter CSU Wähler und ich hab als ich noch jung war auch ab und zu mal dort mein Kreuz gesetzt ... aber ich hab langsam das Gefühl, ich drifte in linksradikale Gefilde ab mit bestimmten Ansichten ... oder überholen mich die CSU und andere Gruppierungen grade ganz weit rechts und ich hab mich eigentlich gar nicht bewegt?

  • Tja Fräulein, Fremdenhass bleibt Fremdenhass. Man wird doch auch mal sagen dürfen das....


    Wir haben hier Meinungsfreiheit in Deutschland, das ist gut, denn du darfst sagen was du willst genau wie ich und Andere hier. Bis es gegen ein Gesetz verstößt oder sich jemand angegangen fühlt.


    In meiner Unizeit war ich in Diskussionen der "pöse Nazi", war ich doch für ein restriktiveres Vorgehen gegen Kriminalität im Jugend und Flüchtlingsbereich. War ich doch auch für gewisse pflichtmäßige Berufsanforderungen (z.B. das ein Deutschlehrer kein LRS haben sollte und nicht zu starken S-Fehlern neigen sollte).



    Es geht auch nicht darum, das Menschen der Schwarze Peter zugeschoben wird, weil sie "denken". Ihnen wird eher das Nazibranding gegeben, weil sie nur dumpf nachplappern was sie irgendwo mal gehört haben.


    Haben wir problematische Flüchtlinge? Jop haben wir, prozentual an der Zahl der Flüchtlinge gemessen genauso viel wie kriminelle Deutsche. Haben wir den Vorteil, die Leute rauszukanten aus dem Land? Oh ja das haben wir und das sollten wir schneller machen. Insofern es möglich ist, denn die Gesetzeslage hierzu ist nicht immer ganz ´klar. So kann man z.B. Menschen nicht nur aufgrund von Verdacht irgendwo hinsperren, nennt sich Willkür.


    Und gibt es Menschen hier, die sich nicht integrieren wollen? Jop gibt es. Sprich mal über die Gründe mit Mütter aus diesen Kreisen. Haben wir Alltagsrassismus in Deutschland? Oh ja:
    Abends zu Unizeiten war ich häufig mit unseren Gaststudenten unterwegs, du möächtest nicht wissen was wir uns so alles anhören durften auch von "gebildeten Menschen". Ich hab eine Partnerin, welche zu einem Teil libanesische Vorfahren hat und auch ein etwas anderes Aussehen. Seitdem AfD und Pegida salonfähig geworden sind, beschränkt sich der Rassismus gegenüber ihr nicht nur auf abwertende Blicke sondern auf Handgreiflichkeiten, offene Beleidigungen, Anspucken etc etc etc.
    Keiner gibt den gesamten Deutschen Volk mehr Schuld als die Deutschen, immer noch. Und ja in anderen Ländern ist man stolzer auf sein Land als hier. Wir können durchaus auf Deutschland stolz sein.
    Wir können aber nicht auf sowas hier stolz sein:
    - Anzünden von Turnhallen, da dort geplant wird Flüchtlinge für kurze Zeit einzuquartieren (Nauen)
    - Anzünden von Flüchtlingsunterkünften
    - HEtzjagden auf Andersaussehende
    - Johlendes anzünden und Verhinderung von Löscharbeiten
    - vermehrte körperliche Angriffe auf Andersaussehende
    - etc etc


    Ich schließ jetzt mal mit einem Zitat eines studierten Syrers mit dem ich außerhalb der Schule zusammen arbeite:


    "Ich würde gerne hier solange in Deutschland bleiben, bis ich wieder ohne Todesangst in mein Land zurück kann. Ich will mein Land wieder aufbauen. Aber ich habe hier mittlerweile auch immer mehr Angst: tägliche Beleidigung, körperliche Angriffe....ihr wollt doch das wir uns integrieren, wie soll das denn bei sowas gehen?"

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Du, Bolzbold, warst nicht einmal gemeint - falls du es nicht gemerkt hast kam noch eine kleine Giftnudel dazwischen, die
    mir bei jeder sich bietenden Gelegenheit an den Karrenfährt - in der Regel unsachlich.


    Und ja, das kotzt mich an. Wenn ich solche Kollegen an der Schule hätte, würde ich Versetzung beantragen.
    Ich steh nicht so auf Stutenbissigkeit.

    Ich hoffe du hälst dich als Geschichtslehrerin an den Beutelsbacher Konsens. Ich hoffe es inständig, hege aber so meine Zweifel daran.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-

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