Wie viele Nachmittage bei halber Stelle?

    • Offizieller Beitrag

    Aber das Problem liegt nicht (oder nur zum Teil, systembedingt) in der Schule, sondern in der Betreuung, die total unflexibel ist. Dass man nicht - seien wir verrückt - monatsweise die Vor- und Nachmittage anmelden kann, ist hierzulande ein Skandal.


    Und: es wurde hier argumentiert, dass man halbtags arbeitet, weil man dem Kind keine Ganztagsbetreuung zumuten will. Wenn es aber nur eine persönliche Vorliebe ist, dann beisst man eben in den sauren Kompromissapfel. Denn seien wir mal ehrlich: bis 16uhr ist es NICHT vollzeit, denn echte Vollzeitler haben noch lange keinen Feierabend (wenn man schon die ganze Zeit mit Öffentlichem Dienst vergleicht)


    Also ja: ich verstehe das Anliegen, glaube aber, dass die Schraube nicht an der Schule sein kann. Bei 2 bis 3 Kids in 'normalem' Abstand ist eine Mutter 12 bis 14 Jahre aus dem Nachmittags Betrieb raus (bis das letzte Kind die Grundschule verlässt?) und sorry, als kopplungsgeplagte Kollegin, die zwar nicht reduziert aber einen langen Arbeitsweg hat, hätte ich gerne auch mal einen angemessenen Stundenplan (klopf klopf, es geht dieses Halbjahr noch), und ich habe ALLE möglichen Nachmittage, bis 15uhr, einmal sogar bis 16.30. der 4. Nachmittag in der Woche ist unser Konferenztag und ich war als junge Kollegin in mehreren Fachschaften in einigen AK vielleicht einmal früh (vor 16uhr von der Schule weg) zu Hause dieses Halbjahr.

  • . Denn seien wir mal ehrlich: bis 16uhr ist es NICHT vollzeit, denn echte Vollzeitler haben noch lange keinen Feierabend (wenn man schon die ganze Zeit mit Öffentlichem Dienst vergleicht)


    Wer von uns hat schon Feierabend, wenn der Unterricht beendet ist?
    Korrekturen, Vorbereitungen, Elterngespräche, Zeugnisschreiberei, Protokolle, AOSF etc.... das kommt doch sowieso größtenteils noch nachmittags/abends/ am Wochenende dazu.
    Ja, größtenteils zum Glück recht frei einteilbar. Aber reine Unterrichtszeit mit Arbeitszeit gleichzusetzen - das ist doch wohl ein Witz!


    Und ich sehe es so: Kinder groß zu ziehen (oder auch ältere Angehörige zu pflegen) ist auch ein Dienst an unser Gesellschaft. Niemand ist gezwungen das auch selbst zu machen, aber damit die Gesellschaft funktioniert, müssen diejenigen, die es tun, in gewissem Maße unterstützt werden durch die anderen.
    Irgendwoher müssen die Kinder in Deutschland ja kommen. Und zumindest ich bin froh, wenn sich nicht nur diejenigen für Kinder entscheiden, die keine berufliche Perspektive haben (oder die ihre beruflichen Pläne bereits verwirklicht haben und als "Abschluss" des Lebenswerks mit über 40 dann doch nochmal ein Kind haben wollen - das sind meiner Erfahrung nach nämlich auch sehr spezielle Eltern; wenn ich nur diese Eltern hätte oder welche, die Kinder bekommen, weil sie keine berufliche Perpektive haben - na, dann Prost Mahlzeit!).
    Kinder zu bekommen ist das normalste der Welt. Jeder sollte das zu dem Zeitpunkt machen können, zu dem es für ihn persönlich passt. Und es muss einfach ermögicht werden, auch mit Kindern noch ein erfülltes Berufsleben zu haben.


    Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh, meine Kinder bereits mit Mitte 20 bekommen zu haben und ich bin auch dankbar dafür, dass ich zwischendurch als ich nur wenige Stunden unterrichtet habe "freundliche" Stundenpläne und Stundenverteilungen hatte. Mittlerweile sind meine Kinder 5 und 8 und sind auch von 7.30 Uhr bis 15.00 Uhr täglich in der Betreuung - manchmal sogar länger und ich bin für die Schule wieder voll da und fast überall dabei (obwohl ich noch immer nicht komplett Vollzeit arbeite). Gäbe es bei mir an der Schule allerdings Unterricht bis nach 15.00 Uhr würde ich streiken. Mir reicht schon die wöchentliche Konferenz, die zeitlich darüber hinaus geht.

  • Mara: Was ich mir unter flexibler Kinderbetreuung vorstelle ist, dass KITAs in der Tat längere Öffnunszeiten haben (sagen wir 7-20 Uhr, meinetwegen auch 24h pro Tag) und man sein Kind nicht für einen Ganztags- oder einen Halbtagsplatz anmelden muss, sondern sagen kann "montags bringe ich klein Lara von 8-12 Uhr, dienstags und mittwochs von 12-17 Uhr, sowie Donnerstag von 8-14 Uhr, freitags habe ich frei, also behalte die Kurze bei mir." Bei einem solchen System wäre es auch kein Problem, wenn eine Teilzeitkraft nachmittags arbeiten müsste. Wenn die Kita räumlich sowie vom Personal(schlüssel) her vernünftig ausgestattet wäre, sehe ich nicht, weshalb das ein Kind schädigen sollte. Natürlich ist das reine Zukunftsmusik, aber du hast gefragt wie ich mir das vorstellen würde, da ist es hoffentlich erlaubt Utopien zu spinnen ;) Ansonsten entspricht der von dir zitierte Auszug aus der ADO genau dem was ich geschrieben habe: 50% Stelle heißt 50% der Stunden ("Stunden" muss heißen Unterrichtsverpflichtung sowie außerunterrichtliche Aktivitäten), nur dass ich ausgeführt habe weshalb das meiner Ansicht nach keine Aufrechnung von Nachmittagsstunden zulässt - die auf Basis subjektiver Präferenzen absolut Sinn macht, nicht aber bei rein sachlicher Betrachtung, und die bei flexiblerer Kinderbetreuung in Deutschland auch nicht notwendig wäre.


    Bevor ich hier zum Feindbild Nr. 1 mutiere: Mir ist klar, dass dieses flexible System so derzeit nicht existiert und möchte deswegen noch einmal betonen, dass ich das Bestreben der TE nachvollziehen kann und prinzipiell auch unterstützen würde! Ich bin der Meinung, dass Nachmittagsunterricht eigentlich nicht der Kern der Debatte sein darf, habe aber zugleich ein Bewusstsein für das bestehende Betreuungsproblem. Daraus ergibt sich meine Position, dass Eltern mit Teilzeitstelle Stundenpläne mit möglichst wenig Springstunden und möglichst wenig Nachmittagsstunden erhalten sollten - aber eben nur im Rahmen der Möglichkeiten. Und dieser Rahmen muss unbedingt im Blick behalten, dass solche Zugeständnisse nicht über Gebühr die kinderlosen (Vollzeit-)Kollegen belasten. Wenn das geschieht wird nämlich jegliche Solidarität auf deren Seite alsbald bröckeln und die Kinderlosen werden meine rein sachliche Position einnehmen, was für die "Teilzeit-Eltern" ggf. böse ausgehen könnte. Es sollte im eigenen Interesse der teilzeitarbeitenden Eltern stehen sich darüber im Klaren zu sein, dass Entlastung im Nachmittagsbereich nach derzeitigem Stand der Dinge ein (wichtiges und richtiges!) Entgegenkommen von Seiten der Stundenplangestalter und anderen Kollegen ist, dass ein Recht darauf aber (mMn) schwer begründbar ist (denn die Trennung von Vor- und Nachmittagsunterricht ist rein künstlich) und dass, wenn der Stundenplan es mal ein Halbjahr nicht anders hergibt, leider auch mal "mehr" Nachmittagsstunden akzeptiert werden müssen.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Kinder zu bekommen ist das normalste der Welt. Jeder sollte das zu dem Zeitpunkt machen können, zu dem es für ihn persönlich passt. Und es muss einfach ermögicht werden, auch mit Kindern noch ein erfülltes Berufsleben zu haben.

