Abrufen von dienstlichen E-Mails außerhalb der Anwesenheitszeit in der Schule

  • Och bitte, ist gut jetzt! Muss ich mich auch noch blöde von der Seite anmaulen lassen, dass ich im Studium scheinbar nicht aufgepasst hätte und einen Personalrat gewählt habe, der von juristischen Dingen keine Ahnung hat? Ein letztes Mal sage ich es noch: unsere Regelung wurde in allen unseren Teams vor Jahren besprochen und gutgeheißen. Meine KuK sind m. E. alt und "stark" genug den Mund aufzumachen, wenn ihnen etwas nicht passt. Das passiert - du magst es kaum glauben! - tatsächlich häufiger mal und dann setzt sich unser GUTER Personalrat natürlich auch für diese Kolleg*innen ein.


    Unser Personalrat hat übrigens rein gar nicht mit dem Führen einer Lehrerkasse oder dem Kaufen von Geschenken zu tun; das übernimmt - freiwillig! - eine andere Lehrkraft (dazu hat sich tatsächlich in jeder Abteilung jemand gefunden).


    Ich bin hier jetzt hier 'raus, denn ich glaube nicht, dass ich mich ausgerechnet hier für etwas rechtfertigen muss, was schon seit Jahren bei uns gut läuft. Not your cup of tea, right?!?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • "Und wie viele Sek I Schulen haben denn nur 30 Stunden Unterricht? Dazu kommen doch normalerweise mindestens drei Nachmittage + die Mittagsaufsichten."


    ahh.. nee.

    Natürlich haben evtl. einige Schüler mehr als 31 WS.

    Aber:

    Je nach Konzept der Schule kann man im Grunde schon vorher sagen, welche Lehrer es trifft bzw. nicht trifft.

    und damit dann

    a) i.d.R. max 1 Nachmittag ist und nicht 3.

    b) es oft die gleichen Lehrer trifft. Mit etwas Glück hast du dann sogar einen Kollegen, der gerne Nachmittags Unterricht macht, weil er dann immer lange ausschlafen kann. Wenn man jeden Nachmittag Unterricht hat, dann hat man logischerweise Vormittags weniger Stunden. Da ich so wenige Springstunden wie möglich setze führt das dann dazu, das der Kollege morgens fast immer die 1. und 2. Stunde frei hatte. So jemanden würde man eh nie zur 1. Stunde rufen.


    Bei den anderen Lehrern sieht es doch nicht anders aus, wenn Teilzeitkräfte die 1. Stunde frei haben, dann ist die Wahrscheinlichkeit (aufgrund der gringen Anzahl an Freistunden) ziemlich groß, dass sie auch die 2. und 3. Stunde frei haben. Warum sollte man so jemanden zur 1. Stunde holen bzw dem dort eine Betreitschaftstunde legen. Halte ich für unsinnig, wenn bei dem Teilzeitkollegen der Unterricht erst zur 4. Stunde anfängt.


    Insbesondere aber das plötzliche Rufen zur 1. Stunde auch eher die Ausnahmesituationen wäre; kein Normalfall.


    Die Mittagsstunde zähle ich selbstverständlich zum dem eingestllten maximalen Freistunden dazu (Und das Maximum hatte an meiner alten Schule den Wert 2). Warum sollte das eine Schule anders machen? Das wäre total ungerecht für die Lehrer, die nachmittags Unterricht haben.


    Wenn eine Schulleitung natürlich unbedingt das obere Limit an Stunden für Schüler ausreißen möchte und dafür Teamteaching und Förderkonzept, den Wahlpflichtbereich, die AGs, ... vernachlässigt, dann sieht es auch dem Papier vielleicht toll aus, weil aus Schülersicht erstmal mehr WS im Plan stehen; man erkauft sich das aber auch durch entsprechend viele andere Nachteile in den anderen Bereichen.

    Rein theoretisch könnte eine Sek I Schule in mehreren Klassen sogar unter 30 WS fahren und wäre damit noch immer in der erlaubten Bandbreite der Schüler.

  • mir geht es mit dieser Regelung gut und ich habe wirklich keine Lust ein Problem aus etwas zu machen, in dem ich kein Problem sehe.


    Das ist schon etwas anderes, als die vorherige Formulierung.

    Und ob nun meine KuK "eigentlich" ein Problem mit dieser Regelung haben, ist deren Sache. Falls ja, können sie es ja gerne ansprechen. Solange sie es nicht tun, gehe ich davon aus, dass alle damit zufrieden sind.

