Krank - trotzdem Aufgaben?

  • Bei uns an der Schule ist das so geregelt, dass wir Lehrer, wenn wir krank sind, Aufgaben für die Schüler reinreichen sollen (per Tel. oder Fax)...


    Klar, wenn ich mich für 3 Wochen im Krankenhaus einquartiere, dann überlege ich mir schon, was meine Heiducken machen sollen, aber wenn ich morgens mit Migräne oder Magen-Darm zu Hause hänge, dann ist leider nix mit Aufgaben rauskramen... zumal ich auch nicht immer streng nach Lehrbuch arbeite, so dass ich einfach sagen könnte "Lest die nächsten 3 Seiten!"... aber so ein Ausfall "ohne Aufgaben" kommt nicht gut an bei der Schulleitung... :rolleyes:


    Wie ist das bei euch geregelt, "dürft" ihr auch ohne Aufgabenstellung krank sein ? ?(

  • Bei uns ist das genauso geregelt: Sind wir krank, sollten wir Aufgaben in die Schule mailen/faxen (bzw. schon immer in einem entsprechenden Ordner hinterlegt haben - was in der Realität natürlich gar nicht durchführbar ist, außer man erstellt neben seiner normalen Unterrichtsvorbereitung auch immer Plan B, falls man mal krank ist, und heftet den dann mit ausreichender Anzahl von Kopien in den Ordner).
    Diese Regelung hat mich schon immer wütend gemacht, suggeriert sie doch, dass man gar nicht soooo krank sein kann, als dass man nicht mal eben noch den Unterricht per Aufgabenblatt "fernsteuern" könnte.
    Wenn man aber wirklich so krank ist, dass man gerade so den Telefonhörer halten kann, um sich abzumelden, gibt es natürlich keine Aufgaben, das wird dann anders geregelt.


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Hallo,
    unsere Kinder bekommen von der Klassenlehrerin einen Notfall-Schnellhefter, in den wir nützliche Aufgaben hängen, die in jedem Fall nicht schaden können - falls die Klasse in andere Klassen aufgeteilt wird. (Ich weiß aber heute z.B. nicht mehr, was ich zu Schuljahresbeginn in diesen Hefter gepackt habe - na, sei`s drum)
    Falls in der Klasse vertreten wird und wir noch in der Lage sind, kann man auch Bescheid sagen, was sinnvoll wäre zu tun -wobei ja oft auch Bücher in der Schule sind, und dann hängt man in der Luft ...
    Also werden wir besser nicht krank, das macht fast weniger Stress :D
    Gruß und gute Gesundheit!
    venti :)

  • Ich bin ja wegen einiger Schweinegrippefälle in unserer Schule für zwei Wochen aus dem Verkehr gezogen,weil schwanger, und ich finde es äußerst mühsam, für die lange Zeit geeignete Aufgaben zu erstellen. Gerade in Englisch muss es ja auch irgendwie weitergehen mit dem Grammatikstoff, gerade in den unteren Klassen. Wie ich das Problem lösen soll, ist mir ein Rätsel.


    Genauso ätzend finde ich es, wenn man morgens mit Migräne aufwacht und noch Aufgaben für fünf Lerngruppen zusammenstellen muss :evil:


    Ich find immer, krank ist krank, kann man halt nix machen.

  • Man muss ja auch keine Arbeitsaufgaben erstellen. Wenn man arbeitsunfähig ist, dann kann man nicht arbeiten, also auch keine Unterrichtsvorhaben entwerfen.


    Es mag etwas anderes sein, wenn man z.B. aus Schwangerenschutz aus dem Verkehr gezogen ist, da lassen sich mit dem Vertretungslehrer vielleicht noch telefonisch oder per Email Absprachen treffen und Materialen verschicken; aber wenn ich die Kotzeritis oder einen schweren grippalen Infekt habe, setze ich mich bestimmt nicht an den Schreibtisch, um Arbeitsblätter zusammenzustellen.


