Umgehen mit Neid bei Beförderung...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Meike.
    Ja Hawkeye, dein Bild finde ich auch passender: gut gebaute, nackige Männer.... :tongue:


    Boah, das dachte ich bei dem einen Arsch auch - wollte es nur nicht zugeben, um meine Homophobie zu tarnen...;).


    Und ot, Hasi: Neid kann noch mehr Gesichter annehmen. Ich habe ein sehr subtiles entdecken können, nachdem ein Kollege und Freund von mir sich auf einen Leitungsposten an unserer Schule beworben hatte. Als sich seine Bewerbung als Gerücht herumsprach, bekam ich mit, dass zwei Kollegen plötzlich kurz vor Termin auch eine Bewerbung heraus zogen. Einer von beiden erfüllte nicht einmal die beamtenrechtlichen Voraussetzungen für eine Bewerbung und der andere ist ein Sportlehrer, dessen außerunterrichtliche Aktivitäten darin bestehen, dass er versucht, einen Kollegenstammtisch einzurichten, wozu er aber nur wenige Interessenten findet (Ein Schelm, der Böses dabei denkt...).


    Obwohl ich wusste, dass seine Chancen auf die Stelle sehr groß waren, gab mir das doch zu denken...


    Grüße



    h.

  • Mir ist hier wie da die Darstellung zu polarisierend. Beispiel:


    Zitat

    Original von Meike.
    Teilzeitkräfte sind eigentlich immer Teilzeitkräfte weil sie zu Hause noch sehr aufwändige und anstrengende Verpflichtungen haben (Kind, zu pflegende Menschen), die mehr Stunden nicht zulassen. Ich kenne keine einzige Teilzeitkraft, die für ihre Steckenpferdchen reduziert hat.


    Ich schon. Bei uns gibt es sogar mehrheitlich diesen Typ Teilzeitkraft:
    Kinder sind aus'm Haus, Männe verdient mehr als genug. Arbeiten müsste ich also nicht, aber irgendwie will ich ja doch meine Zeit füllen. Also mache ich ein paar Stündchen, im Sinne ausgefüllter Vormittage.


    Und aus dieser Ecke Kolleginnen (ja, mir fällt gerade keine männl. Teilzeitkraft dieser Art bei uns ein) kommen dann auch gern Meckertiraden, wenn die Konferenz auf den freien Tag, auf den man natürlich einen Anspruch hat, gelegt wird.


    Wenn es bei meinen Schülern mal wieder heißt: "Boar, die Frau XY-Z hat die Arbeiten aber schon längst zurückgegeben!" (siehe unten :) ), dann haben mir zuletzt die folgenden drei Fragen durchaus argumentativ weiter geholfen:
    1.) "Sagt mal, hat Frau XY-Z eigentlich Kinder?" - "Nööö, erzählt die jedenfalls nie von."/"Dohoch, sind aber schon groß."
    2.) "Is Frau XY-Z eigentlich immer hier?" - "Nööö, die trifft man eigentlich nie im Lehrerzimmer !"
    3.) "Was ist eigentlich das zweite Fach von Frau XY-Z?" - "Häh, die gibt doch nur Deutsch, oder?"
    Es mag Zufall sein, aber bei den Teilzeitkräften chez nous geht es in mehreren Fällen nur um ein Fach. Teilweise musste ich selbst mit den Jahren erstmal in Erfahrung bringen, was eigentlich das "stillgelegte" 2. Fach [ist] war. Schon ein kleiner Vorteil, nur noch auf die Stoffmenge eines Faches fokussieren zu dürfen.


    Was ich sagen will: Es gibt sicher nicht nur die ewig malochende Teilzeitkraft, die Zuhause noch 'nen zweiten Fulltimejob hat.


    Edit: Wünsche frohe Ostern und frohe Sommerzeit! :D

    "Die Welt ist kein romantischer Ort mehr.
    Einige Menschen in dieser Welt sind es aber trotzdem noch.
    Und darin liegt die Hoffnung…
    Lass die Welt nicht gewinnen, Ally McBeal."

    Einmal editiert, zuletzt von BillyThomas ()


  • Genau diese Kolleginnen kenne ich auch!!!