    Vollste Zustimmung!
    Ich denke der Knackpunkt ist die Frage, wer dafür sorgen muss, dass Elternschaft und erfülltes Berufsleben unter einen Hut zu bringen sind.
    - Deine Position: Die Schule (sie muss dafür sorgen, dass Eltern in Teilzeit nur von X bis Y Uhr arbeiten müssen).
    - Meine (und ich denke Chilis) Position: Die KITAS, also in letzter Konsequenz der Staat (er muss dafür sorgen, dass Kinderbetreuung flexibel gestaltet werden kann, denn nur so lassen sich die Anforderungen aller möglichen Berufe in denen potentielle Eltern arbeiten abdecken ohne dass das jeweilige Unternehmen bzw. die Kollegen sich dafür verrenken müssen, dass die Eltern umsetzbare Arbeitszeiten haben)

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Mara: Was ich mir unter flexibler Kinderbetreuung vorstelle ist, dass KITAs in der Tat längere Öffnunszeiten haben (sagen wir 7-20 Uhr, meinetwegen auch 24h pro Tag) und man sein Kind nicht für einen Ganztags- oder einen Halbtagsplatz anmelden muss, sondern sagen kann "montags bringe ich klein Lara von 8-12 Uhr, dienstags und mittwochs von 12-17 Uhr, sowie Donnerstag von 8-14 Uhr, freitags habe ich frei, also behalte die Kurze bei mir." Bei einem solchen System wäre es auch kein Problem, wenn eine Teilzeitkraft nachmittags arbeiten müsste. Wenn die Kita räumlich sowie vom Personal(schlüssel) her vernünftig ausgestattet wäre, sehe ich nicht, weshalb das ein Kind schädigen sollte.


    Bei der flexiblen 24 Stunden KiTa gibt es doch ein paar Punkte, die zu bedenken wären:
    1. Wie soll das funktionieren, dass jeder flexibel mit den Zeiten ist, aber gleichzeitig die Gruppen recht gleichmäßig gefüllt sind? So könnte es passieren, dass zeitweise 60 Kinder und zeitweise kein Kind in der Betreuung ist. Ich rechne mal mit durchschnittlich 20 Kindern pro Gruppe, wie es in KiTas üblich ist - mal 3, denn statt 8 Stunden pro Tag ist die Gruppe ja nun 24 Stunden offen.
    2. Die Kinder sind nicht in einer festen Kindergruppe, denn täglich wechselnd sind ja andere Kinder da. Manche gehen auch zwischendurch, andere kommen irgendwann. Gemeinsame Aktivitäten: schwierig - Ausflüge: unmöglich. So stelle ich mir Kinderbeteuung nicht vor. Auch die KiTas haben einen Bildungsauftrag und sind nicht nur Aufbewahrungsstationen - zum Glück! Und ich hoffe auch, dass das so bleibt.
    3. Jede Gruppe hat statt nun vielleicht 2 bis 3 (falls jemand von den Erziehern in Teilzeit dabei ist) 6 bis 9 (oder je nachdem sogar noch mehr) Erzieherinnen, die je nach Schicht wechselnd da sind. Das sind dann doch etwas viele Bezugspersonen für ein kleines Kind.
    4. Rechnet man nun noch ein, dass die KiTa am besten auch am Wochenende geöffnet wäre, würden sich die von 1. bis 3. erwähnten Probleme noch verstärken.


    In so eine KiTa würde ich mein 2 oder 3jähriges Kind jedenfalls sicher nicht geben wollen.



