Warum A15 für mich KEIN Karriereziel mehr ist

  • In der Rückschau ist es faszinierend zu sehen, dass ich mir vor sechs Jahren und insbesondere in der Zeit davor eigentlich gar keine großen Gedanken über Karriere oder ähnliches hätte machen müssen. Es hat sich alles irgendwie gefügt. Ohne Druck. Einfach so.

    Hm, irgendwie bist du an die A15 ja gekommen und jetzt doch wieder im Schuldienst, samt Beförderung, die eigentlich kein Ziel war. Das wird aber nicht vom Himmel gefallen sein. Also ich kann diesen Hinweis zumindest für den Otto-Normal-Kollegen nicht als Tip verstehen, einfach abzuwarten und dann fügt sich alles, oder wie meinst du das?

  • A15 ist schon ne Ansage, da kann man nach ein paar Jahren 7000 Eur verdienen. Also für den TE ist das natürlich schön, ich wundere mich aber etwas über die Nonchalance, mit der das vorgetragen wurde, im Sinne von 'wenn man (?) sich nicht so verrückt macht, ist alles möglich.'


    Auf die entsprechende Stelle im Amt muss man sich erst mal bewerben und genommen werden, dort Verantwortung übernehmen und viel arbeiten. Und die Rückkehr in den Schuldienst bei doch fürstlicher Entlohnung gelang, weil der TE jemanden kennt, also letztlich Vetternwirtschaft. Auch das ist nicht für jeden oder überhaupt für viele eine Option. Insofern ist es schon individuell sehr gut gelaufen und definitiv besser als ein Burnout, Letzteres dürfte aber leider häufiger der eingeschlagene Weg sein.

  • Für mich ist das keine Vetternwirtschaft, wenn, wie es aussieht, die Stelle ohne Bolzbold ansonsten unbesetzt geblieben wäre.

    Klar, ohne den Kontakt zur Dezernentin hätte Bolzbold nicht von der Stelle erfahren, aber er hat offenbar niemandem etwas streitig gemacht.


    Und wenn man Lehrkräfte in die Behörde abordnen möchte, muss man auch dafür sorgen, dass sie bei der Rückkehr zumindest keinen Nachteil haben.

    Ich für meinen Teil möchte, dass Leute aus der Praxis in die Schulaufsicht gehen, das kann in meiner naiven Vorstellung nur gut für die Praxis sein, weil die praktische Perspektive dann in der Behörde ankommt. Wie gesagt, ist vielleicht naiv, aber ohne die Abordnungen wäre das nicht nur naiv, sondern ausgeschlossen.


    Ich glaube, was Bolzbold ansonsten meint, ist, dass es individuell so sein kann, dass man eine Chance auf eine A15-Stelle erhält, mit der man eigentlich gar nicht gerechnet hat. Dass das nur für einen kleinen Teil im Kollegium gilt, ist klar.

    Wer aufsteigen will, muss aktiv etwas dafür tun, also mindestens gute Arbeit leisten. Ziemlich viele Leute in Kollegien leisten gute Arbeit.

    Wer aufsteigen will, muss dann aber auch das Glück haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Es nützt mir nichts, wenn ich der allerbeste Kandidat für den Posten x bin, der aber mit jemandem besetzt ist, der noch 20 Dienstjahre vor sich hat.


    Wer aufsteigen will und gute Arbeit leistet, kann also versuchen, aktiv etwas dafür zu tun, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

    Oder man macht seine Arbeit gut und hat einen Aufstieg gar nicht im Hinterkopf, dann wird aber irgendwo etwas frei und man beschäftigt sich mit der Frage, ob man sich bewerben soll.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, und dass man auch nicht so stark auf das Wohlwollen der eigenen Schulleitung angewiesen ist, wie man das manchmal annehmen mag. Es öffnen sich manchmal einfach Türen, von denen man selbst vorher nicht wusste, dass es diese gibt. Es bedeutet aber auch, dass es nicht schadet, eine der zahlreichen "Zusatzaufgaben" an einer Schule zu übernehmen und sich damit ein Profil zu geben.

    Jein. Es bedeutet vor allem, dass man rechts und links schaut, was es eben sonst noch so gibt. Meine vorherige Zusatztätigkeit war für das konkrete Bewerbungsverfahren, bei dem ich dann genommen wurde, tatsächlich von Vorteil, da es exakt zum Fachbereich in der Behörde passte. Das war einerseits Glückssache, sprich zur richtigen Zeit am richtigen Ort, andererseits gibt es auch Fachbereiche, bei denen man nicht zwingend einschlägige Vorerfahrung haben muss.