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Mal ganz provokant gefragt: wäre das eigentlich schlimm? Die kriegen ja auch nur die halbe Kohle.


    Nele

  • Zitat

    Original von neleabels
    Mal ganz provokant gefragt: wäre das eigentlich schlimm? Die kriegen ja auch nur die halbe Kohle.


    Muss man sich halt überlegen und die Extremfälle anschauen: eine Schule nur aus solchen Lehrern oder eine Schule ganz ohne solche Lehrer, welche wäre besser? Für Lehrer, Schüler, Bildung?


    (Klar gibt es in der Regel eine Mischung. Aber um die Frage zu beantworten, schaut man sich einfach an, wie der Extremfall aussieht, denn jeder Einzelfall schiebt die Schule in diese Richtung. Bei uns haben übrigen 45% des Kollegiums Teilzeit.)


    Ich finde die Antwort auf die Frage nicht so offensichtlich, wie ich auf den ersten Blick dachte.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Mir geht es jetzt mal nicht um Beförderung oder darum, dass sie nur ein Fach unterrichten. Klar, sie kriegen auch nicht die volle Kohle, aber was wollen sie denn?
    Was mich annervt, sind diese Motzereien: Warum habe ich nicht um 12 Uhr Schluss, deshalb mache ich Teilzeit? Warum muss ich auch Nachmittagsbetreuung machen? Immer ist der Wandertag, wenn ich nur wenig Stunden habe.
    Und morgens erst um 10 Uhr anzufangen bringt nach Aussage der Teilzeitkraft gar nichts, weil man ja von 8 bis 10 Uhr nichts geschafft bekommt.


    Ich möchte nur von 8 bis 12 arbeiten und dann nach Hause gehen, täglich.
    FAZIT: Ich mache Teilzeit und alles soll so um mich gelegt werden, damit ich nur Vorteile habe. Und der Stundenplan ist immer so gelegt, dass es alle anderen besser haben, aber nicht ich, die Teilzeitkraft.


    Sorry, aber bei solchen Argumenten mancher Teilzeitkräfte, da kriege ich echt die Krise.
    Ich rede jetzt nicht für alle, aber genau diese Aussagen sind in meinem Kollegium gefallen.

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Zitat

    Original von neleabels
    Mal ganz provokant gefragt: wäre das eigentlich schlimm? Die kriegen ja auch nur die halbe Kohle.


    Nele


    ... und später auch nur halbe Rente - um das mal zu ergänzen.


    Bei Pets Beitrag höre ich Neid heraus - womit wir wieder beim Thema wären:
    Weshalb kommt eine Teilzeitkraft erst um 10 Uhr? Warum hätte sie gerne einen Tag unterrichtsfrei? Verwegene Forderungen!


    Teilzeitkräfte haben sich dafür entschieden, für weniger Geld weniger Stunden zu unterrichten. Gerade in der Grundschule gibt es sehr viele Kolleginnen in Teilzeit. Diese Kolleginnen haben wie die Vollzeitkräfte Wandertage zu organisieren, sind bei allen Konferenzen anwesend und sitzen die Termine der Kooperationszeit ab.


    Dass Teilzeitkräfte von der "Restzeit", die sie sich von der Teilzeitentscheidung erhoffen, auch etwas haben wollen fionde ich mehr als gerechtfertigt. Oft genug wurden Teilzeitkräfte auch als "Lückenfüller" für Vertretungsunterricht eingesetzt - hier hat der EuGh glücklicherweise ein weises Urteil getroffen und dieser Praxis einen Riegel vorgeschoben.


    Neid empfinde ich gegenüber Teilzeitkräften nicht. Die effektive Aufwand-Ertrag-Bilanz sieht bei ihnen meist schlechter aus als bei Vollzeitkräften.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    [Neid empfinde ich gegenüber Teilzeitkräften nicht. Die effektive Aufwand-Ertrag-Bilanz sieht bei ihnen meist schlechter aus als bei Vollzeitkräften.

    Ich sagte ja schon: das ist inzwischen statistisch nachgewiesen, und darauf bruhen dann auch einige Gerichtsentscheidungen.