    Aber gut, abgesehen davon sehe ich es denke ich gar nicht so anders als du und ich denke es muss eine Mischung sein: Die Kinderbeteruung sollte vom Staat gewährleistet sein, aber auch Arbeitgeber müssen entgegenkommend sein.
    Und es war nicht die Rede davon, dass Eltern in Teilzeit nur von X bis Y Uhr arbeiten müssen. Es geht hier im Thread darum, dass es bei einer 50 % Stelle angemessen wäre, nur einmal im Nachmittagsbereich eingesetzt zu werden (wenn jemand sich nur auf den Vormittag versteift, wäre es ja noch was anderes, aber für die Threadstarterin war es bislang ja auch in Ordnung einmal pro Woche nachmittags eingesetzt zu werden).

  • Da werden bewusst "Springstunden" in den Stundenplan eingebaut, um möglichst viel Vertretungsreserve zu haben.


    Das halte ich persönlich für abwegig. Bei uns an der Schule haben ALLE Lehrer MAXIMAL zwei Springstunden und wir haben damit auch ausreichend Vertretungsreserve. Klar, die Reserve ist nicht "sehr gut", aber "ausreichend". Bisher haben wir damit die Vertretung immer abdecken können.
    Warum sollten wir mehr Springstunden einbauen? Oder ist maximal 2 schon zu viel? (mehrere Lehrer haben bei uns ja 0 oder nur 1 Springstunde). Weiter reduzieren konnten wir leider nicht, da der Plan ansonsten unmöglich ist oder zu viele andere Nachteile für Schüler und Lehrer entstehen würden. Ich nehme aber gerne Tipps entgegen wie man es noch weiter optimieren kann.

    • Offizieller Beitrag

    also in den französischen Horten, wo ich gearbeitet habe (zwar in Ferienzeiten, aber es funktioniert in Schulzeiten ähnlich, außer halt, dass die Kids "zwischendurch" in die Schule gehen, wenn sie eben zur Vor- oder Grundschule gehen). Ich habe immer in den Gruppen 3- bis 6-jährigen gearbeitet, kann also einiges einschätzen.


    - Halbtage mit oder ohne Mittagessen buchbar.
    (also folgende Varianten:
    - Vormittag
    - Vormittag mit Mittagessen
    - Mittagessen mit Nachmittag
    - Nachmittag
    - Ganztags mit Mittagessen.)


    Die Kernzeiten sind klar (Beispiel: zwischen 9 und 11.30 darf kein Kind ankommen oder weggehen..)


    Ein gewisser Kern an Kindern bleibt identisch, so dass es nicht "Komplett neu" für das Kind ist. Und ja, ich hatte mal ein paar Kids von Eltern in Schichtdienst, die ich im Monat zum Beispil nur 3-4 Tage gesehen habe. Weil sie sonst bei den Eltern waren.



    Ich glaube, die Gesellschaft muss noch seeehr viel umdenken, die deutsche KiTa ist vom Modell nur eine kleine Sozialisationsinstanz, damit die Kids auf die Schule vorbereitet werden und währenddessen geht Mama von 10 bis 12 auf den Markt oder ihrem Nebenjob nach. Die Öffnungszeiten haben sich zwar sehr verändert, aber der Gedanke bleibt derselbe. (Weswegen Mütter, die eine Ganztagsbetreuung buchen, sich immer rechtfertigen müssen oder sich so fühlen)


    Ja, ich war nie begeistert, um 7 uhr am Hort zu stehen und die Eröffnung zu machen. und auch nicht, wenn ich spät hatte und bis 19uhr warten musste. Ja, die meisten Kids gehen zwischen 16.30 und 18uhr weg, aber so sind die gesellschaftlichen Anforderungen.
    "Wir" können nicht auf der einen Seite längere Öffnungszeiten im Supermarkt wollen aber keine Kinderbetreuung nach 3 anbieten. (Ja, in meinem "Dorf" gibt es 3 Kitas, 2 davon mit "Möglichkeit eines Platzes bis 15uhr", 1 macht um 1 zu, Punkt.)
    Aber die (deutsche) Gesellschaft baut nunmal auf das Ernährermodell und sieht die arbeitende Mutter nicht vor. Es ist nicht vorgesehen, die Kinderbetreuung finanziell zu unterstützen (sorry, bei den KiTa-Beiträgen würde ich eher an ein Au-Pair denken, als eine KiTa-Ganztagsbetreuung in der Stadt meiner Schule denken) oder flexibel zu gestalten, obwohl sich immer mehr Arbeitsverhältnisse in den letzten Jahren flexibilisiert oder gar präkarisiert haben.


