Petition A13 für Grundschullehrer_innen - Eure Meinung

  • Ende 5. Klasse: das Einmaleins beherrschen 3 Kinder gar nicht und viele unsicher. Sie schaffen es auch nicht, den Einmaleins und Einsdurcheinsfächer zu benutzen. Dort würden alle Reihen stehen.

  • Erst einmal Danke für die Beiträge und den Einsatz den ihr zeig (das ist genauso gemeint wie ich es schreibe). Wenn es an den Schulen etwas mehr nach Leistungsprinzip zuginge (was ich sehr befürworten würde, auch wenn ich überhaupt keine Idee hätte wie man die Leistung eines Lehrers sinnvoll messen kann), wären Einsatz und Überlegungen von z.B. conni auch A14 Wert...
    Wenn es bei den Kindern hauptsächlich ein Problem von Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis ist, gibt es da bei euch irgendwelche Möglichkeiten (meinetwegen in Zusammenarbeit mit Kinderärzten oder Kinder- und Jugendpsychiatern) den Kindern entsprechende Trainings zu verordnen und durchführen zu lassen (ich weiß, das ist fast immer schulextern und die Eltern müssen mitspielen)? Falls es an den Schulen ganz gehäuft auftritt wäre es evtl. sinnvoll eine Kollegin fortzubilden und das selbst an der Schule durchzuführen (ich weiß, dass ist eigentlich eher was für Sonderpädagogen)...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Hallo,


    zunächst einmal möchte ich mich bei Conni für den ausführlichen Beitrag bedanken, der mir einfach aus der Seele spricht, insbesondere die anschauliche Schilderung über differenzierten Mathemathikuntericht! Ich krieg immer die Krise wenn mir jemand erzählt, gerade im Grundschulbereich wäre es doch so einfach, gleiche Aufgaben in unterschiedlichen Zahlbereichen zu finden, weil es ja so viele Analogien gäbe. Nur tun mir meine Schüler meistens nicht den Gefallen in verschiedenen Zahlbereichen gerade am "gleichen" Thema zu sein. Blöd, wenn ein Großteil der Gruppe den Zehnerübergang bei der Addition im Zahlenraum bis 100 angeht, das Kind, das leider erst im Zahlenraum bis 20 rechnet, aber gerade bei der Subtraktion ohne Zehnerübergang angekommen ist... Mal ganz davon abgesehen, dass besagtes Kind in der Regel in jeder Stunde jammernd an seinem Platz sitzt und "Ich brauch Hilfe!" ruft.


    Auf Fortbildung wird dann in der Regel ein (!) total tolles Beispiel präsentiert, wie alle an einem Thema arbeiten können, komischerweise meistens ein "Randthema" wie Geometrie oder Wahrscheinlichkeit.
    Das Differenzieren und die große Heterogenität der Schülerschaft kostet Zeit und Energie, da ist der Lehrplan häufig nicht zu schaffen. Wer meint, man könne durch Druck und schlechte Noten ganz einfach Kinder und Eltern "erziehen", hat noch kein Grundschulkind erlebt das dann völlig blockiert ! (Das soll jetzt kein Plädoyer dafür sein "Phantasienoten" zu verteilen, es soll nur daran erinnern, dass es auch in der Schule in der Regel keine einfachen Lösungen für komplexe Probleme gibt!).


    Nebenbei, bei uns im Ort wird jetzt auf Wunsch von Eltern ein Kind mit dem Unterstützungsbedarf Lernen inklusiv ans Gymnasium gehen. Für die Gymnasiallehrer wird es mit Sicherheit ein leichtes sein, ihre Unterrichtsinhalte auf ein seeeeehr einfaches Niveau herunterzubrechen. Der Förderschullehrer steht ja immerhin drei Stunden zur Verfügung. Differenzieren kann ja nicht soooo schwer sein!!! (Sorry, die Ironie musste gerade sein!)


    In diesem Sinne: A13 für Grundschullehrer!

  • Für die Gymnasiallehrer wird es mit Sicherheit ein leichtes sein, ihre Unterrichtsinhalte auf ein seeeeehr einfaches Niveau herunterzubrechen.

    Dieses Niveau hat einen Namen. Es heißt "Mandala". Funktioniert!

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Oder ist mir die Ironie entgangen?