    Die eher unkollegiale Haltung ggü. (nicht nur) Teilzeitlern, die sich anteilig auch in diesem thred spiegelt, trägt dann sicher noch einiges dazu bei, dass Kollegien mancherorts die reinen Sandkästen sind... :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von alias


    Bei Pets Beitrag höre ich Neid heraus -


    Ich auch! Diesem Neid begegnet man leider oft. Passt dann letztlich doch ganz gut in diesen Thread.


    Teilzeitkräfte verdienen entsprechend weniger Geld! Das darf man, bitteschön, nicht vergessen! Im Grundschulbereich kenne ich auch keine Teilzeitkräfte, die das aus Jux und Dollerei sind. Alle, die ich kenne, haben kleine Kinder oder andere außerschulische Verpflichtungen. Aber selbst wenn das nicht so wäre, hätten die Teilzeitkollegen ein Anrecht darauf, dass sich ihre finanziellen Einbußen auch in weniger Arbeit bemerkbar machen.
    Ich kann gut verstehen, dass Kollegen mit weniger Stunden sauer sind, wenn sie an ihrem freien Tag zur Konferenz kommen oder ständig einspringen müssen. Und ich erwarte von einer Schulleitung, dass sie zumindest ernsthaft versucht, darauf Rücksicht zu nehmen.
    Meine Stunden würde ich nur mit einer vernünftigen Regelung reduzieren. Freistunden und später anfangen würden mir z.B. auch nichts bringen. Was ist verwerflich daran, dass Teilzeitler ihre Wünsche äußern?

  • Zitat

    Original von Herr RauIch finde die Antwort auf die Frage nicht so offensichtlich, wie ich auf den ersten Blick dachte.


    Ich finde diese Frage eigentlich nicht so kompliziert - man muss meiner Meinung nach einfach nur zwischen der Frage der absoluten Arbeitsstunden und der Qualität der geleisteten Arbeit differenzieren. Ich denke, entscheident ist letzteres: wenn jemand in seiner halbierten Arbeitszeit 100% professionelle, verlässliche und qualitativ hochwertige Arbeit leistet, wüßte ich nicht, warum mich das stören sollte oder wieso es einer Schule schaden sollte, solche Lehrer im Kollegium zu haben.


    Welche Motive dahinter stehen, kann mir doch völlig egal sein - selbst, wenn ein Kollege beschließt, sich mit der Hälfte seines Gehaltes viel Freizeit zu erkaufen und seinen Schrebergarten zu pflegen, in dem er dann auf seinem Liegestuhl liegt, habe ich weder ich noch meine Schule davon irgendwelchen Schaden. Vor allem, weil der Deal letztlich nicht so gut ist, wie Alias sehr richtig ausführt.


    Scheint mir auch eher eine Neiddebatte zu sein.


    Nele

  • Zitat

    Original von Melosine


    Ich auch!


    Ich nicht. Wirklich nicht. Sich nicht in andere hinversetzen können, von mir aus, wenn's euch gefällt, aber Neid? Ihr knüppelt mir hier etwas schnell mit dieser Keule.
    Ich verstehe, dass Teilzeitleute - im Schnitt - überproportional arbeiten. Trotzdem wäre ich lieber an einer Schule mit lauter Vollzeitkräften. Soll das bitte auch etwas mit Neid zu tun haben? Aber Terminabsprachen sind einfacher, es gibt mehr Kontakt, weil man sich jeden Tag sieht, das Stundenplanen ist leichter (und die Pläne werden im Schnitt besser), gemeinsame Fachsitzungen und Testerstellungen und andere Arten der Zusammenarbeit sind leichter.


