Erreichbarkeit für Eltern (Klasse 5)

  • Ich habe es bisher so gehalten, dass ich ich für die Eltern per Mail erreichbar und habe bei Bedarf angerufen. Das fand ich wunderbar, weil ich vor Jahren, als ich den Eltern der 5. Klassen meine Nr gegeben hatte, ständig Anrufs wegen allem Möglichen bekommen habe und mir das oft zu spontan war.
    Nun werde ich im kommenden Schuljahr in der Klasse ein Kind haben, bei den sicherlich gehäufter Kommunikationsbedarf bestehen. Da das Elternhaus keine E-Mail-Adresse hat, hat die Grundschullehrerin bisher wohl primär per whatsapp kommuniziert ...
    Ich habe nun 2 Seelen in meiner Brust - zum einen will ich ja kommunizieren können, zum anderen sage ich aber auch, dass die Eltern ja Interesse haben müssen. Kommuniziert ihr per whatsapp??

  • Keine Ahnung. Ich kenne die Personen noch nicht, vermute aber, dass evtl. kein Internet im Haus ist, man sich das nicht zutraut oder ähnliches. An der Grundschule ist/war es wohl so, dass es viel Gesprächsbedarf von Seiten der Schule gab, aber auf Telefonate u.ä. nicht reagiert wurde, Mails eben nicht möglich waren und nur WhatsApp ging ...

  • Ich habe auch kein Whatsapp und würde auch nicht darüber mit den Eltern kommunizieren. Entweder telefonisch (während der Dienstzeit), über Mail oder in meiner Sprechstunde / am Elternsprechtag (bei Bedarf auch an einzlnen Terminen außerhalb der Sprechzeit)

  • Ich würde nicht per whats App mit Eltern kommunizieren.
    Wer keine mailadresse hat, bekommt dann eben die gute alte Briefpost. Oder Anrufe vom Schultelephon.
    Oder ich kommuniziere via Hausaufgabenheft.

  • Ich finde es generell schwierig, Whatsapp für "offizielle" Kommunikationswege zu nutzen. Selbst im Kollegenkreis, in der wir auch eine Gruppe haben, verschicke ich Emails, höchstens SMS oder telefoniere, wenn ich mich über Dienstliches austausche. Bei Elternkontakten sehe ich das ähnlich.
    Ich würde auch auf einen anderen Nachrichtenkanal bestehen und ggf. die Eltern regelmäßig zur Sprechstunde bestellen, wenn es anders nicht geht.

  • Ich kommuniziere mit der Klassenlehrerin meiner Tochter per Whatsapp und auch den andere Elternvertretern, ich habe diese Nummer aber nur, weil ich sie eben auch privat kenne, sprich ich gebe dann Sachen weiter ansonsten wird nur per Mail oder Hausaufgabenheft kommuniziert.
    Telefonnummern hat sie keine an die anderen rausgegeben.


    ich denke, wenn man sich für einen Kommunikationsweg entschieden hat und den andere nicht möchte, dann müssen Eltern das akzeptieren.


    An meiner Ref-Schule musste z.B. per Mail kommuniziert werden, egal ob das die Kollegen wollten oder nicht, das war teilweise nicht mehr lustig, weil das echt Chat-Formen annahm.

  • Wenn die Eltern whats app haben, brauchen sie dazu auch Datenvolumen, sprich Internet. Also muss es auch möglich sein, sich eine E-Mail Adresse anzulegen. Oder man wählt halt einen der anderen vorgeschlagenen Wege. Ich würde whats app auch nicht für Elterninfos nutzen.

  • Whatsapp benutze ich auch nur privat.


    Aber, Aktenklammer, das sind doch ungelegte Eier ("sicherlich...", "wohl..."). Warte doch erst mal ab, wie es sich entwickelt. Leute mit Whatsapp haben doch wohl ein Handy, auf dem kann man sie anrufen. Oder SMS schreiben. Oder man spricht sich erst mal persönlich zu diesem Thema aus. Vielleicht war der Grundschullehrerin das mit Whatsapp bequemer oder die Eltern haben ihre E-Mail verheimlicht? Prinzipiell müssen Eltern doch telefonisch erreichbar sein. Was sollen sie schon sagen, wenn du behauptest, dass du gar kein Whatsapp hast?

