Schulaufgaben und Proben vernichten

  • Hallo zusammen,


    ich bin gerade beim Ausmisten und der Stapel mit den Proben, die entsorgt werden können, wird höher und höher.
    Wie läuft das denn bei euch ab? Schreddert ihr alle Proben oder Schulaufgaben in der Schule selbst? Wird das irgendwie anders organisiert?
    Wir haben in der Schule einen Schredder, bei dem ich die Proben nahezu einzeln eingeben muss. Vorher müssen dann noch sämtliche Klammern entfernt werden. X(


    Wie läuft das bei euch ab?



    Bibo

  • Für die Aufbewahrung der Klassenarbeiten, Klausuren usw. ist die Schule zuständig. Oder bewahrst du diese bei dir Zuhause auf ?(


    Wieso gibt's du diese Sachen nicht einfach am Ende jedes Schuljahrs in der Schulverwaltung ab und lässt diese sich um den Rest kümmern?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Als Klassenleitung und Fachlehrer lasse ich im Jahr ca. 35 Proben schreiben. Bei Klassenstärken von 26 bis 30 Schülern komme ich damit auf ca. 1000 Proben pro Jahr. Dazu kommen noch Schülerbeobachtungen, Notenlisten, Vergleichsarbeiten :evil: , etc. Zusätzlich "durfte" ich noch die Proben und Aufzeichnungen meiner Vorgänger (Lehramtsanwärter) übernehmen, die die Schule verlassen mussten. Es dreht sich also um ein paar hübsche Stapel. X(
    Mir ist schon klar, dass andere die gleichen Probleme haben. Aber gibt es denn keine Schule, die irgendwelche anderen Möglichkeiten gefunden hat?


    @callum: Ich nehme mal an, dass ein Gerät in der Preisklasse ca. 5-7 Blatt schafft. Bei einem Haufen von 3000 Blatt ist man da schon ein wenig beschäftigt. :whistling: Mein aktueller Schredder schafft ca. 3-5 Blatt. Allerdings nur dann, wenn die Blätter absolut genau und logischerweise ohne Klammern eingeführt werden. Tolle Aussichten...


    Mikael: Das ist jetzt ernst gemeint: Rate mal, wie viele Stunden unsere Sekretärin hat!



    Bibo

  • Es gibt auch Profis für die Vernichtung von größeren Papiermengen. Konkret kann ich dir nicht helfen, aber deine Heimatgemeinde/Stadtverwaltung müsste dazu in der Lage sein, schließlich fallen da auch mehrere Kilo vertrauliche Papiere an, die entsprechend entsorgt werden müssen. Die Schule als städtische Institution kann sicherlich deren Service auch mal in Anspruch nehmen.
    In den Schulen, in denen ich bisher war, standen abschließbare Papiercontainer für sensible Daten, die b.B. abgeholt wurden.

  • Bibo: Ich glaube, dass Mikael das durchaus ernst gemeint hat. Jedenfalls ist es an unserer Schule üblich, wenn nicht sogar verpflichtend, dass alle Klassenarbeiten und Klausuren in der Schule aufbewahrt werden. Dazu wird am Ende des Schuljahres ein Container aufgestellt und darin alle Klassenarbeitsstapel gesammelt. Gerade weil es sich um viel Papier und um wichtige Dokumente handelt, ist meiner Meinung nach die Schule für die Aufbewahrung verantwortlich.


    À+

  • Ich gebe die Arbeiten am Ende des Schuljahres gebündelt im Sekretariat ab. Irgendwer kümmert sich dann darum, dass alle Arbeiten der Schule irgendwo gelagert werden. Sie dürfen doch gar nicht gleich vernichtet werden. Es ist aber eindeutig nicht meine Aufgabe, mich um den weiteren Verlauf zu kümmern. Auf keinen Fall hebe ich die Arbeiten bei mir zu Hause auf oder vernichte sie eigenhändig.

  • Auch bei uns ist es üblich, dass die Klassenarbeiten gebündelt beim Schulassistenten abgegeben werden. Sie werden für einen gewissen Zeitraum aufgehoben.


    Grüße vom
    Raket-O-Katz

  • Jeder Fachlehrer hat bei uns die Pflicht diese Proben und Vergleichsarbeiten gegen Ende des Schuljahres beim Fachleiter zu melden, dieser bringt Sie mit dem Fachlehrer dann in das dafür vorgesehene Archiv, wofür nur die Fachleiter die Schlüssel haben. Dort werden sie verwahrt...ich muss das jedes Jahr x-mal durchführen, da ich Fachleiter Sozialk. bin 8)


    LG


    Dodo

  • Mikael: Das ist jetzt ernst gemeint: Rate mal, wie viele Stunden unsere Sekretärin hat!