    Es gehört zu den Aufgaben der Schulentwicklung, die ein verantworungsbewußter Schulleiter mit seines Fakos angehen muss, dass Ausfallkonzepte und Selbstlernmaterialien entwickelt werden, die mit dem Schulcurriculum verschränkt werden und jeden Kollegen befähigen, in einer Vertretungsstunde sinnvolle Arbeitsaufträge zu verteilen.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Nele, ich wollte damit nur sagen, dass ich es unsinnig finde, zwei Wochen lang Aufgaben zum past progressive reinzureichen und damit auf der Stelle zu treten. Irgendwann muss ich ja auch weiter zur nächsten Unit und wie ich da auf Arbeitsblättern neue grammatische Strukturen einführen soll, ist mir noch nicht ganz klar. Mir macht es nichts aus, für die Oberstufe beispielsweise Arbeitsblätter vorzubereiten, aber wie gesagt, in Klasse 5 & 6 finde ich das doch schwierig.

  • Also bei plötzlicher Erkrankung,mit Virus von jetzt auf gleich, habe ich doch den Wochenplan, den ich zu Beginn der Woche haben muss, in der Schule vorliegen und damit kann gearbeitet werden. Bei uns arbeiten wir Parallellehrer zusammen. Da kann meist einer aushelfen. Wenn ich länger krank sein sollte, gibt es hoffentlich einen Springer, der dann weiter macht. Ich bin nicht mehr auf dem Laufenden.
    Gruß Pepi

  • Ich sehe das wie Nele und bei uns wird das praktisch auch so gehandhabt. Dank Wochenplanarbeit haben wir's da aber auch natürlich leicht - das geht im Zweifelsfall immer und das brauche ich den Kollegen noch nicht einmal mailen.


    Ich sehe ehrlich gesagt auch kein Problem, in Absprache mit Kollegen neue Themen einführen zu lassen. Habe ich selbst auch schon gemacht, sowohl als Erkrankte als auch als Vertretung. Dann kommt vielleicht nicht gerade ein pädagogisches Vorführstück raus, aber darum geht's ja auch nicht.
    Klar macht's der Kollege nicht so, wie man's selbst gemacht hätte, aber Hauptsache, es geht voran. Vielleicht hast du da zu hohe Ansprüche an die Einführung neuer Themen, EffiBriest?


    Mir geht's übrigens grad andersrum: In Klasse 5-7 finde ich die Einführung neuer Themen noch viel leichter und kann das auch fachfremd problemlos. Das wird in den höheren Klassen ja schon schwieriger.


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Bei uns wurde auf der Konferenz klipp und klar gesagt, dass man als kranker Mensch ein Recht auf Ruhe hat und von niemandem verlangt werden darf, Unterlagen einreichen zu MÜSSEN. Jede Fako hat einen Ordner mit außer der Reihe einsetzbarem Material erstellt (z.B. in Englisch Grammatikwiederholung, in Geschichte Methodentraining etc.), auf den man zurückgreifen kann. Ich schau aber auch schonmal, wer in meiner eigenen Klasse irgendeinen kranken Kollegen vertritt und drücke dem was in die Hand - für meine eigenen Schüler fällt mir meist recht spontan etwas ein, was die tun/wiederholen könnten.

  • Zitat

    Original von EffiBriest
    Nele, ich wollte damit nur sagen, dass ich es unsinnig finde, zwei Wochen lang Aufgaben zum past progressive reinzureichen und damit auf der Stelle zu treten. Irgendwann muss ich ja auch weiter zur nächsten Unit und wie ich da auf Arbeitsblättern neue grammatische Strukturen einführen soll, ist mir noch nicht ganz klar. Mir macht es nichts aus, für die Oberstufe beispielsweise Arbeitsblätter vorzubereiten, aber wie gesagt, in Klasse 5 & 6 finde ich das doch schwierig.