  • Ich kann hier nicht so ins Detail gehen, aber es wäre hier nach all dem, was ich gehört habe, schlau, wenn man den Kontakt auf irgendeine Weise hätte, weil der Kontakt und die Umsetzung von Dingen wohl mehr als mau ist. Ich habe eine derartige Auskunft auch vom Schulleiter. Kontakt v.a. durch Hinbewegen zum Elternhaus. Natürlich kann ich das alles schleifen lassen, ich muss mich hier fragen, wie wichtig mir das Kindeswohl bzw. die Zukunft des Kindes ist. Es kommen hier mehrere Dinge zusammen.

  • Dein Engagement in allen Ehren, aber du kannst nicht die ganze welt beglücken. Damit meine ich: die Eltern haben eine Pflicht, in irgendeiner Form erreichbar zu sein.
    Letztendlich bist nicht DU allein für die Zukunft des Kindes verantwortlich. Das sind zum allergrößten Teil immer noch die Eltern!


    Wie gesagt, es gibt ja auch noch das Telephon und die Briefpost (die ja wohl nicht ewig streiken wird :pfeifen: ).


    Wenn du jedoch egal auf welchem Wege für die Eltern erreichbar sein willst, warum fragst du dann, ob du ihnen die Kommunikation per whats app anbieten sollst? Dann mach es einfach!

  • Keine Ahnung. Ich kenne die Personen noch nicht, vermute aber, dass evtl. kein Internet im Haus ist, man sich das nicht zutraut oder ähnliches. An der Grundschule ist/war es wohl so, dass es viel Gesprächsbedarf von Seiten der Schule gab, aber auf Telefonate u.ä. nicht reagiert wurde, Mails eben nicht möglich waren und nur WhatsApp ging ...

    Kein Internet und Whatsapp wie geht das?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Dein Engagement in allen Ehren, aber du kannst nicht die ganze welt beglücken. Damit meine ich: die Eltern haben eine Pflicht, in irgendeiner Form erreichbar zu sein.
    Wie gesagt, es gibt ja auch noch das Telephon und die Briefpost (die ja wohl nicht ewig streiken wird!).


    Wenn du jedoch egal auf welchem Wege für die Eltern erreichbar sein willst, warum fragst du dann, ob du ihnen die Kommunikation per whats app anbieten sollst? Dann mach es einfach!

    Da habe ich mich wahrscheinlich schlecht ausgedrückt - ich finde eigentlich die Idee, mit Eltern per WhatsApp zu kommunizieren an sich schon verrückt, wenn ich es dazu auch noch täte, weil sich die Gegenseite nicht dazu aufraffen kann (was auch immer die Gründe sind, dass es keine E-Mail-Adresse gibt), noch verrückter. Aber ich frage mich, ob das eine überflüssige oder 'falsche' Einschätzung ist, weil im Grunde andere sagen: "Aktenklammer, was ist dein Problem? Mach ich auch, dann halt so!" oder ob ich in meinem Empfinden 'richtig' liege. Ich habe es zum ersten Mal, dass sich das Elternhaus anscheinend so unförderlich und ungünstig für sein Kind zeigt, sodass ich mich auch frage, ob ich sage: "Tja, Pech, is ja nicht mein Kind" oder ob ich halt auch mal 'unpassende' Wege gehen muss

  • Lerne Kind und Eltern kennen und entscheide nach Deinem Gefühl.
    Prinzipien sind in manchen Fällen nicht hilfreich.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • An meiner Schule gibt es Kolleginnen, die sehr häufig zumindest mit Schülern über Whatsapp kommunizieren. Einige Schüler empfinden dies als übergriffig, was ich durchaus verstehen kann. Grenzen verwischen. Ob man das möchte, bleibt jedem selbst überlassen.