    und nein, ich weiß, dass es eben echt nicht so ist, wie ich es mir vorstelle. Aber ich finde es auch ein Unding, wie überhaupt Kleinkinderbetreuung in Deutschland läuft.


    chili

  • Naja, dem Modell der öffentlichen Kinderbetreuung in Deutschland und da vor allem in Westdeutschland und gerade im ländlichen Bereich liegt halt immer noch die Vorstellung "Mutti ist zu Hause beim Kleinen und verdient bestenfalls vormittags ein bisschen was dazu" führend. Ist ja auch viel billiger... Man muss alledings auch sagen, dass über die letzten Jahrzehnte beim Berufswunsch "Lehrerin" die Vorstellung mitgeschwungen hat, dass die Arbeit an der Schule in Halbzeit sich perfekt in diese Vorstellung einpasst.


    Aber das ist jetzt halt nicht mehr so - die Arbeit an der Schule hat sich über die letzten Jahre ganz dramatisch gewandelt!


    Nele

  • Danke für die vielen Antworten. Das Thema istja etwas ausgeufert. Ich kann irgendwo alle Seiten verstehen, aber ich versuche natürlich für meine Situation das Beste herauszuholen.


    Ich habe richtig Glück gehabt. Der Stundenplan musste wegen einer anderen Sache geändert werden und ich muss wieder einen Nachmittag arbeiten. Ich bin total erleichtert.

    Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen und kann nicht mehr so unbeschwert mit den Kollegen umgehen, weil ich gehört habe, dass diese sauer auf mich sind.


    LG M.


    Im Radio wurde mal ein Buch vorgestellt "Die alles ist möglich Lüge", passt zum Thema, vielleicht hat jemand Lust es zu lesen.

  • Man darf auch nicht vergessen, dass Ganztagsschulen nicht nur aus dem "PISA-Schock" heraus entstanden sind, sondern auch, weil eben immer mehr Eltern ihre schulpflichtigen Kinder an den Nachmittagen betreut haben wollen! Irgendwie drehen wir uns im Kreis. Auf der einen Seiten wollen berufstätige Lehrerinnen, die Kinder haben, nicht mehr als einen Nachmittag arbeiten (verständlich!), auf der anderen Seite soll die Schule aber dem Betreuungsanspruch anderer berufstätiger Mütter/Eltern Rechnung tragen und Nachmittagsunterricht oder -betreuung anbieten.
    Zu wessen Lasten geht das also?


    An meiner Schule arbeiten ca. 90 Kollegen, davon gerade einmal 12 (!) Vollzeit. Alle anderen Kollegen sind im reduzierten Bereich, sei es 3/4 oder gar halbtags, eventuell auch noch weniger. Mein schlimmster Stundenplan als Vollzeitkraft hatte 18 Springstunden und 4 Nachmittage, davon immer freitags die 9./10. Stunde (bis 16:45 Uhr). Dass man dann nicht mehr mit viel Verständnis oder gar Wohlwollen auf Halbtagskollegen schaut, dürfte irgendwann irgendwie verständlich sein.


    Selbst als Kinderloser hätte man wahnsinnig gerne mal Zeit für sich oder sein Privatleben - denn selbst Kinderlose haben ein Privatleben! Dennoch gab es innerhalb meines Kollegiums kein Gemecker; wir wissen, wie dämlich und schwierig die Kinderbetreuung in unserer Region aussieht.
    Aber manchmal wünsche ich mir auch weniger Nachmittage...