    Ja. Also nochmal expressis verbis: Beim durchschnittlichen Gymnasialkollegen wird dieses Kind im Unterricht sitzen und Mandalas ausmalen. Und man kann dem Kollegen nicht mal einen Vorwurf machen.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • ehrlich: würde es bei mir auch. ich behandle gerade in klasse 5 strukturell den verantwortungsbegriff in ethik (also eigentlich handlungstheorie für fünftklässler, aufgehängt an fragen wie "kann ein roboter an etwas schuld sein? darf ich den treten?" etc.) und in deutsch präpositionalobjekte. ich habe keine ahnung, wie man das sinnvoll für ein lb-kind differenzieren sollte und zudem 23 stunden deputat, davon 12 oberstufe und momentan die letzte deutschklausur und vier exen (a drei seiten fließtext, danke kompetenzorientierte leistungserhebung) liegen. zudem darf ich zeugnisse für meine siebte klasse schreiben und eine einsatzreferendarin nächste woche durch ihre lehrprobe bringen. und das ist jetzt nur ein kleiner ausschnitt aus dem programm - differenzieren, ohne vorgefertigtes material? (bekäme man da was passendes - gerne.) ha, guter witz. nachts um drei hätte ich zeit. malt es halt mandalas, oder von mir aus passende illustrationen zum stundenthema aus. (disclaimer: in bayern gibt es keine lb-kinder am gym inklusiv, soweit ich weiß.)

  • Glaube mir, kecks, für einen Mittelschullehrer ist es auch nicht leichter, den Stoff an lb -Kindern anzupassen. Für ein Kind, das kaum einen einfachen deutschen Satz versteht, ist es egal, ob Präpositionalobjekte das Thema der Mitschüler sind oder einfache Wortarten wie Nomen, Verben oder Adjektive. Jedoch hat man meist nicht nur ein lb-Kind, sondern mehrere, oft mit unterschiedlichen Lernständen. Dazu brauchen die "normal begabten" Schüler viel Lernunterstützung und Aufmerksamkeit durch den Lehrer. Das alles jedoch bei 27 Stunden Wochendeputat (und A12).

  • Vielleicht sollten beide "Seiten" mal eingestehen, dass sie nicht viel (oder genug) Ahnung von der Arbeit der anderen Seite haben.
    Aus Gymnasiallehrersicht: Wir arbeiten auch mehr als 24 Wochenstunden, wie alle Beamten in Bayern. Die 24 Wochenstunden Unterricht gelten für "wissenschaftliche" Fächer - da gehören Sport und Musik z.B. nicht dazu, die Lehrer dieser Fächer haben mehr Unterrichtsstunden.
    Und auch bei Fächern wie Sport oder Erdkunde ... Oberstufe nicht vergessen ... da schreiben sogar die Sportler eine Klausur, die korrigiert werden muss (dazu ist Erdkunde in letzter Zeit ein beliebtes Fach für die mündlichen Abiturprüfungen).
    Ich bin definitiv nicht an einem "Brennpunktgymnasium", sondern an einem Gymnasium in einer mittleren, eher noch ländlich geprägten Stadt mit 1200 Schülerinnen und Schülern aus ALLEN gesellschaftlichen Schichten.
    Ich habe eine Klassleitung in einer 6. Jahrgangsstufe (und die Klasse ist relativ normal für unsere Schule) ... ein Schüler mit Schulbegleitung, zwei mit ADHS, einer mit LRS und ein "Inklusionskind ... bei der Hälfte der Klasse mindestens ein Elternteil nicht deutscher Muttersprachler ...