    Das ist mir schon klar. Wenn die Sekretärin das nicht schafft, dann muss ihr Arbeitsgeber (= der Schulträger) eine professionelle Firma beauftragen, die die Dokumentenvernichtung übernimmt. In der "freien" Wirtschaft und sonstigen Verwaltung ein übliches Verfahren. Und die Chancen stehen gut, dass der Schulträger etwas unternimmt, immerhin gibt es so etwas wie Tarifverträge und die Sekretärin kommt sicherlich nicht auf die Idee, das ganze in ihrer Freizeit zu machen, im Ggs. zu den meisten Lehrkräften...


    Zum Vergleich: Welcher nach A12/A13 bezahlte Beamte in der sonstigen Landesverwaltung (z.B. Finanzamt) würde sich stundenlang an den Aktenvernichter stellen und Unterlagen schreddern? Die würden diese Unterlagen nicht einmal selbst zum Aktenvernichter tragen...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Danke an alle für die Antworten!


    Avantasia: Mir war schon klar, dass Mikael keine Scherze macht. Ich glaube allerdings auch, dass die Mehrheit der Kollegen von Realschule und Gymnasium keine Ahnung haben, wie die Arbeit an einer GS organisiert ist (oder nicht organisiert ist). Wir haben derzeit ca. 350 Schüler. Rektor und Konrektor haben zusammen in Stunden nicht mal eine Vollzeitschulleitung und uns steht eine Drittelsekretärin zu.


    Interessant finde ich, dass an den weiterführenden Schulen natürlich klar geregelt ist, was wie abzulaufen hat. Bei uns sieht es so aus, dass jeder selbst dafür zu sorgen hat, wie die Proben aufbewahrt werden und wie sie dann auch entsorgt werden.


    Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
    Wir sieht es denn bei anderen Grundschulkollegen aus?



    Bibo

  • Bei uns an der GS ist es soweit auch klar: Jeder Lehrer verwahrt die Proben im laufenden Schuljahr bei sich im Klassenzimmer (abgeheftet wie es ihm gefällt) - und am Ende des Schuljahres packt jeder einen Karton (1/2: A4-Kopierkarton, 3/4 eher A3-Karton) mit den Proben zusammen. Außen wird mit Edding Klasse, Name & Schuljahr draufgeschrieben... in den Karton kommen neben den Proben auch Schülerbeobachtungen... jeder schleppt seinen Karton in den Keller (--> Regal in der Lehrmittelbücherei).
    Nach einer größeren Ausmistaktion trennen wir jetzt nach dem Regal für den letzten und für den vorletzten Jahrgang - und nach zwei Jahren wird das jeweilige Regal geräumt und entsorgt.


    Zur Entsorgung gibt es drei Varianten:
    - Wenn ich penibel bin, dann ziehe ich die Proben aus dem Karton, trenne an der Schneidemaschine die obersten (Name) und untersten (Elternunterschrift) Zentimeter ab und stopfe das ganze dann ins Altpapier.
    - Mit meiner letzten 4. Klasse haben wir aus einem alten Karton fröhlich Papierschnipsel gerissen und es im Zimmer "regnen" lassen.... allerdings waren die Kids danach k.o. und das Aufräumen zog sich... (lach, aber das musste auch mal sein)
    - Unsere Papiertonne ist in nem Geräteschuppen weggesperrt, da kommt keiner ran: Tonne auf - Kartons rein - abgeholt (und beim Papierrecycling wird schon keiner mehr unsere Proben nachlesen) - mal ernsthaft: Es interessiert sich doch keiner dafür, und auf den Proben stehen oft nur die Vornamen der Kinder.


    Schreddern ist ätzend, hab ich probiert (Schulschredder packt etwa 10 Seiten ohne zu zicken) - stehe ich für ne Kiste nen halben Tag.


    Wer einen neuen Karton ins Regal stellen will, muss vorher einen alten Karton entsorgen (naja, da hapert es noch etwas mit der Solidarität...).
    So läufts bei uns. ;)
    Unserer zierlichen Sekretärin könnten wir die schweren Kisten gar nicht vor die Füße stellen, die rackert sich auch so schon genug für uns ab. Gut organisiert ist es für jeden ne Sache von 15 min.

  • Zum Vergleich: Welcher nach A12/A13 bezahlte Beamte in der sonstigen Landesverwaltung (z.B. Finanzamt) würde sich stundenlang an den Aktenvernichter stellen und Unterlagen schreddern? Die würden diese Unterlagen nicht einmal selbst zum Aktenvernichter tragen...


    Ich ergänze:
    ... würde sich extra einen Aktenvernichter aus privater Tasche kaufen, um ein seiner Freizeit berufliche Unterlagen zu schreddern.


    Aber so sind wir Lehrer halt. (Nicht alle, that is!)


    Grüße vom inzwischen bei diesen Dingen auch sehr stur gewordenem
    Raket-O-Katz

  • Wenn man genug Geld investiert, bekommt man auch schnelle / komfortable Geräte: http://www.ebay.de/itm/HSM-FA-…ikelschnitt-/380161354796
    Soviel sollte einem das angenehme Arbeiten doch wert sein, oder?