    Trotzdem: Natürlich muss der Staat Teilzeitarbeit ermöglichen.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Nachdem ich das alles gelesen habe, fällt mir noch ein weiterer Aspekt zum Thema ein, den ich an meiner Schule beobachten konnte. Seit mehreren Jahren werden fast durchgängig nur Kolleginnen in Teilzeit befördert, eine Frau mit halber Stelle auf eine Beförderungsstelle. Eigentlich müssten dann doch zwei Frauen mit halber Stelle befördert werden oder ist das eine ganz perfide Methode, um wieder einmal Geld zu sparen?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Ronda
    Nachdem ich das alles gelesen habe, fällt mir noch ein weiterer Aspekt zum Thema ein, den ich an meiner Schule beobachten konnte. Seit mehreren Jahren werden fast durchgängig nur Kolleginnen in Teilzeit befördert, eine Frau mit halber Stelle auf eine Beförderungsstelle. Eigentlich müssten dann doch zwei Frauen mit halber Stelle befördert werden oder ist das eine ganz perfide Methode, um wieder einmal Geld zu sparen?


    Wenn ich mal die Grundlagen der Beförderung in NRW als Maßstab anlege, so könnte man argumentieren, dass solange die mit der Beförderung verbundene Zusatzaufgabe in vollem Umfang erledigt wird - und die ist ja nicht von einer Vollzeitbeschäftigung abhängig - ist es im Grunde fiskalisch egal, ob die Person nun Vollzeit oder Teilzeit arbeitet.


    Die Teilzeit erstreckt sich ja im Wesentlichen auf das Stundendeputat, was ja mit der Zusatzaufgabe nicht viel zu tun hat.


    Eine Teilzeitkraft, die befördert wird, hätte womöglich noch mehr Kraft, Energie (und ggf. auch Zeit), um diese Stelle auszufüllen.


    Eine Doppelbeförderung macht insofern keinen Sinn, als dass ja theoretisch beide Personen irgendwann wieder auf volle Stelle gehen könnten - und dann wäre es für den Dienstherren ein Schuss ins Knie gewesen.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Original von Herr Rau


    Ich nicht. Wirklich nicht. Sich nicht in andere hinversetzen können, von mir aus, wenn's euch gefällt, aber Neid? Ihr knüppelt mir hier etwas schnell mit dieser Keule.
    Ich verstehe, dass Teilzeitleute - im Schnitt - überproportional arbeiten. Trotzdem wäre ich lieber an einer Schule mit lauter Vollzeitkräften. Soll das bitte auch etwas mit Neid zu tun haben? Aber Terminabsprachen sind einfacher, es gibt mehr Kontakt, weil man sich jeden Tag sieht, das Stundenplanen ist leichter (und die Pläne werden im Schnitt besser), gemeinsame Fachsitzungen und Testerstellungen und andere Arten der Zusammenarbeit sind leichter.


    Trotzdem: Natürlich muss der Staat Teilzeitarbeit ermöglichen.


    Ich vermute, dass das diejenigen, die den Stundenplan erstellen anders sehen. Da ich das selber nicht mache, ist das aber zugegebenermaßen eine Vermutung.


    Und was spricht dagegen, dass Schüler Lehrer haben, die keinen Vollzeitstress haben, sondern mit weniger Stunden evtl. auch entspannter im Unterricht stehen?

  • Zitat

    Original von Melosine
    Teilzeitkräfte verdienen entsprechend weniger Geld! Das darf man, bitteschön, nicht vergessen!


    Ich starte mal eine offene Liste von Totschlagargumenten:
    1. Ihr habt euch eure Fächerkombination doch selbst ausgesucht.
    2. Ihr seid halt neidisch.
    3. Ihr verdient dafür ja auch mehr Geld.
    ...
    Bringt nicht wirklich voran.


    Zitat

    Original von Melosine
    Im Grundschulbereich kenne ich auch keine Teilzeitkräfte, die das aus Jux und Dollerei sind. Alle, die ich kenne, haben kleine Kinder oder andere außerschulische Verpflichtungen.


    Ich weiß, ich wiederhole mich: Ich kenne eben auch andere. Mehrheitlich. Hier hilft wohl nur zu akzeptieren: Es gibt solche und solche. Auf mehr wollte ich auch gar nicht hinweisen.


    Zitat

    Original von Melosine
    Aber selbst wenn das nicht so wäre, hätten die Teilzeitkollegen ein Anrecht darauf, dass sich ihre finanziellen Einbußen auch in weniger Arbeit bemerkbar machen.