    Du kannst gern einige Seiten in der Diskussion zurück gehen, dann siehst Du, dass ich den Grundschullehrern von Herzen ein höheres Gehalt gönnen würde. Ich habe mich damals bewusst nicht für Grundschullehramt entschieden, weil ich die Aufgaben, die ich dort übernehmen hätte müssen, nicht so gern machen möchte, wie das, was ich hier am Gymnasium mache. Von daher habe ich großen Respekt vor den Lehrkräften in der Grundschule - sie machen etwas, das ich nicht machen wollte oder sogar auch nicht könnte.
    Ich gehöre aber auch zu den Gymnasiallehrern, die sagen, dass die Kinder aus der Grundschule bestimmte Dinge, die wir am Gymnasium erwarten (laut Lehrplänen auch erwarten sollten) und brauchen nicht im erforderlichen Umfang können (Verallgemeinerung, ist mir klar).
    Ich bin mir aber nicht sicher, dass die Schuld bei den Grundschullehrkräften liegt (weil die z.B. ihren Job nicht gut genug machen würden). Wir schaffen es ja auch am Gymnasium nicht, den SuS bestimmte Fähigkeiten / Kenntnisse zu vermitteln, deren Vermittlung UNSERE Aufgabe ist .... und ich glaube auch hier nicht, dass wir daran die ganze Schuld tragen.
    Vielmehr habe ich immer mehr folgende Eindrücke:
    - ständig Reformen und neue Regeln => man wird eingezwängt in eine Korsett aus Bestimmungen (die meisten davon haben mit Noten zu tun), für pädagogisches "Atmen" bleibt immer weniger Luft, kaum eine Chance, bestimmte Ideen mal über einen längeren Zeitraum auszuprobieren
    - der Wert von Bildung an sich interessiert einen Teil unserer Gesellschaft nicht (mehr) ... es geht nicht darum, dass das, was man an der Schule lernt, einen gewissen Wert hat, ein (hohes) Gut ist (Allgemeinbildung?), es geht darum, dass man "Berechtigungsscheine" (Übertritts Erlaubnis, Abitur als Erlaubnis zum Studium etc) erhält ... diese Haltung der Eltern überträgt sich auf die Kinder und daraus folgt eine Einstellung, die eher dazu führt, gerade das Nötigste noch zu tun, so dass man halt durchkommt ("Ich mach meine Hausaufgaben halt so, dass es reicht, dass der Lehrer nicht sagen kann, ich hätte sie nicht gemacht ... ich mache sie nicht so gut wie ich sie machen könnte").

  • Zitat

    differenzieren, ohne vorgefertigtes material?

    Exakt das ist mein Alltag. Kein Schulbuch, auch nicht das, das den Namen "Differenzierte Ausgabe" trägt, bietet differenziertes Material an. Macht man halt selber.


    Plus Zeugnisse schreiben,
    plus Referendare betreuen,
    plus Konferenzen,
    plus Teamsitzungen,
    plus Leistungskurse,
    plus Abiturprüfungen,
    plus ZAPs,
    plus Arbeitspläne schreiben,
    plus Klassenleitung,
    plus Austausch mit dem multiprofessionellen Team (zwei meiner Schüler sind beim Schulpsychologen in Behandlung, sechs haben ein Verhaltenstraining beim Sozialarbeiter u.a.),
    plus Kontakt mit Ämtern/Gutachten schrieben/Formulare ausfüllen (Teilhabepaket beantragen, Schulbegleiter beantragen, AOSF-Verfahren eröffnen, Jugendamtstermine ...),
    plus Elterngespräche,
    plus viel, viel Erziehungsarbeit ...


    Deshalb nehmen Bewerber für SekII-Stellen, wenn sie die Wahl haben, nicht die Gesamtschulstelle, es sei denn, sie sind Überzeugungstäter.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Darf man als Zwischenstand festhalten, dass Lehrerinnen und Lehrer in allen Schulformen ein vollständiges, wissenschaftliches Hochschulstudium hinter sich haben und in ihrer Alltagisarbeit alle sehr zeitaufwändige und komplexe Aufgaben zu bewältigen haben, die großes pädagogisches, didaktisches und anderes Fachwissen erfordern?


    Wenn das der Fall wäre, könnte ich mir eigentlich keinen stichhaltigen Grund vorstellen, der gegen eine gleiche Bezahlung für alle Lehrer spräche.

  • Unsere Sonderpädagogin (übrigens EINE bei 350 Kindern) ist in Elternzeit, Ersatz in ganz HH => keiner! Ohne Elternzustimmung wird gar nichts gemacht. Besagte Kinder werden nicht mal zu Ergotherapie geschickt. Mal davon ab, dass Kinderärzte immer alles für nicht notwendig halten...

    • Offizieller Beitrag

    ..krass. warum haben die alle kein langzeitgedächtnis? das klingt total pathologisch. ich meine, ist das dann nicht lb?

    Nein, ist es nicht. Im Gegenteil in unserem Bezirk wird sogar darüber diskutiert, ob das Gedächtnis nicht einfach herausgerechnet werden kann aus dem IQ. Bei uns geht auch LB erst unter 80 los, obwohl jede normale Definition unter 85 sagt. Liegt daran, dass die bösen Lehrer in meinem Bezirk zu viele Feststellungsverfahren eingeleitet haben bzw. es halt einfach ein Bezirk mit niedrigem Bildungsstandard ist, da muss man dann mal "runtergehen" mit den Erwartungen. Hatte heute eine entsprechende Diskussion mit der Sonderpädagogin.