    Das ist zum einen naiv (s.o.) und zum anderen unkollegial. Man muss ich nicht um alles und jeden kümmern. Aber sein Ohr am Puls zu haben, jemanden etwas raten zu können, wäre schon ein netter Zug. Zu zufrieden sollte man mit dem eigenen Wohlergehen nicht sein, dass einem die Sensibilität verlreon geht.


    Das kann man aus der Ferne nicht beurteilen, aber wundern würd's mich nach deinem Vorbringen auch nicht.


    Ein letztes Mal sage ich es noch: unsere Regelung wurde in allen unseren Teams vor Jahren besprochen und gutgeheißen. Meine KuK sind m. E. alt und "stark" genug den Mund aufzumachen, wenn ihnen etwas nicht passt.

    Mag sein, dass es bei euch besser läuft als in anderen Kollegien. Warum auch nicht, ich gönn's euch. Aber, dass das alles wehrhafte mündige Bürger sind, denen keiner etwas vormacht, scheint mir dann doch eine Nummer zu dick.


    Und überhaupt, wenn es doch nur darum geht, dass die, die freiwillig Aufgaben schicken wollen, freiwillig Aufgaben schicken, wozu bedarf es dann einer Regelung? Und was wurde da besprochen? Wurde da gebetsmühlenartig wiederholt, dass das alles freiwillig ist und alle fanden das freiwillig gut? Dir fällt nichts auf? Wenn Leute Aufgaben schicken, tun sie das. Soweit. Aber in jedem Team davon zu sprechen, dass sie es tun, damit auch alle wissen, was man "freiwillig" darf, schön erzählen, dass man da seit Jahren so macht und damit kein Problem hat usw. - wie auch immer das ausgeschmückt wird - genau so baut man sozialen Druck auf.


    Ich weiß nicht was bei euch wirklich läuft, aber bei deinen Erzählungen sehe ich Rauch unter der Tür durchkriechen.

  • Das eine Vollzeitkraft im Grunde keine Randstunde frei hat meine ich insofern, als dass

    a) An Grundschulen Vollzeitlehrer i.d.R. nie Freistunden haben. Wie soll das bei 28WS funktionieren, wenn die kleinen Schüler zum Teil keine 6 Stunden haben.

    b) An Sek I sieht es für viele Lehrer ähnlich aus. Da viele 28 WS in einem 30 WS Raster haben. Die meisten können also maximal nur 2 Freistunden haben. Davon sind 2*5=10 mögliche Stunden am Rand von 5*6=30. Die Wahrscheinlichkeit beträgt daher nur knapp 30%. Oder anders gesagt: 60% der der Vollzeitlehrer haben immer (jeden Tag) von der 1. bis 6. Stunde Unterricht. (ok. evtl etwas weniger, weil einige Vollzeitkräfte evtl. Ermäßigungsstunden haben.)


    Mir ist klar, dass das an Sek II Schulen anders aussieht mit den "Randstunden" der Lehrer. Das hebt aber nicht die anderen Punkte, die ich genannt habe, auf; daher halte ich es weiterhin für Unsinn. Wie oft kommt das den bei euch vor, dass man wirklich einen Lehrer unerwartet um kurz vor Schulstart angerufen hat und holen musste? Das kann man doch i.d.R. anders Lösen und hat z.T. auch oft schon vorher Zeit das zu Planen. Es sind ja die wenigsten Fälle, die wirklich spontan erst morgens auftreten. Gründe für Abwesenheit sind doch schon oft vorher klar. (Weil z.B. schon am Tag vorher krank. Krankschreibung für mehr als einen Tag, Fortbildung, Klassenfahrt, ...)

    1.

    Bei ist wird im 9 Stunden Raster unterrichtet (Sek II sogar 10). Es gibt also 45 Stunden die Woche. Ein Vollzeitlehrer hat 25,5, bleiben also 19 Stunden für "Randstunden". Wie gesagt, das ist Sek I.


    2. Bei uns melden sich morgens vor 8 ganz viele Lehrer krank, oft bis zu 10. Wer soll denn dann so schnell Vertretung organisieren???

