Füller und /oder Radierstifte?

  • Hallo zusammen,


    ich sitze aktuell an der Materialliste für meine Klasse 3/4. Bin seit einem Jahr an der Schule und hatte daher kein Einfluss auf die Liste des aktuellen Schuljahres. Nun habe ich mehrfach damit gehadert, dass die Kids hier eigentlich nur mit Bleistift bzw. den Radierstiften schreiben. An meiner alten Schule haben wir immer Ende Klasse 2 den Füller (oder ggf. auch Tintenroller) eingeführt und den ab Klasse 3 auch als Hauptschreibwerkzeug (zumindest im Deutschunterricht) genutzt. Ich fand, dass viele Kids damit schön geschrieben haben und sich auch zwecks Fehlervermeidung besser konzentriert haben. Mit den Bleistiften bzw. Radierstiften geht alles husch, husch, denn ich kann es ja jederzeit verbessern. Bei Klassenarbeiten gab es dann auch zweimal die Situation, dass ich mir unsicher war, ob dort im Nachhinein noch ausgebessert wurde :( . Jetzt würde mich einfach mal interessieren, wie es bei euch gehandhabt wird? Sind nur Bleistifte und Radierstifte inzwischen einfach normal oder besteht ihr noch auf den Füller (bzw. Tintenroller bei Problemen mit dem Füller)? Hier war bei Radierstiften sogar jede Farbe erlaubt, dass habe ich im laufenden Schuljahr aber schnell abgeschafft ;) .


    LG,


    Elli

  • Kann nur ab Klasse 5 berichten. Dort nutzen die Schüler im Unterricht den Radierstift (finde ich für eine saubere Heftführung in Ordnung), in der Klassenarbeit dürfen sie aber nur Füller oder Kugelschreiber (letzteres noch nicht in Klasse 5/6) benutzen, und auch nur ohne Tintenkiller, damit ich hinterher "Nachbesserungen" erkennen kann.


    À+

  • Bei meine Tochter wird in 1/2 auf Tintenroller und zum Teil sogar Füller bestanden.


    Füller finde ich unsinnig, wenn sie mit dem Tintenroller gut oder besser klar kommen. Die gehen ja theoretisch genauso mit Tintenkiller usw. wobei ich ihr die abgenommen habe, die sie bei mir gefunden hat und auch der Spuk mit dem TippEx war schnell von mir beendet.
    Aber ja, ich habe ihr auch schon gesagt, nach drei Tintenrollern, die sie nun schon hatte gibt es keinen 4. mehr, wenn der wieder weg ist, wird sie wohl mit Bleistift schreiben.
    Die Kollegin erzählte mir, dass eh viele Kinder dort mit Bleistift schreiben.


    Radierstifte akzeptiere ich übrigens gar nicht, das gibt eine riesige Schmiererei bei den Kleinen.

  • wegradiertes vom Radierstift kann man übrigens wieder sichtbar machen :D ab ins Gefrierfach


    Als Lehrerin einer 5. Klasse: Bitte bitte Füller/Tintenroller einführen. Schreiben mit allem anderen vebieten.

  • Ich sehe es wie Elli703: Mit dem Füller wird erreicht, dass sich Kinder intensiver konzentrieren. Fehler und Schmierereien sollen vermieden werden. Dies gelingt heutzutage jedoch längst nicht mehr beim Großteil der Schülerschaft. Immer mehr Kinder haben Schwierigkeiten in der Feinmotorik, sodass die Radierstifte als eine Art Segen erscheinen.
    Dabei ist es nicht in erster Linie die Radierfunktion, sondern die Tatsache, dass die Radierstifte ähnlich dem Bleistift kaum schmieren.
    Insofern handhabe ich dieses je nach Kind: Ich führe zunächst den Tintenroller ein in Klasse 2. Wer damit gut und schnell zurecht kommt, steigt schnell auf den Füller um. Wer auch mit dem Tintenroller Schwierigkeiten hat, darf einen Radierstift benutzen.
    Dabei gilt aber grundsätzlich bei allen Tintenschreibgeräten: Fehler werden immer mit dem Lineal sauber durchgestrichen. Der Bleistift darf nur noch im Matheheft benutzt werden, weil sich da in der Tat das Radieren bewährt - der Übersichtlichkeit und Sauberkeit halber.

  • Wir führen den Füller / Tintenroller in der 3. Klasse ein. Früher halte ich das auch nicht für sinnvoll. Meiner Beobachtung nach ist die stärkere Reibung beim Bleistiftschreiben gut für die Schriftentwicklung. Gegen die Radierstifte muss ich bereits in meinem 1. Schuljahr ankämpfen.