  • um nochmal Öl ins Feuer zu werfen: Was ist denn mit den Haupt- und Realschullehrern? Die bekommen in NRW bei 28 Stunden Unterricht auch nur A12. Das hier ist mitnichten ein Grundschullehrer versus Gymnasiallehrer Problem. :flieh:

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Lieber Dead Poet,


    ja, ich habe den Thread von der ersten Seite an verfolgt und kenne deine Einstellung. Dich habe ich auch nicht gemeint, ich bezog mich eher auf Gymnasiallehrer wie Valerianus, deren Beiträge teilweise darauf schließen lassen, dass er ein falsches Bild von der Arbeit der Grundschullehrer hat.


    Ich möchte andersrum nicht am Gymnasium arbeiten, könnte das wohl auch nicht so gut. Ich hätte wahrscheinlich nicht so einen guten Draht zu pubertierenden Jungs, ich würde ungern Abi-Klausuren korrigieren, ich wäre ungern jede Stunde in einer anderen Klasse. Mir liegt die Arbeit mit den Kleineren mehr und mich stört mein geringeres Gehalt eigentlich auch nicht, denn ich vergleiche nicht jeden Monat und ärgere mich dann ;)


    Was mich stört ist aber die spürbare Hochnäsigkeit von einigen Gymnasiallehrern, die die Kinder nicht gut genug vorbereitet sehen und uns Grundschullehrern deswegen pauschal den Anspruch auf A13 absprechen.
    Ein bisschen sieht man die vorherrschende Meinung auch am Beitrag von kecks, die in der 5. Klasse den Unterrichtsstoff nicht für den lb-Kind herunterbrechen kann. Aber die Grundschullehrer in der 4. Klasse sollen es können, müssen es können, da ist es beinahe schon Alltag.


    Und nochmal dazu, dass die Kinder zu schlecht vorbereitet seien: wir bekommen teilweise Kinder in die Schule, die weder einen Bleistift als solchen erkennen, noch eine Jacke anziehen, geschweige denn ihre Hände waschen oder ihre Trinkflasche öffnen können. Nun könnte ich sagen, da fehlt es aber im Kindergarten an so einigem! Zusolchen Annahmen ist man natürlich schon verleitet. Wie kann essein, dass es in der ganzen Kindergartenzeit nicht gelingt, einem Kind zu zeigen, wie man einen Seifenspender ordentlich benutzt?
    Aber man muss sich bremsen, wer weiß, mit was die Erzieher dort zu tun haben und dieses "von oben nach unten die Schuld abgeben" ist einfach nicht so eine feine Art.


    Und zusammenfassend, siehe mein obiger Beitrag: ich finde mein Gehalt nicht wenig, verstehe aber nicht, warum es weniger ist als zum Beispiel das von anderen Lehrern, denn ich denke die Arbeitsbelastung ist anders, aber nicht kleiner. Außerdem ist unsere Wochenstundenzahl größer, was den geringeren Korrekturaufwand ausgleichen sollte. Zeugnisse schreiben wir übrigens zweiseitig im Fließtext.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn es bei den Kindern hauptsächlich ein Problem von Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis ist, gibt es da bei euch irgendwelche Möglichkeiten (meinetwegen in Zusammenarbeit mit Kinderärzten oder Kinder- und Jugendpsychiatern) den Kindern entsprechende Trainings zu verordnen und durchführen zu lassen (ich weiß, das ist fast immer schulextern und die Eltern müssen mitspielen)? Falls es an den Schulen ganz gehäuft auftritt wäre es evtl. sinnvoll eine Kollegin fortzubilden und das selbst an der Schule durchzuführen (ich weiß, dass ist eigentlich eher was für Sonderpädagogen)...