    Das habe ich auch so verstanden - was ich meinte ist, dass es eine Schulleitungsaufgabe ist, längerfristigen Ausfall zu kompensieren, dass ein gutgeplantes Schulcurriculum und ein angepasster Materialpool hilft, solche Überbrückungsphasen möglichst glatt laufen zu lassen, und dass der Kontakt mit z.B. schwangeren Kolleginnen zu Hause dann nur noch der einen oder anderen Absprache oder Fragen zur Binnendifferenzierungen etc. dient - ich meinte nicht, dass du dann den Unterricht über Arbeitsmaterialien von zu Hause planen sollst. Geht ja gar nicht. :)


    Wenn sich Kollegen krankmelden, weil es ihnen gesundheitlich schlecht geht, hat man die gefälligst in Ruhe zu lassen; alles andere ist eine rücksichtslose Unverschämtheit. Aber sehr viele Schulleiter sind leider bekanntermaße kleine Strombergs. X(


    Nele

  • Zitat

    Original von neleabels
    Wenn sich Kollegen krankmelden, weil es ihnen gesundheitlich schlecht geht, hat man die gefälligst in Ruhe zu lassen; alles andere ist eine rücksichtslose Unverschämtheit. Aber sehr viele Schulleiter sind leider bekanntermaße kleine Strombergs. X(


    Nele


    Oder auch große... *seufz*


    LG Nuffi

  • Zitat

    Original von Pepi
    Also bei plötzlicher Erkrankung,mit Virus von jetzt auf gleich, habe ich doch den Wochenplan, den ich zu Beginn der Woche haben muss, in der Schule vorliegen und damit kann gearbeitet werden. Bei uns arbeiten wir Parallellehrer zusammen. Da kann meist einer aushelfen. Wenn ich länger krank sein sollte, gibt es hoffentlich einen Springer, der dann weiter macht. Ich bin nicht mehr auf dem Laufenden.
    Gruß Pepi


    Sowas gibts bei uns nicht. Habe nun zweimal jeweils 14 Tage eine kranke Kollegin vertreten und das ganz ohne irgendetwas zu bekommen.


    Wozu werde ich denn bezahlt, wenn ich nichts mehr tun muss? Also im Moment z.B. muss ich eigentlich nichts tun, außer die Kidner beaufsichtigen und die Aufgaben bearbeiten mit ihnen, die mir die KLassenlehrerin kurz vorher gibt. DAfür fühle ich mich dann doch ziemlich überbezahlt! Aber das gleicht die ansonsten ja doch sehr maue Bezahlung dann eben aus!


    Ich sehe das eben auch so wie Nele!

  • Ich stimme Nele voll zu. Wenn man krank ist, ist man krank. Basta.


    Man kann sich vielleicht am Telefon kurz austauschen, was mit den Klassen gemacht werden kann, aber schließlich sind wir doch ausgebildete Lehrer und werden wohl auch 'mal ein paar Vertretungsstunden rumbringen.
    Wir haben vor 2 Jahren einen Kollegen mit 25 Stunden Lehrauftrag zu dritt über ein halbes Jahr vertreten müssen, da hat uns auch niemand Material geliefert.
    Wer krank ist, hat alles dafür zu tun, so schnell wie möglich wieder gesund zu werden.


    Manchmal bin ich sogar froh, wenn ich ein paar Stunden vertreten muss, dann mache ich in meinem Stoff weiter und hab' später wieder mehr Luft.


    Gruß
    Super-Lion

  • Und wenn ich als Vertretungslehrer in eine Klasse gehe, habe ich ja auch immernoch die Möglichkeit andere dort unterrichtende Kollegen zu fragen, ob ich für deren Fach irgendwas sinnvolles tun kann. Möglichkeiten gibts immer!