    Meine Telefonnummer, egal ob Handynummer oder Festnetznummer, ist mir heilig. Im Referendariat musste ich schmerzhaft erfahren, dass Eltern keinerlei Grenzen bei Anrufzeiten kennen oder akzeptieren, weswegen ich seit Antritt der Planstelle für Eltern nur noch per Email zu erreichen bin, bzw. unter der Schulnummer zu meinen Präsenzzeiten an der Schule, was absolut akzeptiert wird.
    Und siehe da: Meine Sonntagabende werden nicht noch um 23 Uhr von Eltern unterbrochen, wie bei manch anderem Kollegen.


    Was also spricht dagegen, kommunikationsfreudigen Eltern einfach die Schulnummer in die Hand zu drücken?
    Wie funktionierte es denn vor Whatsapp? Richtig, mit Festnetz, Sprechstunden (!) oder Briefen!


    Ich bezweifle, dass heutzutage ein erhöhter Kommunikationsbedarf besteht als vor 30 Jahren; wir haben uns nur einfach daran gewöhnt, dass jeder immer und überall irgendwie erreichbar ist. Das Spiel kann man als Lehrer mitspielen, muss man aber nicht.
    Ich jedenfalls spiele es nicht mit.
    Wer leider kein Internet besitzt und mich so über Email nicht erreichen kann, der hat Montag - Freitag von 07:30 Uhr - ca. 16:00 Uhr die Möglichkeit, mich in der Schule anzurufen und so mit mir zu reden oder einen Sprechstundentermin auszumachen.
    Das sollte genügen.

    I wonder which mistake I'm going to try to learn from today.

  • Zitat

    Was also spricht dagegen, kommunikationsfreudigen Eltern einfach die Schulnummer in die Hand zu drücken?
    Wie funktionierte es denn vor Whatsapp? Richtig, mit Festnetz, Sprechstunden (!) oder Briefen!

    Ich glaube es geht eher darum wie man die Eltern erreicht, ihnen wichtige Dinge mitteilt, so dass diese auch registriert werden. Und da ist halt die Frage ob da whatsapp ein kurzer Weg sein kann.


  • Warte doch erst mal ab, wie es sich entwickelt.

    :top:



    Eltern, die nicht das Telefon abnehmen, nicht ins Hausaufgabenheft schauen und Gesprächstermine versäumen, reagieren auch nicht auf Whatsapp oder Brieftaube. Anrufen-> schriftlich einladen-> Jugendamt einschalten. Wenn die Grundschule 4 Jahre lang Zirkus gemacht und die Familie zu Hause (!) besucht hat, dann ist es sowieso allerhöchste Eisenbahn, dass sich das Amt kümmert.


    Allein die Unsicherheit hier, ob du das machen sollst oder nicht oder wie oder so wird dich sofort ins Aus befördern, weil dir diese Mutter schon noch 2 min. nicht mehr zuhört. Bleibe freundlich aber bestimmt und frage diese Eltern gar nichts, außer: "wie geht es Ihnen? und was werden Sie tun, damit das Kind regelmäßig kommt/ seine Sachen mit hat/ sich hier anständig verhält?"

  • Naja anscheinend wurde ja bei Whatsapp reagiert.


    Jugendamt einschalten?


    Ich betreibe ja nun anscheinend den Grundschulzirkus, bei uns reagiert das Jugendamt erst wenn mindestens Körperverletzung oder akute Verwahrlosung angezeigt ist. Alles andere ist eine Aktennotig (immerhin) aber mehr nicht.


    Aber vielleicht reagieren sie bei Sek1 dann....

  • Es kommt ja immer aufs Problem an. Aber wenn eine Familie partout jeden schulischen Kontakt verweigert, reicht es eben nicht, 4 Jahre lang auf den AB zu sprechen. Und das Jugendamt muss jedem Hinweis nachgehen. Das bedeutet natürlich nicht, dass akute Kindeswohgefährdung vorliegt und das Familiengericht eingeschaltet wird.


    Jede Familie ist natürlich anders, deswegen auch: "wart erst mal ab". Aber nach jahrelanger Arbeit mit "Multiproblemfamilien" meine ich es durchaus Ernst, dass bei aller Höflichkeit eine Portion Klarheit dazugehört, dieselbe, die man auch bei "Multiproblemkindern" an den Tag legen muss. Der schnodderige Ton ist wohl Berufskrankheit :engel:

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