Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Hier mal noch eine hübsche Graphik die zeigt, wie sich die Ausbreitung in ausgewählten Ländern im Moment beschleunigt (USA) bzw. verlangsamt (yeah... unsere Kurve knickt sowas von ab!!!):


  • Je länger die Krise anhält, umso höher wird auch die Mortalitätsrate sein.

    Es steigt normalerweise nicht die „Rate“, sondern die absolute Anzahl an Toten. Die Rate hängt sehr von der Anzahl der Testungen ab.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Doch, auch die Rate steigt. Bei uns wurde die Anzahl Tests in den letzten Tagen nochmal massiv erhöht und trotzdem steigt die Letalität stetig an. Das hat mit den Altersstrukturen zu tun, wie bereits geschrieben wurde und damit, dass die absoluten Zahlen bei den Todesfällen eben zeitlich versetzt zu den Infektionsfällen steigt.

  • Verstehe dich nicht. Wenn mehr erkranken, sterben auch mehr.


    Und unsere Kranken waren anfangs eher jung und sportlich (Ski etc. Sie haben sich z. B. In Österreich angesteckt, dort wohnen auch ältere), erst jetzt breitet es sich in Altenheim etc. aus. Und prompt steigen auch bei uns die Zahlen.

    Ja kann sein, dass ich da wirklich was nicht verstehe. Ich sehe es so, dass eben nicht umso mehr Kranke in gleichem Maße umso mehr Tote. Wenn ich auf die gepostete Grafik schaue, dann sehe ich circa 4x so viele Erkrankte in Italien wie hier. Wirklich nur grob geschätzt. Italien hat aber 50mal so viele Tote.

  • Ich denke aber auch, dass das Hauptargument wirklich die fehlenden Test in manchen Ländern ist. Ich habe mich schon lange gewundert, warum die Fallzahlen in Frankreich viel weniger steigen als in D. Wenn man nun die Toten dazu nimmt, vermute ich das schlicht einfach weniger getestet hat. Weniger Test => weniger Fallzahlen => höhere Sterblichkeit.

    Sinnvollerweise müsste man in jedem Land pauschal 10.000 nach demografischen Gesichtspunkten auswählen und testen. Dann könnte man prüfen, wie wie die Zahlen in dieser Region stimmen und wie hoch die Dunkelziffer ist. Irland oder Island macht gerade so etwas. Aber ich denke, für den Rest Europas wird das erst ein Thema wenn Antikörper-Schnelltest massenhaft verfügbar sind.

  • Anja82 Hier noch mal der link auf das Rechen-Tool von Richard Neher vom Biozentrum Basel:


    Covid-19 Scenarios


    Dort kannst Du Dir mit den aktuellen Zahlen anzeigen lassen, wie es sich in Deutschland weiterentwickeln wird. Demnach ist Deutschland aktuell wirklich ganz, ganz weit entfernt von einem derartigen Desaster wie es sich in Italien zuträgt. Zu keinem Zeitpunkt wird die Kapazität der vorhandenen Intensivbetten auch nur annähernd ausgereizt. Menschen werden sterben, das ist einfach so. Aber nach diesen Hochrechnungen werden es weniger sein, als bei der letzten schweren Grippewelle 2009/2010. Dabei gilt allerdings zu beachten, dass dies nur so sein kann, weil wir aktuell alle zu Hause auf dem Sofa hocken. Die spannendste aller Fragen ist, wie man die Ausgangsbeschränkung wieder aufheben kann ohne dass die Lage wieder eskaliert.

  • Tom123 Liest Du eigentlich mal, was hier geschrieben wird? Es werden ja nun wirklich viele Quellen genannt, Du musst nicht weiter spekulieren.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man den Simulationszeitraum ausdehnt bis zum Frühjahr 2021 und den Peak im Januar lässt, sieht es im kommenden Winter und Frühjarh einen Hauch anders mit der Überlastung der Intensivstationen aus. Bis dahin gibt es aber hoffentlich ein Medikament, eine Impfung oder ähnliches.

    Ja, die Frage ist, was passiert wenn Maßnahmen gelockert werden.