    Ich selbst melde mich auch immer erst morgens krank, weil ich das ja am Vortag noch gar nicht weiß. Wenn ich es vor 16 Uhr weiß, dann war ich ja an dem Tag auch schon krank gemeldet, dann ist klar, dass ich mich dann direkt für so viele Tage krank melde, wie ich krank geschrieben bin oder meine zu brauchen und nicht jeden Tag extra. Aber es geht ja um den ersten Tag der Krankheit.

    Wenn ich es erst nach 16 Uhr sicher weiß, dann erreiche ich in der Schule gar keinen mehr und muss also bis zum nächsten Morgen warten.

    Fortbildungen und Klassenfahrten etc werden selbstverständlich im Voraus geplant. Aber es kommen halt täglich noch spontane Krankmeldungen dazu.


    3. Kaum ein Kollege wohnt so nah an der Schule, dass er innerhalb von 10 Minuten spontan da wäre.

    => Also MUSS für morgens eine Vertretungsreserve da sein.


    Finde ich auch viel besser. Ich möchte jedenfalls nicht spontan angerufen werden. Wenn ich zur 1. Stunde habe, muss ich um kuz nach 7 weg. Aber da bin ich dann noch gar nicht angezogen, wenn ich eigentlich erst zur 2. oder später hätte.

  • "Fällt einfach aus" ohne in eine Aufsichtsproblematik zu kommen oder? O. Meier, von daher dürfte sich das Problem bei euch nicht so stellen...

    Jein, je nach Bildungsgang müssen die jungen Menschen sehr eng beaufsichtigt werden. Oft aber reicht es, wenn sie wissen, dass jemand nebenan ist. Die Fälle mit engerer Betreuung kriegen wir durchaus ohne Bereitschaften und spätabendliche Aktivierung geregelt. Ja, da hat der Dienstherr Glück, dass er den Personalschlüssel entsprechend lässig planen kann.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Das ist zum einen naiv (s.o.) und zum anderen unkollegial. Man muss ich nicht um alles und jeden kümmern. Aber sein Ohr am Puls zu haben, jemanden etwas raten zu können, wäre schon ein netter Zug. Zu zufrieden sollte man mit dem eigenen Wohlergehen nicht sein, dass einem die Sensibilität verlreon geht.

    Was hat es damit zu tun, dass ich deiner Meinung nach unkollegial und unsensibel bin, wenn ich meinen Kolleg*innen nicht in die Köpfe schauen kann?!? Nur wer den Mund aufmacht und sich äußert, dem kann geholfen werden. Wenn jemand seine Unzufriedenheit nicht preisgibt, kann ich ihm keine Rat geben o.ä.

    Und überhaupt, wenn es doch nur darum geht, dass die, die freiwillig Aufgaben schicken wollen, freiwillig Aufgaben schicken, wozu bedarf es dann einer Regelung? Und was wurde da besprochen? Wurde da gebetsmühlenartig wiederholt, dass das alles freiwillig ist und alle fanden das freiwillig gut? Dir fällt nichts auf? Wenn Leute Aufgaben schicken, tun sie das. Soweit. Aber in jedem Team davon zu sprechen, dass sie es tun, damit auch alle wissen, was man "freiwillig" darf, schön erzählen, dass man da seit Jahren so macht und damit kein Problem hat usw. - wie auch immer das ausgeschmückt wird - genau so baut man sozialen Druck auf.

    Passt dir der Ausdruck "Vereinbarung" vielleicht besser als "Regelung"? Irgendwer aus unserer Abteilung hatte damals den Vorschlag gemacht, ob die kranken/abgemeldeten KuK nicht evtl FREIWILLIG morgens Aufgaben schicken könnten, wenn sie sich dazu in der Lage fühlen. Spricht ja auch wirklich nichts dagegen, wenn ich mich nicht sterbenselend fühle oder nicht ich selbst sondern mein Kind krank ist. Dieser Vorschlag wurde genau einmal - wie viele andere - in den einzelnen (insgesamt fünf) Bildungsgangsteams meiner Abteilung besprochen. Nichts mit "gebetsmühlenartig wiederholen". Alle damals in meinem Bildungsgangteam Anwesenden haben den Vorschlag befürwortet und von den wenigen KuK, die in den letzten Jahren neu hinzugekommen sind (da müsste es sich, wenn ich mich nicht verzähle, um vier Personen handeln), habe ich bisher nichts anderes gehört. Die meisten kannten es übrigens von ihren vorherigen Schule ganz genauso, u. a. auch ich von der Schule, wo ich Referendariat gemacht habe.