    I wonder which mistake I'm going to try to learn from today.

  • das alles waren gründe wieso ich von der sek1 zurück in den prim bereich gewechselt bin.
    ständig nachmittagsunterricht, ständig springstunden, ständig vertretung----


    das ist im moment bei uns an der grundschule deutlich!!! besser.
    wie gesagt kein kollege hat länger als bis 13.20h (1x die woche teamtreffen verbindlich) und alle 2 wochen abwechselnd db und lk.


    tz-kollegen haben eigentlich keine springstunden.. starten nach wunsch um 8 oder um 9h und dann die entsprechenden stunden..
    meist sind sie um 12h verschwunden..


    da gibt es wenig maulerei.. und ich muss gestehen ich hoffe, dass das noch eine weile so bei uns bleibt.. bis meine kinder dann auch groß sind :)


    unsere ogs läuft täglich bis 16. aber die betreuung übernehmen pädagogische fachkräfte (keine lehrer).


    daher sind wir damit alle sehr glücklich :)

  • [...]Man sollte in D die freie Wahl haben dürfen, ob man sein Kind ganztags oder eben nur bis in den Nachmittag betreuen lässt. Da interessieren mich weder die Franzosen noch die DDR.


    Du hast ja die freie Wahl.


    Du hast allerdings nicht dir freie Wahl den Stundenplan deiner Schule um deine Lebenssituation herum zu bauen.
    Wenn möglich kommt man dir da so weit es geht entgegen, deshalb steht auch die Soll-Regelung in der ADO.
    Nur muss ein Stundenplan halt auch noch ein paar andere Bedingungen erfüllen, die zum Teil wichtiger sind.
    Manchmal hat man dann einfach Pech und einen ungünstigen Plan. Dafür hast du in anderen Halbjahren vielleicht einen super guten Plan.

  • Also ehrlich gesagt, verstehe ich die Anspruchshaltung so mancher Vollzeitkollegen nicht. Man arbeitet zwar Vollzeit, aber nachmittags arbeiten geht nicht, man möchte ja auch Freizeit haben.


    Denn es beklagen sich ja hier die Vollzeitkollegen, dass 4 Nachmittage VIEL ZU VIEL sind. Man darf also als Vollzeitkraft höchstens 3 Nachmittage unterrichten, am besten aber noch 2 Nachmittage. Teilzeitkräfte haben selbstverständlich auch mindestens 2 Nachmittage zu unterrichten, 3 Nachmittage sind aber auch nicht schlimm. Wo bleibt denn da die Relation???? Wir kriegen auch nur die Hälfte an Geld.


    Was habt ihr Vollzeitkollegen eigentlich gegen die Nachmittage? Ihr müsst doch sowieso vormittags UND nachmittags arbeiten. Ist doch eigentlich egal, ob man vormittags unterrichtet und nachmittags vorbereitet oder eben umgekehrt, oder?


    Als ich noch Vollzeit gearbeitet habe, habe ich auch mehrere Nachmittage gearbeitet. Jetzt, mit nur 13 Stunden habe ich 1x bis zur 9. Std. und einmal bis zur 7. Std. Dann haben wir noch zusätzlich einen Konferenznachmittag, der so etwa 2x im Monat genutzt wird. Sorry, aber mehr ist da wirklich nicht drin.


    Mich würde ja mal brennend ein konkreter Stundenplan einer Vollzeitkraft interessieren, wie schlimm der denn tatsächlich aussieht. Müsst ihr alle tatsächlich JEDEN Tag bis zur 9. Std. unterrichten??? Oder mindestens 4x?


    Bitte, postet doch mal, wie eure Stundenpläne so aussehen. Dann haben wir mal einen konkreten Vergleich.

  • kodi: Wieso baue ich denn meinen Stundenplan um meine Lebenssituation rum??? Das ist wirklich lächerlich. Im Gegenteil, ich muss mein Leben und das meiner Kinder schon gewaltig meinem Stundenplan anpassen.