  • Soweit kannst Du den Simulationszeitraum aber eigentlich gar nicht ausdehnen. Also theoretisch schon, aber praktisch macht das keinen Sinn. Das Tool speist einfach immer die aktuellen Zahlen ein und die verändern sich ja laufend. Man darf das ganze nicht zu sehr mathematisieren, wie es auch einige User hier immer wieder versuchen. Mit den Zahlen von vor 3 Wochen hat mir das Tool für die Schweiz noch ausgespuckt, dass wir genau jetzt eigentlich schon in der kompletten Überlastung sein müssten und Mitte April irgendwas um die 35000 Todesfälle haben müssten. Tatsache ist, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt absolut im grünen Bereich mit gerade mal ca. 250 Todesfällen sind.


    Edit: Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, wie froh ich darüber bin, dass unsere 7 Zwerge schon am 28. Februar bei gerademal 15 bestätigten Corona-Fällen im ganzen Land die ersten Massnahmen ergriffen haben? Ich will überhaupt nicht wissen, welche Hölle hier los wäre, hätten wir dieses Jahr Fasnacht gefeiert ...

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Edit: Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, wie froh ich darüber bin, dass unsere 7 Zwerge schon am 28. Februar bei gerademal 15 bestätigten Corona-Fällen im ganzen Land die ersten Massnahmen ergriffen haben? Ich will überhaupt nicht wissen, welche Hölle hier los wäre, hätten wir dieses Jahr Fasnacht gefeiert ...

    bei uns ja nicht (gut Fastnacht ist ja noch eine Woche vorher),


    allerdings gab es bei uns (BW) die Anfänge durch die Fastnachtsmuffel, die die Ferien für das Skifahren in Südtirol genutzt haben

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • keckks Ich will nicht blöd sein, aber ich hoffe, Du merkst es selbst:

    es werden in einer guten woche [geschrieben am 11. März] in deutschland nicht mehr genügend beatmungsplätze mehr für alle patienten da sein


    Die hohen Todeszahlen aus Italien können auch einfach realistisch sein. Vielleicht beschönigt China Daten. Und Italiener sind älter als Chinesen, wir ja auch. Und in Italien läuft nicht direkt was falsch, das ist einfach das Szenario, das sich ergibt, wenn man nicht früh genug massiv containment fährt, was die halt nicht gemacht haben. Und wir machen das gerade auch zu wenig. Das Problem ist nicht das individuelle Risiko für 4 von 5 sondern das Problem sind die systemischen Konsequenzen...


    Wir sind insofern 3 Wochen hinter Italien, als sich die Fallzahlen alle 6 Tage verdoppeln und die entsprechenden Zahlen stehen bei worldinfometer.


    Du hast recht, insofern wir ein bisschen wirksames Containment machen, aber wirklich viel zu wenig viel zu lasch. Man könnte viel mehr machen. Ich halte es für fatal, sich jetzt in falschen Sicherheiten zu wiegen.


    In Deutschl and gab es den Münchner Fall, dann länger nichts, und beim aktuellen Geschehen sind wir ca. 3 Wochen hinter Italien. Die Virologen und Epidemologen sprechen unisono. Nur der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung wiegt sich in Sicherheit...


    nein, haben wir nicht. wir haben sehr früh im großen maßstab getestet (im vergleich zu anderen), wir haben das erste ausbruchsgeschehen gesehen und kontrolliert (webasto in münchen), wir haben recht früh physcial distancing angefangen. hoffentlich früh genug. wir sind in den exponentialkurve quasi weiter unten als frankreich, spanien oder italien. hier kamen die maßnahmen jeweils zu spät. in italien kommt der fehler hinzu, die flugverbindung zu china früh zu kappen und sich dann in sicherheit zu wiegen. wobei letzteres spekulation ist.

    Ich muss jetzt nicht alle meine Gegen-Posts einfügen. Es geht nicht ums Klugscheissen und Rechthaben. Aber ich hatte recht. Zum Glück.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Ich finde auch, es geht hier tatsächlich nichts ums Rechthaben, da seit Beginn der Diskussionen alle nur rumeiern. Wo die Mahner sicher Recht behielten war, dass es sinnvoll war, Großveranstaltungen abzusagen. Aber selbst ob das Zuhausebleiben so super ist wird sich zeigen, die Länder, die es anders machen, wurden mehrfach zitiert.