  • Ich habe prinzipiell nichts gegen die Radierstifte und bei mir sind sie erlaubt - ja, auch in allen Farben und schon im ersten Schuljahr. Ich bin da flexibel und kann auch mit blau schreiben, wenn die Kinder rot nehmen ;-). Ich habe das Schreiben damit ausprobiert und finde auch, dass ich damit ganz gut schreiben kann.
    Nur manchen Kindern, die zuviel radieren (am besten dann noch mit Resten, weil sie nicht komplett alles wegradieren) erlaube ich die Stifte nicht, aber die meisten kommen damit gut klar.
    Mit dem Füller schreiben beginnen die Kinder bei mir in der Regel die letzten Monate des zweiten Schuljahres und wann genau das jeweilige Kind anfangen darf, hat bei mir auch viel damit zu tun, wie gut die Kinder schon Schreibschrift schreiben. Denn mit dem Füller darf bei mir dann nur noch Schreibschrift geschrieben werden.

  • :rofl: ...ich stell es mir gerade bildlich vor.. (bin heute albern)

    auch der Spuck mit dem TippEx

    Zum Thema: Die Pilotstifte gingen mir in meiner 4. tierisch auf die Nerven, das Herumradieren nahm überhand...
    Für Proben war nur der Füller erlaubt, allerdings hatten viele Kinder oft keinen dabei / Tinte alle / ...
    Zuletzt hatte ich einen Schwung Werbegeschenke (Tintenroller), die ich dann für Proben ausgeliehen habe.


    Die nächste Klasse schreibt bei mir definitiv mit Füller oder meinetwegen Tintenroller, wenns überarbeitungsintensive Texte sind, darf der gute alte Bleistift mit Radiergummi genutzt werden. Klingt jetzt altmodisch, führt aber unterm Strich zu ordentlicheren Hefteinträgen.

  • Hallo,


    vielen Dank schon mal für die Rückmeldungen! Tenor scheint ja zu sein, dass Füller / Tintenroller doch an vielen Schulen noch benutzt werden und Radierstifte (wie bei mir) doch etwas kritisch gesehen werden. Ich habe Füller / Tintenroller jetzt auf die Materialliste für meine 3 / 4 gesetzt und werde zu Beginn des Schuljahres den Umgang damit ordentlich üben. Es hatten zwar auch schon im letzten Schuljahr vereinzelt Kinder einen Füller bzw. Tintenroller, aber wenn wir dann eine Arbeit geschrieben haben, waren diese auch permanent leer oder dann doch zu Hause, so dass dann doch auf den Radierstift oder Bleistift zurück gegriffen werden musste. Problem ist sicher bei uns, dass die Kids eigentlich auch nur in Druckschrift schreiben und das mit Bleistift / Radierstift besser geht. Aber die Texte sehen aus :( Das kenne ich so von meiner alten Schule einfach nicht...


    LG,
    Elli

  • Hallo,


    wir (kleine GS) haben Anfang des Schuljahres gemeinsam beschlossen, dass die Schüler in Kl. 3 und 4 im Heft (und bei Klassenarbeiten sowieso) grundsätzlich mit Füller schreiben müssen (Ausnahmen auf Grund besonderer motorischer Schwierigkeiten etc. müssen in Einzelfällen natürlich abgesprochen werden). Seitdem ist die "Mit welchem Stift sollen / dürfen / müssen wir schreiben?" - Fragerei vorbei, nach anfänglichem Hin und Her wurde es schnell gut akzeptiert, die allermeisten Kinder bekommen das mit Übung gut hin und ich habe aktuell eine dritte Klasse mit wirklich vielen "Schönschreibern". Radierstifte etc. dürfen gerne für's HA-Heft, Notizen, Briefe an Mitschülern etc. oder auch mal auf bei einem Projekt etc. benutzt werden. Wir finden, das war eine sinnvolle Entscheidung! :top:

  • Wir führen den Füller / Tintenroller in der 3. Klasse ein. Früher halte ich das auch nicht für sinnvoll. Meiner Beobachtung nach ist die stärkere Reibung beim Bleistiftschreiben gut für die Schriftentwicklung. Gegen die Radierstifte muss ich bereits in meinem 1. Schuljahr ankämpfen.



    Es gab ja schon mal ein ähnlich gelagertes Thema vor einiger Zeit.


    Ich kann nur sagen, dass mein Sohn in der ersten Klasse mit dem Füller schreiben gelernt hat. Sinnlos erscheint mir das überhaupt nicht. Er (und nicht nur er!!!) hat eine super Schrift entwickelt.


    Ich bin immer wieder froh, dass er an so eine "unmoderne "Schule geht.


    Zitat

    Problem ist sicher bei uns, dass die Kids eigentlich auch nur in Druckschrift schreiben und das mit Bleistift / Radierstift besser geht. Aber die Texte sehen aus :( Das kenne ich so von meiner alten Schule einfach nicht...


    Mein Kind schreibt nur in Schreibschrift.

  • Von meiner alten Schule kenne ich es eben auch anders. Dort hatten wir auch eine einheitliche Regelung, haben in Klasse 2 den Füller (bei motorischen Problemen durfte natürlich der Tintenroller weiter benutzt werden) und die Schreibschrift eingeführt. Auch hier: Bei großen Problemen durfte die Druckschrift weiter beibehalten werden. An meiner jetzigen Schule (jahrgangsübergreifender Unterricht) bearbeiten die Kinder den Schreibschriftlehrgang in Klasse 2 mehr oder weniger alleine und arbeiten immer mit Bleistift. Ergebnis: Die Kids in Klasse 3 können kaum die Schreibschrift, schreiben nahezu alle in Druckschrift und das eben bevorzugt mit Radierstift und Bleistift. Ich finde, sie schreiben sehr langsam und die Texte sehen nicht schön aus. Deshalb überlege ich eben, wie ich das ändern kann und letztendlich bestätigt ihr mir durch eure Beiträge, dass da Handlungsbedarf gegeben ist...