  • Ich kann das eigentlich bestätigen. Ich bin in viele Sachen einfach irgendwie reingerutscht, weil ich gedacht hab: Oh cool, das ist interessant. Schaue ich mir näher an. Und dann gabs viele Kontakte zur BR, danach Abordnungen bis zu einer halben Stelle und heute mache ich immernoch einige Stunden an der BR. Zwischenzeitlich habe ich ein NRW-weites Projekt koordiniert. So spannend. Ich habe so viele Leute kennengelernt.


    An meiner Schule bin ich immer geblieben. Dort habe ich eine Stelle in der erweiterten SL. Das alles habe ich aber nicht von Beginn an beabsichtigt, sondern ich habe einfach meine Nase in einige Projekte reingesteckt und auch verwirklicht. Und damit öffnet das einem schon wieder Tür und Tor in alle möglichen Richtungen.


    Mega interessant alles und ich möchte eigentlich nichts davon missen. Und ich sage meinen KuK auch gern, wie es in meinem Fall so gelaufen ist und rate ihnen, alles mal auszuprobieren, was so geht.

    • Offizieller Beitrag

    Und die Rückkehr in den Schuldienst bei doch fürstlicher Entlohnung gelang, weil der TE jemanden kennt, also letztlich Vetternwirtschaft. Auch das ist nicht für jeden oder überhaupt für viele eine Option. Insofern ist es schon individuell sehr gut gelaufen und definitiv besser als ein Burnout, Letzteres dürfte aber leider häufiger der eingeschlagene Weg sein.

    ich schließe mich dem Beitrag von Brick in the wall an, möchte aber trotzdem ergänzen: wenn man eine Funktionsstelle hat und irgendwohin muss, geht es nicht anders als mit den Kontakten zur entsprechenden Stelle. Und die Kontakte, die man aus einer Tätigkeit hat und die eben von der Leistung in einer besagten Tätigkeit "überzeugt" sind, als Vetternwirtschaft zu bezeichnen, finde ich gewagt.
    Woher soll sonst eine Schule erfahren, wo passende Kandidat*innen herkommen, wenn nicht diejenigen, die den Überblick über gute Menschen haben, Bescheid sagen.

  • Auf die entsprechende Stelle im Amt muss man sich erst mal bewerben und genommen werden, dort Verantwortung übernehmen und viel arbeiten. Und die Rückkehr in den Schuldienst bei doch fürstlicher Entlohnung gelang, weil der TE jemanden kennt, also letztlich Vetternwirtschaft. Auch das ist nicht für jeden oder überhaupt für viele eine Option. Insofern ist es schon individuell sehr gut gelaufen und definitiv besser als ein Burnout, Letzteres dürfte aber leider häufiger der eingeschlagene Weg sein.

    Zum Einen sieht fürstliche Entlohnung etwas anders aus als das, was im ÖD überhaupt möglich ist. Zum Anderen hat es nichts mit Nepotismus zu tun, wenn man berufliche Kontakte pflegt und über diese von alternativen Stellen erfährt. Wie du bereits sagst: man muss sich am Ende dennoch erfolgreich auf diese öffentlich ausgeschriebene Stelle bewerben, genommen werden und erfolgreich darin arbeiten.

    • Offizieller Beitrag

    A15 ist schon ne Ansage, da kann man nach ein paar Jahren 7000 Eur verdienen. Also für den TE ist das natürlich schön, ich wundere mich aber etwas über die Nonchalance, mit der das vorgetragen wurde, im Sinne von 'wenn man (?) sich nicht so verrückt macht, ist alles möglich.'


    Auf die entsprechende Stelle im Amt muss man sich erst mal bewerben und genommen werden, dort Verantwortung übernehmen und viel arbeiten. Und die Rückkehr in den Schuldienst bei doch fürstlicher Entlohnung gelang, weil der TE jemanden kennt, also letztlich Vetternwirtschaft. Auch das ist nicht für jeden oder überhaupt für viele eine Option. Insofern ist es schon individuell sehr gut gelaufen und definitiv besser als ein Burnout, Letzteres dürfte aber leider häufiger der eingeschlagene Weg sein.

    Ich gehe davon aus, dass Du mein fürstliches Gehalt vorher nachgeschlagen hast.
    Gehaltsrechner Öffentlicher Dienst (oeffentlicher-dienst.info) oder Besoldungsordnungen A.B.R.W.pdf (nrw.de)


    7.000 Euro klingen richtig viel. Schauen wir uns die Fakten zu dieser isoliert betrachtet "fürstlichen Entlohnung" an:

    Gemäß der zweiten verlinkten Anlage käme ich in der Endstufe 12 auf 7.050,45 Euro - brutto. Das wären netto ungefähr 5.700 Euro bei Steuerklasse III. Die "fürstliche Entlohnung" bedeuten effektiv 400,- Euro netto mehr in der Kasse, was einem Nettostundenlohnplus von 2,50 Euro entspricht.