    Das würde ich gerne genauer machen: Ich erwarte, dass Kollegin Teilzeit ihre 12 Stunden genauso sorgfältig vorbereitet wie ich meine 24. Auf dieser Ebene kann dann die Arbeit sogar mal größer sein.


    Zitat

    Original von Melosine
    Ich kann gut verstehen, dass Kollegen mit weniger Stunden sauer sind, wenn sie an ihrem freien Tag zur Konferenz kommen oder ständig einspringen müssen. Und ich erwarte von einer Schulleitung, dass sie zumindest ernsthaft versucht, darauf Rücksicht zu nehmen.


    Das erwarte ich von Schulleitung ebenfalls. Wenn sie aber wirklich erkennbar versucht, auch Teilzeitlern gegenüber fair zu sein, kann ich nicht mehr verstehen, dass Kolleginnen und Kollegen mit weniger Stunden aus oben genannten Gründen Theater machen.


    Zitat

    Original von Melosine
    Was ist verwerflich daran, dass Teilzeitler ihre Wünsche äußern?


    Nichts. Vermutlich macht nur der Ton die Musik.


    Zitat

    Original von Ronda
    Nachdem ich das alles gelesen habe, fällt mir noch ein weiterer Aspekt zum Thema ein, den ich an meiner Schule beobachten konnte. Seit mehreren Jahren werden fast durchgängig nur Kolleginnen in Teilzeit befördert...


    Das passt so ein bisschen zu meiner Beobachtung:
    Wenn meine Arbeit von außen beurteilt wird (s.o. das Beispiel Schüler), dann ist bei dem Vergleich mit Kollegen meist nicht relevant, dass jene ggf. nur eine halbe Stelle haben. Ich schneide womöglich schlecht ab, weil Kollege Teilzeit schlichtweg mehr Zeit für Schulisches hat als ich. Eine reine Sache der Quantität. Deshalb weise ich gelegentlich auf diesen Unterschied hin. Und weil eine Teilzeitkraft mehr Möglichkeiten hat, sich intensiv zu engagieren (mehr als sie müsste, ich weiß schon), ist sie vielleicht auch eher eine Beförderungskandidatin ?!
    (Dagegen habe ich dann übrigens überhaupt nichts, denn diese Leute sind für Schule in aller Regel ein großer Gewinn.)

    "Die Welt ist kein romantischer Ort mehr.
    Einige Menschen in dieser Welt sind es aber trotzdem noch.
    Und darin liegt die Hoffnung…
    Lass die Welt nicht gewinnen, Ally McBeal."

    Einmal editiert, zuletzt von BillyThomas ()

  • Zitat

    Original von Ronda


    Eigentlich müssten dann doch zwei Frauen mit halber Stelle befördert werden oder ist das eine ganz perfide Methode, um wieder einmal Geld zu sparen?


    Das sieht bloß so aus, als ob mit dieser Methode Geld eingespart würde. Die personalverwaltende Dienststelle verfügt über die im Landeshaushalt bereitgestellten Stellen. Ob die jetzt mit doppelt so vielen Personen mit halbem Deputat oder mit der 1,5-fachen Zahl an Personen mit 2/3-Deputat oder exakt mit exakt so vielen Personen mit Volldeputat wie die Stellenanzahl besetzt werden, spielt für den Stellenhaushalt keine Rolle.

  • Zitat

    Original von Liselotte
    Und was spricht dagegen, dass Schüler Lehrer haben, die keinen Vollzeitstress haben, sondern mit weniger Stunden evtl. auch entspannter im Unterricht stehen?