    Ich weiß nicht was bei euch wirklich läuft, aber bei deinen Erzählungen sehe ich Rauch unter der Tür durchkriechen.

    So so... Und ich sehe hier Leute, die immer alles besser wissen und anders machen würden... Ganz ehrlich, werde ich mir in Zukunft überlegen, ob ich hier überhaupt noch großartig etwas schreibe, weil ja doch immer jemand etwas zu kritisieren hat oder meint, es besser zu wissen oder zu können.

    Lasst mich und meine KuK doch einfach weiterhin dumm und naiv sein, wenn ihr meint, dass seien wir! Und ich habe nun auch wirklich keine Lust mehr, mich hier rechtfertigen zu müssen, wie verschiedene Dinge an meiner Schule gehandhabt werden. Once again: not your cup of tea!!!

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  • Der zentrale Punkt ist doch, dass euer Vorgehen arbeits- und beamtenrechtlich massiv bedenklich ist, wenn er schriftlich formuliert worden ist. Ich verstehe die Intention dahinter ja auch, sie entlastet die vertretenden Kollegen, die Schüler machen mit vertrautem Stoff weiter, es gibt wirklich gute Gründe für euer Vorgehen. Es ist halt nur rechtswidrig.


    Beispiel aus der Coronasituation: Schulleitung einer Schule wollte gerne verpflichtende Teams-Videokonferenzen (ist an der Schule komplett eingeführt für Schüler und Lehrer) durchsetzen, war von Seiten der Eltern auch kein Problem (sogar gewünscht), das Kollegium hat das in der Lehrerkonferenz mit großer Mehrheit befürwortet. Ich halte das pädagogisch für eine tolle idee, damit die Schüler ihre Lehrer und Mitschüler sehen können, es steigert sicher die Motivation und die Mitarbeit, Nachfragen können beantwortet werden, alles tolle Gründe dafür. Als Lehrer hätte ich vielleicht sogar dafür gestimmt, als Mitarbeitervertreter habe ich das mit abgesägt, weil es ein Verstoß gegen die informationelle Selbstbestimmung der Kollegen ist, weil keine entsprechenden Schulungen durchgeführt worden sind (ist inzwischen nachgeholt) und weil den Kollegen keine entsprechend abgesicherten Geräte dafür zur Verfügung gestellt werden sollten (zwei Geräte fürs ganze Kollegium in der Schule, haha) um die datenschutzrechtlichen Vorgaben sicher einhalten zu können (und diese Einhaltung in die Verantwortung des Dienstherrn zu geben (!)). Auch gute Ideen können rechtswidrig sein. Das ist kein Widerspruch.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Mein letzter Beitrag in diesem Thread: es ist natürlich nichts schriftlich formuliert worden! Wozu auch, wenn es freiwillig ist? Damit würde man ja die Lehrkräfte wirklich unter Druck setzen.

    Dieses Vorgehen wurde lediglich in den einzelnen Teams kurz beschnackt, für gut befunden und fertig war die Laube. Wenn jemand halt nichts schicken möchte oder kann, ist es für mich auch ok (und ich denke auch für die meisten meiner Team- und Abteilungskolleg*innen; beschwören kann ich das natürlich nicht, weil ich - s. o. - niemandem in den Kopf schauen kann). Dann finden sich schon Aufgaben, die man der betreffenden Klasse stellen kann. Kommt auch immer wieder vor.

    Wenn mir der Vertretungsplaner morgens mitteilt, dass die und die Klasse gleich keine/n Lehrer/in hat, weil derjenige heute nicht kommt, sagt er ja dazu, ob diese/r Kolleg/in Arbeitsaufträge mitgeschickt hat. Wenn nicht, frage ich doch nicht lange nach, sondern suche mir selber was für diese Klasse 'raus (es werden möglichst von den Vertretungsplanern zur Aufsicht oder Vertretung eh nur KuK eingesetzt, die diese Klasse kennen).

    Wenn es also nicht schriftlich Formuliertes gibt, kann dieses Vorgehen doch nicht rechtswidrig sein? Oder wenn doch, bitte ich um einen Nachweis deinerseits per PN.


    Das war's jetzt aber endgültig von mir zu diesem Thema!

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  • ... Wenn jemand seine Unzufriedenheit nicht preisgibt, kann ich ihm keine Rat geben o.ä.