    Nur weil ich sage, dass ich nicht 3 Nachmittage unterrichten möchte, was im Prinzip mein komplettes Stundenkontingent umfasst? Ich fände es unverschämt von einem Stundenplanmacher einer teilzeitarbeitenden Mutter NUR und ausschließlich Nachmittagsunterricht zu geben und das wäre ja bei 3 Nachmittagen quasi der Fall.

    • Offizieller Beitrag

    Mich würde ja mal brennend ein konkreter Stundenplan einer Vollzeitkraft interessieren, wie schlimm der denn tatsächlich aussieht. Müsst ihr alle tatsächlich JEDEN Tag bis zur 9. Std. unterrichten??? Oder mindestens 4x?


    Bitte, postet doch mal, wie eure Stundenpläne so aussehen. Dann haben wir mal einen konkreten Vergleich.


    Montag 1-8 (15uhr), mit Vertretungsbereitschaft in der 9. Stunde (15uhr50).
    Dienstag 1-7 quasi jede Woche ab 15 oder 17uhr irgendeine Konferenz bisher
    Mittwoch 3-9
    Donnerstag 6-10 oder 1-8
    Freitag 1-7 oder 8


    Erklärung: eine Mutter kann nachmittags nicht arbeiten (Kinderbetreuung), eine andere wiederum nicht zur 1. (also erst zur 3.) 5 bis 6 Kolleginnen sind immer in der selben Leiste, ich decke mit meiner Vollzeitstelle fast alle Leisten ab, in denen diese zwei beispielhaften MÜtter sind.
    Wie gesagt, an sich ist es vielleicht okay, und ich habe Verständnis. Nur in Stoßkorrekturzeiten frage ich mich: wann?


    chili

  • Chilipaprika: Bei deinem Beispiel komme ich auf 34 - 38 Stunden. Hier in NRW sind es doch in der Sek I/II nur 25,5 Pflichtstunden bei Vollzeit. Wie kommt das? Und wieso hast du an 2 Tagen einen wechselnden Stundenplan? Wie kann man sich das vorstellen? Hast du nun freitags 7 oder 8 Stunden?

    • Offizieller Beitrag

    1) ich habe natürlich Löcher dazwischen: Springstunden, Mittagspause (ja, 8 Stunden am Stück gehen selten) und Vertretungsbereitschaften. Habt ihr denn keine?
    2) wir haben Doppelstundenmodell, also A- und B-Woche. Nur die 5./6. und 9. Stunden sind bzw. können Einzelstunden sein.
    3) An 2 Tagen macht es einen Unterschied in den äußeren Zeiten. Generell ist es nur eine Verschiebung von Fächern (3-stündige Fächer zb eine Woche 2 und eine WOche 4)
    4) Vertretungsbereitschaft je nachdem, ob ich eben vertreten muss oder nicht.
    5) freitags nachmittags habe ich entweder eine 1-stündige AG oder einen 2-stündigen Kurs.

  • Selbstverständlich sind eigene Kinder ein Argument. Darüber muss niemand ohne Kinder diskutieren. Es ist ein Spagat, das alles zu organisieren.


    Unsere VZ Kollegen wurden zuerst gefragt, ob sie nachmittags arbeiten wollen. Ich hätte liebend gern einen Nachmittag gegen einen freien Vormittag getauscht- ging nicht, da ich KL bin und 4 VZ nicht??!
    Aber meine SL versucht immer, auf unsere Bedarfe einzugehen. Egal, welche Richtung (Kinder, Belastbarkeit, ...).

  • Okay, jetzt mal Stopp. Ich habe hier keinerlei Anspruchshaltung geäußert, außer der, auch ein Privatleben haben zu wollen. Ich arbeite doppelt so viel wie ein Teilzeitler, muss also auch doppelt so viel vorbereiten und doppelt so viel korrigieren. Das ist okay, sonst könnte ich ja auch reduzieren. Nur muss ich mir nicht (nach)sagen lassen, ein Privatleben haben zu wollen, sei eine unverhältnismäßige Anspruchshaltung.