    Ach, halt: So viel sollte sich ein Schulträger die ordnungsgemäße/gesetzeskonforme Entsorgung schon kosten lassen...


    (Was mir auffälllt, aber vielleicht ist es ja nur Zufall: Ein Großteil derer, die hier selber Konfetti herstellen, stammen aus Bayern - in Niedersachsen haben wir eine offizielle Regelung per Erlass: "Die Vernichtung ist in Absprache mit dem Schulträger durchzuführen, der nach § 113 NSchG auch die Kosten trägt." - Scheint also diesmal eher nicht der Unterschied zwischen Grundschule und weiterführender Schule zu sein...)

  • ist das wieder so ein bundesland-ding? oder verstehe ich es nur falsch?
    bei uns bekommen die kinder ihre arbeiten/ tests/ lernkontrollen (das sind doch proben?) zurück, heften sie in den jeweiligen schnellhefter, kleben sie in das deutscharbeiten-heft, nehmen sie mit nach hause...etc., damit hab ich doch gar nichts zu tun!
    vergleichsarbeiten habe ich noch nicht geschrieben, da weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, wie das läuft!

  • ist das wieder so ein bundesland-ding? oder verstehe ich es nur falsch?
    bei uns bekommen die kinder ihre arbeiten/ tests/ lernkontrollen (das sind doch proben?) zurück, heften sie in den jeweiligen schnellhefter, kleben sie in das deutscharbeiten-heft, nehmen sie mit nach hause...etc., damit hab ich doch gar nichts zu tun!
    vergleichsarbeiten habe ich noch nicht geschrieben, da weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, wie das läuft!

    Scheint so als ob es ein Bundesland-Ding ist.
    Ist bei uns genauso. Selbst Vergleichsarbeiten am Ende der EF bekommen die SuS zurück. Nur die Abiarbeiten bleiben im Besitz der Schule und damit habe ich auch mit den Abiklausuren nichts zu tun.
    Facharbeiten (1 Exemplar) bleibt im Besitz der Schule, das andere Exemplar erhält der Schüler mit Bewertung zurück.


    Irgendwann schreddere ich mal Notenlisten, aber sonst?

    • Offizieller Beitrag

    v1981, Flipper:


    danke, wollte mich nicht als "unwissend" outen. Ich kenne es aber auch nur, dass die Kinder (in NRW) die Arbeiten am Ende des Schuljahres behalten. Zwischendurch liegen sie, nach Rückgabe und Berichtigung allerdings verschlossen im Klassenschrank oder bei mir zuhause.


    k.g.frosch

  • Zitat

    Bei uns sieht es so aus, dass jeder selbst dafür zu sorgen hat, wie die Proben aufbewahrt werden und wie sie dann auch entsorgt werden.


    Nein.
    Die Aufbewahrung von Probearbeiten in der Grundschule ist in der Volksschulordnung in §43 eindeutig geregelt:


    " Die Probearbeiten sind der Schule binnen einer Woche zurückzugeben und werden von der Schule bis zum Ablauf des übernächsten Schuljahres aufbewahrt. Werkstücke, Zeichnungen und andere praktische Arbeiten können bereits nach der Bewertung an die Schülerinnen und Schüler zurückgegeben werden."


    Der Kram bleibt also in der Schule, für die Vernichtung nach zwei Jahren ist ebendiese verantwortlich.

  • Ist bei uns genauso.

    Jope. Viel praktischer eigentlich. Nicht nur wegen der Entsorgungsfrage. Die Schüler haben so auch später noch die Gelegenheit, nachzusehen, was sie falsch gemacht haben.


    Ich lasse die Schüler übrigens in ein Klausurheft schreiben (anscheinend für BKs etwas ungewöhnlich, die meisten Kollegen lassen sich Lose-Zettel-Sammlungen andrehen). Da kommen auch die Berichtigungen 'rein. Im Prinzip haben die Schüler damit eine zusammenhänge Dokumentation ihrer schriftlichen Arbeiten. De facto leider nicht alle. Es gibt halt auch Experten, die nicht in der Lage sind zu vier Klausurterminen im Jahr das selbe Heft mitzubringen.


    Abschlussklausuren werden zentral gesammelt. Die geben wir im Büro ab. Wie die anschließend vernichtet werden, weiß ich nicht. Ich kann mir aber denken, dass der Schulträger ohnehin eine zentrale Einrichtung für do etwas unterhält. Die haben bestimmt jede Menge Akten mit schützenswerten Daten, die mal weg müssen.


    Dass ein einzelner Lehrer dafür zuständig sein soll, kann ich mir noch nicht mal für Bayern vorstellen. Das dürfte doch aber ein Problem in der genazen Schule sein. Was sagt denn die Schulleitung?


    L. A

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