    Passt dir der Ausdruck "Vereinbarung" vielleicht besser als "Regelung"? Irgendwer aus unserer Abteilung hatte damals den Vorschlag gemacht, ob die kranken/abgemeldeten KuK nicht evtl FREIWILLIG morgens Aufgaben schicken könnten, wenn sie sich dazu in der Lage fühlen.

    Ich glaube, das ist der Punkt. Wenn ich spontan auf die Idee komme, Vertretungskollegen trotz Krankheit eine Whatsapp zu schreiben: "macht gerne im Buch S. 17 weiter" dann ist das etwas, das mir freiwillig in den Sinn kommt. (Auch wenn man das im Klassenbuch nachschlagen könnte, aber egal, Theorie.)


    Wenn aber ein Kollege vor versammelter Mannschaft darum bittet, Arbeitsblätter zu schicken, wenn man möchte, "ganz freiwillig" dann meldet sich natürlich niemand an der Stelle und sagt: "Also ich bin dagegen, etwas freiwillig zu tun".


    Schicken aber dann alle anderen morgens fertige Stunden zu, fühlt sich der eine oder andere eben doch verpflichtet und denkt zumindest darüber nach, ob die Migräne schlimm genug ist, den Computer hochzufahren.


    Bei euch läuft es vielleicht wirklich super, konfliktfrei und für ALLE im Kollegium zufriedenstellend, aber das ist eher die Ausnahme. Und alles, was hier im Forum diskutiert wird gilt aufgrund der Öffentlichkeit in gewissem Maße für alle Kollegien, nimm's daher nicht persönlich, wenn im Sinne aller darauf gepocht wird, dass krank krank ist und nicht aufgeweicht werden darf.

  • Was hat es damit zu tun, dass ich deiner Meinung nach unkollegial und unsensibel bin,

    Ich habe derlei nicht behauptet, ich fand nur eine Äußerung unkollegial. Deswegen musst du nicht unbedingt unkollegial sein. An die Verwendung des Wortes "unsensibel" kann ich mich nicht erinnern. Naiv? ja, schon eher.

    wenn ich meinen Kolleg*innen nicht in die Köpfe schauen kann

    Das muss man nicht. Man kann trotzdem mitkriegen, wie die sich fühlen. Nicht immer gleich gut, das macht die Sache schwierig. Das berechtigt aber auch nicht zu "soll sich jeder selbst kümmern, wenn ihm was nicht passt." Lasst euch doch nicht auseinanderdividieren.

    Nur wer den Mund aufmacht und sich äußert, dem kann geholfen werden. Wenn jemand seine Unzufriedenheit nicht preisgibt, kann ich ihm keine Rat geben o.ä.

    Doch. Habe ich schon getan. Mit unterschiedlichen Reaktionen. Ich dränge meine Hilfe nicht auf, aber ich biete sie an.

    Passt dir der Ausdruck "Vereinbarung" vielleicht besser als "Regelung"?

    Völlig Wumpe, was mir passt. Die Frage ist, was es ist. Du scheinst dir nicht ganz sicher zu sein. Aber um von sich aus Aufgaben zu schicken, weil der Zustand das hergibt, brauche ich weder eine Vereinbarung noch eine Regelung.


    Irgendwer aus unserer Abteilung hatte damals den Vorschlag gemacht, ob die kranken/abgemeldeten KuK nicht evtl FREIWILLIG morgens Aufgaben schicken könnten,

    Und da ist die witklich nichts aufgefallen?


    Ich habe auch schon im Krankheitsfall Aufgaben geschickt, wenn es passte. Da habe ich kein Problem. Wenn aber in einer Teamsitzung eine Regelung oder Vereinbarung für das "freiwillige" Schicken angeregt hätte, hätte ich sehr genau nachgefragt, was das soll. Was es da zu vereinbaren oder regeln gibt. Wer schickt, der schickt. Fertig. Was gibt es da zu regeln, vereinbaren oder besprechen?

    Alle damals in meinem Bildungsgangteam Anwesenden haben den Vorschlag befürwortet

    Was soll das bringen? Was gibt es da zuzustimmen. Wer schickt, der schickt.

    und von den wenigen KuK, die in den letzten Jahren neu hinzugekommen sind (da müsste es sich, wenn ich mich nicht verzähle, um vier Personen handeln), habe ich bisher nichts anderes gehört.

    Ja, klar. Da kommen Leute in ein System, in dem dies und das üblich ist. Die sind noch nicht ganz da und fangen an etwas zu hinterfragen. Je nachdem wer ihm da wie von der "Freiwilligkeit" erzählt, versteht er da schon richtig.