    Wir haben dasselbe Wochenmodell wie Chili, also Woche A und Woche B.
    Inklusive Springstunden sieht mein Plan bspw. so aus:


    Mo: 1-5 + DB + Teamsitzung = 07:50h - 15:15h
    Di: 2-4 + 7-8 = 08:40h - 15:15 h
    Mi: Frühaufsicht + 1-6 + 7-8 + 9-10 = 07:15h - 16:45h
    Do: 1-4 + AG ( 7-8 ) = 07:50h - 15:15h
    Fr: Frühaufsicht + 1-4 = 07:15h - 12:30h


    Dazu kommt jedes Jahr Abitur, sei es schriftlich oder mündlich, was wir in RLP immer noch selbst stellen müssen; dazu kommen aber auch ganz normale Sprechstunden, Konferenzen, Elternabende, etc., wie eigentlich bei jedem von uns.


    Ich hab auch nie behauptet, dass TZ-Kräfte genau so viele Nachmittage unterrichten sollten, wie VZ-Kräfte. Wenn Du aber auf meinen Plan schaust (und das ist die gute Woche!), dann siehst Du, dass ich an 4 von 5 Nachmittagen in der Schule sitze. Da hab ich noch nicht vorbereitet und/oder korrigiert. Dankenswerterweise ging der Freitagnachmittag dieses Halbjahr an mir vorüber, das kann sich nächstes Halbjahr aber auch schon wieder ändern.


    Ist Freizeit für VZ-Kräfte tatsächlich zu viel verlangt, Anna Lisa? Muss ich als VZ-Kraft demnach so weit zurückstecken mit Privatleben und Freizeit, dass dafür immerhin 78 Kollegen an meiner Schule einen wesentlich entspannteren Stundenplan bekommen können? Wenn ich nicht auf mich und meine Gesundheit aufpasse -und dazu gehört eben auch ein bestimmtes Maß an Ausgleich- dann schaff ich dieses Pensum noch gute 3 Jahre (und ich bin erst Anfang 30) und dann kipp ich um.


    Wie bereits gesagt, bei uns an der Schule gibt es trotzdem kein Gemecker, aber tatsächlich erklärt mir dort auch niemand, dass mein Wunsch nach Ausgleichszeit, Freizeit und Privatleben eine "Anspruchshaltung" sei. Vielleicht läuft's deswegen so gut bei uns.

    I wonder which mistake I'm going to try to learn from today.

    Einmal editiert, zuletzt von Seven ()

  • Mir ist schon klar, dass ich hier nicht vollends zaehle. :) Bei uns kann man Kinder auch zu verschiedenen Zeiten in die Krippe oder den Kindergarten geben und die meisten sind zwischen 8 Uhr und 18 Uhr auf. Allerdings kostet das Vergnuegen eines Vollzeitplatzes fuer ein Kind ca. £800 pro Monat.



    Mich würde ja mal brennend ein konkreter Stundenplan einer Vollzeitkraft interessieren, wie schlimm der denn tatsächlich aussieht. Müsst ihr alle tatsächlich JEDEN Tag bis zur 9. Std. unterrichten??? Oder mindestens 4x?


    Bitte, postet doch mal, wie eure Stundenpläne so aussehen. Dann haben wir mal einen konkreten Vergleich.


    Montag: 8:00 - 15:30 Uhr
    Dienstag: 8:00 - 16:30 Uhr
    Mittwoch: 8:00 - 17:30 Uhr
    Donnerstag: 8:00 - 15:30 Uhr
    Freitag: 8:00 - 16:30 Uhr


    Das sind meine Pflichtanwesenheitszeiten. :) Normalerweise bin ich allerdings bis um 18 Uhr im Gebaeude; dann halt noch fuer Konferenzen und sowas. Wir haben taeglich eine Stunde Mittagspause von 12-1 Uhr.

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