    Die "paar Jahre", nach denen das der Fall sein soll, wären in meinem Fall fünf Jahre, da ich aktuell Stufe 10 bin, 2023 in Stufe 11 und dann 2027 in Stufe 12 rutsche. Die "paar Jahre" gelten für alle BeamtInnen. 2027 werde ich 22 Jahre im Dienst sein. Bei dieser Rechnung sollte man berücksichtigen, dass "nach ein paar Jahren" gleichzeitig aber auch "Schluss" ist. Die restlichen 14+ Jahre meiner Dienstzeit verbleibe ich in der Endstufe.


    Die Rückkehr in den Schuldienst - danke hier auch an Brick in the wall für die ausführliche Antwort - bei fürstlicher Entlohnung (sic!) gelang nicht wegen Vetternwirtschaft sondern weil Rückkehrer irgendwo untergebracht werden müssen. Ich wäre nach Beendigung der Abordnung also so oder so an eine Schule versetzt worden. Die Bezirksregierung hätte das dann überlegen und entscheiden müssen. Wenn man wenigstens ein wenig Einfluss darauf haben möchte, wohin es gehen soll und in welcher Funktion, spricht man im Vorfeld die DerzernentInnen in den Sprengeln an, in denen man unterkommen möchte. Die DezernentInnen wissen, welche Positionen an ihren Schulen frei sind und ob überhaupt zum Zeitpunkt der Rückkehr etwas frei wird. Gleichzeitig haben sie kein Interesse daran, durch eine rigoros durchgedrückte externe Besetzung Unfrieden an ihren Schulen zu stiften.


    In der Behörde, gerade in dem Fachbereich, in dem ich gearbeitet habe, hat man regelmäßig Kontakt zu eben diesen DerzernentInnen, somit auch zu denen aus den Sprengeln, die für mich infrage gekommen waren. Die DezernentInnen entscheiden dabei selbstständig - d.h. ohne Einfluss der vorgesetzten Behörde - ob eine Unterbringung möglich ist oder nicht.


    Ob die Attribute "fürstliche Entlohnung" und "Vetternwirtschaft" hier nun angebracht sind oder nicht eher Ausdruck einer klaren wie auch immer gearteten Grundhaltung Deinerseits sind, lasse ich hier einmal offen.

  • Du schreibst doch selbst:

    Hier zahlten sich dann die Kontakte aus, die ich durch meine Arbeit in der Behörde hatte. Und so kam dann ganz unverhofft ein Angebot einer Dezernentin, das auf den ersten Blick gar nicht so attraktiv wirkte, auf den zweiten Blick aber genau richtig war. Es war eine Funktionsstelle, die ich als solche gar nicht auf dem Schirm hatte, weil ich nicht wusste, dass es dafür überhaupt eine A15-Stelle geben könnte. Hier hatte ich das Glück, dass es keine hausinternen Kandidaten gab und dass man sowohl seitens der Schulleitung wie des Kollegiums aufrichtig froh war, dass nun jemand diesen Bereich wieder koordinieren würde.

    Also kann man doch zumindest festhalten, dass es ein sehr individueller Weg war und darum ging es. Ich kenne eine Menge Menschen, die viel machen und vergeblich darauf warten, von ihrer Schulleitung dafür protegiert zu werden. Du bist 'von oben' auf eine solche Stelle gekommen, die sonst aller Wahrscheinlichkeit nach nie ausgeschrieben worden wäre.


    Und zum Titel: vor ein paar Jahren hast du den Thread gestartet, damals noch sehr endgültig postulierend, dass A15 für dich KEIN Karriereziel mehr sei. Dass es jetzt doch so kam, ist also am Ende was genau geschuldet, gibt es etwas, dass du anderen empfehlen kannst, trotz dreier Kinder Karriere im Schuldienst zu machen und wie genau?

  • Also kann man doch zumindest festhalten, dass es ein sehr individueller Weg war und darum ging es. Ich kenne eine Menge Menschen, die viel machen und vergeblich darauf warten, von ihrer Schulleitung dafür protegiert zu werden. Du bist 'von oben' auf eine solche Stelle gekommen, die sonst aller Wahrscheinlichkeit nach nie ausgeschrieben worden wäre.