    Dagegen spricht, dass die eigentliche Ursache dieser ganzen Neid- und Vollzeitstress-Debatte die ist, dass unser Job für viele von uns in Vollzeit häufig nicht mehr leistbar ist. Und mir kann keiner erzählen, dass dies unserem Arbeitgeber (bzw. unseren Arbeitgebern) nicht bewusst ist. Unser Job ist von seinem Umfang her einfach so angelegt, dass die KuMis darauf bauen, dass wir auf Gehalt und Pension verzichten, um das leisten zu können, was von uns erwartet wird, selbst wenn man keine Kinder oder pflegebedürftige Angehörige hat.
    Das hat dann die Auswirkung, dass LehrerInnen, die es nicht einsehen, einen finanziellen Verlust hinzunehmen, mit zahlreichen Negativpunkten leben müssen.
    Z.B.:
    - Schüleraussagen: "Bei der Frau xy (Teilzeit) bekommen wir die Klassenarbeiten aber immer spätestens nach einer Woche wieder zurück! Warum nicht auch bei Ihnen?"
    - Permanent schlechtes Gewissen, weil man weiß, was man eigentlich für viele schöne Dinge mit den Schülern im Unterricht machen könnte, wenn man nur die Zeit für die Vorbereitung hätte.
    usw.


    Der Punkt ist doch der, dass wir es hier mit der Debatte um Neid zwischen Kolleginnen und Kollegen zu tun haben, während die eigentliche Ursache für den ganzen Frust darin liegt, dass unsere Arbeitgeber den zeitlichen Aufwand für alle zu erledigenden Tätigkeiten immer weiter hinaufschrauben und dabei darauf bauen, dass man sich in Lehrerkreisen lieber gegenseitig zerfleischt, weil wir in einem Punkt schon völlig resigniert haben: eine Veränderung dieser Arbeitsbedingungen zu erwirken, weil wir dafür die Öffentlichkeit bräuchten, die aber nur eine Lehrerbashing-Debatte eröffnet, wenn sie "die faulen Säcke" wieder jammern hört, denn jeder kennt ja einen Lehrer, der jeden Nachmittag im Schwimmbad und jede Ferien auf den Malediven verbringt. Damit wird der Zustand, dass sich die Kollegen überlegen, ob sie sich in den Burnout/ins Grab arbeiten oder eben Teilzeit beantragen, weiter zementiert. Ja, ich weiß, das ist jetzt sehr schwarz/weiß-malerisch dargestellt, aber letztendlich ist doch die Zahl derer, die ihren Beruf ohne schlechtes Gewissen in Vollzeit ausüben können, sehr gering. Und da liegt meiner Ansicht nach der Hase im Pfeffer. Unsere Arbeitgeber bauen darauf, dass wir in Teilzeit gehen, um bei geringerer Bezahlung eigentlich einen Vollzeitjob zu machen. Denn jeder weiß ja, dass man auch in Teilzeit wesentlich mehr arbeitet.


    Das finde ich eben das Perfide an unserem Beruf. Unser Arbeitgeber hat kein Interesse daran, unseren Arbeitsaufwand in der Öffentlichkeit mal realistisch darzustellen, weil sich dann für uns die Option ergäbe, für bessere Arbeitsbedingungen zu mobilisieren. So lacht man sich in den KuMis ins Fäustchen, dass wir auf Geld verzichten, um die Arbeitsanforderungen stemmen zu können, und uns dann gegenseitig zerfleischen, anstatt darauf aufmerksam zu machen, dass nicht jeder mal so mir-nichts-dir-nichts auf das Geld verzichten kann und deshalb massive Probleme entstehen (z.B. gesundheitliche Belastungen).


    Just my 2 cents....
    (btw: ich arbeite Vollzeit....)


    edit: Vertipper

    Liebe Grüße
    mimmi

    Einmal editiert, zuletzt von mimmi ()

  • Zitat

    Original von alias
    Dass Teilzeitkräfte von der "Restzeit", die sie sich von der Teilzeitentscheidung erhoffen, auch etwas haben wollen fionde ich mehr als gerechtfertigt. Oft genug wurden Teilzeitkräfte auch als "Lückenfüller" für Vertretungsunterricht eingesetzt - hier hat der EuGh glücklicherweise ein weises Urteil getroffen und dieser Praxis einen Riegel vorgeschoben


    Hast du dafür eine Quelle / Link?


    Und mimmi: 100% Zustimmung! Dazu kommt, dass man sich jede Arbeitserleichterung auf eigene Kosten(!) selber improvisieren muss. Die Bildungspolitik will von den Schulen immer mehr Output bei sinkendem Input. Jeder BWL-Student im ersten Semester lernt, dass DAS nicht funktionieren kann.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

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