  • Das klingt ja ziemlich beliebig und wenig strukturiert bei euch! Da bin ich doch froh, dass es bei uns eher "klassisch" gehandhabt wird. Ich würde dir auch raten, zumindest in deiner eigenen Klasse klare Vorgaben zu machen und darauf zu bestehen. Es zahlt sich aus!
    Viel Erfolg dabei!

  • Klasse 3: In Deutsch ist Füllerpflicht, in den übrigen Fächern dürfen die Kinder bei mir selbst entscheiden, womit sie schreiben (Füller, Bleistift oder Radierstift, letzter dann aber nur in blau... kunterbuntes in Schulheften behalte ich mir selbst vor...)

  • wegradiertes vom Radierstift kann man übrigens wieder sichtbar machen :D ab ins Gefrierfach

    Nicht wegradiertes kann man dafür auch ganz einfach verschwinden lassen: Ab ins Laminiergerät damit...



    Viele Grüße
    Fossi

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich selber bin erklärter Füllerfan, besitze viele unterschiedliche Modelle und Tinten und lebe den Kindern auch schon in Kl. 1 vor, dass Füllerschreiben etwas Tolles ist. Ich habe auch immer einen kleinen Vorrat an robusten gebrauchten Anfängerfüllern oder günstigen Prüfexemplaren in der Klasse, mit denen sie schon frühzeitig probieren dürfen (natürlich außerhalb der zu erledigenden Aufgaben). So gelingt es mir meistens, dass sie in Kl. 2 ganz heiß auf einen eigenen Füller sind. Auch zum Überwinden der Hemmschwelle und zur Überzeugungsarbeit bei Eltern sind solche Vorführmodelle super. Gelegentlich kaufen Eltern mir diese sogar für einen günstigen Preis ab, damit ihre Kinder wirklich den richtigen, vorher ausprobierten Füller bekommen. Auch einen Vorrat an Tintenpatronen habe ich immer da. Etwa ab 2. HJ K l. 2 beginnen wir mit dem Füllerschreiben - wenn die Schreibschrift sitzt. Tintenroller biete ich nur im Notfall an, wenn ein Kind einen Füller nach dem anderen kaputt bekommt. Radierstifte und Tintenkiller sind komplett untersagt, Bleistifte spätestens in Kl. 4 nur noch auf ABs erlaubt. Allerdings interveniere ich nicht sehr energisch, wenn Kinder von sich aus lieber auf Tintenroller umsteigen. Ich schreibe zwar das Schreibmittel vor (blaue Tinte), nicht aber das Werkzeug. Übrigens sieht die Schrift bei den meisten Kindern sehr viel besser aus als mit dem Bleistift!
    Ein angenehmer Nebeneffekt für die schreibenden Kinder ist die deutlich entspanntere Schreibhaltung, die ein Füller ermöglicht - bei besseren Füllern sogar fordert. Es kann nahezu ohne Andruck geschrieben werden, der Kraftaufwand sinkt erheblich und es ist längeres entspanntes Schreiben möglich, die Finger schmerzen nicht so schnell.
    Allerdings gibt es dafür an unserer Schule keine Vorgaben (außer irgendwann für Klassenarbeiten, die Kollegen handhaben die Schreibgerätefrage los unterschiedlich. Die weiterführenden Schulen im Umkreis bestehen aber auf Tinte, Bleistift ist dort verpönt.

    Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt. (Joachim Ringelnatz)

  • Klasse 3: In Deutsch ist Füllerpflicht, in den übrigen Fächern dürfen die Kinder bei mir selbst entscheiden, womit sie schreiben (Füller, Bleistift oder Radierstift, letzter dann aber nur in blau... kunterbuntes in Schulheften behalte ich mir selbst vor...)

    Ich halte es genauso. Und ich lege wert darauf, dass mit einem Lineal durchgestrichen wird. Ich muss da zwar einen langen Atem haben, um das durchzusetzen, aber es zahlt sich aus.

  • Lieben Dank noch mal an euch alle. Ihr habt mich bestärkt, nach den Ferien doch wieder auf das mir bekannte System mit Füller ab Kl. 3 zu setzen.


    sunshine_lady: Leider - und dabei mag und kenne ich es überhaupt nicht, dass es keine Struktur gibt...

  • Ich erlaube Radierstifte. Ich hab aber auch die großen.
    Eine böse Falle ist allerdings, dass die Radiertinte sich bei Hitze entfärbt. Das sag ich den Kindern daher immer. Wessen Heft dann nicht mehr zu lesen ist, weil es in der vollen Sonne auf der Fensterbank lag, der hat dann Pech gehabt.

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