    Wo die Kritiker meiner Meinung nach Recht behalten ist das Gemahnen an Relationen. Wir dürfen nicht die Flüchtlingslager vergessen. Wir dürfen nicht die Heuschreckenplagen und Hungersnöte vergessen. Der Jemen, warum um Himmels Willen passiert nichts im Jemen? Eie geht es in den USA den Menschen, die von heute auf Morgen ihre Arbeit verlieren. Wie geht es Frauen und Kindern, die häusliche Gewalt erdulden. Was passiert gerade mit den USA, die ihre Weltpolizeiaufgaben abgibt und was verdammt mit China, die sie an sich reißt?!


    Wir können nicht alle Probleme der Welt lösen aber dadurch, dass die Sendeplätze zu 99% mit Virusvirusvirus belegt sind, steigt nicht nur die Angst und damit Bereitschaft zur Vorsicht der Bürger, es steigt auch die individuelle und damit massenhafte Ignoranz dessen, was auch noch relevant ist. Es sterben in Deutschland gerade nicht Tausende und ich wäre unserer Diskussion sehr verbunden, wenn wir das froh zur Kenntnis nähmen und mal wieder zum durchatmen kämen.

  • positiv: hier war heute schönes frühlingswetter, und trotzdem war an den üblichen hotspots kaum wer zu sehen, der sich nicht an die abstandsvorgaben hielt und genrell war viel weniger los. dafür macht jetzt der wohnblock ein gemeinsames gute-nacht-sagen am offenen fenster. sehr nice.

    Da hast du dann aber wohl die falschen Bilder gesehen, das ist leider nicht überall so, gerade in Bayern sah das ganz anders aus!

    Da waren an den touristischen Punkten tausende versammelt und ob das dann noch mit Abstand, wohl eher nicht.


    in italien kommt der fehler hinzu, die flugverbindung zu china früh zu kappen und sich dann in sicherheit zu wiegen.

    Naja und das die Italiener sich zumeist einen scheiß um die Beschränkungen gekümmert haben. Wenn nur noch wichtige zur Arbeit sollten hat jeder Ag Passierscheine ausgestellt, es gab Hundes-Treffen, weil nur noch Gassi-Gehen erlaubt war usw. Die haben sich da wenig an Distanz gehalten.



    Mich stören eher aktuell so andere Sachen, da stirbt der Lebensgefährte von Wowi und das ohne Angaben von Gründen und sofort wird irgendwo breitgetreten, es wäre Corona, da ist auch echt viel Panik der Klatschpresse dabei.

  • Es wurde wahrscheinlich, nein ganz sicher schon irgendwo hier gepostet, aber ich bräuchte die Info nochmals.


    Wann und woran kann man in nächster Zeit festmachen, dass wir mehr oder weniger (eher mehr als weniger) über den Berg sind?


    Ich weiß, dass Ostern (also die Zeit um 9. und 10. April) entscheidend ist. Und ich weiß es (theoretisch) geht um r kleiner 1. Aber könnte mir das jemand nochmal runterbrechen: Also bis 9./.10. müssen es x Neuinfizierte sein, dann sind wir über den Berg?


    Ich brauche gerade irgendwas, auf das ich schauen kann, damit ich nicht durchdrehe.


    Edit: https://www.faz.net/aktuell/wi…cht-reichen-16701206.html

  • Tom123 Liest Du eigentlich mal, was hier geschrieben wird? Es werden ja nun wirklich viele Quellen genannt, Du musst nicht weiter spekulieren.

    Vorneweg: Ich finde es schön zu lesen, wie du die Zahlen interpretierst und was andere aus den Zahlen lesen.


    Aber selbst die Experten sind sich nicht einige, wie sich die Pandemie entwickelt und schreiben fast immer dabei, dass es sich um Vermutungen handelt.

  • Ich lese seit Tagen keinerlei Erklärungen von irgendwelchen Virologen, Politikern usw., da ich mich nicht verrückt machen lasse.
    Ich konzentriere mich auf meine Familie, mein "Home-Schooling" (meine Schüler machen toll mit) und ansonsten sehe ich mir nur die Statistik

    https://www.worldometers.info/…e_countries_today_wrapper

    an.