    Die meisten kannten es übrigens von ihren vorherigen Schule ganz genauso, u. a. auch ich von der Schule, wo ich Referendariat gemacht habe.

    Ist zu befürchten.

    Once again: not your cup of tea!!!

    Dafür trittst du es aber erheblich breit hier.

    Mein letzter Beitrag in diesem Thread: es ist natürlich nichts schriftlich formuliert worden! Wozu auch, wenn es freiwillig ist? Damit würde man ja die Lehrkräfte wirklich unter Druck setzen.

    Das kann man auch ohne schriftlich. Allein schon, dass das Gegenstand einer Teambesprechung ist, reicht. Es gab einen Vorschlag, den es zu beürworten galt. Das ist nicht nichts.

    Wenn jemand halt nichts schicken möchte oder kann, ist es für mich auch ok (und ich denke auch für die meisten meiner Team- und Abteilungskolleg*innen;

    Ah, für die meisten. Is' klaa.


    Das war's jetzt aber endgültig von mir zu diesem Thema!

    Wir werden sehen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Fakt 2 und Fakt 6 sind hier relevant - versichert sich deine Schulleitung auch jedes Mal, dass du tatsächlich arbeitsfähig im Homeoffice bist? Wie macht sie das? Fragt am Telefon jemand nach, ob du Aufgaben schickst (das ist unzulässig, siehe hier)?

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  • Selbst bei einem 45 Stunden Raster und nur 25,5 Stunden Unterricht (Warum ihr so wenig in der Sek I unterrichten ist mir ehrlich gesagt unklar (Ja, steht so in den Vorgaben, soweit ist mir das auch klar. (bzw warum wir so viel unterrichten müssen).)

    Es wäre das das gleiche wie bei uns mit den Teilzeitkräften. Die rufen wir doch vorher auch nicht alle plötzlich an.

    Warum könnte ihr das nicht so machen wie wir? Ich habe doch mehrere Varianten genannt. Wir rufen normalerweise auch keinen vorher an. Ich habe das zumindest noch nie gemacht (ich mach den Vertretungsplan aber nur vertretungsweise; also relativ selten).

    Und warum melden sich bei euch (immer/alle) nur für einen Tag krank? Darüber sollte man mal nachdenken. Natürlich kommt das bei uns auch mal vor, aber das ist doch die Minderheit beim Vertretungsunterricht. Selbst wenn sich wirklich mal 3 krank melden. Dann müssen doch nicht sofort 3 Stunden Unterricht vertreten werden. Das ist doch ein Trugschluss. Wenn sich 3 Leute krank melden, dann müssen bei uns im Schnitt nur 1-2 erste Stunden vertreten werden. Da fast die Hälfte des Kollegiums in der ersten Stunde frei hat.

    Und bei euren wenigen Unterrichtsstunden und dem großen Stundenraster müsste es vermutlich noch extremer sein (es sei denn ihr habt keine/kaum Teilzeitkäfte). Sprich: Wenn sich bei euch morgens 10 Lehrer krank melden, dann werden doch vermutlich nur 2-3 Lehrer in der ersten Stunde benötigt, weil die anderen 7-8 Lehrer in der 1. Stunde frei haben.

  • Wir können es zum Glück so regeln, dass wir Vertretungsreserven haben, die ins Deputat zählen.


    Wenn wir jedoch auf nicht ins Deputat zählende Bereitschaften zurückgreifen müßten, dann finde ich persönlich eine Mail oder ein Anruf, die bessere Lösung als eine starre Präsenz-Bereitschaft. Das muss man aber sicher im Kollegium besprechen.


    Ich muss allerdings sagen, dass die Fälle, wo man von einem Ausfall nachmittags oder abends erfährt bei uns eher die Ausnahme sind.

    Entweder weiß ich das noch während des Schultags oder eben morgens vor der Schule. Die potentielle Anrufsituation ergibt sich also eigentlich fast nie.

  • Es gibt zwei große Nachteile beim starren Systemen:

    Die Wahrscheinlichkeit ist wesentlich größer ist, das der Vertretungslehrer weder die Klasse kennt noch das entsprechende Unterrichtsfach unterrichtet. Solche Stunden können manchmal extrem "lang" werden oder extrem uneffektiv für die Schüler.