    Du missverstehst, glaube ich, wie diese Stellen ausgeschrieben bzw. besetzt werden und überhaupt werden können. Jeder Schule ist eine ziemlich genau bestimmbare Anzahl von Funktionsstellen zugewiesen. Wenn diese aktuell besetzt sind, dann kann niemand befördert werden. Es kann dann auch niemand von außen darauf eingesetzt werden. Dann kann auch eine Schulleitung trotz Anerkennung der hohen Leistungen nicht weniger Kollegen nichts ändern und es entsteht ein Beförderungsstau.


    Erst wenn eine solche Stelle frei wird, dann wird sie i.d.R. landesweit ausgeschrieben. Einzige Ausnahme kann dabei das (zwingende!) Einsetzen eines (ebenfalls nach gewisser Zeit zwingenden) Rückkehrers aus der Behörde sein. Das alles hat aber in keiner Weise etwas mit protegieren oder Vetternwirtschaft zu tun.


    PS: Die persönlichen Kontakte sorgen hier lediglich für einen Überlick, wo es denn perspektivisch überhaupt möglich wäre, unterzukommen. Auch diese Information ist im Übrigen nicht exklusiv, sondern lässt sich im Telefonat mit den zuständigen Dezernenten besprechen.

    • Offizieller Beitrag

    Du schreibst doch selbst:

    Also kann man doch zumindest festhalten, dass es ein sehr individueller Weg war und darum ging es. Ich kenne eine Menge Menschen, die viel machen und vergeblich darauf warten, von ihrer Schulleitung dafür protegiert zu werden. Du bist 'von oben' auf eine solche Stelle gekommen, die sonst aller Wahrscheinlichkeit nach nie ausgeschrieben worden wäre.

    Natürlich war das ein individueller Weg. Und auch ich war einer dieser Menge von Menschen die viel gemacht haben und vergeblich darauf gewartet haben, von ihrer Schulleitung dafür protegiert zu werden.


    Ich bin "von oben" auf eine Stelle gekommen, die früher oder später ausgeschrieben worden wäre, wenn die Besetzung nicht "von oben" erfolgt wäre. (Die andere Stelle, auf die ich hätte gesetzt werden können, was sich aber aus anderen Gründen zerschlagen hatte, ist mittlerweile ausgeschrieben worden.)

    Gleichzeitig muss man hier betonen, dass die Schulleitung und ich bezüglich meiner Versetzung an diese Schule mehrere Gespräche geführt haben und im Endergebnis alle drei Parteien (BR, SL, ich) damit einverstanden waren.

    Zitat

    Und zum Titel: vor ein paar Jahren hast du den Thread gestartet, damals noch sehr endgültig postulierend, dass A15 für dich KEIN Karriereziel mehr sei. Dass es jetzt doch so kam, ist also am Ende was genau geschuldet, gibt es etwas, dass du anderen empfehlen kannst, trotz dreier Kinder Karriere im Schuldienst zu machen und wie genau?

    Was ich empfehlen kann, ist Folgendes:

    • Wer Karriere im Schuldienst machen möchte, muss sich über die "Kosten" hierfür im Klaren sein und sich dessen bewusst sein, was das für ein aktives glückliches Familienleben bedeuten kann. Ggf. ist nicht beides zum selben Zeitpunkt möglich.
    • Wer Karriere im Schuldienst machen möchte, muss die Spielregeln kennen. Die sind nicht fair und sie gelten nicht objektiv für jede/n gleichermaßen. Schulleitung und Bezirksregierung sitzen immer am längeren Hebel.
    • Wer Karriere im Schuldienst machen möchte, muss darauf eingestellt sein, dass er/sie wegen eben dieser Spielregeln erhebliche Frustrationserfahrungen machen kann. Es wird nicht immer der/die beste oder der/die engagierteste befördert.
    • Wer Karriere im Schuldienst machen möchte, dem/der sei empfohlen, rechts und links zu schauen, sich nicht auf die eine Stelle zu fokussieren und alternative Wege in Betracht zu ziehen. Es gibt mehrere Wege. Man muss sie nur erkennen und flexibel bleiben.
    • Wer Karriere im Schuldienst machen möchte, muss sich über seine Ziele im Klaren sein.
      • Geht es darum, die Besoldungsstufe X in Y Jahren zu erreichen?
      • Oder geht es darum, die Besoldungsstufe X überhaupt irgendwann zu erreichen?
      • Was will ich überhaupt im Schuldienst als A14erIn oder A15erIn machen?
      • Geht es mir um den Posten oder die Tätigkeit?
      • Wie viele Dienstjahre habe ich dann noch vor mir? Wie möchte ich die restliche Zeit füllen?