    Ob sie zuverlässig ist, kann ich nicht einschätzen. Aber es gibt keine Statements von diversen, "unglaublich wichtigen" Personen, die ihr privaten Meinungen zur absoluten Wahrheit erklären.

    Auf der genannten Seite klicke ich dann auf "Germany" und wenn dort die Diagramme in einigen Tagen einen Rückgang zeigen, so kann ich Hoffnung haben.


    Außerdem gehen mein "Schatz" und ich jeden Tag für eine Stunde spazieren. Es ist erstaunlich, wie viele interessante Orte es in meiner Wohnumgebung gibt. Kannte ich noch gar nicht.

    Das macht den Kopf von dummen Gedanken frei.

    Es hilft nichts, wir müssen hier durch.

    Für Conni: שמי מרים

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    Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord. (Einstein)

  • Wann und woran kann man in nächster Zeit festmachen, dass wir mehr oder weniger (eher mehr als weniger) über den Berg sind?


    Ich weiß, dass Ostern (also die Zeit um 9. und 10. April) entscheidend ist. Und ich weiß es (theoretisch) geht um r kleiner 1. Aber könnte mir das jemand nochmal runterbrechen: Also bis 9./.10. müssen es x Neuinfizierte sein, dann sind wir über den Berg?

    Da gibt es keine einfache Antwort drauf. Bzw. gleich mehrere, je nach Standpunkt


    Ganz grob könnte sagen, dass wir über den Berg sind, wenn die Zahl der Neuerkrankungen im Mittel konstant bleibt. Das entspricht genau dem Fall r=1. (streng definitorisch gesehen ist das auch falsch, da r eine Konstante ist, die sich eigentlich auf die Krankheitsausbreitung ohne Dämpfung bezieht, eigentlich ist r=3 konstant, man bräuchte also einen Mitigationsfaktor von 1/3, so dass zwei von drei theoretischen Infektionen verhindert werden)


    Wenn die Zahl der Neuinfektionen konstant bleibt, heißt das, dass jeder Infizierte im Schnitt noch eine weitere Person infiziert.

    Es gab in den letzten zwei Wochen Phasen, in denen ich persönlich die Hoffnung hatte, dass wir langsam an diesem Punkt sind, zuletzt bei 4000. Frau Merkel hat gestern davon gesprochen, dass wir auf eine "Verdopplung, alle 12-14 Tage kommen müssten", das würde aktuell etwa 3000 Neuinfektionen pro Tag entsprechen. Die Formulierung von Frau Merkel finde ich aber nicht gut, weil sie nach wie vor ein exponentielles Wachstum impliziert, was wir dann nicht mehr hätten, sie gilt nur als Momentaufnahme.


    Dieser Zustand wäre ein Signal, dass die medizinische Katastrophe in Deutschland ausbleibt, weil der Zu- und Abgang von Intensivpatienten sich nach ein paar Tagen ausgleichen würde.


    Allerdings wären wir dann noch nicht über den Berg, was die weiter Entwicklung der Maßnahmen angeht. Wenn die Zahl der Neuinfektionen "nur" konstant bleibt, kommt eine Lockerung natürlich nicht in Frage, weil sie danach naturgemäß wieder ansteigen würde. Dafür bräuchte es einen nachhaltigen Rückgang. Meine subjektive Einschätzung: Über den Berg im Sinne von "man kann die Maßnahmen lockern" sind wir dann, wenn die Neuinfektionen Richtung 1000 pro Tag gehen. Eine Überlastung der Intensivbetten wäre da erst mal vom Tisch und es wäre eine Größenordnung, in der man mit Testung und begrenzten Maßnahmen für einzelne Regionen und Altersgruppen die Ausbreitung unter Kontrolle halten könnte und noch genug Zeit hätte zu reagieren, wenn man merkt, dass in bestimmten Regionen die Infektionen wieder ansteigen.


    Ich halte es nach wie vor für möglich, dass der letzte Anstieg auf um die 6000 nur ein Aufhellungseffekt ist, weil mehr getestet wird und wir den ersten beschrieben Fall mehr oder weniger bereits erreicht haben. Das kann man Montag/Dienstag vielleicht besser beurteilen, da gab es in der letzten Woche noch mal einen sprunghaften Anstieg. Hoffentlich fällt der diese Woche kleiner aus.

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