    Nein. Leider nicht. Bei uns lehnen Kinderärzte sogar Logopädie für Kinder ab, die in der 2. Klasse (mit 8 Jahren) noch nicht "dr" und "tr" sprechen. "Krei kleine Kretroller krachn ßusamm." Egal, altersgerecht.
    Auch für schulinterne Fördermaßnahmen gibt es wenig Stunden. Die Förderstunden werden gedeckelt. Beispiel: Eine Schule hat 50 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Theoretisch sind das bei vielen Behinderungsarten 2,5 Stunden pro Woche, bei uns im Bezirk aber nur 2, bei anderen (GE, Autismus) 8. Für diese 50 Kinder kommen dann 48 x 2 + 2 x 8 = 112 Stunden zusammen Dazu kommen 4 Stunden pro 1. und 2. Klasse, weil es dort offiziell keine Schüler mit LE oder ESE gibt + 2 Beratungsstunden. Nehmen wir an, das sind 7 Lerngruppen. Macht zusammen 142 Stunden. Der Schule wird dann gesagt: "Das ist zu viel. Ihr bekommt nur 90." Dazu kommen Stunden für LRS- und Rechenschwäche-Förderung. Die sind in den letzten Jahren auf ein absolutes Minimum zusammengeschrumpft worden. ( So weit ich weiß bei uns je 4 Stunden für insgesamt 14 Klassen.)
    Ansonsten gibt es den regulären Förderunterricht, je 1 Stunde D und Ma pro Klasse. Wenn die Schule das insgesamt zu ihrem Konzept ernennt, könnte man da vielleicht Gruppen zusammenfassen und fördern. Gleichzeitig ist es ein Problem, das viele Kinder haben und vermutlich müsste man für wirklich gute Förderung Kleingruppen bilden und damit auf den Förderunterricht in D oder Ma komplett verzichten. Das ist ein harter Schritt.

    • Offizieller Beitrag

    Darf man als Zwischenstand festhalten, dass Lehrerinnen und Lehrer in allen Schulformen ein vollständiges, wissenschaftliches Hochschulstudium hinter sich haben und in ihrer Alltagisarbeit alle sehr zeitaufwändige und komplexe Aufgaben zu bewältigen haben, die großes pädagogisches, didaktisches und anderes Fachwissen erfordern?


    Wenn das der Fall wäre, könnte ich mir eigentlich keinen stichhaltigen Grund vorstellen, der gegen eine gleiche Bezahlung für alle Lehrer spräche.

    Schön wär's, wenn man das so als Zwischenstand festhalten können würde. Den Zwischenstand hatten wir schon auf den Seiten 4, 8, 10, 15, 18 und 21 oder so - aber der eine oder andere Gymnasiallehrer fängt mit der Leseübung gerne hinten an, oder erreicht durch Nichtslesen gar keinen Stand, sondern informiert sich ad hoc in den Tiefen seines Bauches. Ich empfehle: zum strukturierten lesen Üben bitte mal einen Grundschullehrer fragen... :)

  • Kann bitte mal ein(e) ModeratorIn diesen Teil auslagern?


    Ich finde es fatal, die Bezahlung von Lehrkräften mit dieser unsäglichen Diskussion zu begründen.

    ...


    Da sollte man nicht beleidigt sein, sondern mal nachdenken, warum das so ist.
    (Gerade lese ich von einer neuen Rechtschreibreform und bin einigermaßen fassungslos darüber - siehe mein Themenstrang dazu. Wie soll ich den Kindern noch vernünftig Rechtschreibung beibringen, wenn sie sich alle paar Jahre ändert. Ich erinnere mich gut an einen Diktattext mit dem Wort "Majonäse". Das haben wir geübt. Ich fand's gut. Nun ist es wieder falsch. Umsonst geübt. Und den Diktattext kann ich auch nicht mehr verwenden. :( )

    Du hast Sorgen, es gelten doch eh immer beide Schreibweisen, dann bring halt gleich die ursprüngliche bei. "Mayonnaise" braucht man nun nicht allzuoft und merken lässt sichs allemal.


    Aber viel wichtiger: es ist niemand beleidigt, sondern verärgert. Das ist ein Unterschied. Du stellst Behauptungen auf und forderst dann Ursachensuche ein.


    Ich sag mal so: wieso können Gesamtschüler mit Abi weniger, als Gymnasiasten mit demselben Abschluss? Warum wird an der Gesamtschule nicht ordentlich differenziert? Wieso kommt ihr nicht mit Inklusion klar? Wieso gibt es dort immer so viele Disziplinschwierigkeiten? Wieso wollen Akademiker ihre Kinder nicht auf die Gesamtschule schicken? Warum sollten Gesamtschullehrer mehr verdienen, es gibt viel zu viele Analphabeten und Schulabbrecher, was macht ihr da falsch? Nicht beleidigt sein, erklär mir das mal ;)


    Ich fänds schön, wenn Krähen nicht der anderen ein Auge aushackten. Oder so. Unterstützt euch doch lieber. Der Beruf ist anstrengend genuch :geschenk:

  • Wenn ich jetzt was zur Neutralität von Moderatoren schreibe ist das total offtopic oder? (und ja, einzelne Moderatoren moderieren auch in Themen in denen sie schreiben, bevor jetzt das Argument kommt) Wenn ich jetzt was dazu schreibe, dass alle neu ausgebildeten Lehrer (juristisch) durchaus ein vollständiges, wissenschaftliches Universitätsstudium haben (außer die Leute von der PH, aber sowas gibt's in NRW nicht) und deshalb natürlich A13 bekommen müssten und was dazu schreibe dass der ein oder andere Moderator offensichtlich des Lesens nur mäßig befähigt ist, dann ist das Flame (obwohl ich von der Aussage her nur dasselbe wie ein Moderator gesagt habe). Wenn ich dann noch schreibe, dass das aber für alle Lehrer, die ein Studium mit 7 Semestern Regelstudienzeit hinter sich haben, eben gerade nicht zutrifft (Studium auf FH Niveau --> gehobener Dienst), dann habe ich...verdammt...komm mir nicht mit Fakten, wenn ich eine Meinung habe..?


    @Ontopic: Die Grundschule kann sich schwerlich auf die Kitas berufen, mir wäre es zumindest neu dass wir in Deutschland irgendeine Form von verpflichtendem Kita-Besuch hätten. Euch bleiben also nur die Eltern. Wir haben die abgebenden Institutionen und die Eltern, wenn wir auf jemand schimpfen wollen. Bei den Eltern gibt es sicherlich einige, die es zu gut mit ihrem Kind meinen (Heli-Richtung) und einige die sich für ihr Kind deutlich zu wenig interessieren (in unserem Einzugsgebiet ist das eher Wohlstandsverwahrlosung als echte Verwahrlosung, für die Kinder auf emotionaler Seite aber auch nicht schöner). Ich hab in meiner Klasse 32 Kinder und bei vielleicht 2-3 Kinder sind die Eltern problematisch (keine Einsicht in Bezug auf beschränkte Fähigkeiten, keine Unterstützung in Form von Strukturierung, etc.), die von mir angesprochenen Probleme betrafen anfangs aber die halbe Klasse. Jetzt sind die Eltern ja offensichtlich nicht Schuld und die Kindergärten tun halt die Dinge, die Kindergärten tun, sie haben kein Curriculum oder so etwas, die Kinder spielen was und lernen halbwegs sozialverträglichen Umgang...ich geh mal davon aus, dass die das hier in der Gegend immer noch tun, gestärkt mit blödsinnigem "Kindergarten-Mandarin", weil das halt momentan von vielen Eltern gewünscht wird, dass die schon ab 3 Jahren irgendwas lernen. Mir fehlen Sachen die für die Grundschule immer elementar waren und die die Kinder lernen können.


    Jede 5. Klasse (die ich bisher hatte) hat es geschafft, im ersten Halbjahr der 5. Klasse die folgenden Dinge zu lernen:
    1.) Schreibschrift lesen (normalerweise schreibe ich gemischt Druck- und Schreibschrift, aber bei den Kurzen gebe ich mir Mühe eine halbwegs echte Schreibschrift zu nutzen), ob sie es schreiben können ist mir wurscht
    2.) Sich melden und Bescheid sagen bevor man durch die Gegend läuft (ich hab auch verschiedene Meldezeichen für Toilette, Müll und Notfall)
    3.) Sie + Nachname
    4.) Kleines und Großes 1x1 auswendig
    5.) Ihren Arbeitsplatz am Anfang der Stunde vorbereiten und am Ende der Stunde aufräumen


    Und ich rede nicht von Grundschulen, in denen die Zustände so sind wie bei euch beschrieben. Wir haben einen sehr angenehmen Einzugsbereich und den haben die Grundschulen darin natürlich auch. Das was ihr da beschreibt ist eine Vollkatastrophe. Ihr bräuchtet dringend mehr finanzielle Mittel, mehr Stunden mit Sonderpädagogen, mehr Material, mehr von allem. Das man unter solchen Zuständen bestimmte Ziele nicht erreichen kann, kann ich durchaus verstehen. Und ihr könnt gerne A13 als Erschwerniszulage erhalten (was heißen würde, dass das Geld da ist, so dass die Erschwernis gar nicht erst entstehen müsste), aber nein auf ein gleichwertiges Studium aller momentan arbeitenden Lehrer, darauf können wir uns definitiv nicht einigen. Ich halte nicht einmal mein Fachstudium Mathematik und das Fachstudium Geschichte für gleichwertig (und ich finde Geschichte sowohl fachlich als auch unterrichtstechnisch deutlich spannender).

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

Werbung