    Abschließend noch:

    • Wer nicht gerade SchulleiterIn werden möchte oder im Anschluss daran in die BR oder ins MSB wechseln möchte, sollte sich aufgrund dessen, dass die Unterrichtsverpflichtung unabhängig von der Besoldungsstufe immer noch den größten Teil der Arbeit umfasst, überlegen, ob man hier wirklich von Karriere sprechen kann.
  • Menschen die viel gemacht haben und vergeblich darauf gewartet haben, von ihrer Schulleitung dafür protegiert zu werden.

    Nur mal so angemerkt: Darauf zu warten, dass die eigenen Leistungen von "oben" gesehen und honoriert werden, ist in keinem hierarchischen System eine gute Methode zur Karriereplanung.

    Darauf zu warten, dass der Schulleiter das bravste Kind belohnt, kann (muss aber nicht) dauerhaft vergebens sein.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    • Offizieller Beitrag

    Nur mal so angemerkt: Darauf zu warten, dass die eigenen Leistungen von "oben" gesehen und honoriert werden, ist in keinem hierarchischen System eine gute Methode zur Karriereplanung.

    Darauf zu warten, dass der Schulleiter das bravste Kind belohnt, kann (muss aber nicht) dauerhaft vergebens sein.

    Ja, das habe ich dann auf die harte Tour lernen dürfen.

    Wahrscheinlich sollte man das in eine Art "Schwarzbuch des Schuldienstes" aufnehmen und an die nachfolgenden LehrerInnengenerationen weitergeben...

  • Das einzige Problem, was ich bei Versorgungsfällen sehe, ist wenn die Beförderung in der Behörde erfolgte. Da kann man dann fragen, ob das wirklich gleichwertige Bedingungen waren. Kann ich nicht beurteilen.


    Ansonsten muss man sich mal von der Perspektive "meine Beförderung steht mir an meiner Schule zu" lösen. Klar ist das im Zweifelsfall angenehmer, wenn man an der eigenen Schule bleibt, aber letztlich sind wir keine Schulbeamte, sondern Landesbeamte...

    • Offizieller Beitrag

    Das einzige Problem, was ich bei Versorgungsfällen sehe, ist wenn die Beförderung in der Behörde erfolgte. Da kann man dann fragen, ob das wirklich gleichwertige Bedingungen waren. Kann ich nicht beurteilen.

    Ich verstehe den Gedanken (und habe ihn bis zu einem bestimmten Grad selbst internalisiert), aber: ganz ernsthaft: das Beförderungsverfahren in der Schule hat (in NRW) sowas von gar nichts mit der zu erreichenden Stelle zu tun. Da bewirbt sich jemand als Medienbetreuer und kann ggf. noch NIE in dem Bereich was gemacht haben, bekommt aber die Stelle, weil seine Chemie-Stunde super top war.
    Bei Koordinationsstellen, wo durchaus analytisches Wissen und zum Teil Führungskompetenz gefragt wird, ist es ein Witz, an welchen Kriterien man bewertet wird.
    (Ich glaube zu wissen, dass es in einigen anderen Bundesländern zum Teil anders ist, ich habe es zb in Hamburg anders wahrgenommen.)
    (sollte sich das in NRW durch diese neuen Tabellen doch drastisch geändert haben, bitte ich um Verzeihung, aber ich weiß auch, wie Stellen an meiner Schule ausgeschrieben wurden...)

  • Ansonsten muss man sich mal von der Perspektive "meine Beförderung steht mir an meiner Schule zu" lösen. Klar ist das im Zweifelsfall angenehmer, wenn man an der eigenen Schule bleibt, aber letztlich sind wir keine Schulbeamte, sondern Landesbeamte...

    Davon lösen muss man sich sowieso. Grundsätzlich steht einem gar nichts zu.

    Man kann jedoch seine dienstliche Beurteilung durch bestimmte Tätigkeiten an Schule beeinflussen. Und wenn dann eine Stelle frei wird, kann man sich darauf bewerben.



    Bei Koordinationsstellen, wo durchaus analytisches Wissen und zum Teil Führungskompetenz gefragt wird, ist es ein Witz, an welchen Kriterien man bewertet wird.

    Also, in meinem Verfahren musste ich durchaus einiges in diesem Bereich liefern. Der Unterricht war ein kleiner Teil davon. 1/9 oder so - ich müsste mal in die Beurteilung schauen. Bei mir lief der UB wirklich nur nebenher., er war ganz ok zum Einstieg. Alles andere war deutlich aufwändiger.

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