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

  • Tja, das mit der Vertretung mag ja in der GS und auch in der Sek.I gehen, aber bei uns liegen alle fächergleichen LKs zeitgleich, da kann der Kollege nicht vertreten, es sei denn, er nimmt statt seinen 25 Leutchen auf einmal 50... und dass fachfremde Kollegen einspringen, ist in den Kursen der 12. und 13. fast unmöglich, es sei denn, dass sie nur die Arbeitsblätter bekommen und Aufsicht führen, aber wir sind so knapp besetzt, dass kaum einer noch Stundenreserve hat für Vertretungsstunden... :skeptisch:

    • Offizieller Beitrag

    Wer krank ist, ist krank.
    Im Höchstfall durfte neulich mal eine von mir komplett vorbereitete Schulaufgabe durch eine fachinterne Vetretung geschrieben werden, aber auch nur, weil das eh die nächste Stunde für die Schüler gewesen ist.
    Ansonsten fallen die Stunden halt aus.
    Bei absehbarerer längerer Fehlzeit wird fachintern vertreten.

  • Zitat

    Original von Nuffi
    Tja, das mit der Vertretung mag ja in der GS und auch in der Sek.I gehen, aber bei uns liegen alle fächergleichen LKs zeitgleich, da kann der Kollege nicht vertreten, es sei denn, er nimmt statt seinen 25 Leutchen auf einmal 50... und dass fachfremde Kollegen einspringen, ist in den Kursen der 12. und 13. fast unmöglich, es sei denn, dass sie nur die Arbeitsblätter bekommen und Aufsicht führen, aber wir sind so knapp besetzt, dass kaum einer noch Stundenreserve hat für Vertretungsstunden... :skeptisch:


    Dann muss das Schulamt einen Krankheitsvertreter schicken.
    Solange die Kollegen jedoch am Rand der Selbstausbeutung (und darüber hinaus) agieren, freut sich die Schulverwaltung.


    Wer während einer Krankheitsphase Unterricht vorbereitet, macht sich eines Dienstvergehens schuldig. Er verstößt gegen die ihm auferlegte Pflicht, sich zu schonen und alles zu seiner schnellstmöglichen Gesundung beizutragen :pfui: :pfui:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Ich gestehe, dass ich mich darüber ärger, dass ich ständig in Vertretungsunterricht gehe (per Stundenplan festgelegt 2x die Woche) und NIE Material habe. Da es auch keine Klassen sind, die ich kenne oder selber unterrichte (dank Gesamtschul-Differenzierung hat man die selbe Lerngruppe ja eh höchst selten, sind ja fast immer andere Schüler drin sitzen), kann ich da auch nicht einfach mit meinen Fächern weitermachen. Aus dem Grund kann man auch nur selten Kollegen anderer Fächer fragen - davon mal abgesehen, dass ich genug damit zu tun habe, die Kollegen zu finden und zu behalten, die für die Klassen zuständig sind, die ich unterrichte (dank Differenzierung: mindestens 9, Ko-Klassenlehrer nicht mitgerechnet - da ich ich neu an der Schule bin, habe ich damit echt genug zu tun).


    Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass - sofern nicht "kopf ab" ist - Material bzw. Aufgaben gestellt werden, also im Sinne "workbook, S. 10", Vokabeln uni xy lernen o.ä. (so wurde mir das auch vermittelt). So habe ich das bei meinen Krankheitstagen auch gehandhabt.


    Wie gesagt, ich bekomme nie Aufgaben und habe also einen kleinen Satz verschiedener Rätsel und Konzentrations/Logik-Aufgaben kopiert, die ich dann zur Verfügung stelle.
    Ideal finde ich das nicht, aber ich weiß mir da auch nicht besser zu helfen

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Zitat

    Original von alias
    Wer während einer Krankheitsphase Unterricht vorbereitet, macht sich eines Dienstvergehens schuldig. Er verstößt gegen die ihm auferlegte Pflicht, sich zu schonen und alles zu seiner schnellstmöglichen Gesundung beizutragen :pfui: :pfui:


    Gibts dazu auch ne Quelle ? *staun*

  • Zitat

    Original von NuffiGibts dazu auch ne Quelle ? *staun*


    Die Pflicht zur Gesunderhaltung findet man in jedem Beamtenrecht; Kommunal-, Landes- under Bundesebene...


    Nele

Werbung