    Es ist extrem unwahrscheinlich, dass man Stunden vorziehen kann. (Bei einem nicht starren System könnte nämlich ggf. ein Lehrer ausgewählt werden, der in der nächsten Woche in der Klasse die 8. Stunde Unterricht hätte und er könnte so seine Stunde einfach vorziehen.)

  • Valerianus Ich dachte eigentlich, solche Bereitschafts-/Präsenzzeiten sind in NRW als regelmäßige Zeiten vor dem eigentlichen Unterricht nicht gestattet. Wir haben sie auch, aber nur für freiwillige KuK, die die Präsenz lieber morgens machen als zwischendurch oder im Anschluss an ihren Unterricht. Die anderen Präsenzen sind ja viel unproblematischer zu regeln, da es meist Leute mit Springstunden gibt oder man am Ende des Tages ja einfach gehen kann, wenn nichts ansteht.


    VBE_LR_0317_Prasenzzeiten.pdf

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Das sieht das OVG NRW anders (Klick mich!), die greifen für ihre Begründung auch nicht auf die ADO (wie beim VBE zitiert), sondern auf das LBG zurück (höherrangiges Recht) und machen das für acht Bereitschaftsstunden im Monat. Wir setzen für die Stunden am Anfang allerdings auch auf Freiwilligkeit (bzw. der Bereitschaftsplan wird vom Vertretungsplaner als Vorlage erstellt, aber dann innerhalb des Kollegiums "editiert").

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  • Valerianus Das Schreiben vom VBE ist aber 10 Jahre jünger und ich meine, das auch bei einem Papier von der Bezirksregierung gelesen zu haben. Muss ich nochmal suchen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Wir können es zum Glück so regeln, dass wir Vertretungsreserven haben, die ins Deputat zählen.

    Die Vertretungsreserven werden auf das Deputat angerechnet?

    Erstaunlich!


    Es gibt also Lehrkräfte, die regelmäßig ihre Stunden absitzen und gar nicht im Unterricht eingesetzt sind?

  • Die an einigen Schulen aber auch nur in der 1. Stunde fix sind und in den anderen Stunden flexibel in den Springstunden (je nach Bedarf) geschoben werden; wobei es großen Schulen ja fast immer eine Vertretung anfällt.

    Selbst bei fixen Stunden wäre es nicht so ungewöhnlich.

    Da ist in einem Frisiersalon gerade nichts los und die Chefin verdient logischerweise kein Geld, weil kein Kunde kommt und sie gezwungen ist ihre Zeit abzusitzen. Gleichzeitig wird aber der Angestellte/Auszubildende im selben bezahlt, obwohl er da gerade genau so untätig herumsteht.

    Ähnliches Spiel kann man auch mit den Teilzeitlehrern auf Klassenfahrt spielen. Der eine bekommt dafür Mehrarbeit angerechnet, der andere nicht. Nur weil es einmal ein Beamter ist und im anderen Fall ein Angestellter.

    Oder bei der Vertretung: Der zwei Kollegen werden bezahlt, einer nicht. Der eine hatte nur das Pech, dass er Vollzeitkollege ist und nur 3 Mehrarbeitsstunden gemacht hat -> keine Bezahlung. Der andere hat aber vier Mehrarbeitsstunden gemacht -> 4 Stunden Bezahlung und die Teilzeitkraft hat nur eine Stunde Mehrarbeit gemacht -> 1 Stunde anteilig bezahlt! (Das ist mehr Geld als eine Mehrarbeitsstunde beim Vollzeitkollegen)

    Oder

    Ein Sek II Kollege macht Vertretung: "Macht mal die Hausaufgaben; Hauptsache es ist Ruhig und ich kann meine Tests nachgucken" vs dem neuen Sek I Lehrer, der in der Stunde evtl. eine wirklich super Stunde macht. Guck die mal an wie unterschiedlich das bezahlt wird.

    ... (Die Liste könnte man noch viel länger machen)


    Ich denke alle hier vorgestellten Varianten sind irgendwie auf einer Seite unfair und auf der anderen Seite aber auch real/nachvollziehbar.


    Auch bei dem Bereitschaftsmodell. Da hat ein Lehrer seine Bereitschaftsstunde am Ende des Tages. Muss er die nun bis zum Ende absitzen oder darf er gehen, wenn nichts anfällt? Der Kollege, der zur ersten Stunde kommt muss ja auch die ganze Zeit da sein. Total unfair?!

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